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Horst Alsleben (* 8. Mai 1940 in Posen) ist ein deutscher Bauingenieur und Fachingenieur für Denkmalpflege.

Alsleben und die Benediktinerin Sr. Beata vom Kloster Alexanderdorf (2000)
Alsleben und die Benediktinerin Sr. Beata vom Kloster Alexanderdorf (2000)

Leben



Kindheit, Jugend, Ausbildung


Alsleben entstammt einer Rigaer Familie von Deutsch-Balten. Nach dem Deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt zur Umsiedlung gezwungen, musste sie Riga am 22. November 1939 mit der Steuben verlassen. Wie viele Deutsch-Balten blieb sie zunächst in Posen. In der Schlacht um Posen floh sie am 22. Januar 1945 nach Mecklenburg. Alsleben durchlief eine Berufsausbildung zum Maurer und nachfolgend noch zum Zimmermann. Die berufliche Weiterbildung begann er 1961 in Magdeburg an der Ingenieurschule für Wasserwirtschaft und Bauwesen, der nachmaligen Hochschule Magdeburg-Stendal. Wie sein Onkel Alfred Alsleben ist er Sportler. Im Volleyball war er seit 1956 mit der Mannschaft des HSG Motor/Lok Magdeburg in der DDR-Liga erfolgreich.[1]


Schwerin


1964 wurde er zum SC Traktor Schwerin „delegiert“. Er spielte dort in der DDR-Oberliga, gewann mit der Mannschaft den FDGB-Pokal und nahm mehrfach an internationalen Volleyball-Turnieren teil. Nach 1971 war er mehrmals mit ASV Stern Buchholz Armeemeister der NVA im Volleyball. Von 1965 bis 1970 studierte er weiter Bauingenieurwesen an der Ingenieurhochschule Wismar. Danach arbeitete er bis 1985 im Wohnungs-, Industrie- und Gesellschaftsbau der drei Schweriner Baubetriebe an der Vorbereitung vieler Großbauvorhaben mit, so auch am Ferienkomplex Fritz Reuter in Zippendorf. Er war Mentor und Fachbetreuer von Studenten der Ingenieurschule Schwerin, der Ingenieurschule für Bauwesen Neustrelitz und der Ingenieurhochschule Wismar. An der Betriebsakademie für Bauwesen unterrichtete er Meister im Bauwesen. Nach diesen 15 Jahren übernahm Alsleben 1985 die Leitung des Bereiches Restaurierung beim Schweriner Schloss. Die Schwerpunktprobleme bei dem denkmalpflegerisch außerordentlich bedeutungsvollen Baudenkmal waren damals die Gründungssanierung, die Bauwerkstrockenlegung, die technische Ver- und Entsorgung mit einer vorhandenen Kohleheizung, die Dachsanierung und die historisch getreue Restaurierung ausgewählter Räume für eine weitere Nutzung als Museum im Schloss. Um Fachingenieur für Denkmalpflege zu werden, absolvierte Alsleben von 1988 bis 1990 noch ein Aufbaustudium an der Technischen Universität Dresden, Sektion Architektur.


Dobbertin


Besuch von Bundespräsident Rau und Ministerpräsident Ringstorff im Kloster Dobbertin (2001)
Besuch von Bundespräsident Rau und Ministerpräsident Ringstorff im Kloster Dobbertin (2001)
Benediktinermönch Pater Ulrich, OSB (Prof. Dr. Ulrich Faust) vom Kloster Ottobeuren bei den Dobbertiner Klostertagen (2004)
Benediktinermönch Pater Ulrich, OSB (Prof. Dr. Ulrich Faust) vom Kloster Ottobeuren bei den Dobbertiner Klostertagen (2004)

Zur Zeit der Deutschen Wiedervereinigung war Dobbertin eine baufällige Außenstelle der Bezirksnervenklinik Schwerin. Zugleich war sie die einzige in ihrer Gesamtheit erhaltene Klosteranlage der Benediktiner in Mecklenburg. Als sie 1991 von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs übernommen und das Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH gegründet wurde, übernahm Alsleben 1991 die denkmalgerechte Sicherung, Sanierung und Restaurierung des Klosters. Viele Details bei deren Gestaltung und der Sanierung der Klosteranlage tragen seine Handschrift.[2] Er organisierte die Dobbertiner Klostertage, an denen auch Benediktinermönche aus dem Kloster Ottobeuren, dem Priorat St. Ansgar (Nütschau) und dem Kloster Alexanderdorf teilnahmen.[3] 2001 führte er Bundespräsident Johannes Rau und Ministerpräsident Harald Ringstorff durch die Anlage.[4] Im selben Jahr nahm er in Potsdam die Bronzetafel für Dobbertin entgegen:[5] GEFÖRDERT DURCH DIE DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ, die am Mitteleingang des Damenhauses IV zu sehen ist.

Auch auf sein persönliches Engagement bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück gehen Unterstützung und finanzielle Mitwirkung an der denkmalgerechten Sanierung der Klosterkirche und einzelner Damenhäuser zurück. Alsleben war 1994 im noch nicht sanierten Refektorium des Klosters Dobbertin Mitbegründer des Fördervereins Dorfkirchen in Not.[A 1][A 2] 1991 wurde er in den ersten Vorstand des Landesheimatverbands Mecklenburg-Vorpommern für den Bereich Denkmalpflege gewählt. 2005 trat er in den Ruhestand.[2] Nach wie vor widmet er sich der Heimatgeschichte im Raum des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, was sich in vielen seiner 247 Zeitschriften- und Zeitungsartikel widerspiegelt.[6] Für das Mecklenburgische Klosterbuch hat er am Kapitel Dobbertin mitgearbeitet.[7]

Nach jahrelangen Recherchen fand er das seit 1939 verschollene Dominakreuz des Klosters Dobbertin in den kunsthandwerklichen Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin wieder.[8] Ganz wichtig ist ihm die Zusammenarbeit mit der Förderschule im Kloster Dobbertin.[9]


Andere Restaurierungen


Alsleben betreute für den Verein Dorfkirchen in Not die fachliche Sicherung und Sanierung mehrerer Dorfkirchen. Darunter waren die Dorfkirche Ruest und die Dorfkirche Below. In Ruest leitete er den Umbau der früheren Dorfschule zum Wohnhaus der Diakonie für Menschen mit Autismus.


Werke




Commons: Horst Alsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Vgl. die Vereinsinformationen in Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und in Vorpommern Nr. 1 (1998) (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive), S. 6 (PDF; 1,2 MB)
  2. Das Refektorium wurde erst 2006 mit Übergabe der Schule fertig.

Einzelnachweise


  1. Klaus Ebeling: Die Magdeburger Volleyball-Oldies (2012)
  2. Schweriner Volkszeitung Lübz 13. Mai 2005.
  3. Neue Kirchenzeitung Hamburg 21. Mai 2000.
  4. Elde Express vom 12. Juli 2001.
  5. SVZ Lübz-Goldberg-Plau 4. Juli 2001.
  6. 208 Nennungen im Gemeinsamen Verbundkatalog, abgerufen am 2. Dezember 2015.
  7. Mecklenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden (10.-16. Jahrhundert). 2 Bände. Hinstorff Verlag, Rostock 2016, ISBN 978-3-356-01514-0.
  8. Dominakreuz des Klosters Dobbertin wiedergefunden. Horst Alsleben, der Klosterbauleiter von Dobbertin, berichtet über eine erfolgreiche Suche. Mecklenburg 1/2000, S. 8.
  9. Wenn Kulturerbe Schule macht. Dobbertiner Förderschule arbeitet im Verbund mit Einrichtungen in Wismar und Stralsund an einem bundesweiten Projekt. Schweriner Volkszeitung (Simone Herbst), 18. April 2018.
Personendaten
NAME Alsleben, Horst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur in der Denkmalpflege
GEBURTSDATUM 8. Mai 1940
GEBURTSORT Posen



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