Fred „Freddie“ Spencer (* 9. August 1902 in Westfield, New Jersey; † 1. Dezember 1992 in Rahway[1]) war ein US-amerikanischer Radsportler, der vorrangig Rennen auf der Bahn bestritt.
Freddie Spencer stammte aus Plainfield, New Jersey, und arbeitete als Mechaniker in einem Fahrradgeschäft. Eines Tages soll er dort zufällig die Radrennfahrer Jack Clark und Walter Rütt kennengelernt haben, die sich auf einer Trainingsfahrt befanden und von seinem ernsthaften Interesse am Radsport begeistert waren.[2] Ab 1923 startete Spencer bei Amateurrennen, 1924 wurde er Profi.[2]
1925 wurde Spencer auf der Radrennbahn Newark vor 16.000 Zuschauern US-amerikanischer Meister im Sprint.[3] In den folgenden Jahren startete er hauptsächlich bei Sechstagerennen, von denen er insgesamt 72 bestritt und fünf gewann.[4] Nach seinem ersten Sieg 1925 in New York wurden er und sein Partner Bobby Walthour von Präsident Calvin Coolidge in das Weiße Haus eingeladen.[5]
1928 und 1929 konnte Spencer erneut den nationalen Sprint-Titel gewinnen. 1928 stellte er in Newark mit 52,3 Sekunden einen neuen Weltrekord über die halbe Meile auf. Am 9. August 1929 stellt er auf der Radrennbahn von New York an einem Tag vier neue Weltrekorde auf, über 10 Meilen (10:14,2 min), 15 Meilen (29:41 min), 20 Meilen (39:23 min) and 25 Meilen (49:28,3 min).[1] Spencers Manager war John Chapman. Als er versuchte, ohne die Vermittlung von Chapman Verträge mit Promotern in Europa abzuschließen, kam Chapman ihm auf die Schliche, weil er die Briefmarken auf den Briefen sah, die er dann zurückhielt. Chapman machte einen neuen Vertrag mit Spencer, in dem diesen untersagt wurde, in Europa zu starten. Er verpflichtete den niederländischen Weltmeister Piet Moeskops für vier Rennen gegen Spencer auf der Radrennbahn in Newark, die dieser nach Absprache vor jeweils rund 18.000 Zuschauern gewann. Als Preis erhielt Spencer unter anderem Golfschläger; da er jedoch nicht an Golf interessiert war, ließ er diese als Sattelstreben in sein Rad einbauen.[6]
1927 wurde Spencer von dem Promoter Tex Richert zu einem Bankett der „Kings of Sport“ in New York eingeladen. Neben Spencer waren die Gäste Babe Ruth (Baseball), Johnny Weissmüller (Schwimmen), Bobby Jones (Golf), Bill Tilden (Tennis), Gene Tunney (Boxen), Bill Cook (Hockey), und Charles Winter (Radsport).[2] Er soll zu Hochzeiten jährlich mehr als 100.000 Dollar verdient haben, „mehr als Babe Ruth“.[7] Er war besonders beliebt bei „den Damen“, die ihn mit Geschenken regelrecht überschütteten, unter anderem mit einer luxuriösen Limousine. Bei den Rennen praktizierte er eine eigene Fahrweise, die er „Galopp“ nannte.[4]
1934 wirkte Spencer als einer von mehreren Rennfahrern in dem Film Six-Day Bike Rider (Der Schrecken der Rennbahn). Dabei musste er als Double des Schauspielers Joe E. Brown scheinbar in die falsche Richtung fahren und eine Beinahe-Kollision verursachen. Wie er später berichtete, waren die Aufnahmen gestellt: Spencer saß dabei auf einer Rolle.[8]
Nach dem Ende seiner Radsportlaufbahn zog Freddie Spencer nach Rahway.[7] Er wurde Ingenieur und legte seine Gagen gewinnbringend an. 1977 wurde er von der New Jersey Sports Writer Association geehrt.[8] 1990 wurde er in die United States Bicycling Hall of Fame aufgenommen. In den 1960er und 1970er Jahren wurde in Rahway jährlich am 4. Juli auf seine Initiative hin das Rennen Freddie Spencer Holiday at Home Race ausgetragen.[2]
Freddie Spencer war nicht verwandt mit dem Radsportlerm William Spencer.
1889–1892 Willie Windle | 1894 Arthur Augustus Zimmerman | 1895–1897 Eddie-Christian Bald | 1898 Tom Butler | 1899 Tom Cooper | 1900 Major Taylor | 1901–1916, 1918, 1921 Frank Kramer | 1919 Ray Eaton | 1917, 1920 Arthur Spencer | 1922, 1923, 1926 William Spencer | 1924 Adison Spencer | 1925, 1928, 1929 Freddie Spencer | 1926 Bart Bowen | 1927 Harris Horder | 1930–1932 Cecil Walker | 1933 George Dempsey | 1934–1936 Willie Honeman | 1937 Mathias Engel | 1938 Albert Sellinger | 1939 George Shipman | 1940 Mike Francoise | 1941 Tom Saetta | 1965, 1967 Jack Simes | 1966, 1968 Jack Disney | 1969 Tim Mountford | 1970 Skip Cutting | 1971, 1972 Gary Campbell | 1973 Roger Young | 1974, 1975 Steve Woznick | 1976–1979 Leigh Barczewski | 1980, 1982, 1983, 1985 Mark Gorski | 1981 Les Barczewski | 1984 Nelson Vails | 1986, 1987 Scott Berryman | 1988–1992 Ken Carpenter | 1993, 1999–2001 Marty Nothstein | 2003, 2005 Stephen Alfred | 2004, 2007 Michael Blatchford | 2006 Gideon Massie | 2008 James Davis Watkins | 2012, 2013, 2014, 2015 Matthew Baranoski | 2016 David Espinoza | 2017, 2019 James Mellen | 2018 Sandor Delgado
Die Resultate sind nicht vollständig.
Personendaten | |
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NAME | Spencer, Freddie |
ALTERNATIVNAMEN | Spencer, Fred (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Radsportler |
GEBURTSDATUM | 9. August 1902 |
GEBURTSORT | Westfield, New Jersey |
STERBEDATUM | 1. Dezember 1992 |
STERBEORT | Rahway |