Vincent Jean Mpoy Kompany (* 10. April 1986 in Ukkel) ist ein ehemaliger belgischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Er spielte für die belgische Nationalmannschaft. Nach über zehn Jahren und mehr als 250 Ligaspielen für Manchester City beendete er 2020 seine Profi-Karriere beim RSC Anderlecht, für den er bereits in der Jugend und zu Beginn seiner Karriere gespielt hatte. Er wurde in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld eingesetzt.
Vincent Kompany | ||
![]() Vincent Kompany (2018) | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Vincent Jean Mpoy Kompany | |
Geburtstag | 10. April 1986 | |
Geburtsort | Ukkel, Belgien | |
Größe | 190 cm[1] | |
Position | Innenverteidiger | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1992–2002 | RSC Anderlecht | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2002–2006 | RSC Anderlecht | 73 0(5) |
2006–2008 | Hamburger SV | 29 0(1) |
2008–2019 | Manchester City | 265 (18) |
2009 | Manchester City Reserves | 1 0(0) |
2019–2020 | RSC Anderlecht | 15 0(1) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
2002 | Belgien U16 | 3 0(0) |
2002 | Belgien U17 | 2 0(0) |
2004–2019 | Belgien | 89 0(4) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2019 | RSC Anderlecht (Spielertrainer) | |
2020–2022 | RSC Anderlecht | |
2022– | FC Burnley | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Kompany besticht durch seine physische Stärke, verfügt aber auch über eine außergewöhnlich gute Technik. Er spielte in seiner Jugend beim RSC Anderlecht. In der Saison 2002/03, mit 17 Jahren, schaffte Kompany den Sprung in die Stammelf der Profimannschaft.
2004 wurde er belgischer Meister mit dem RSC Anderlecht.[2] Noch im gleichen Jahr wurde er mit großem Vorsprung zum belgischen Fußballer des Jahres gewählt.[3] Sowohl 2004 als auch 2005 erhielt er den „Ebenholz-Schuh“ für den besten afrikanischen bzw. afrikanischstämmigen Fußballer in Belgien.
Zum Ende der Spielzeit 2005/06 konnte er seine zweite Meisterschaft mit den Lila-Weißen feiern.
Zur Saison 2006/07 verpflichtete ihn der Hamburger SV als Nachfolger von Daniel Van Buyten für ca. acht Millionen Euro sowie weitere erfolgsabhängige Zahlungen.[4] Er unterschrieb einen Vertrag bis 2012 und war, bis zur Verpflichtung von Thiago Neves, die teuerste Verpflichtung in der Vereinsgeschichte des HSV.
Im November 2006 aber verletzte er sich und kam nur auf sechs Saisoneinsätze. In der Vorbereitung zur Saison 2007/08 gab Kompany gegen eine Amateurmannschaft sein Comeback; am 29. Juli 2007 gelang ihm im UI-Cup-Rückspiel gegen FC Dacia Chișinău sein erstes Tor nach seiner Pause. Sein erstes Bundesligator schoss Kompany am 28. Oktober 2007 beim 1:0-Auswärtssieg gegen den MSV Duisburg.
Nach dem ersten Bundesligaspieltag der Saison 2008/09, an dem er im Spiel bei FC Bayern München eingewechselt worden war, wechselte er in die Premier League zu Manchester City wo er einen Vertrag bis 2012 unterschrieb.
Vor der Saison 2011/12 machte Manchester-City-Trainer Roberto Mancini Kompany zum Kapitän seines Teams. Somit ist Kompany Nachfolger des argentinischen Stürmers Carlos Tévez.
Zur Saison 2019/20 kehrte Kompany zum RSC Anderlecht zurück und übernahm parallel zeitweise die Aufgabe des Cheftrainers. Er absolvierte 15 Erstligaspiele (alle von Beginn), in denen er ein Tor erzielte. Nachdem er die ersten zwei Spiele der neuen Saison verletzt nicht spielen konnte, beendete Kompany seine Karriere.[5]
2004 wurde Kompany das erste Mal in den Kader der belgischen Nationalmannschaft berufen. Er war damit der jüngste Nationalspieler seines Landes nach Paul van Himst. Bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2007 wurde er für die U-21 Belgiens nominiert. Allerdings musste er wegen einer Verletzung passen. Das Team erreichte ohne ihn das Halbfinale und schied dort gegen Serbien aus.
Er wurde für die Olympischen Spiele 2008 in das Fußballteam von Belgien berufen. Nachdem der oberste Sportgerichtshof CAS bestätigt hatte, dass Bundesligavereine ihre Spieler für Olympische Spiele nicht abstellen müssen, wurde Kompany nach der Vorrunde nach Deutschland zurückbeordert.
Mit 89 Länderspielen gehört Kompany zu den 15 Spielern mit den meisten Länderspielen für sein Heimatland.[6]
Kompany verpasste die EM-Endrunde 2016 wegen einer Verletzung an der Leiste. Aufgrund dieser Verletzung konnte er auch nur bei den letzten zwei Qualifikationsspielen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 spielen. Im Turnier selbst spielte er ab dem Vorrundenspiel gegen England bis zum Spiel um den 3. Platz, welches die belgische Nationalmannschaft gewann.
Zur Saison 2019/20 kehrte Kompany zum RSC Anderlecht zurück, bei dem er einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2022 unterschrieb. Der RSC Anderlecht beschrieb seine Aufgabe als joueur-manager (deutsch Spieler-Manager).[7] Dies wurde allgemein dahingehend interpretiert, dass er Spielertrainer sei.[8] Dazu passte die Erklärung von Anderlecht, dass Kompany die grundlegenden Entscheidungen in Bezug auf Taktik und Aufstellung trifft, auch wenn er keine Trainerlizenz besitzt; in Streitfragen habe er das letzte Wort.[9] Als offizieller Cheftrainer wurde ebenfalls mit dreijähriger Vertragslaufzeit Simon Davies verpflichtet, der zuvor im Nachwuchs von Manchester City aktiv gewesen war.[10]
Am 22. August 2019 hatte Anderlecht nur zwei von 12 möglichen Punkten errungen. Daher wurde die Aufgaben-Aufteilung verändert: Während vorher der jeweils älteste Spieler (nach Kompany) als Kapitän fungierte, übernahm Kompany die Aufgabe des Kapitäns der Mannschaft. Des Weiteren konzentrierte er sich an Spieltagen auf seine Aufgaben als Spieler.[11] Auch nachdem der RSC Anderlecht am 2. Oktober 2019 Franky Vercauteren als neuen Cheftrainer verpflichtete, wobei der bisherige Cheftrainer Simon Davies als Assistenztrainer beim Verein verblieb, hieß es zunächst, dass Kompanys Tätigkeit als Spieler-Manager unverändert bleibe.[12] Die Lizenzkommission des belgischen Fußballverbandes stellte am 15. Oktober 2019 fest, dass Kompany zumindest in der Zeit bis 26. September 2019 tatsächlich die Aufgaben des Cheftrainers wahrgenommen hat, ohne im Besitz der dafür notwendigen Trainerlizenz zu sein. Dies begründete die Kommission mit dem tatsächlichen Verhalten von Kompany bei Pressekonferenzen und beim öffentlichen Training und der Erklärung des RSC Anderlechts aus Mai 2019, dass Kompany in Streitfällen das letzte Wort habe. Den anderweitigen Inhalt des Arbeitsvertrages berücksichtigte die Kommission nicht. Der RSC wurde von der Kommission mit der höchstmöglichen Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro bestraft. Zugleich wurde dem Verein ein Lizenzentzug angedroht, falls Kompany weiterhin ohne Lizenz als Trainer tätig sei.[13] Der RSC Anderlecht akzeptierte dieses Urteil am 20. Oktober 2019, betonte dabei aber, dass Kompany nicht als Trainer tätig sei. Er hätte lediglich Management-Aufgaben übernommen. Der Verein verwies auf die vertraglichen Regelungen. Natürlich sei Kompany ein erfahrener Spieler, der vom Trainer schon mal um Rat gefragt würde, und der auch im Training eine Führungsrolle gegenüber den anderen Spielern übernehme.[14]
Nach den ersten zwei Spielen der Saison 2020/21 übernahm er die Mannschaft nun offiziell als Cheftrainer von Vercauteren, von dem sich der Verein trennte. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024.[15] Allerdings besaß Kompany zu dem Zeitpunkt nach wie vor keine ausreichende Trainerlizenz. Er nahm lediglich an entsprechenden Lehrgängen teil.[16]
Nachdem der RSC Anderlecht die Saison 2021/22 mit dem 3. Platz in den Meister-Play-off abschloss, zu Beginn der Saison in den Play-offs zur Conference League gegen Vitesse Arnheim ausgeschieden war und das Pokalendspiel gegen KRC Genk verloren hatte, einigten sich Verein und Kompany einige Tage nach Saisonende auf eine einvernehmliche Aufhebung des Vertrages.[17]
Zur Saison 2022/23 kehrte Kompany nach England zurück und übernahm in der Championship den Absteiger FC Burnley.[18]
England:
Belgien:
Sein Vater Pierre Kompany stammt aus der DR Kongo und ist gleichzeitig sein Berater, seine Mutter Jocelyne war Belgierin. Sein Bruder François ist ebenfalls Fußballspieler. Er hat noch eine ältere Schwester. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.
Nachdem im März 2013 der FC Bleid insolvent gegangen war, kaufte er diesen auf und gründete ihn als BX Brussels neu.[19] Er leitet den Verein zusammen mit dem ehemaligen Fußballprofi Gabriel N’Galula und dem ehemaligen Lierse-SK-Geschäftsführer Jesse De Preter.[20] Kompany ist seit 2015 am Grand Place in Brüssel und dem Groenplaats in Antwerpen, Geschäftsführer einer Sports-Bar mit dem Namen Good Kompany.[21]
Sein Vater wurde 2018 zum Bürgermeister von Ganshoren gewählt und wurde damit zum ersten dunkelhäutigen Bürgermeister Belgiens.[22]
Im Januar 2018 schaffte er den Master of Business Administration (MBA) an der Alliance Manchester Business School.[23]
Ashley Barnes | Samuel Bastien | Manuel Benson | Jack Cork | Dara Costelloe | Josh Cullen | Darko Čurlinov | CJ Egan-Riley | Jóhann Berg Guðmundsson | Josh Brownhill | Taylor Harwood-Bellis | Kevin Long | Matthew Lowton | Ian Maatsen | Luke McNally | Arijanet Murić | Will Norris | Bailey Peacock-Farrell | Adam Phillips | Connor Roberts | Jay Rodriguez | Charlie Taylor | Scott Twine | Vitinho | Ashley Westwood
Cheftrainer: Vincent Kompany
Sergio Agüero | David Beckham | Dennis Bergkamp | Éric Cantona | Didier Drogba | Steven Gerrard | Thierry Henry | Vincent Kompany | Frank Lampard | Roy Keane | Wayne Rooney | Peter Schmeichel | Paul Scholes | Alan Shearer | Patrick Vieira | Ian Wright
1995: Alan Shearer | 1996: Peter Schmeichel | 1997: Juninho Paulista | 1998: Michael Owen | 1999: Dwight Yorke | 2000: Kevin Phillips | 2001: Patrick Vieira | 2002: Freddie Ljungberg | 2003: Ruud van Nistelrooy | 2004: Thierry Henry | 2005: Frank Lampard | 2006: Thierry Henry | 2007, 2008: Cristiano Ronaldo | 2009: Nemanja Vidić | 2010: Wayne Rooney | 2011: Nemanja Vidić | 2012: Vincent Kompany | 2013: Gareth Bale | 2014: Luis Suárez | 2015: Eden Hazard | 2016: Jamie Vardy | 2017: N’Golo Kanté | 2018: Mohamed Salah | 2019: Virgil van Dijk | 2020: Kevin De Bruyne | 2021: Rúben Dias | 2022: Kevin De Bruyne
1992: Daniel Amokachi | 1993: Victor Ikpeba | 1994: Daniel Amokachi | 1995: Godwin Okpara | 1996: Celestine Babayaro | 1997: Emile Mpenza | 1998: Eric Addo | 1999: Souleymane Oulare | 2000: Hervé Nzelo-Lembi | 2001: Ahmed Hossam | 2002: Moumouni Dagano | 2003: Aruna Dindane | 2004–2005: Vincent Kompany | 2006: Mbark Boussoufa | 2007: Mohammed Tchité | 2008: Marouane Fellaini | 2009–2010: Mbark Boussoufa | 2011: Romelu Lukaku | 2012: Dieumerci Mbokani | 2013: Mbaye Leye | 2014: Michy Batshuayi | 2015: Neeskens Kebano | 2016: Sofiane Hanni | 2017: Youri Tielemans | 2018: Anthony Limbombe | 2019: Mbwana Samatta | 2020: Dieumerci Mbokani | 2021: Paul Onuachu | 2022: Tarik Tissoudali
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Aruna Dindane | Belgiens Fußballer des Jahres 2004 | Sérgio Conceição |
Personendaten | |
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NAME | Kompany, Vincent |
ALTERNATIVNAMEN | Kompany, Vincent Jean Mpoy |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 10. April 1986 |
GEBURTSORT | Uccle/Ukkel, Belgien |