Noureddine Morceli (arabisch نور الدين مرسلي, DMG Nūr ad-Dīn Mursalī; * 28. Februar 1970 in Ténès, Provinz Chlef) ist ein ehemaliger algerischer Mittelstreckenläufer. Er wurde einmal Olympiasieger und dreimal Weltmeister.
Noureddine Morceli ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Algerien![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 28. Februar 1970 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Ténès | ||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 172 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 62 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Disziplin | Mittelstreckenlauf | ||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 1:44,79 (800 m) 3:27,37 min (1500 m) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||
|
Seinen ersten internationalen Erfolg konnte Morceli 1988 bei den Juniorenweltmeisterschaften feiern, wo er über 1500 Meter die Silbermedaille gewann. 1990 stellte er mit 3:32,60 min die Jahresweltbestzeit auf. Seine Dominanz setzte er auch 1991 fort, als er am 28. Februar in Sevilla einen Hallenweltrekord aufstellte (3:34,16 min). Nur gerade neun Tage später gewann er auf der gleichen Bahn Gold bei den Hallenweltmeisterschaften 1991 über dieselbe Distanz. In die Weltmeisterschaften in Tokio ging Morceli bereits als haushoher Favorit und gewann souverän.
Anfang 1992 lief Morceli mit 2:15,26 min einen weiteren Hallenweltrekord über 1000 Meter. Dass Morceli bei den Olympischen Spielen in Barcelona über 1500 Meter gewinnen würde, schien im Vorfeld außer Frage zu stehen. Doch im Finale wurde erstaunlich langsam gelaufen; bei der 800-Meter-Zwischenzeit waren die Männer sogar langsamer als die Frauen. Dies war überhaupt nicht das Tempo, das Morceli behagte. Auf der Zielgeraden war er nicht mehr in der Lage zu beschleunigen und wurde nur enttäuschender Siebter. Er konnte diese Enttäuschung rasch überwinden und lief einige Wochen später mit 3:28,86 min einen Freiluftweltrekord.
Bei den Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart begann der 1500-Meter-Lauf ebenfalls ziemlich langsam. Doch diesmal konnte Morceli das Rennen kontrollieren und deklassierte das Feld mit einer Schlussrunde von 50,6 Sekunden. Im selben Jahr stellte er mit 3:44,39 min einen Weltrekord im Meilenlauf auf. Im selben Jahr wurde er von der französischen Sportzeitung L’Équipe zum Weltsportler des Jahres gewählt.
1994 holte er sich mit 7:25,11 min den Weltrekord über 3000 Meter. Angespornt durch die deutliche Steigerung von Moses Kiptanuis Bestmarke beschloss er auch den Weltrekord Haile Gebrselassies über 5000 Meter zu attackieren. In 13:03,85 min scheiterte er deutlich, jedoch versetzte er die Leichtathletikwelt mit einer Schlussrunde von 51,97 Sekunden erneut in Erstaunen. Ein Jahr später lief er innerhalb von neun Tagen zwei weitere Weltrekorde: Zunächst unterbot er Saïd Aouitas Rekord im 2000-Meter-Lauf in 4:47,88 min, danach seine eigene Bestmarke über 1500 Meter in 3:27,37 min. Bei den Weltmeisterschaften in Göteborg verteidigte er seinen Weltmeistertitel erfolgreich.
In die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta ging Morceli als Favorit für die 1500-Meter-Strecke. Nachdem sein größter Konkurrent Hicham El Guerrouj eingangs der letzten Runde stürzte, gewann Morceli überlegen. Bei den Weltmeisterschaften 1997 in Athen wurde Morceli lediglich Vierter, 1999 in Sevilla gab er das Rennen vor der letzten Runde auf. Sein letztes Rennen lief Morceli bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo er jedoch keine Medaille gewinnen konnte.
Noureddine Morceli war von 1997 bis 2002 mit der Schweizer Langstreckenläuferin Patricia Morceli verheiratet. Er wurde von seinem älteren Bruder Abderrahmane Morceli trainiert, der bei den Afrikameisterschaften 1979 in Dakar die Silbermedaille im 1500-Meter-Lauf gewann.
2013: Aufnahme in die IAAF Hall of Fame
1896: Vereinigtes Konigreich 1801 Edwin Flack |
1900: Vereinigtes Konigreich 1801
Charles Bennett |
1904: Vereinigte Staaten 45
James Lightbody |
Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45
James Lightbody |
1908: Vereinigte Staaten 46
Mel Sheppard |
1912: Vereinigtes Konigreich 1801
Arnold Jackson |
1920: Vereinigtes Konigreich 1801
Albert Hill |
1924: Finnland
Paavo Nurmi |
1928: Finnland
Harri Larva |
1932: Italien 1861
Luigi Beccali |
1936: Neuseeland
Jack Lovelock |
1948: Schweden
Henry Eriksson |
1952: Luxemburg
Josy Barthel |
1956: Irland
Ron Delany |
1960: Australien
Herb Elliott |
1964: Neuseeland
Peter Snell |
1968: Kenia
Kipchoge Keino |
1972: Finnland
Pekka Vasala |
1976: Neuseeland
John Walker |
1980: IOC
Sebastian Coe |
1984: Vereinigtes Konigreich
Sebastian Coe |
1988: Kenia
Peter Rono |
1992: Spanien
Fermín Cacho |
1996: Algerien
Noureddine Morceli |
2000: Kenia
Noah Ngeny |
2004: Marokko
Hicham El Guerrouj |
2008: Kenia
Asbel Kiprop |
2012: Algerien
Taoufik Makhloufi |
2016: Vereinigte Staaten
Matthew Centrowitz |
2020: Norwegen
Jakob Ingebrigtsen
1983: Steve Cram | 1987: Abdi Bile | 1991: Noureddine Morceli | 1993: Noureddine Morceli | 1995: Noureddine Morceli | 1997: Hicham El Guerrouj | 1999: Hicham El Guerrouj | 2001: Hicham El Guerrouj | 2003: Hicham El Guerrouj | 2005: Rashid Ramzi | 2007: Bernard Lagat | 2009: Yusuf Saad Kamel | 2011: Asbel Kiprop | 2013: Asbel Kiprop | 2015: Asbel Kiprop | 2017: Elijah Manangoi | 2019: Timothy Cheruiyot | 2022: Jake Wightman
Liste der Weltmeister in der Leichtathletik
1985: Michael Hillardt | 1987: Marcus O’Sullivan | 1989: Marcus O’Sullivan | 1991: Noureddine Morceli | 1993: Marcus O’Sullivan | 1995: Hicham El Guerrouj | 1997: Hicham El Guerrouj | 1999: Haile Gebrselassie | 2001: Rui Silva | 2003: Driss Maazouzi | 2004: Paul Korir | 2006: Iwan Heschko | 2008: Deresse Mekonnen | 2010: Deresse Mekonnen | 2012: Abdalaati Iguider | 2014: Ayanleh Souleiman | 2016: Matthew Centrowitz | 2018: Samuel Tefera | 2022: Samuel Tefera
Personendaten | |
---|---|
NAME | Morceli, Noureddine |
KURZBESCHREIBUNG | algerischer Mittelstreckenläufer |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1970 |
GEBURTSORT | Ténès, Provinz Chlef, Algerien |