Ronald „Ronny“ Rauhe (* 3. Oktober 1981 in West-Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Kanute und Olympiasieger.
Rauhe begann im Alter von 6 Jahren mit dem Kanusport. Er kam über seine Eltern, sein Vater war gar deutscher Meister, zu dem Sport.[1]
Zwischen 1997 und 1999 holte Rauhe vier Titel bei Junioren-Weltmeisterschaften und drei Titel bei Junioren-Europameisterschaften.[2]
Seit 1999, kurz nach seinem letzten Titel bei Junioren-Weltmeisterschaften, wurde er für die Weltmeisterschaften in Mailand nominiert und konnte direkt Bronze gewinnen. Er nahm ab diesem erfolgreich im Einer- und Zweier-Kajak mit Tim Wieskötter an verschiedenen großen internationalen Wettbewerben teil. Seit 2002 startete er für den KC Potsdam.[3] 2004 wurde das Duo Olympiasieger über 500 m. Nachdem sie zwischen 2001 und 2008 bei allen internationalen Meisterschaften ungeschlagen gewesen waren, unterlagen sie bei den Olympischen Spielen 2008 um neun Hundertstelsekunden den Spaniern Saúl Craviotto und Carlos Pérez. National ist Rauhe der Rekordtitelträger. Bei den Deutschen Meisterschaften 2009 in Brandenburg an der Havel erhöhte er seine Titelanzahl auf 53.[4]
Nach 2009 konnte Rauhe zunächst keine bedeutenden Rennen mehr gewinnen, zuletzt unter anderem bedingt durch die Dominanz der Russen Alexander Djatschenko und Juri Postrigai. Im Januar 2014 trat Tim Wieskötter vom Leistungssport zurück und Rauhe trainierte ab dem Frühjahr 2014 im Zweier-Kajak mit Tom Liebscher.[5] Noch im gleichen Jahr holten sie bei den Europameisterschaften den Titel über 200 Meter, bei den darauffolgenden Weltmeisterschaften Silber. Auch bei den Europaspielen 2015 gewannen die beiden die Silbermedaille. Im 200-Meter-Finale der Olympischen Spiele 2016 belegten Rauhe und Liebscher den fünften Platz, im Einer-Kanu über diese Distanz gewann Rauhe die Bronzemedaille zeitgleich mit dem Spanier Saúl Craviotto.
Seit 2017 war er Teil des Deutschen Viererkayaks über 500 Meter. Zusammen mit Tom Liebscher, Max Lemke und Max Rendschmidt fuhr er 2017 Weltrekordszeit[6] in dieser Disziplin. Außerdem gewannen sie in jenem und den beiden darauf folgenden Jahren die Weltmeisterschaften sowie bei den 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 die Goldmedaille.[7] Nach dem Olympiasieg beendete er seine Karriere.[7] Rauhe konnte somit bei Olympischen Spielen sowohl im Einer-, Zweier- als auch Vierer-Kajak holen.
Für den Gewinn der Bronzemedaille erhielt er am 1. November 2016 das Silberne Lorbeerblatt.[8] Bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Tokio war Rauhe beim Einlauf der Nationen am 8. August 2021 der Träger der Fahne der Bundesrepublik Deutschland.[7]
Rauhe ist Sportsoldat, lebt seit 2008 zusammen mit der Kanutin Fanny Fischer in Falkensee, heiratete sie 2015[3] und hat mit ihr zwei Söhne[9] (* 2014 und 2016). Er hat an der Universität Potsdam Sportmarketing studiert.[10]
Neben seinen 5 Medaillen bei Olympischen Spielen und 26 Medaillen bei Weltmeisterschaften konnte Rauhe noch 17 Gold-, 9 Silber- und 3 Bronzemedaillen bei Europameisterschaften holen.
1976: Deutschland Demokratische Republik 1949 Joachim Mattern / Bernd Olbricht |
1980: Sowjetunion
Uladsimir Parfjanowitsch / Sergei Tschuchrai |
1984: Neuseeland
Ian Ferguson / Paul MacDonald |
1988: Neuseeland
Ian Ferguson / Paul MacDonald |
1992: Deutschland
Kay Bluhm / Torsten Gutsche |
1996: Deutschland
Kay Bluhm / Torsten Gutsche |
2000: Ungarn
Zoltán Kammerer / Botond Storcz |
2004: Deutschland
Ronald Rauhe / Tim Wieskötter |
2008: Spanien
Saúl Craviotto / Carlos Pérez
2020: Deutschland Rendschmidt, Rauhe, Liebscher, Lemke
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Personendaten | |
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NAME | Rauhe, Ronald |
ALTERNATIVNAMEN | Rauhe, Ronny |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kanute |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1981 |
GEBURTSORT | West-Berlin |