Hugues Fabrice Zango (* 25. Juni 1993 in Ouagadougou) ist ein burkinischer Leichtathlet, der sich auf den Dreisprung spezialisiert hat. Durch den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio ist der erste und bisher einzige Medaillengewinner seines Landes bei Olympischen Spielen. Mit einer Weite von 18,07 m ist er Halter des Hallenweltrekords.
Hugues Fabrice Zango ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Voller Name | Hugues Fabrice Zango | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Burkina Faso![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 25. Juni 1993 (29 Jahre) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Ouagadougou, Burkina Faso | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 180 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 78 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Dreisprung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | Freiluft: 17,82 m Halle: 18,07 m ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | Artois Athletisme | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Teddy Tamgho | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 24. Juli 2022 |
Hugues Fabrice Zango betrieb zunächst Taekwondo. 2011 wurde ein Scout während eines Schulwettkampfes auf sein Sprungtalent aufmerksam. Zango verließ 2016 sein Heimatland und zog nach Frankreich, wo er deutlich bessere Trainingsbedingungen vorfand. Er lebt in Arras, wo er vom ehemaligen französischen Dreisprung-Weltmeister Teddy Tamgho trainiert wird.[1] Parallel zu seiner Sportlerkarriere studiert er an der Université Lille und plant im Fach Elektrotechnik zu studieren. Nach dem Ende seiner Laufbahn, plant er als Universitätsprofessor in sein Heimatland zurückzukehren.[2]
Seit 2012 tritt Zango in Wettkämpfen im Dreisprung an. 2013 nahm er als Student der Artois Universität in Arras an der Sommer-Universiade im russischen Kasan teil.[3] Dort gelang ihm mit 15,74 m die Qualifikation für das Finale, in dem er mit einer Steigerung und neuer persönlicher Bestleistung von 15,96 m den sechsten Platz belegte. 2014 trat er nicht in Wettkämpfen an. Ein Jahr später nahm er an der Universiade in Gwangju im Weit- und im Dreisprung teil. Im Weitsprung verpasste er die Qualifikation für das Finale, im Dreisprung hingegen, gewann er mit 16,76 m die Silbermedaille. Im September belegte er Platz 5 bei den Afrikaspielen in Brazzaville.
2016 nahm Zango an den Afrikameisterschaften in Durban teil. Dort gewann er mit einer Weite von 16,81 m im Finale die Silbermedaille. Im August nahm er dann auch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Dort scheiterte er allerdings mit 15,99 m in der Qualifikation. 2017 gewann er erneut die Silbermedaille bei der Universiade in Taipeh. Mit 16,97 m verbesserte er dabei erneut seine persönliche Bestleistung.
Im März 2018 nahm Zango an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham teil. Mit 17,11 m wurde er Sechster. Diese Weite sprang er auch bei den Afrikameisterschaften in Asaba, durch die er Afrikameister wurde. Mit der 4-ma-100-Meter-Staffel wurde er zudem Achter. 2019 stellte sein bislang erfolgreichstes sportliches Jahr dar. Im Januar sprang er mit 17,58 m zunächst einen neuen Afrikarekord in der Halle. Im August siegte er bei den Afrikaspielen in Rabat. Im Oktober sprang er im Finale der Weltmeisterschaften in Doha mit 17,66 m auch in der Freiluft einen neuen Afrikarekord und gewann zudem die Bronzemedaille, die die erste WM-Medaille für einen Sportler aus seinem Heimatland darstellte. Am 16. Januar 2021 gelang ihm in Aubière mit 18,07 m ein Hallen-Weltrekord. Als erster Mensch übersprang er die 18-Meter-Marke in der Halle und löste damit seinen Trainer Teddy Tamgho als Rekordhalter ab. Damit ist er der erste Weltrekordhalter vom afrikanischen Kontinent in einer Sprungdisziplin.[4]
Im Laufe der Saison verbesserte er sich in der Freiluft bis auf 17,82 m. Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio gewann er 2021 die Bronzemedaille. Damit ist er der erste Medaillengewinner für sein Heimatland bei Olympischen Spielen.[5] Während der Eröffnungsfeier war er gemeinsam mit der Schwimmerin Angelika Ouedraogo der Fahnenträger seiner Nation. 2022 gelang es ihm bei den Afrikameisterschaften auf Mauritius mit einem Sprung auf 17,34 m seinen Titel aus dem Jahr 2018 erfolgreich zu verteidigen. Einen Monat später reiste er als einer der Topfavoriten zu den Weltmeisterschaften nach Eugene. Dort musste er sich im Finale nur dem Portugiesen Pedro Pablo Pichardo geschlagen geben und gewann mit Silber seine zweite WM-Medaille.
Jahr | Veranstaltung | Ort | Platz | Disziplin | Weite |
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Startet für Burkina Faso![]() | |||||
2013 | Universiade | Russland![]() |
6. | Dreisprung | 15,96 m |
2015 | Universiade | Korea Sud![]() |
30. | Weitsprung | 6,73 m |
2. | Dreisprung | 16,76 m | |||
Weltmeisterschaften | China Volksrepublik![]() |
Dreisprung | DNS | ||
Afrikaspiele | Kongo Republik![]() |
5. | Dreisprung | 16,36 m | |
2016 | Afrikameisterschaften | Sudafrika![]() |
2. | Dreisprung | 16,81 m |
Olympische Spiele | Brasilien![]() |
34. | Dreisprung | 15,99 m | |
2017 | Universiade | Chinesisch Taipeh![]() |
2. | Dreisprung | 16,97 m |
2018 | Hallenweltmeisterschaften | Vereinigtes Konigreich![]() |
6. | Dreisprung | 17,11 m |
Afrikameisterschaften | Nigeria![]() |
8. | 4 × 100 m | 40,96 s | |
1. | Dreisprung | 17,11 m | |||
2019 | Afrikaspiele | Marokko![]() |
1. | Dreisprung | 16,88 m |
Weltmeisterschaften | Katar![]() |
3. | Dreisprung | 17,66 m | |
2021 | Olympische Sommerspiele | Japan![]() |
3. | Dreisprung | 17,47 m |
2022 | Afrikameisterschaften | Mauritius![]() |
1. | Dreisprung | 17,34 m |
Weltmeisterschaften | Vereinigte Staaten![]() |
2. | Dreisprung | 17,55 m |
1979: Ajayi Agbebaku | 1982: Mamadou Diallo | 1984: Joseph Taiwo | 1985: Paul Emordi | 1988: António Santos | 1989: Eugene Koranteng | 1990: Toussaint Rabenala | 1992: Toussaint Rabenala | 1993: Toussaint Rabenala | 1996: Paul Nioze | 1998: Andrew Owusu | 2000: Andrew Owusu | 2002: Olivier Sanou | 2004: Olivier Sanou | 2006: Tarik Bouguetaïb | 2008: Ndiss Kaba Badji | 2010: Tosin Oke | 2012: Tosin Oke | 2014: Godfrey Khotso Mokoena | 2016: Tosin Oke | 2018: Hugues Fabrice Zango | 2022: Hugues Fabrice Zango
Personendaten | |
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NAME | Zango, Hugues Fabrice |
KURZBESCHREIBUNG | burkinischer Leichtathlet |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1993 |
GEBURTSORT | Ouagadougou, Burkina Faso |