Das Bislett-Stadion ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage im Stadtteil St. Hanshaugen der norwegischen Hauptstadt Oslo.
Bislett-Stadion | ||
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Leikegrinda | ||
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Blick in das umgebaute Bislett-Stadion | ||
Daten | ||
Ort | Louises gate 1 Norwegen ![]() | |
Koordinaten | 59° 55′ 29″ N, 10° 44′ 0″ O59.92472222222210.733333333333 | |
Eigentümer | Stadt Oslo | |
Betreiber | Stadt Oslo | |
Eröffnung | Altes Stadion: 1922 Neubau: 2005 | |
Renovierungen | 1935–1939, 1952, 2004–2005 (Neubau) | |
Abriss | 2004 (Altes Stadion) | |
Oberfläche | Naturrasen | |
Kosten | 55 Mio. Euro (2005) | |
Architekt | Ole Sverre (1922) Frode Rinnan (1939) Arkitektfirmaet C.F. Møller Norge A/S (2005) | |
Kapazität | 15.400 Plätze (Fußball) 15.400 Plätze (Leichtathletik) 17.000 Plätze (Konzerte) | |
Spielfläche | 105 m × 68 m | |
Heimspielbetrieb | ||
Veranstaltungen | ||
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Lage | ||
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Das ursprüngliche Stadion wurde zwischen 1917 und 1922 erbaut. Es besitzt momentan Sitzplätze für 15.400 Zuschauer, davon 3.500 überdacht, und inklusive der 300 V.I.P.-Plätze und 250 Plätze für die Journalisten und Kommentatoren.[1] Früher fanden auch Eisschnelllaufwettkämpfe statt. Es ist das bekannteste Sportstadion in Norwegen. In dem Stadion sind über ein Dutzend Weltrekorde im Eisschnelllauf und über 60 Weltrekorde in der Leichtathletik aufgestellt worden. Die Sportstätte wurde von der Zeitschrift Sports Illustrated auf Platz 5 der schönsten Sportanlagen des 20. Jahrhunderts ernannt.[2]
Im Jahr 2004 wurde das Stadion abgerissen, um für ein neues Stadion Platz zu machen. Den Neubau führte die Baufirma NCC Construction A/S durch; die auch die Telenor Arena gebaut hat. Dabei wurde die alte sechsspurige Laufbahn entfernt und eine achtspurige Leichtathletikanlage mit dem Kunststoffbelag Polytan WS erneuert. Das neue Stadion wurde im Sommer 2005 eröffnet.
Im Jahr 1946 fanden hier vom 23. bis zum 25. August die Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Seit 1965 findet jedes Jahr das Leichtathletik-Meeting Bislett Games statt. Nur 2004 musste die Veranstaltung wegen des Umbaus nach Bergen umziehen.
Am 24. Juni 1953 verlor Norwegen im Bislett-Stadion das Qualifikationsspiel der Gruppe 1 zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz mit 2:3 (2:2) gegen das Saarland vor 22.000 Zuschauern. Der Schiedsrichter der Partie war Johan Bronkhorst aus den Niederlanden. Seit 2006 wird das norwegische Fußballpokalfinale der Frauen (NM-Cup) im Bislett-Stadion ausgetragen.
Die Bahn wurde 1909 eröffnet. Die Eisschnelllauf-Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 1952 wurde im Bislett ausgetragen. Zwischen 1925 und 1986 fanden im Stadion dreizehn Eisschnelllauf-Mehrkampfweltmeisterschaften und zehn Eisschnelllauf-Mehrkampfeuropameisterschaften statt. Nach der Eisschnelllauf-Mehrkampfeuropameisterschaft 1986 wurde die Eisschnelllaufbahn geschlossen.
Der norwegische Schriftsteller Dag Solstad hat in seinem Roman Scham und Würde (1994, dt. 2007), der in Oslo spielt, dem alten Bislett-Stadion ein kleines Denkmal geschaffen:
„Er [Elias Rukla] wollte gerade die Straße überqueren, zunächst zum Bislett Bad, dann am Stadion vorbeigehen, als ihm der ästhetische Anblick des Bislett Stadions auf der anderen Straßenseite in die Augen stach. Bislett ist ein wirklich schmuckes Stadion, dachte er. Art déco. Eine Zierde für die Stadt. Klein, dafür daß es das größte Stadion einer europäischen Hauptstadt war, aber was für herrliche Dimensionen. Und dann die seltsame Akustik, mit ihrem Echo von den Betonwänden, wenn begeistertes Gebrüll auf sie traf und wieder zurückgeworfen wurde, dachte er […].“
Oslo |
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Bærum | ||
Drammen | ||
Krødsherad |
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Skedsmo |
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1924: Dritte Französische Republik Stade Olympique de Chamonix |
1928: Schweiz
Eisstadion Badrutts Park |
1932: Vereinigte Staaten 48
Olympic Stadium Lake Placid |
1936: Deutsches Reich NS
Rießersee |
1948: Schweiz
Badrutts Park |
1952: Norwegen
Bislett-Stadion |
1956: Italien
Misurinasee |
1960: Vereinigte Staaten 49
Olympic Skating Rink |
1964: Osterreich
Olympia Eisstadion Innsbruck |
1968: Frankreich
Anneau de vitesse |
1972: Japan 1870
Makomanai-Stadion |
1976: Osterreich
Olympia Eisstadion Innsbruck |
1980: Vereinigte Staaten
James B. Sheffield Olympic Skating Rink |
1984: Jugoslawien
Zetra-Eisbahn |
1988: Kanada
Olympic Oval |
1992: Frankreich
Stade olympique Henri-Dujol |
1994: Norwegen
Vikingskipet |
1998: Japan 1870
M-Wave |
2002: Vereinigte Staaten
Utah Olympic Oval |
2006: Italien
Oval Lingotto |
2010: Kanada
Richmond Olympic Oval |
2014: Russland
Adler Arena |
2018: Korea Sud
Gangneung Oval |
2022: China Volksrepublik
Nationale Eisschnelllaufhalle
Turin 1934 – Stadio Comunale |
Paris 1938 (Männer) – Stade Olympique |
Wien 1938 (Frauen) – Praterstadion |
Oslo 1946 – Bislett-Stadion |
Brüssel 1950 – Heysel-Stadion |
Bern 1954 – Stadion Neufeld |
Stockholm 1958 – Olympiastadion Stockholm |
Belgrad 1962 – Stadion Partizana |
Budapest 1966 – Népstadion |
Athen 1969 – Karaiskakis-Stadion |
Helsinki 1971 – Olympiastadion Helsinki |
Rom 1974 – Olympiastadion Rom |
Prag 1978 – Stadion Evžena Rošického |
Athen 1982 – Olympiastadion Athen |
Stuttgart 1986 – Neckarstadion |
Split 1990 – Stadion Poljud |
Helsinki 1994 – Olympiastadion Helsinki |
Budapest 1998 – Népstadion |
München 2002 – Olympiastadion München |
Göteborg 2006 – Ullevi-Stadion |
Barcelona 2010 – Estadi Olímpic Lluís Companys |
Helsinki 2012 – Olympiastadion Helsinki |
Zürich 2014 – Stadion Letzigrund |
Amsterdam 2016 – Olympiastadion Amsterdam |
Berlin 2018 – Olympiastadion Berlin |
Paris 2020 – Stade Charléty |
München 2022 – Olympiastadion München |
Rom 2024 – Olympiastadion Rom