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Amarildo Tavares da Silveira, bekannt als Amarildo (* 29. Juni 1939 in Campos dos Goytacazes, RJ), ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler und -trainer. Der Fußballweltmeister von 1962 hatte auch Erfolge mit italienischen Vereinen.


Leben und Wirken


Der Stürmer Amarildo spielte zu Beginn seiner Karriere 1958 kurz für Flamengo Rio de Janeiro, ehe er sich für vier Jahre dem Verein aus dem Nachbarviertel Botafogo anschloss. In seiner Zeit bei Botafogo gewann er im Zusammenspiel mit Garrincha, Nílton Santos, Didi, Mário Zagallo und weiteren Größen brasilianischer Fußballhistorie zwei Mal die Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro – wobei er 1961 mit 18 Treffern Torschützenkönig wurde – sowie 1962 das Rio-São Paulo Turnier, wo er mit acht Toren Torschützenkönig wurde. Für Botafogo erzielte Amarildo insgesamt 136 Tore in 231 Spielen.


Weltmeisterschaft 1962


Mit diesen Leistungen qualifizierte Amarildo sich auch für die Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Trainer Vicente Feola nahm ihn als Ersatzspieler mit. Die Stammposition war durch Pelé besetzt. Brasilien gewann sein Auftaktspiel mit 2:0 gegen Mexiko. Im zweiten Spiel reichte es nur zu einem 0:0-Unentschieden, doch schlimmer wog in den Augen vieler, dass sich Pelé in diesem Spiel einen Muskelfaserriss zuzog, der ihn für den Rest des Turnieres außer Gefecht setzen sollte. Damit war die große Chance für den noch nicht ganz 23-jährigen Amarildo gekommen. Im 4-3-3 System der Brasilianer wurde er als Rechtsaußen in der Offensivreihe neben Vavá und Mário Zagallo eingesetzt. Im dritten und letzten Gruppenspiel stand Spanien auf dem Programm. Hier durfte Brasilien gegen die nominell recht starken Spanier, die mit zahlreichen Spielern der europäischen Spitzenmannschaft Real Madrid im Aufgebot antraten nicht verlieren, da sie sonst ausgeschieden wären. Nach 35 Minuten gingen die Iberer durch den Mittelfeldspieler Adelardo Rodríguez mit 1:0 in Führung. Die Brasilianer mussten bis zur 72. Minute warten, bis Amarildo den Ausgleich schaffte. Eine knappe Viertelstunde später war es erneut Amarildo, der alles klarmachte und mit einem Kopfball den 2:1-Endstand herstellte. Amarildos erster Einsatz in einem WM-Spiel war damit ein voller Erfolg.

Im Viertelfinale besiegte Brasilien England mit 3:1 und ein 4:2 gegen Chile brachte den Titelverteidiger erneut ins Finale. Hier wartete wiederum die Tschechoslowakei, die mit ihrer starken Abwehrreihe bereits in der Gruppenphase ein unbequemer Gegner war. Josef Masopust brachte die Tschechoslowaken nach 15 Minuten in Führung und er unterstrich damit seine Leistung, die ihm zum Titel von Europas Fußballer des Jahres verhelfen sollte. Es war erneut Amarildo der – nur zwei Minuten später – den Ausgleich für die Brasilianer erzielte. In der zweiten Halbzeit erzielten Zito und Vavá nach ungewohnten Unsicherheiten des ansonsten während des Turnieres herausragenden Torhüters Viliam Schrojf und sicherten damit die zweite und bislang letzte Titelverteidigung in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaft. Der junge Amarildo hatte großen Anteil daran und darf zu den besten Spielern des Turnieres gezählt werden.


Karriere in Italien


Mitte des Jahres 1963 reiste Botafogo nach Europa, wo Amarildo beim Tournoi International de Paris, einem seinerzeitigen privaten Einladungsturnier, die entscheidenden Treffer zum Turniersieg über RSC Anderlecht und Racing Paris erzielte. Botafogo reiste ohne Amarildo nach Rio zurück, denn dieser transferierte zum frischgekürten Europapokalsieger AC Mailand. In der Serie A wusste der AC Mailand in diesen Jahren wenig zu überzeugen, trotz einer formal guten Offensivreihe zu der auch Amarildos Landsmann Mazzola, der in Italien unter seinem bürgerlichen Namen José Altafini spielte, gehörte. Milan belegte in diesen vier Jahren Plätze im oberen Mittelfeld. Amarildo selbst startete gut. In den ersten beiden Jahren war er in der Torschützenliste mit 14 bzw. 15 Treffern noch weit oben, 1965 war er gar Zweiter, so erzielte er in den folgenden beiden Spielzeiten gerade noch jeweils zwei Tore. 1967 erzielte er aber im Finale des Italienischen Pokals in Rom gegen Padova zu Beginn der zweiten Halbzeit den Siegtreffer zum 1:0. Nach diesem Erfolg zog Amarildo weiter zur AC Florenz, während die Mailänder sich anschickten den Europapokal der Pokalsieger zu gewinnen.

Amarildo in Italien -
Saison, Verein, Spiele, Tore
1963–1964Milan3114
1964–1965Milan2715
1965–1966Milan24 2
1966–1967Milan25 2
1967–1968Fiorentina17 5
1968–1969Fiorentina25 6
1969–1970Fiorentina20 5
1970–1971Roma21 7
1971–1972Roma12 3

Beim neuen Verein steigt Amarildos Treffsicherheit wieder etwas und 1969 durfte er aber mit der AC Florenz die italienische Fußballmeisterschaft feiern – für die Florentiner war das der zweite und bislang letzte Meistertitel. Nachdem er in seiner dritten Saison bei der Fiorentina gleich drei Mal des Feldes verwiesen wurde, wechselte er 1970 in die Hauptstadt zum AS Rom und erreichte Platzierungen im oberen Mittelfeld. Nach 202 Spielen in der Serie A mit 58 Toren und für einen Offensivspieler ungewöhnlichen neun Feldverweisen verließ er Italien nach der 1971/72 Saison einstweilen und kehrte nach Brasilien zurück, wo er sich dem CR Vasco da Gama anschloss. 1974 beendete er dort mit dem Gewinn der brasilianischen Meisterschaft seine Spielerkarriere.


Trainer


Anschließend wurde er Trainer. Er arbeitete hier unter anderem in Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 1990 bis 1992 war er bei seinem früheren Club AC Florenz Assistenztrainer von Sebastião Lazaroni. Zudem trainierte er noch einige weniger bedeutenden italienische Vereine.

Der zuletzt in Florenz lebende Amarildo kehrte 2007 nach Rio de Janeiro zurück. Schon bald beklagte er den Niedergang brasilianischer Ballkunst: „Technik quasi Null“, bemerkte er in einem Interview mit ESPN-Brasilien. Nachdem er ursprünglich Cheftrainer Carlos Roberto de Carvalho beim America FC in Rio de Janeiro als Assistent beiseite stand, beerbte er diesen im Januar 2008 im Amt. Er wurde aber bereits innerhalb einer Woche entlassen, nachdem die Mannschaft in der Staatsmeisterschaft mit 2:4 gegen Volta Redonda FC unterlag.


Privates


Amarildo trug den Spitznamen der „Besessene“. Verheiratet ist er mit einer Italienerin, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat.


Statistik



Nationalmannschaft



Vereine



Erfolge



Trainerstationen




Personendaten
NAME Amarildo
ALTERNATIVNAMEN Silveira, Amarildo Tavares da (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG brasilianischer Fußballspieler und Fußballtrainer
GEBURTSDATUM 29. Juni 1939
GEBURTSORT Campos dos Goytacazes, Brasilien

На других языках


- [de] Amarildo

[en] Amarildo (footballer, born 1939)

Amarildo Tavares da Silveira, also known as Amarildo (Portuguese pronunciation: [amaˈɾiwdu]; born 29 July 1939), is a retired Brazilian footballer who played as a striker.

[es] Amarildo

Amarildo Tavares da Silveira, (Campos dos Goytacazes, 29 de julio de 1939 - ) es un exfutbolista brasileño. Fue un delantero que sustituyó a Pelé en la Copa Mundial de Fútbol de 1962 y en la que se convirtió en una de las grandes estrellas de dicho mundial, donde Brasil a pesar de la ausencia de Pelé se proclamó campeón del mundo.

[fr] Amarildo

Amarildo Tavares da Silveira, ou simplement Amarildo, est un footballeur brésilien né le 29 juillet 1940 à Campos dos Goytacazes. Il joue au poste d’attaquant de la fin des années 1950 au milieu des années 1970.

[it] Amarildo Tavares da Silveira

Amarildo Tavares da Silveira, noto semplicemente come Amarildo (Campos dos Goytacazes, 29 luglio 1939[2]), è un ex allenatore di calcio ed ex calciatore brasiliano, di ruolo attaccante.

[ru] Амарилдо

Амарилдо Таварес да Силвейра, Амару Тавареш да Сильвейра[1] (порт.-браз. Amarildo Tavares da Silveira; род. 29 июля 1939 или 29 июня 1939, Кампус-дус-Гойтаказис, Рио-де-Жанейро) — бразильский футболист, левый нападающий. Выступал за сборную Бразилии. Чемпион мира 1962 года, где забил первый бразильский мяч в финальной игре. После чемпионата мира удачно выступал в Италии. Также отличался недисциплинированным поведением на поле, в частности, он получил за карьеру 10 красных карточек и 32 дня дисквалификаций[2].



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