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André Chorda (* 20. Februar 1938 in Charleval, Département Bouches-du-Rhône; † 18. Juni 1998) war ein französischer Fußballspieler.


In seinen Vereinen


Der linke Verteidiger unterschrieb 1957, als 19-Jähriger, seinen ersten Profivertrag bei OGC Nizza, für den er auch schon als Jugendlicher gespielt hatte. Dort entwickelte er sich zu einem kämpferischen Abwehrspieler, der sich gerne in die Offensive einschaltete, und zu einem Publikumsliebling. Bisweilen konnte er auch nickelig werden, wenn er befürchtete, ein technisch guter Gegner versuche ihn lächerlich zu machen.[1] Gleich in seiner ersten Saison in der Division 1 regelmäßig eingesetzt, wurde er mit Nizza Vizemeister; ein Jahr später, 1959, gewann die Elf den Meistertitel und qualifizierte sich so für den Europapokal der Landesmeister. In diesem Wettbewerb war André Chorda an einer der „historischen Stunden“[2] des französischen Vereinsfußballs beteiligt, in der der OGC im Viertelfinalhinspiel gegen den vierfachen Pokalsieger Real Madrid im Stade du Ray bereits nach 26 Minuten mit 0:2 zurücklag und das Spiel in der zweiten Halbzeit noch zu drehen vermochte. Trotz dieses 3:2-Erfolgs machte Real im Rückspiel mit 4:0 alles klar und gewann letztlich auch die fünfte Ausspielung des Europapokals. Wenige Wochen nach diesem sportlichen Höhepunkt wurde der Verteidiger auch erstmals in die A-Nationalelf berufen.

1962 wechselte Chorda zu Girondins Bordeaux; diese mit vielen Talenten – darunter mit Héctor De Bourgoing ein Stürmer, der Ende der 1950er auch schon sein Mannschaftskamerad in Nizza gewesen war – bestückte Mannschaft spielte eine wichtige Rolle in Liga und Pokal, aber seine Titelsammlung konnte der Spieler in den folgenden sieben Jahren nicht vergrößern. Die Girondins wurden dreimal Vizemeister (1965, 1966, 1969) und standen 1964, 1968 und 1969 auch dreimal im Pokalendspiel – aber jedes Mal verließ André Chorda das Spielfeld als Verlierer (0:2 gegen Olympique Lyon, 1:2 gegen AS Saint-Étienne und 0:2 gegen Olympique Marseille). Im Finale 1968 gegen die ASSE gingen die Girondins schnell mit 1:0 in Führung, mussten durch Mekhloufi noch vor der Pause den Ausgleich hinnehmen, dominierten ihren Gegner aber in der Folge, ohne ihre Torchancen zu nutzen – doch in der 77. Minute foulte Chorda Hervé Revelli im Strafraum, und Mekhloufi verwandelte den anschließenden Strafstoß. „Ich hatte Revelli den Ball schon abgejagt, als er ins Straucheln geriet!“, ereiferte sich der Abwehrspieler noch Jahre später.[3]

1969 kehrte André Chorda zu OGC Nizza zurück, der gerade in die Division 2 abgestiegen war. Ein Jahr darauf kehrte der Club als Zweitligameister ins fußballerische Oberhaus zurück, und am Ende der Spielzeit 1972/73 wurde Chorda zum fünften Mal in seiner Karriere Vizemeister. 1973/74 kamen noch einmal sechs Spiele auf europäischer Bühne hinzu: nachdem Nizza den FC Barcelona und Fenerbahçe Istanbul aus dem Wettbewerb geworfen hatte, setzte sich der 1. FC Köln im Achtelfinale allerdings gegen die Aiglons durch. 1974 beendete der inzwischen 36-jährige Spieler seine Profilaufbahn.


Stationen



In der Nationalmannschaft


Zwischen März 1960 (gegen Chile) und November 1966 bestritt André Chorda 24 Länderspiele für die Équipe tricolore; ein Treffer gelang ihm in diesem Kreis nicht. Ab Ende 1962 war er Stammspieler der Bleus. Er stand im französischen Aufgebot für die Europameisterschaftsendrunde 1960, wo er im Spiel um Platz 3 (0:2 gegen die ČSSR) eingesetzt wurde. Auch bei der Weltmeisterschaft 1966 gehörte er zum Kader der Franzosen, wurde von Trainer Henri Guérin in England aber überraschenderweise nicht eingesetzt, obwohl er bei den restlichen sieben Länderspielen des Jahres, auch unter Guérins Nachfolgern Snella und Arribas, immer in der Anfangsformation stand.[4]


Leben nach dem Fußball


Chorda arbeitete nach seinem Karriereende als Repräsentant für den Sportartikelhersteller Le Coq Sportif. Er ist 1998 gestorben.[1]


Palmarès



Literatur



Anmerkungen


  1. Chaumier, S. 75
  2. L’Équipe/Gérard Ejnès: 50 ans de Coupes d'Europe. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2005 ISBN 2-951-96059-X, S. 288
  3. L’Équipe/Ejnès: Coupe de France, S. 384
  4. L’Équipe/Gérard Ejnès: La belle histoire. L’Équipe de France de football. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0, S. 325/326
  5. nach Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.; laut http://www.lequipe.fr/Football/FootballFicheJoueur9341.html für Bordeaux nur 12 Treffer.


Personendaten
NAME Chorda, André
KURZBESCHREIBUNG französischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 20. Februar 1938
GEBURTSORT Charleval
STERBEDATUM 18. Juni 1998

На других языках


- [de] André Chorda

[en] André Chorda

André Chorda (20 February 1938 – 18 June 1998) was a French football defender. He played for France in the FIFA World Cup 1966.

[fr] André Chorda

André Chorda (né le 20 février 1938 à Charleval, Bouches-du-Rhône, et mort le 18 juin 1998[2] à Nice) est un footballeur professionnel français. Comptant 24 sélections avec l'équipe de France, il participe à la Coupe du monde 1966.

[it] André Chorda

André Chorda (Charleval, 20 febbraio 1938 – Nizza, 18 giugno 1998) è stato un calciatore francese, di ruolo difensore.

[ru] Шорда, Андре

Андре Шорда (фр. André Chorda, 20 февраля 1938 года, Шарлеваль (Эр) — 18 июня 1998 года, Ницца) — французский футболист, защитник. Выступал за клубы «Ницца» и «Бордо», а также национальную сборную Франции.



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