Émilien Jacquelin (* 11. Juli 1995 in Grenoble) ist ein französischer Biathlet. Seine größten Erfolge sind die Weltmeistertitel 2020 und 2021 in der Verfolgung.
Émilien Jacquelin ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verband | Frankreich![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 11. Juli 1995 (27 Jahre) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Grenoble, Frankreich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 186[1] cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 79 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Beruf | Zollbeamter | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | CSN Villard de Lans | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Vincent Vittoz, Patrick Favre | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Debüt im IBU-Cup | 2015 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
IBU-Cup-Siege | 1 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 2017 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weltcupsiege | 8 (3 Einzelsiege) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weltcupbilanz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtweltcup | 5. (2019/20, 2021/22) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einzelweltcup | 10. (2020/21) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sprintweltcup | 4. (2021/22) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verfolgungsweltcup | 1. (2019/20) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Massenstartweltcup | 5. (2021/22) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Continental-Cup-Bilanz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamt-IBU-Cup | 5. (2016/17) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
letzte Änderung: 20. März 2022 |
Émilien Jacquelin nahm 2014 im Rahmen der Juniorenweltmeisterschaften in Presque Isle erstmals an internationalen Wettkämpfen teil. Dort gewann er im Einzel mit einem dritten Platz seine erste Medaille. Bei den Juniorenweltmeisterschaften im nächsten Jahr in Minsk gewann er erneut Bronze, diesmal mit Aristide Bègue, Felix Cottet Puinel und Fabien Claude in der Staffel. Mit einem vierten Platz im Einzelrennen verfehlte er seine Vorjahresplatzierung und eine Podestplatzierung knapp. In der nächsten Saison startete Jacquelin erstmals bei Rennen des IBU-Cups. Bei den Junioren-Europameisterschaften 2016 auf der Pokljuka gewann er in der Verfolgung Silber und belegte im Einzel und im Sprint jeweils den fünften Platz. Die Saison 2016/17 war mit dem fünften Platz im IBU-Gesamtcup bisher seine erfolgreichste.
In der Saison 2017/18 gewann Émilien Jacquelin das erste Rennen des IBU-Cups in Sjusjøen. Daraufhin nahm er am Saisonauftakt des Biathlon-Weltcups in Östersund teil und erreichte mit einem 28. Platz seine bis dahin beste Platzierung im Weltcup. Mit Jean-Guillaume Béatrix, Simon Desthieux und Quentin Fillon Maillet belegte er im Staffelrennen in Hochfilzen den dritten Platz. Beim Weltcup im italienischen Antholz erreichte er mit 11 Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten den fünften Platz im Sprint. In der anschließenden Verfolgung wurde er Sechster. Aufgrund dieser Ergebnisse qualifizierte er sich für den Massenstart, welchen er als 28. beendete. Nach dem Weltcup in Antholz nahm er an den Europameisterschaften teil und konnte sich nach einem 37. Platz im Sprint in der Verfolgung auf den 17. Platz verbessern. Zusammen mit Julia Simon gewann er die Silbermedaille im Single-Mixed-Wettbewerb.
Nachdem er die Europameisterschaften beendet hatte, startete er bei Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Im Einzel erreichte er den 77. Rang und mit der Staffel den fünften Rang. Nach den Winterspielen startete Jacquelin wieder im Weltcup und erreichte im Verfolgungsrennen in Tjumen einen 35. Platz. In der Gesamtwertung des Weltcups erreichte er den 46. Platz. Am Ende der Saison wurde er zusammen mit Swetlana Mironowa von der IBU als Rookie of the Year ausgezeichnet.[2]
Die Saison 2018/19 war für Émilien Jacquelin die erste Saison, in der er ausschließlich im Biathlonweltcup startete. Seinen Einstand in die Saison begann er mit einem 28. Platz im Einzel auf der Pokljuka. Im folgenden Sprint wurde er sogar nur 36., konnte sich dann aber in der Verfolgung um 20 Plätze auf den 16. Platz verbessern. In Hochfilzen, Nové Město na Moravě und Oberhof ging es mit ähnlichen Ergebnissen weiter. Beim Sprint in Ruhpolding wurde er Neunter und erreichte damit in dieser Saison sein erstes Top-Ten-Ergebnis. In Antholz kam Jacquelin erneut als Neunter ins Ziel, dieses Mal im Massenstart. Bei den Wettkämpfen in Nordamerika konnte er nicht an diese Leistungen anknüpfen.
Die Weltmeisterschaften in Östersund waren seine ersten. Er startete allerdings nur im Sprint und Verfolgung. Nach einem 24. Platz im Sprint wurde er 29. in der Verfolgung. Beim Saisonfinale konnte er dann noch einmal einen 19. Platz erreichen. In der Gesamtwertung erreichte er den 24. Platz. Auch in der Sprintwertung und der Massenstartwertung wurde er 24., in der Verfolgungswertung 22.
Die Saison 2019/20 begann für Jacquelin schon erfolgreicher als die vorhergehende. Gleich im ersten Rennen, einem Sprint, wurde er Elfter. Im Einzel wurde er trotz zweier Strafminuten Vierter, sein bis dahin bestes Ergebnis. Bei den folgenden Wettkämpfen in Hochfilzen erreichte er erstmals einen Podestplatz. Nach einem 18. Platz im Sprint lief er in der Verfolgung auf Rang drei vor. Die Wettkämpfe in Annecy begann er mit einem 20. Platz im Sprint, in der Verfolgung wurde er dann Zweiter. Im Massenstart kam er als Zweiter hinter Johannes Thingnes Bø ins Ziel und konnte damit seine Bestleistung erneut steigern. Ins neue Jahr startete Jacquelin in Oberhof mit einem zweiten Platz im Sprint. Den Massenstart beendete er nach neun Strafrunden dann allerdings als Letzter. Zusammen mit Martin Fourcade, Simon Desthieux und Quentin Fillon Maillet gewann er in Ruhpolding sein erstes Staffelrennen. Mit Anaïs Bescond gewann er auf der Pokljuka auch die Single-Mixed-Staffel. In den Einzelrennen konnte er aber nicht an die vorhergehenden Ergebnisse anknüpfen.
In die Weltmeisterschaften in Antholz startete Jacquelin mit einem sechsten Platz. In der Verfolgung konnte er sich auf der Schlussrunde gegen Johannes Thingnes Bø durchsetzen und wurde Weltmeister. Nachdem er im Einzel nicht gestartet war, wurde er mit Bescond Dritter im Single-Mixed-Wettbewerb. In derselben Besetzung wie beim letzten Staffelsieg wurde die französische Staffel Weltmeister. Dies war der erste Staffeltitel für Frankreich seit 2001. Die Weltmeisterschaften beendete er dann mit einer Bronzemedaille im Massenstart.
In die letzten Rennen startete er mit einem zehnten Platz im Sprint in Nové Město na Moravě. Im Staffelrennen lud er nur zweimal statt dreimal nach, dadurch erhielt die französische Staffel eine Zeitstrafe von zwei Minuten und wurde 15.[3] Im Massenstart wurde er Zweiter. Beim vorgezogenen Saisonfinale in Kontiolahti wurde sowohl in Sprint als auch Verfolgung Dritter. In der Gesamtwertung wurde er Fünfter, war damit allerdings nur drittbester Franzose. In Sprintwertung wurde er Siebter und in der Massenstartwertung Sechster. Die Verfolgungswertung konnte er mit zwei Punkten Vorsprung auf Martin Fourcade und Quentin Fillon Maillet für sich entscheiden. Damit gewann er seine erste kleine Kristallkugel.
Einzelrennen | Staffelrennen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
2 mit Anaïs Bescond
3 mit Julia Simon
4 mit Simon Desthieux, Quentin Fillon Maillet und Fabien Claude
5 mit Antonin Guigonnat, Quentin Fillon Maillet und Simon Desthieux
|
Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).
Platzierung | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
1. Platz | 2 | 6 | 8 | |||
2. Platz | 1 | 2 | 2 | 3 | 8 | |
3. Platz | 2 | 2 | 1 | 4 | 9 | |
Top 10 | 2 | 10 | 10 | 5 | 19 | 46 |
Punkteränge | 7 | 25 | 20 | 12 | 20 | 84 |
Starts | 8 | 31 | 22 | 12 | 20 | 93 |
Stand: 14. Februar 2021 |
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Herrenstaffel | Mixedstaffel | |
Olympische Winterspiele 2018 ![]() ![]() |
– | – | 77. | – | 5. | – |
Olympische Winterspiele 2022 ![]() ![]() |
9. | 9. | 72. | 22. | ![]() |
![]() |
Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:
Weltmeisterschaften | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Mixedstaffel | Single-Mixedstaffel | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Ort | |||||||
2019 | Schweden![]() |
– | 24. | 29. | – | – | – | – |
2020 | Italien![]() |
– | 6. | 1. | 3. | 1. | – | 3. |
2021 | Slowenien![]() |
13. | 3. | 1. | 30. | 4. | 5. | - |
Ergebnisse bei den Europameisterschaften:
Europameisterschaften | Einzel | Sprint | Verfolgung | Mixedstaffel | Single-Mixedstaffel | |
---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Ort | |||||
2017 | Polen![]() |
10. | 52. | 23. | – | 9. |
2018 | Italien![]() |
– | 37. | 17. | – | 2. |
Ergebnisse bei den Juniorenweltmeisterschaften:
Weltmeisterschaften | Einzel | Sprint | Verfolgung | Staffel | |
---|---|---|---|---|---|
Jahr | Ort | ||||
2014 | Vereinigte Staaten![]() |
3. | 13. | 10. | 6. |
2015 | Belarus![]() |
4. | 15. | 7. | 3. |
2016 | Rumänien![]() |
9. | 4. | 5. | 6. |
1997: Wiktor Maigurow | 1998: Wladimir Dratschow | 1999: Ricco Groß | 2000: Frank Luck | 2001: Pawel Rostowzew | 2003: Ricco Groß | 2004: Ricco Groß | 2005: Ole Einar Bjørndalen | 2007: Ole Einar Bjørndalen | 2008: Ole Einar Bjørndalen | 2009: Ole Einar Bjørndalen | 2011: Martin Fourcade | 2012: Martin Fourcade | 2013: Emil Hegle Svendsen | 2015: Erik Lesser | 2016: Martin Fourcade | 2017: Martin Fourcade | 2019: Dmytro Pidrutschnyj | 2020: Émilien Jacquelin | 2021: Émilien Jacquelin
1958: Wiklund, Gunneriusson, Ohlin, Nilsson (SWE) | 1959: Melanin, Sokolow, Pschenizyn (URS) | 1961: Huuskonen, Repo, Tyrväinen (FIN) | 1962: Melanin, Pschenizyn, Pusanow (URS) | 1963: Melanin, Mescharjakow, Pschenizyn (URS) | 1965: Jordet, Wærhaug, Nordkild (NOR) | 1966: Istad, Tveiten, Nordkild, Jordet (NOR) | 1967: Istad, Tveiten, Wærhaug, Jordet (NOR) | 1969: Tichonow, Mamatow, Safin, Gundarzew (URS) | 1970: Tichonow, Mamatow, Safin, Uschakow (URS) | 1971: Tichonow, Mamatow, Safin, Muchitow (URS) | 1973: Tichonow, Safin, Kolmakow, Kowaljow (URS) | 1974: Tichonow, Uschakow, Kruglow, Kolmakow (URS) | 1975: Flöjt, Halonen, Suutarinen, Ikola (FIN) | 1977: Tichonow, Jelisarow, Uschakow, Kruglow (URS) | 1978: Beer, Ullrich, Siebert, Rösch (DDR) | 1979: Beer, Siebert, Ullrich, Rösch (DDR) | 1981: Jung, Jacob, Ullrich, Rösch (DDR) | 1982: Ullrich, Jung, Jacob, Hellmich (DDR) | 1983: Šalna, Kaschkarow, Miloradow, Bulygin (URS) | 1985: Kaschkarow, Šalna, Bulygin, Senkow (URS) | 1986: Kaschkarow, Wassiljew, Medwedzew, Bulygin (URS) | 1987: Roetsch, Jacob, Sehmisch, Wirth (DDR) | 1989: Luck, Sehmisch, Anders, Roetsch (DDR) | 1990: Carrara, Pallhuber, Passler, Zingerle (ITA) | 1991: Groß, Luck, Kirchner, F. Fischer (DEU) | 1993: Pallhuber, Passler, Carrara, Zingerle (ITA) | 1995: Groß, Kirchner, Luck, S. Fischer (DEU) | 1996: Maigurow, Dratschow, Tarassow, Kobelew (RUS) | 1997: Groß, Sendel, S. Fischer, Luck (DEU) | 1999: Ajdarow, Iwaschka, Saschurin, Ryschenkow (BLR) | 2000: Maigurow, Roschkow, Dratschow, Rostowzew (RUS) | 2001: Marguet, Defrasne, Robert, Poirée (FRA) | 2003: Sendel, S. Fischer, Groß, Luck (DEU) | 2004: Luck, Groß, S. Fischer, Greis (DEU) | 2005: Hanevold, Eckhoff, Gjelland, Bjørndalen (NOR) | 2007: Tscheresow, Tschudow, Jaroschenko, Kruglow jr. (RUS) | 2008: Tscheresow, Kruglow jr., Jaroschenko, Tschudow (RUS) | 2009: Svendsen, Berger, Hanevold, Bjørndalen (NOR) | 2011: Bjørndalen, Os, Svendsen, T. Bø (NOR) | 2012: Bjørndalen, Brattsveen, T. Bø, Svendsen (NOR) | 2013: Bjørndalen, L’Abée-Lund, T. Bø, Svendsen (NOR) | 2015: Lesser, Böhm, Peiffer, Schempp (DEU) | 2016: Bjørndalen, T. Bø, J. T. Bø, Svendsen (NOR) | 2017: Wolkow, Zwetkow, Babikow, Schipulin (RUS) | 2019: Birkeland, Christiansen, T. Bø, J. T. Bø (NOR) | 2020: Jacquelin, Fourcade, Desthieux, Fillon Maillet (FRA) | 2021: Lægreid, T. Bø, J. T. Bø, Christiansen (NOR)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jacquelin, Émilien |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Biathlet |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1995 |
GEBURTSORT | Grenoble, Frankreich |