Rolando Uríos Fonseca (* 27. Januar 1971 in Bayamo, Kuba) ist ein spanischer Handballspieler. Der gebürtige Kubaner nahm später die spanische Staatsbürgerschaft an.
Uríos gilt auf der Position des Kreisläufers als einer der weltweit besten Handballer des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts.[1] Ein wichtiges Element seiner Spielweise war der Einsatz seines deutlich überdurchschnittlich kraftvollen Körpers – bei einer Körpergröße von 1,93 m wog er über 110 Kilogramm.[2] Uríos spielte für den in der spanischen Liga ASOBAL spielenden BM Ciudad Real, sowie 53 mal für die spanische Nationalmannschaft. Bevor er die spanische Staatsbürgerschaft annahm, spielte er 79 mal für die kubanische Auswahl.
Mit Ciudad Real gewann Rolando Uríos 2002 den Europapokal der Pokalsieger, 2003 erneut den Europapokal der Pokalsieger sowie die Copa del Rey de Balonmano, 2004 die spanische Meisterschaft sowie die Copa ASOBAL, 2005 die Copa ASOBAL sowie den spanischen Supercup, 2006 die Copa ASOBAL, die EHF Champions League sowie die Vereins-EM und 2007 die spanische Meisterschaft sowie die Vereins-EM. 2008 folgten die Titel der spanischen Meisterschaft, der Copa ASOBAL, der spanischen Supercup, der spanische Pokal und die Champions League. 2009 gewann er erneut die spanische Meisterschaft und die EHF Champions League.[3] Anschließend beendete er seine Karriere, nachdem er bereits seit Jahren an chronischen Knieschmerzen gelitten hatte.[2] Uríos Rückennummer 17 wurde seitdem von BM Ciudad Real nicht mehr vergeben, sein Trikot wurde dauerhaft am Spielort der Mannschaft aufgehängt. Dieselbe Ehrung hatte der Verein zuvor nur dem zweifachen Welthandballer Talant Dujshebaev gewährt.[4]
Noch im kubanischen Trikot wurde Uríos bei der Weltmeisterschaft 1999 Torschützenkönig und leistete damit für sein Team einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des achten Platzes, dem bisher größten Erfolg der kubanischen Handball-Nationalmannschaft. Als bester Kreisspieler wurde er in das All-Star-Team des WM-Turniers gewählt. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, als Kuba nach fünf Niederlagen in der Vorrunde bereits früh ausschied, erreichte Uríos in der Torjägerliste des Turniers noch den vierten Platz. Mit Spanien gewann er 2005 die Weltmeisterschaft in Tunesien; bei der Europameisterschaft 2006 gewann er Silber.
Uríos trainierte nach Beendigung seiner aktiven Karriere ab 2011 nacheinander die zweiten Mannschaften von BM Ciudad Real und Cátedra 70 de Malagón,[5] bevor er im August 2014 gemeinsam mit seinem langjährigen kubanischen Freund Julio Fis[6] als Nachwuchstrainer zum Verein BM Alarcos in Ciudad Real wechselte.[7] Ab Mai 2018 trainierte er die Dominikanische Männer-Handballnationalmannschaft.[8] Im Februar 2019 übernahm er das Traineramt vom spanischen Zweitligisten Handbol Marratxí.[9] In der Saison 2019/20 trainierte er den deutschen Brandenburgligisten HSV Wildau.[10] Im Sommer 2020 übernahm er den Viertligisten VfL Tegel.[11] Im August 2022 lösten beide Seiten den Vertrag auf und Uríos kehrte aus familiären Gründen nach Spanien zurück.
Im September 2022 verkündete Uríos mit 51 Jahren sein Comeback beim spanischen Zweitligisten Vestas Alarcos de Ciudad Real.[12][13]
Aus dem Champions League Spiel gegen den VfL Gummersbach am 20. Februar 2008
Personendaten | |
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NAME | Uríos, Rolando |
ALTERNATIVNAMEN | Uríos Fonseca, Rolando |
KURZBESCHREIBUNG | kubanisch-spanischer Handballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1971 |
GEBURTSORT | Bayamo, Kuba |