Oskar Reich (* 14. Jänner 1914[1]; † 5. Juli 1949 in Paris[2]) war ein österreichischer Fußballer, der während des Zweiten Weltkriegs, obwohl selbst Jude, mit den Deutschen kollaborierte und als Kriegsverbrecher 1949 in Paris hingerichtet wurde.
Reich spielte von 1932 bis 1937 für Hakoah Wien in der Wiener I. Liga, der damals obersten Spielklasse Österreichs, nachdem er im Herbst 1932 bereits 5 Erstligaspiele für den Brigittenauer AC absolviert hatte[3]. Reich agierte dabei zumeist als Flügelstürmer im damals üblichen Spielsystem der schottischen Furche. Nach dem Anschluss Österreichs setzte er sich nach Frankreich ab und betätigte sich zumindest in der Saison 1938/39 für den AS Cannes[4].
Aus nicht eindeutig geklärten Gründen gelangte Reich an die Position des Leiters der Lagerpolizei im Sammellager Drancy, einem Vorort von Paris. Hans Safrian mutmaßt, Reich hätte "unter dem Druck, selbst nach Auschwitz deportiert zu werden, Handlangerdienste für die SS geleistet"[5]. In dieser Position war er für Tod und Leid von tausenden Mitmenschen mitverantwortlich.
Nach dem Krieg erkannte ihn ein ehemaliger Lagerhäftling auf dem Wiener Helfortplatz, wo Reich nach dem Krieg unbehelligte lebte, woraufhin er nach Frankreich ausgeliefert wurde und im Zuge des Prozesses gegen Josef Weiszl zum Tode verurteilt wurde. Das Urteil wurde am 5. Juli 1949 vollstreckt.
Personendaten | |
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NAME | Reich, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballer und Kollaborateur, als Kriegsverbrecher 1949 in Paris hingerichtet |
GEBURTSDATUM | um 1914 |
STERBEDATUM | 5. Juli 1949 |
STERBEORT | Paris |