Emma Lunder (* 2. September 1991 in North Vancouver, British Columbia) ist eine kanadische Biathletin. Sie debütierte 2014 im Biathlon-Weltcup und erreichte dort ab 2019 mehrere Ergebnisse unter den ersten Zehn in Einzelrennen.
Emma Lunder ![]() | |
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Verband | Kanada![]() |
Geburtstag | 2. September 1991 (31 Jahre) |
Geburtsort | North Vancouver, Kanada |
Karriere | |
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Verein | Rocky Mountain Racers |
Debüt im Europacup/IBU-Cup | 2013 |
Debüt im Nor-Am-Cup | 2013 |
Nor-Am-Cup-Siege | 1 |
Debüt im Weltcup | 2014 |
Status | aktiv |
Weltcupbilanz | |
Gesamtweltcup | 26. (2020/21) |
Einzelweltcup | 14. (2021/22) |
Sprintweltcup | 37. (2019/20) |
Verfolgungsweltcup | 23. (2020/21) |
Massenstartweltcup | 18. (2020/21) |
letzte Änderung: 13. April 2022 |
Lunder begann im Alter von sieben Jahren mit dem Skilanglauf und kam Mitte der 2000er-Jahre über ihren Bruder und die Sea Cadets (ein von den kanadischen Streitkräften gestütztes Jugendprogramm) zum Biathlon.[1] Nach ihrem High-School-Abschluss 2009 zog sie innerhalb der westkanadischen Provinz British Columbia aus ihrem Heimatort Vernon nach Squamish, um sich dort in der Hochleistungsmannschaft der Provinz (B.C. High Performance Team) auf den Sport zu konzentrieren. Nach den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver wurde die Finanzierung des Teams reduziert und die Mannschaft als Folge aufgelöst. Lunder wechselte nach Canmore in Alberta – in das Zentrum des kanadischen Biathlonsports – und schloss sich den Rocky Mountain Racers an, mit denen sie mehrere Jahre trainierte. 2014 wurde sie ins Erwachsenen-Nationalteam aufgenommen.[2][3] Zu diesem Zeitpunkt war Lunder bereits bei drei aufeinanderfolgenden Biathlon-Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften von 2010 bis 2012 für Kanada angetreten und hatte dort als bestes Einzelergebnis einen 30. Rang erzielt. 2012/13 ging sie erstmals im IBU-Cup, der zweithöchsten internationalen Biathlon-Wettkampfserie, an den Start und gewann zudem ihr erstes Rennen im NorAm-Cup. Eine Saison später gab sie ihr Debüt im Biathlon-Weltcup und lief bei ihren ersten beiden Einsätzen im März 2014 in Kontiolahti auf die Ränge 30 (im Sprint) und 41 (in der Verfolgung), womit sie erste Weltcuppunkte gewann.
Mitte der 2010er-Jahre erhielt Lunder sporadische Weltcupeinsätze, ohne ein weiteres Mal die Punkteränge der besten 40 in einem Individualrennen zu erreichen. Beim IBU-Cup vor heimischer Kulisse in Canmore platzierte sie sich hingegen Ende Februar 2015 erstmals in dieser Rennserie auf dem Podest: Nach einem fehlerfreien Sprintwettkampf hatte sie als Zweite gut fünf Sekunden Rückstand auf die Siegerin Karolin Horchler.[4] Zwei Jahre später, im Januar 2017, traf Lunder in ihrem ersten 15-Kilometer-Einzelwettbewerb im Weltcup 19 von 20 Scheiben, war damit eine der vier Biathletinnen mit dem besten Schießergebnis und belegte den 21. Platz. Nach dem Rennen sprach sie von einem „eindeutigen Schub an dringend benötigtem Selbstvertrauen“[5] nach den beiden vorangegangenen, von ihr als „glanzlos“ eingeschätzten Saisons.[6] Anschließend wurde sie zum ersten Mal für die Weltmeisterschaften nominiert, die 2017 in Hochfilzen stattfanden. Hier verpasste Lunder in ihren beiden Einzelstarts als 84. des Sprints und 64. des 15-Kilometer-Wettkampfs vordere Platzierungen deutlich und kam als Schlussläuferin der kanadischen Staffel (der neben ihr Rosanna Crawford, Julia Ransom und Megan Tandy angehörten) auf Rang 16 ins Ziel.
Ab dem Winter 2017/18 war Lunder fester Bestandteil der kanadischen Weltcupmannschaft, zählte zum Aufgebot für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang[7] und verbesserte von Jahr zu Jahr ihre Ergebnisse in der Weltcupgesamtwertung: 2018 schloss sie die Saison als 65. des Klassements ab, in den folgenden drei Jahren belegte sie die Ränge 52, 34 und 26, womit sie ab 2019/20 die beste Biathletin ihres Landes war. Ihr erstes Top-Ten-Ergebnis erzielte Lunder im März 2019 beim Saisonfinale am Osloer Holmenkollen mit einem neunten Platz im Sprint. Im Folgewinter erreichte sie – ebenfalls bei einem Sprintrennen – in Oberhof den siebten Rang und war im Teilnehmerinnenfeld von 100 Sportlerinnen eine von nur drei fehlerfreien Schützinnen. Ihre gestiegenen Leistungen führte Lunder nach dem Wettkampf unter anderem auf die Arbeit mit den neuen Nationaltrainern Justin Wadsworth und Pavel Lantsov zurück.[8] In der Single-Mixed-Staffel auf der Pokljuka verpasste sie mit Christian Gow im Januar 2020 als Vierte ihr erstes Weltcuppodium um weniger als vier Sekunden. Zum Saisonauftakt 2021/22 erreichte Lunder im 15-Kilometer-Rennen in Östersund mit einem sechsten Rang ihr bis dahin bestes Einzelergebnis im Weltcup. Sie reiste als eine der am höchsten gehandelten kanadischen Biathletinnen zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking.[9] Dort belegte sie als Startläuferin mit der Frauenstaffel Rang zehn und als bestes Resultat in einem Einzelrennen den 32. Platz im Sprint.
Auf nationaler Ebene startete Lunder ebenfalls erfolgreich: 2011 gewann sie in Charlo mit Scott Gow und Aaron Gillmor als Staffel Alberta I den Titel bei den Junioren, im Einzel hinter Yolaine Oddou Silber sowie hinter Oddou und Vaillancourt in Sprint und Verfolgung Bronze. Bei den Jugendmeisterschaften im Jahr zuvor in Canmore gewann sie den Titel in der Verfolgung und wurde Zweite in Sprint und Einzel. 2016 entschied sie in Valcartier die Rennen in Sprint, Verfolgung und in der Staffel für sich und wurde dreifache kanadische Meisterin.[10]
Lunder absolvierte nach ihrem Schulabschluss ein sozialwissenschaftliches Fernstudium an der Athabasca University. Ihren Sport finanziert sie wie auch ihre Teamkollegin Sarah Beaudry seit 2010 als Barista im Starbucks von Canmore,[2] wobei das Unternehmen sie auch darüber hinaus finanziell fördert.[11] Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Tafel ihres Wohnortes (Canmore Food Bank).[12]
Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).
Platzierung | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
1. Platz | ||||||
2. Platz | ||||||
3. Platz | ||||||
Top 10 | 2 | 2 | 2 | 1 | 14 | 21 |
Punkteränge | 7 | 14 | 17 | 9 | 45 | 92 |
Starts | 12 | 49 | 27 | 9 | 45 | 142 |
Stand: Saisonende 2021/22 |
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
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Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Damenstaffel | Mixedstaffel | |
Olympische Winterspiele 2018 ![]() ![]() |
54. | 53. | 54. | – | 10. | – |
Olympische Winterspiele 2022 ![]() ![]() |
32. | 54. | 67. | – | 10. | 14. |
Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:
Weltmeisterschaften | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Mixedstaffel | Single-Mixedstaffel | |
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Jahr | Ort | |||||||
2017 | Osterreich![]() |
64. | 84. | – | – | 16. | – | |
2019 | Schweden![]() |
26. | 51. | LAP | – | 14. | – | 15. |
2020 | Italien![]() |
35. | 35. | 41. | – | 9. | 14. | 8. |
2021 | Slowenien![]() |
22. | 42. | 20. | 17. | 16. | 8. | 8. |
Personendaten | |
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NAME | Lunder, Emma |
KURZBESCHREIBUNG | kanadische Biathletin |
GEBURTSDATUM | 2. September 1991 |
GEBURTSORT | North Vancouver |