Joan Oumari (* 19. August 1988 in Berlin) ist ein momentan vereinsloser deutsch-libanesischer Fußballspieler, der sowohl als Innenverteidiger als auch als Außenverteidiger eingesetzt werden kann.
Joan Oumari | ||
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Personalia | ||
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Geburtstag | 19. August 1988 | |
Geburtsort | Berlin, Deutschland | |
Größe | 187 cm | |
Position | Abwehr | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
NFC Rot-Weiß Neukölln | ||
Reinickendorfer Füchse | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2006–2008 | Reinickendorfer Füchse | 53 (6) |
2008–2011 | SV Babelsberg 03 | 54 (1) |
2011–2013 | FC Rot-Weiß Erfurt | 62 (3) |
2013–2016 | FSV Frankfurt | 64 (2) |
2016–2017 | Sivasspor | 30 (2) |
2017–2019 | al-Nasr Sports Club | 41 (1) |
2018 | → Sagan Tosu (Leihe) | 11 (1) |
2019 | Vissel Kobe | 4 (1) |
2020–2021 | FC Tokyo | 32 (2) |
2022 | Sagan Tosu | 1 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2013– | Libanon | 35 (4) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 21. August 2022 2 Stand: 21. August 2022 |
Seine Karriere begann der gebürtige Berliner, Sohn aus der libanesischen Hauptstadt Beirut stammender Eltern, beim Stadtteilklub NFC Rot-Weiß Neukölln, wo er einige Jahre im vereinseigenen Nachwuchs eingesetzt wurde. Nach einigen Jahren in der Jugendabteilung wechselte der Defensivakteur in den Jugendbereich der Reinickendorfer Füchse. Dort schaffte er zur Saison 2006/07 den Sprung in die Herrenmannschaft des Vereins, die zu diesem Zeitpunkt noch in der fünftklassigen Verbandsliga Berlin vertreten war. Dabei wurde Oumari gleich in 22 Ligaspielen eingesetzt, wo er auch in einem Spiel zum Torerfolg kam. Am Saisonende reichte es für einen dritten Platz mit deutlichem Abstand hinter Meister Spandau und Tasmania Gropiusstadt. In der Spielzeit 2007/08 etablierte sich Oumari endgültig als Stammspieler der Reinickendorfer Füchse, kam in 31 von 33 Meisterschaftsspielen zum Einsatz und erzielte dabei fünf Tore. Zum Saisonende schaffte er es mit dem Team nach einem starken Titelkampf und der besten Verteidigung der Liga auf den ersten Tabellenplatz und stieg unter der Führung von Christian Backs als Meister in die Oberliga Nordost auf.
Noch bevor das Team in die Saison 2008/09 starten konnte, tätigte Joan Oumari zusammen mit seinem älteren Bruder Hassan, der ebenfalls als Stammkraft bei den Füchsen agierte, einen Wechsel in die Regionalliga zum SV Babelsberg 03. Mitte Juni 2008 unterschrieb das Bruderpaar jeweils einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010,[1] wobei nur Joan Oumari im Laufe dieser Zeit seinen Vertrag verlängerte. Bei Trainer Dietmar Demuth fiel Joan Oumari vor allem durch seinen „unheimlichen Einsatz, Kampf, aber für das Alter auch Abgeklärtheit und Übersicht“ auf.[1] Während sein älterer Bruder nur sporadisch zum Einsatz kam, agierte Joan Oumari in etwa der Hälfte der Saisonspiele, zumeist als Einwechselspieler. Noch im Jahre 2008 wurde er in die U-21-Auswahlmannschaft Brandenburgs geholt. Außerdem war er in dieser Spielzeit beim Finalspiel des Brandenburgischen Landespokals gegen den SV Germania 90 Schöneiche im Einsatz, das die Potsdamer mit 1:0 für sich entschieden. Es war der sechste Gewinn des Landespokals in der Vereinsgeschichte.
Auch in der Saison 2009/10 konnte sich Oumari beim Tabellendritten der vorhergegangenen Spielzeit nicht endgültig durchsetzen und verzeichnete bis zum Saisonende nur elf Ligaeinsätze. Seine wohl beste Leistung brachte er dabei am 5. März 2010 beim 3:0-Heimerfolg über den ZFC Meuselwitz, wo er zwei Torvorlagen gab und am Ende der Begegnung zum eigentlichen „Gewinner des Spiels“ erklärt wurde.[2] Im Endklassement rangierte Oumari mit dem Team auf dem ersten Platz und hatte zudem auch noch die beste Verteidigung in der Liga, da man nur 18 Gegentreffer hinnehmen musste. Mit der Mannschaft schaffte er dadurch den Aufstieg in die 3. Liga, der dritthöchsten Liga im deutschen Fußball. Dort avancierte der Defensivakteur plötzlich zum Stammspieler und dies ausgerechnet im Profibereich. Obwohl er in der Anfangsphase der Spielzeit 2010/11 fehlte und am 5. Spieltag gegen Aalen aus dem Spieltagsaufgebot gestrichen wurde, weil er zu spät eingetroffen war[3], etablierte er sich ab dem 8. Spieltag in der Mannschaft. Zunächst Linksverteidiger, rückte der rustikal spielende Oumari später an die Seite von Abwehrchef Marcus Hoffmann in die Innenverteidigung. Als sich Hoffmann Anfang März 2011 den Mittelfuß brach, übernahm Oumari, dessen Stärken vor allem in seiner Schnelligkeit und im Zweikampf liegen, dessen Führungsrolle.[4]
Im Mai 2011 gab Rot-Weiß Erfurt bekannt, dass Oumari ab 1. Juli 2011 für die nächsten zwei Jahre in der thüringischen Landeshauptstadt spielen werde.[5] In seiner ersten Saison übernahm er sofort einen Stammplatz in der Innenverteidigung und war am Ende 29 Mal im Einsatz gewesen. Nach einem weiteren Jahr in der Drittklassigkeit schaffte Oumari den Sprung in die zweite Liga. Er wechselte im Sommer 2013 zum FSV Frankfurt.
In der Winterpause 2015/16 wechselte Oumari in die Türkei zu Sivasspor, um dem Erstligisten im Abstiegskampf zu unterstützen.[6] Bereits im Januar 2017 zog er zu al-Nasr Sports Club weiter.
Am 6. September 2013 debütierte Oumari in einem Testspiel gegen Syrien für die libanesische A-Nationalmannschaft. Beim 2:0-Sieg im Camille-Chamoun-Stadion von Beirut wurde der Abwehrspieler in der 55. Minute für Bilal Najjarine eingewechselt und erhielt später wegen eines Foulspiels die Rote Karte. Seinen ersten Treffer für die Auswahl schoss er im November 2017 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Laos (7:0).
Reinickendorfer Füchse
SV Babelsberg 03
Vissel Kobe
FC Tokyo
Sein älterer Bruder Hassan Oumari (* 1986) ist ebenfalls als Fußballspieler aktiv und steht momentan beim Oberligisten CFC Hertha 06 unter Vertrag. Im Februar 2016 bestritt er zwei Länderspiele für die libanesische A-Nationalmannschaft.
Personendaten | |
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NAME | Oumari, Joan |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-libanesischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 19. August 1988 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutschland |