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Frederick John „Fred“ Perry (* 18. Mai 1909 in Stockport, England; † 2. Februar 1995 in Melbourne, Victoria, Australien) war ein britischer Tischtennisspieler, Tennisspieler und Modeschöpfer. Er gewann einmal die Tischtennisweltmeisterschaft, dreimal in Folge das Wimbledon-Turnier im Tennis und stand dort ein weiteres Mal im Finale.

Fred Perry
Fred Perry (ca. 1934–1936)
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag: 18. Mai 1909
1. Profisaison: 1936
Rücktritt: 1956
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Einzel
Höchste Platzierung: 1 (1934)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Werdegang


Perrys Vater Samuel Frederick Perry war ein Baumwollspinner, der für die örtliche Co-operative Party, die zweitgrößte sozialistische Partei nach der Labour Party, arbeitete. Von 1933 bis zu seinem Ableben am 19. Oktober 1954 war er Vizepräsident des englischen Tischtennisverbandes ETTA.[1] Fred Perry besuchte die Ealing County Schule. In seiner Jugend spielte er zunächst nur Polo und Tischtennis. Bei der WM 1929 wurde er in Budapest Weltmeister im Tischtennis.

Unmittelbar danach beendete Perry seine Tischtenniskarriere und konzentrierte sich auf Tennis. Bereits im Sommer 1929 qualifizierte er sich für die Teilnahme am Tennisturnier in Wimbledon. Perry gewann das Turnier von 1934 bis 1936 dreimal hintereinander. Er war der erste Wimbledonsieger, der aus der Arbeiterklasse stammte. Darüber hinaus gewann er auch dreimal die Einzelkonkurrenz bei den US Open sowie je einmal bei den Australian Open und den French Open, womit er der erste Spieler war, der einen sogenannten Karriere-Grand-Slam vollbrachte. Im Doppel gewann er zwei und im Mixed vier weitere Grand-Slam-Titel. Viele weitere internationale Erfolge sind der Grund dafür, dass er mehr als Tennisspieler denn als Tischtennisspieler bekannt ist. Insbesondere der „glorreiche“ englische Davis-Cup-Sieg gegen Frankreich 1933 ist den Engländern in guter Erinnerung, es war der erste Davis-Cup-Gewinn seit 1912. Von 1931 bis 1936 wurde Perry in den Top Ten der Weltrangliste geführt.

Ende der 1930er Jahre ging Fred Perry als Tennisprofi in die USA. Er heiratete dort 1935 die US-amerikanische Schauspielerin Helen Vinson, die Ehe wurde 1938 geschieden.[2] 1938 erwarb er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Als Tennisprofi ging er hier auf Tournee. Während des Zweiten Weltkriegs war er in der US Air Force.[3] Er kehrte erst 1947 nach England zurück. 1941 heiratete er in zweiter Ehe Sandra Breaux, 1945 Lorraine Walsh, nach der Scheidung schließlich 1952 Barbara Reis, eine Schwester der Schauspielerin Patricia Roc. Mit ihr hatte er eine 1958 geborene Tochter.[2] Perry schrieb einige Zeitungsartikel über Tennis und arbeitete während einiger Wimbledon-Turniere als Rundfunkreporter bei der BBC.

1984 errichtete man vor den Toren von Wimbledon die Fred-Perry-Statue.


Die Marke Fred Perry


Folk-Punk-Rocker Al Barr (Dropkick Murphys) mit Fred-Perry-Polo-Shirt
Folk-Punk-Rocker Al Barr (Dropkick Murphys) mit Fred-Perry-Polo-Shirt

Nach seiner Rückkehr nach England 1947 mokierte er sich darüber, dass die Wimbledon-Spieler grüne Shirts der Armee trugen, und ließ deshalb 75 weiße Polohemden anfertigen, die er den Spielern schenkte. Zunächst hatten diese Hemden noch kein Emblem. Die Spieler, die sich für die geschenkten Polo-Shirts bedanken wollten, hatten die Idee, die Hemden mit einem Logo zu versehen, das an den Stifter Perry erinnern sollte. Perry entschied sich für den Lorbeerkranz, den er 1934 beim All England Cup gewonnen hatte.

Die Polos mit dem Fred-Perry-Logo wurden zuerst bei den Mods (1962–1969) und später bei den Skinheads sehr beliebt. Besonders in den frühen 1990er Jahren kam die Marke in Ostdeutschland als angebliche „Neonazimarke“ in den Medien in Verruf, ein Image, das Fred Perry inzwischen weitestgehend loswerden konnte.[4] Die Firma Fred Perry hat sich immer gegen jede Art von politischer Vereinnahmung gewehrt.

Nach der zweiten Hochphase der Marke Anfang der 1980er (Mod-Revival, 2-tone) erlebte die Firma Fred Perry bis Ende der 1990er eine Durststrecke. Speziell von Skandinavien aus hat sich die Marke mit vielen Kollektionen in (für Perry) neuen Szenen sehr erfolgreich verbreitet (Hardcore Punk, Punk, Ultras, Beat).


Erfolge


Denkmal zu Ehren Fred Perrys in Wimbledon
Denkmal zu Ehren Fred Perrys in Wimbledon

Tennis



Tischtennis



Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
ENGWeltmeisterschaft1929BudapestHUNGoldHalbfinaleAchtelfinaleDritter
ENGWeltmeisterschaft1928StockholmSWEViertelfinaleSilberHalbfinaleDritter

Quelle:[5]


Philatelie


Die britische Post Royal Mail ehrte Fred Perry am 8. Oktober 2009 mit einem Postwertzeichen (Michel-Katalog Nr. 2805).


Literatur




Commons: Fred Perry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Obituary. Table Tennis, November 1954, S. 3. Abgerufen am 18. November 2014 (englisch, PDF-Datei).
  2. Obituaries: Fred Perry. The Independent, 3. Februar 1995, abgerufen am 30. Dezember 2015 (englisch).
  3. Peter Jackson: Who was Fred Perry? In: bbc.co.uk. BBC, 3. Juli 2009, abgerufen am 23. September 2020 (englisch).
  4. Tina Kaiser: Cool Britannia schmückt sich wieder mit Klamotten von Fred Perry. Die Welt, 15. Juni 2009, abgerufen am 24. Oktober 2009.
  5. Fred Perry Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com, abgerufen am 14. September 2011.
Personendaten
NAME Perry, Fred
ALTERNATIVNAMEN Perry, Frederick John
KURZBESCHREIBUNG britischer Tischtennis- und Tennisspieler
GEBURTSDATUM 18. Mai 1909
GEBURTSORT Stockport, England, Vereinigtes Königreich
STERBEDATUM 2. Februar 1995
STERBEORT Melbourne, Victoria, Australien

На других языках


- [de] Fred Perry

[en] Fred Perry

Frederick John Perry (18 May 1909 – 2 February 1995) was a British tennis and table tennis player and former world No. 1 from England who won 10 Majors including eight Grand Slam tournaments and two Pro Slams single titles, as well as six Major doubles titles. Perry won three consecutive Wimbledon Championships from 1934 to 1936 and was World Amateur number one tennis player during those three years. Prior to Andy Murray in 2013, Perry was the last British player to win the men's Wimbledon championship, in 1936,[4] and the last British player to win a men's singles Grand Slam title, until Andy Murray won the 2012 US Open. Perry remains the last English player to win a men's singles Grand Slam title.

[es] Fred Perry

Frederick John Perry (Stockport, Gran Mánchester, Reino Unido, 18 de mayo de 1909-Melbourne, Victoria, Australia, 2 de febrero de 1995) fue un campeón de tenis de mesa y de tenis británico.

[ru] Перри, Фред

Фредерик Джон (Фред) Перри (англ. Frederick John "Fred" Perry, 18 мая 1909, Стокпорт, Англия — 2 февраля 1995, Мельбурн, Австралия) — английский теннисист 1930-х годов, первая ракетка мира в 1934—1936 годах и чемпион мира по настольному теннису 1929 года. Победитель 14 турниров Большого шлема, в том числе 8 турниров в одиночном разряде, первый теннисист в истории, кто сумел выиграть все 4 турнира Большого шлема (не в один год). Четырёхкратный обладатель Кубка Дэвиса со сборной Великобритании. Двукратный победитель профессионального чемпионата США. Член Международного зала теннисной славы с 1975 года;



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