Nadiem Amiri (* 27. Oktober 1996 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutsch-afghanischer Fußballspieler. Er steht bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag und spielt zudem für die deutsche Nationalmannschaft. Er wird hauptsächlich als offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt.
Nadiem Amiri | ||
![]() Amiri im Trikot der TSG Hoffenheim (2019) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 27. Oktober 1996 | |
Geburtsort | Ludwigshafen am Rhein, Deutschland | |
Größe | 180 cm | |
Position | Offensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
Ludwigshafener SC | ||
1. FC Kaiserslautern | ||
0000–2012 | SV Waldhof Mannheim | |
2012–2014 | TSG 1899 Hoffenheim | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2014–2019 | TSG 1899 Hoffenheim | 106 (11) |
2014–2018 | TSG 1899 Hoffenheim II | 22 0(4) |
2019– | Bayer 04 Leverkusen | 83 0(5) |
2022 | → CFC Genua (Leihe) | 13 0(0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2013–2014 | Deutschland U18 | 8 0(2) |
2014–2015 | Deutschland U19 | 13 0(3) |
2015–2016 | Deutschland U20 | 7 0(0) |
2016–2019 | Deutschland U21 | 24 0(6) |
2021 | Deutschland Olympia | 3 0(2) |
2019– | Deutschland | 5 0(0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 12. November 2022 2 Stand: 28. Juli 2021 |
Amiri begann seine Karriere in der Jugend des Ludwigshafener SC. Über den 1. FC Kaiserslautern wechselte er zum SV Waldhof Mannheim. Im Jahr 2012 wechselte er in die U17 der TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelangen ihm bei 25 Einsätzen zwei Tore. Ein Jahr später stieg er altersbedingt in die U19 auf. Dort absolvierte er 21 Spiele bei drei Toren. Zur Saison 2014/15 unterschrieb er eine Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2018 und gleichzeitig einen Profivertrag für die Bundesliga-Mannschaft der TSG Hoffenheim.[1] Er sollte jedoch zuerst vorrangig in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest zum Einsatz kommen.
Am 7. Februar 2015 absolvierte Amiri am 20. Spieltag der Bundesliga-Saison 2014/15 sein Profi-Debüt bei der 0:3-Niederlage der Kraichgauer gegen den VfL Wolfsburg.[2] Am 14. Spieltag der folgenden Saison 2015/16, dem 28. November 2015, erzielte Amiri beim 3:3 im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach seinen ersten Profitreffer. Die beiden anderen Treffer für die TSG Hoffenheim in dieser Partie bereitete er vor.
Am 12. Juni 2017 verlängerte Amiri seine Vertragslaufzeit bei der TSG vorzeitig bis 2020.[3]
Zur Saison 2019/20 wechselte Amiri zum Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen und erhielt dort einen Vertrag mit einer Laufzeit über fünf Jahre.[4]
Im Januar 2022 wurde Amiri bis zum Saisonende an den italienischen Erstligisten CFC Genua verliehen.[5] Nach Angaben der Genuesen verfügte der Verein über eine Kaufpflicht Amiris „unter bestimmten Bedingungen“.[6] Dort spielte er 13-mal in der Liga und stieg am Saisonende mit dem Verein in die Serie B ab, eine Kaufpflicht trat nicht ein. Stattdessen kehrte er nach Leverkusen zurück.
Zwischen 2013 und 2014 absolvierte Amiri acht Spiele für die U18-Nationalmannschaft von Deutschland, dabei gelangen ihm zwei Tore. Für die U19-Nationalmannschaft kam er zu 13 Einsätzen mit drei erzielten Toren. Bei der U21-EM 2017 in Polen kam Amiri in vier der fünf Spiele zum Einsatz und gewann schließlich mit Deutschland den Titel. Beim 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Dänemark am 21. Juni 2017 gelang ihm zudem ein Tor.[7]
Bis zu seinem ersten Pflichtspiel für die deutsche A-Auswahl im Oktober 2019 war Amiri aufgrund der Herkunft seiner Eltern auch für die Nationalmannschaft Afghanistans spielberechtigt.[8] Im Oktober 2019 nominierte Bundestrainer Joachim Löw den Mittelfeldspieler für das Freundschaftsspiel gegen Argentinien und die EM-Qualifikationspartie in Estland.[9] Im Länderspiel gegen Argentinien kam Amiri in der 66. Spielminute für Julian Brandt ins Spiel und wurde damit zum 104. Länderspieldebütanten unter Löw. Gegen Estland bestritt Amiri sein erstes Pflichtspiel für Deutschland.
Anfang Juli 2021 wurde Amiri von Stefan Kuntz in den Kader der deutschen Olympiaauswahl für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 2021 berufen.[10]
Verein
Nationalmannschaft
Persönliche Auszeichnungen
Amiris Eltern flüchteten in den 1980er Jahren im Zuge der sowjetischen Intervention aus Afghanistan in die Bundesrepublik Deutschland.[11] Sein Cousin Zubayr Amiri spielt seit 2014 beim Hessenligisten SC Hessen Dreieich und ist zudem afghanischer Nationalspieler. Sein älterer Bruder Nauwid spielte mit dem SV Waldhof Mannheim in der Fußball-Regionalliga Südwest.[12]
Amine Adli | Nadiem Amiri | Robert Andrich | Charles Aránguiz | Ayman Azhil | Sardar Azmoun | Mitchel Bakker | Karim Bellarabi | Kerem Demirbay | Moussa Diaby | Joshua Eze | Timothy Fosu-Mensah | Jeremie Frimpong | Piero Hincapié | Adam Hložek | Lukáš Hrádecký | Callum Hudson-Odoi | Odilon Kossounou | Niklas Lomb | Andrei Lunjow | Exequiel Palacios | Paulinho | Patrik Schick | Zidan Sertdemir | Daley Sinkgraven | Jonathan Tah | Edmond Tapsoba | Florian Wirtz
Cheftrainer: Xabi Alonso
Personendaten | |
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NAME | Amiri, Nadiem |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-afghanischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1996 |
GEBURTSORT | Ludwigshafen am Rhein, Deutschland |