Rudolf "Rudi" Jobst (* 4. März 1935 in Passau; † 15. Juli 2020 in München) war ein deutscher Fußballspieler, der für den FC Bayern München sowohl in der 2. Oberliga Süd als auch in der Oberliga Süd 48 Punktspiele bestritt und 28 Tore erzielte. Am wichtigsten war jedoch sein Treffer zum 1:0 in der Schlussphase des DFB-Pokal-Finales von 1957, das dem FC Bayern München seinen zweiten nationalen Titel bescherte.
Rudolf Jobst | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 4. März 1935 | |
Geburtsort | Passau, Deutschland | |
Sterbedatum | 15. Juli 2020 | |
Sterbeort | München, Deutschland | |
Position | Linksaußen | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1952–1955 | 1. FC Passau | ? 0(?) |
1955–1959 | FC Bayern München | 48 (28) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Der in Passau geborene und aufgewachsene Jobst ließ schon früh sein Fußball-Talent aufblitzen, debütierte er doch bereits mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft des 1. FC Passau in der niederbayerischen Kreisklasse. Er errang den Titel des Torschützenkönigs und wurde auch in die niederbayerische Auswahlmannschaft berufen. In einem Spiel gegen die oberbayerische Auswahlmannschaft fiel er den Talentspähern des FC Bayern München auf – und wurde daraufhin an die Mannschaft dauerhaft gebunden.[1]
Jobst, im Hauptberuf verkaufte er Teppiche in der Münchner Innenstadt, spielte ab der Saison 1955/56 zunächst in der 2. Oberliga Süd, in der die Bayern – bis heute einmalig – in der Saison 1954/55 abgestiegen waren. In 13 Zweitligabegegnungen erzielte er acht Tore und trug somit zur direkten Rückkehr in die Oberliga Süd bei. In der seinerzeit höchsten Spielklasse bestritt er bei seiner Premiere 15 Punktspiele und war achtmal als Torschütze erfolgreich. Zweimal war er dies auch im DFB-Pokal-Wettbewerb, als er im Halbfinale am 17. November 1957 im Stadion an der Grünwalder Straße beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken das Führungstor zum 2:1 unmittelbar zu Beginn der Verlängerung erzielte, und im Finale am 29. Dezember 1957 im Rosenaustadion in Augsburg, als er den 1:0-Siegtreffer in der 77. Minute erzielte. Bundestrainer Herberger kommentierte seine Leistung im Finale: „Jobst, den ich in Augsburg zum ersten mal spielen sah, lieferte eine hervorragende Partie. Er war der Spielmacher der Bayern.“[2]
Er absolvierte noch zwei Spielzeiten für den FC Bayern München, in denen er noch 20 Punktspiele bestritt und mit zwölf Toren eine gute Quote erzielte. Seine Karriere musste er nach fünf Jahren in München wegen Knieproblemen frühzeitig beenden.
Am 15. Juli 2020 verstarb er in München im Alter von 85 Jahren.[3]
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Tschammerpokal |
1935: Ernst Kuzorra | 1936: Hermann Budde / Ernst Poertgen | 1937: Kurt Männer | 1938: Helmut Schön | 1939: Edmund Adamkiewicz / Franz Binder | 1940: Fritz Machate | 1941: Edmund Conen | 1942: Ernst Willimowski | 1943: Karl Decker / Rudolf Noack |
DFB-Pokal |
1953: Franz Islacker | 1954: Georg Stollenwerk / Erwin Waldner | 1955: Helmut Sadlowski / Dieter Seeler / Antoine Kohn / Ernst Kunkel / Kurt Sommerlatt / Oswald Traub | 1956: Uwe Seeler / Heinz Ruppenstein / Bernhard Termath | 1957: Rudolf Jobst | 1958: Rolf Geiger | 1959: Manfred Rummel | 1960: Gustav Witlatschil / Albert Brülls | 1961: Klaus Hänel | 1962: Franz-Josef Wolfframm / Gustav Flachenecker / Kurt Haseneder / Tasso Wild | 1963: Uwe Seeler | 1964: Rudolf Brunnenmeier | 1965: Kurt Haseneder / Tasso Wild / Willi Koslowski / Waldemar Gerhardt / Christian Breuer / Lothar Emmerich | 1966: Peter Osterhoff / Rainer Ohlhauser | 1967: Gerd Müller | 1968: Hannes Löhr | 1969: Gerd Müller | 1970: Hannes Löhr | 1971: Gerd Müller | 1972: Wolfgang Overath / Hannes Löhr / Bernd Rupp / Klaus Fischer | 1973: Hannes Löhr | 1974: Bernd Hölzenbein | 1975: Hermann Lindner | 1976: Klaus Toppmöller | 1977, 1978: Dieter Müller | 1979: Dieter Hoeneß | 1980: Manfred Burgsmüller / Klaus Allofs | 1981: Jimmy Hartwig / Horst Hrubesch / Thomas Remark | 1982: Karl-Heinz Rummenigge | 1983: Stephan Engels | 1984: Ronald Worm / Klaus Fischer | 1985: Manfred Dum | 1986: Karl Allgöwer | 1987: Dirk Kurtenbach | 1988: Stefan Kuntz | 1989: Christian Schreier | 1990: Wynton Rufer / Stefan Kuntz | 1991: Michael Tönnies | 1992: Fritz Walter | 1993: Andreas Thom | 1994: Wynton Rufer | 1995: Heiko Herrlich | 1996: Wladimir Bestschastnych / Thomas Häßler / Pavel Kuka | 1997: Bernhard Winkler | 1998: Carsten Jancker | 1999: Achim Weber | 2000: Adnan Kevrić | 2001: Arie van Lent | 2002: Dimitar Berbatow | 2003: Giovane Élber | 2004: Aílton | 2005: Carsten Jancker / Claudio Pizarro | 2006: Claudio Pizarro | 2007: Cacau | 2008: Mario Gómez | 2009: Edin Džeko / Ivica Olić | 2010: Sahr Senesie / Lucas Barrios / Thomas Müller | 2011: Srđan Lakić | 2012: Robert Lewandowski | 2013: Mario Gómez | 2014: Thomas Müller | 2015: Stefan Kießling / Sven Schipplock | 2016: Henrich Mchitarjan | 2017, 2018, 2019, 2020: Robert Lewandowski | 2021: Jadon Sancho | 2022: Robert Glatzel |
Personendaten | |
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NAME | Jobst, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Jobst, Rudi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 4. März 1935 |
GEBURTSORT | Passau, Deutschland |
STERBEDATUM | 15. Juli 2020 |
STERBEORT | München, Deutschland |