Christine Arron (* 13. September 1973 in Les Abymes, Guadeloupe) ist eine ehemalige französische Leichtathletin, die im 100- und 200-Meter-Lauf mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewann. 1998 wurde sie mit Europarekord Europameisterin über 100 Meter und 2003 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel Weltmeisterin.
Christine Arron ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Frankreich![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 13. September 1973 (48 Jahre) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Les Abymes, Guadeloupe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 177 cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 64 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | 100 m, 200 m | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 10,73 s ![]() 22,26 s | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | Lagardère Paris Racing | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Eric Corenthin | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 2012 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 28. April 2017 |
1992 wurde die Sprinterin bei den Juniorenweltmeisterschaften in Seoul entdeckt und nach Frankreich geholt. Dort wurde sie zuerst von Fernand Urtebise und später von Jacques Piasenta trainiert, der Durchbruch gelang ihr jedoch erst 1997. Bei den Weltmeisterschaften in Athen wurde sie Vierte über 100 Meter und mit der französischen 4-mal-100-Meter-Staffel gewann sie Bronze. Bei den Europameisterschaften 1998 in Budapest siegte sie in der Europarekordzeit von 10,73 s über 100 Meter, damit ist sie die siebtschnellste Europäerin. Außerdem gewann sie Gold mit der Staffel. Daraufhin wurde Arron zu Europas Leichtathletin des Jahres gewählt.[1]
Danach feierte sie vor allem in der Staffel Erfolge. 1999 bei den Weltmeisterschaften in Sevilla gewann sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel die Silbermedaille und bei den Olympischen Spielen in Sydney wurde die Staffel Vierte. Nach einem kurzen Gastspiel 2001 in den Vereinigten Staaten bei Trainer John Smith wurde sie 2002 Mutter eines Sohnes und hatte 2003 ihr Comeback unter ihrem neuen Trainer Guy Ontanon. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris wurde sie Staffel-Weltmeisterin, und bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewann sie die Mannschaftsbronzemedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel zusammen mit ihren Teamkolleginnen Véronique Mang, Muriel Hurtis und Sylviane Félix.
Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki galt sie als Favoritin im Endlauf, da sie bis zum Finale in den Qualifikationsrunden jeweils die schnellste Zeit lief. Allerdings konnte sie sich im Finale nicht mehr entscheidend steigern, erreichte eine Zeit von 10,98 s und musste sich mit der Bronzemedaille begnügen, hinter der Siegerin Lauryn Williams (USA) und der Zweiten Veronica Campbell (JAM). Auch das 200-Meter-Finale brachte ihr nicht die ersehnte Goldmedaille. Sie gewann ihre zweite Bronzemedaille. Weltmeisterin wurde Allyson Felix (USA).
Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka wurde Arron Sechste über 100 Meter. 2010 gewann Arron bei den Europameisterschaften mit der französischen Staffel die Silbermedaille, im Einzelrennen kam sie auf Platz acht. Bei den Europameisterschaften 2012 kam sie mit der Staffel noch einmal auf Rang fünf. Am Ende der Saison erklärte sie ihren Rücktritt.[2]
In einem Interview vor den Weltmeisterschaften 2005 mit der Süddeutschen Zeitung bejahte sie die Frage, ob sie die „wahre Weltrekordlerin“ sei. Mit den Worten „Ja, wenn man die Mädchen anschaut, die vor mir sind – ja, das kann man so sagen, offen gestanden“ warf sie den beiden schnellsten Frauen über 100 Meter Florence Griffith-Joyner und Marion Jones indirekt Doping vor.[3] Anfang 2008, nachdem Marion Jones enttarnt worden war, wiederholte sie sinngemäß diese Aussagen in einem Interview mit L’Équipe.[4]
Christine Arron hatte bei einer Größe von 1,77 m ein Wettkampfgewicht von 64 kg. Im März 2008, kurz nach den Unruhen in Tibet, gehörte sie zu den Erstunterzeichnern eines Appells von französischen Sportlern an die chinesische Regierung, die Menschenrechte zu beachten.[5] Seit 2010 ist sie mit dem französischen Dreispringer Benjamin Compaoré liiert. 2013 bekam sie ihr zweites Kind, eine Tochter.
1983: Möller, Koch, Auerswald, Göhr (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR) |
1987: Brown, Williams, Griffith, Marshall (Vereinigte Staaten
USA) |
1991: Duhaney, Cuthbert, McDonald, Ottey, Frazer* (Jamaika
JAM) |
1993: Bogoslowskaja, Maltschugina, Woronowa, Priwalowa, Trandenkowa* (Russland
RUS) |
1995: Mondie-Milner, Guidry, Gaines, Torrence, Hill* (Vereinigte Staaten
USA) |
1997: Gaines, Jones, Miller, Devers (Vereinigte Staaten
USA) |
1999: Fynes, Sturrup, Davis-Thompson, Ferguson, Clarke* (Bahamas
BAH) |
2001: Paschke, G. Rockmeier, B. Rockmeier, Wagner (Deutschland
GER) |
2003: Girard, Hurtis, Félix, Arron (Frankreich
FRA) |
2005: Daigle, Lee, Barber, Williams (Vereinigte Staaten
USA) |
2007: Williams, Felix, Barber, Edwards, Jeter*, Lewis* (Vereinigte Staaten
USA) |
2009: Facey, Fraser, Bailey, Stewart (Jamaika
JAM) |
2011: Knight, Felix, Myers, Jeter, Solomon*, Anderson* (Vereinigte Staaten
USA) |
2013: Russell, Stewart, Calvert, Fraser-Pryce, Brooks*, (Jamaika
JAM) |
2015: Campbell-Brown, Morrison, Thompson, Fraser-Pryce, Simpson*, Stewart* (Jamaika
JAM) |
2017: Brown, Felix, Akinosun, Bowie, Washington* (Vereinigte Staaten
USA) |
2019: Whyte, Fraser-Pryce, Smith, Jackson, Morrison* (Jamaika
JAM) |
2022: Jefferson, Steiner, Prandini, Terry, Hobbs* (Vereinigte Staaten
USA)
* Einsatz im Vorlauf
Liste der Weltmeister in der Leichtathletik
1938: Stanisława Walasiewicz | 1946: Jewgenija Setschenowa | 1950: Fanny Blankers-Koen | 1954: Irina Turowa | 1958: Heather Young | 1962: Dorothy Hyman | 1966: Ewa Kłobukowska | 1969: Petra Vogt | 1971: Renate Stecher | 1974: Irena Szewińska | 1978: Marlies Göhr | 1982: Marlies Göhr | 1986: Marlies Göhr | 1990: Katrin Krabbe | 1994: Irina Priwalowa | 1998: Christine Arron | 2002: Ekaterini Thanou | 2006: Kim Gevaert | 2010: Verena Sailer | 2012: Iwet Lalowa | 2014: Dafne Schippers | 2016: Dafne Schippers | 2018: Dina Asher-Smith
1938: Kohl, Krauß, Albus, Kühnel Deutsches Reich NS DEU |
1946: Koudijs, Timmer, Adema, Blankers-Koen Niederlande
NED |
1950: Hay, Desforges, Hall, Foulds Vereinigtes Konigreich
GBR |
1954: Krepkina, Ulitkina, Itkina, Turowa Sowjetunion 1923
URS |
1958: Krepkina, Kepp, Poljakowa, Maslowskaja Sowjetunion 1955
URS |
1962: Ciepły, Piątkowska, Sobotta, Szyroka Polen
POL |
1966: Bednarek, Straszyńska, Kirszenstein, Kłobukowska Polen
POL |
1969: Höfer, Meißner, Podeswa, Vogt Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1971: Schittenhelm, Helten, Richter, Mickler Deutschland BR
FRG |
1974: Maletzki, Stecher, Heinich, Eckert Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1978: Anissimowa, Maslakowa, Kondratjewa, Storoschkowa Sowjetunion
URS |
1982: Walther, Wöckel, Günther, Göhr Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1986: Gladisch, Günther, Auerswald, Göhr Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1990: Möller, Krabbe, Behrendt, Günther Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1994: Paschke, Zipp, Knoll, Lichtenhagen Deutschland
GER |
1998: Benth, Bangué, Félix, Arron Frankreich
FRA |
2002: Combe, Hurtis, Félix, Sidibé Frankreich
FRA |
2006: Guschtschina, Russakowa, Chabarowa, Grigorjewa Russland
RUS |
2010: Powch, Pohrebnjak, Rjemjen, Bryshina Ukraine
UKR |
2012: Günther, Cibis, Pinto, Sailer Deutschland
GER |
2014: Philip, Nelson, Williams, Henry Vereinigtes Konigreich
GBR |
2016: Samuel, Schippers, van Schagen, Sedney Niederlande
NED |
2018: Philip, Lansiquot, Williams, Asher-Smith Vereinigtes Konigreich
GBR
Personendaten | |
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NAME | Arron, Christine |
KURZBESCHREIBUNG | französische Leichtathletin und Olympionikin |
GEBURTSDATUM | 13. September 1973 |
GEBURTSORT | Les Abymes, Guadeloupe |