Werner Otto (* 15. April 1948 in Dresden) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer, zweifacher Weltmeister und Radsporttrainer.
Otto begann mit dem Radsport bei der SG Dynamo Dresden-Nord 1962 und wechselte 1966 zum SC Dynamo Berlin, wo er bei Rolf Nitzsche und später Werner Malitz trainierte.[1] Viermal gewann er im Jugendbereich DDR-Meistertitel in verschiedenen Disziplinen (Sprint, Tandem, 500 Meter Zeitfahren), zwei Titel gewann er bei den Rennen der Kinder- und Jugendspartakiaden.[2] Werner Otto war zwischen 1962 und 1974 als Rennfahrer spezialisiert auf Sprint und Tandemrennen. 1969 und 1971 wurde er Weltmeister auf dem Tandem gemeinsam mit Jürgen Geschke. Viermal wurden die beiden Fahrer auch DDR-Meister in dieser Disziplin.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München errangen Otto und Geschke die Silbermedaille im Tandemrennen. 1974 trat Otto vom Leistungsradsport zurück, errang aber in den 2000er Jahren noch Podiumsplätze bei Senioren-Meisterschaften. 1973 gewann er überraschend gegen alle Favoriten die Internationale Sprintermeisterschaft von Berlin auf der Bahn der Werner-Seelenbinder-Halle.
Werner Otto hat ursprünglich eine Lehre als Elektrofahrzeugschlosser absolviert.[1]
Von 1974 bis 1991 war Werner Otto erfolgreich als Trainer tätig, u. a. beim SC Dynamo Berlin. Danach eröffnete er in Berlin ein Fahrradgeschäft. Zudem ist er Initiator, Namensgeber sowie Vorsitzender des Vereins RSV Werner Otto; für den Fahrer wie Karl Christian König, Dana Glöß, Robert Bartko, Guido Fulst und Sören Lausberg starten oder starteten. Trainer des Vereins ist Emanuel Raasch, ebenfalls ein ehemaliger Schützling von Otto. Nach seiner aktiven Zeit als Sportler war Werner Otto von 1974 bis 1991 als erfolgreicher Trainer tätig. Unter anderem trainierte er 10 Jahre lang Emanuel Raasch. Insgesamt errangen seine Sportlerinnen und Sportler 18 Medaillen bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen und deutschen Meisterschaften.
1966 Pierre Trentin/Daniel Morelon |
1967 Bruno Gonzato/Dino Verzini |
1968 Giordano Turrini/Walter Gorini |
1969 Jürgen Geschke/Werner Otto |
1970 Jürgen Barth/Rainer Müller |
1971 Jürgen Geschke/Werner Otto |
1973, 1974, 1977, 1978 Vladimír Vačkář/Miroslav Vymazal |
1975, 1976 Benedykt Kocot/Janusz Kotliński |
1979 Yavé Cahard/Franck Dépine |
1980, 1981, 1982 Ivan Kučírek/Pavel Martínek |
1983 Philippe Vernet/Franck Dépine |
1984 Frank Weber/Hans-Jürgen Greil |
1985 Vítězslav Vobořil/Roman Řehounek |
1987, 1988, 1989, 1994 Fabrice Colas/Frédéric Magné |
1990, 1992 Gianluca Capitano/Federico Paris |
1991 Emanuel Raasch/Eyk Pokorny |
1993 Federico Paris/Roberto Chiappa
Die Sieger von 1975 wurden im nachhinein disqualifiziert, weil sie die Dopingkontrolle nicht wahrgenommen hatten. Siehe:
1952 Bruno Zieger / Georg Stoltze | 1953 Horst Pötsch / Erich Mähne | 1954 Wolfgang Oertel / Rolf Zinke | 1955 Werner Malitz / Heinz Wahl | 1956 Rolf Nitzsche / Joachim Popke | 1957 Rolf Nitzsche / Lothar Stäber | 1958–1959 Klaus Freund / Erich Mähne | 1960 Jürgen Simon / Konrad Irmschler | 1961 Lothar Stäber / Heinz Senger | 1962 Richard Schöne / Rainer Marx | 1963 Jürgen Simon / Konrad Irmschler | 1964 Hans-Jürgen Klunker / Wolfgang Tertschek | 1965 Rainer Marx / Bernd Junge | 1966 Rainer Marx / Karl Richter | 1967 Bernd Junge / Karl Richter | 1968–1971 Werner Otto / Jürgen Geschke | 1972–1973 Peter Eichstädt / Klaus-Jürgen Grünke
Die Meisterschaft wurde von 1952 bis 1973 ausgetragen.
Personendaten | |
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NAME | Otto, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 15. April 1948 |
GEBURTSORT | Dresden |