Daisuke Takahashi (jap. 髙橋 大輔, Takahashi Daisuke; * 16. März 1986 in Kurashiki) ist ein japanischer Eiskunstläufer, der früher im Einzellauf startete und heute im Eistanz startet. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver gewann er 2010 als erster männlicher asiatischer Eiskunstläufer eine Medaille (Bronze). Zudem wurde er 2010 als erster Asiat Weltmeister in der Herrenkonkurrenz und war 2012 ebenfalls der erste männliche Asiat, der das Grand Prix Finale gewann. Darüber hinaus ist er der Vier-Kontinente-Meister von 2008 und 2011, sowie fünffacher japanischer Meister. 2014 beendete er seine Wettkampf-Karriere zunächst. Am 1. Juli 2018 kündigte er seine Wiederaufnahme des aktiven Wettkampfstatus an und startet seit der Saison 2020/2021 im Eistanzen.
Daisuke Takahashi ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nation | Japan![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 16. März 1986 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Kurashiki | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 165 cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verein | Kansai-Universität SC | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Utako Nagamitsu, Takeshi Honda | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Choreograf | David Wilson; Benoît Richaud | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Persönliche Bestleistungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2002 wurde Takahashi als erster Japaner Eiskunstlauf-Juniorenweltmeister. Sein erster großer Erfolg bei den Senioren war 2007 der Gewinn des Vize-Weltmeistertitels vor heimischem Publikum in Tokio, hinter Brian Joubert. 2008 gewann er außerdem die Vier-Kontinente-Meisterschaften. Dort stellte er die bis 2011 gültigen Weltrekorde für Kür- und Gesamtpunktzahl auf.
Nach einem Jahr Verletzungspause präsentierte er sich bei den Olympischen Spielen in Vancouver wieder in alter Stärke und gewann hinter Evan Lysacek und Jewgeni Pljuschtschenko die Bronzemedaille. Es war die erste olympische Medaille für einen japanischen Eiskunstläufer. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Turin gewann Takahashi als erster Japaner den Titel in der Herrenkonkurrenz. Für seine Kür verwendete er die Komposition La Strada von Nino Rota.
Im Februar 2011 gewann Takahashi in Taipeh souverän seinen zweiten Titel bei Vier-Kontinente-Meisterschaften. Als amtierender Weltmeister ging Takahashi zur Weltmeisterschaft, die aufgrund des Erdbebens in Japan nicht wie geplant in Tokio, sondern in Moskau stattfand. Nach seinem Kurzprogramm, das keinen Vierfachsprung beinhaltete, hatte er auf dem dritten Rang gelegen. Seine Kür musste er gleich zu Beginn wegen eines Kufenproblems unterbrechen. Bei seinem ersten Sprung, dem vierfachen Toeloop, bemerkte er den Schaden, musste den Sprung abbrechen und nahm eine dreiminütige Auszeit, um das Problem zu beheben. Den Sprung durfte er nach dieser Auszeit laut Reglement nicht wiederholen. Er nahm seine Kür wieder auf, stand eine Dreifach-Flip-Dreifach-Toeloop-Kombination und vier weitere Dreifachsprünge, fiel aber beim dreifachen Salchow und stieg beim dreifachen Axel aus. Am Ende reichte es für den Titelverteidiger zu Platz Fünf. Takahashi hatte extra eine notwendige Knieoperation verschoben, um seinen Titel vor heimischem Publikum verteidigen zu können. Nach der Verlegung der WM nach Moskau musste er damit noch länger warten.
Nach der erfolgten Knieoperation begann für Takahashi die neue Saison. Er gewann bei der NHK Trophy und errang beim Grand-Prix-Finale die Silbermedaille hinter Patrick Chan. Bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften sowie bei der Weltmeisterschaft wiederholte sich dieses Ergebnis, wobei er Chan bei der WM am nächsten kam. Seine Kür zu Eddy Louiss' Blues for Klook war gewohnt künstlerisch sicher. Wie von ihm zu Beginn der Saison beabsichtigt, gelang es ihm im Wettbewerb wieder einen sauberen vierfachen Toeloop zu zeigen. Sein Flip war jedoch unterrotiert. Am Ende fehlten Takahashi 6,45 Punkte auf einen nicht fehlerfreien Chan.
Am Ende der Saison nahm Takahashi für sein Land an der erst zum zweiten Mal ausgetragenen World Team Trophy teil. Im heimischen Tokio hatte er großen Anteil am ersten Sieg Japans bei diesem Wettbewerb. Er erreichte mit 94 Punkten einen Punkteweltrekord im Kurzprogramm, verbesserte außerdem seine persönlichen Bestleistungen in Kür (182,72 Punkte) und Gesamtleistung (276,72 Punkte) und gewann den Einzelwettbewerb vor Chan.[1]
Nach zwei zweiten Plätzen bei seinen Grand-Prix-Wettbewerben gewann Takahashi im Dezember 2012 in Sotschi als erster Japaner das Grand-Prix-Finale. Die japanischen Meisterschaften schloss er als Zweiter hinter Yuzuru Hanyū ab. Weder bei den Vier-Kontinente-Meisterschaften noch bei der Weltmeisterschaft 2013 konnte er jedoch an seine Leistung vom Grand-Prix-Finale anknüpfen und blieb als Siebter bzw. Sechster ohne Medaille.
Nachdem Takahashi 2014 zunächst vom Wettkampfsport zurückgetreten war, kündigte er am 1. Juli 2018 im Alter von 32 Jahren sein Comeback zur Saison 2018/19 an.
Training
Takahashi studiert zusammen mit Nobunari Oda an der Kansai-Universität. Für einige Jahre pendelte er für sein Training zwischen Hackensack, New Jersey, wo er bei Nikolai Morosow trainierte, und Osaka, wo er bei Utako Nagamitsu trainierte. Im Mai 2008 beendete er die Zusammenarbeit mit Nikolai Morosow.
Meisterschaft | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | ... | 2022 |
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Olympische Winterspiele | 8. | 3. | 6. | ||||||||||||
Weltmeisterschaften | 11. | 15. | 2. | 4. | 1. | 5. | 2. | 6. | |||||||
Vier-Kontinente-Meisterschaften | 13. | 6. | 3. | 1. | 1. | 2. | 7. | 2.[2] | |||||||
World Team Trophy | 1. | ||||||||||||||
Juniorenweltmeisterschaften | 1. | ||||||||||||||
Japanische Meisterschaften | 5. | 4. | 3. | 6. | 1. | 1. | 1. | 1. | 3. | 1. | 2. | 5. | |||
Grand-Prix-Wettbewerb | 01/02 | 02/03 | 03/04 | 04/05 | 05/06 | 06/07 | 07/08 | 08/09 | 09/10 | 10/11 | 11/12 | 12/13 | 13/14 | ... | 21/22 |
Grand-Prix-Finale | 3. | 2. | 2. | 5. | 4. | 2. | 1. | Z | |||||||
Skate America | 1. | 1. | 1. | 4. | |||||||||||
Skate Canada | 7. | 2. | 2. | 3. | |||||||||||
Cup of China | 2. | ||||||||||||||
Trophée Eric Bompard | 5. | 11. | |||||||||||||
NHK Trophy | 8. | 3. | 1. | 1. | 4. | 1. | 1. | 2. | 1. | ||||||
Z = Zurückgezogen
1896: Gilbert Fuchs | 1897: Gustav Hügel | 1898: Henning Grenander | 1899–1900: Gustav Hügel | 1901–05: Ulrich Salchow | 1906: Gilbert Fuchs | 1907–11: Ulrich Salchow | 1912–13: Fritz Kachler | 1914: Gösta Sandahl | 1915–21: nicht ausgetragen | 1922: Gillis Grafström | 1923: Fritz Kachler | 1924: Gillis Grafström | 1925–28: Willy Böckl | 1929: Gillis Grafström | 1930–36: Karl Schäfer | 1937–38: Felix Kaspar | 1939: Graham Sharp | 1940–46: nicht ausgetragen | 1947: Hans Gerschwiler | 1948–52: Richard Button | 1953–56: Hayes Alan Jenkins | 1957–59: David Jenkins | 1960: Alain Giletti | 1961: nicht ausgetragen | 1962: Donald Jackson | 1963: Donald McPherson | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1965: Alain Calmat | 1966–68: Emmerich Danzer | 1969–70: Tim Wood | 1971–73: Ondrej Nepela | 1974: Jan Hoffmann | 1975: Sergei Wolkow | 1976: John Curry | 1977: Wladimir Kowaljow | 1978: Charles Tickner | 1979: Wladimir Kowaljow | 1980: Jan Hoffmann | 1981–84: Scott Hamilton | 1985: Alexander Fadejew | 1986: Brian Boitano | 1987: Brian Orser | 1988: Brian Boitano | 1989–91: Kurt Browning | 1992: Wiktor Petrenko | 1993: Kurt Browning | 1994–95: Elvis Stojko | 1996: Todd Eldredge | 1997: Elvis Stojko | 1998–2000: Alexei Jagudin | 2001: Jewgeni Pljuschtschenko | 2002: Alexei Jagudin | 2003–04: Jewgeni Pljuschtschenko | 2005–06: Stéphane Lambiel | 2007: Brian Joubert | 2008: Jeffrey Buttle | 2009: Evan Lysacek | 2010: Daisuke Takahashi | 2011–13: Patrick Chan | 2014: Yuzuru Hanyū | 2015–16: Javier Fernández | 2017: Yuzuru Hanyū | 2018–19: Nathan Chen | 2020: nicht ausgetragen | 2021: Nathan Chen | 2022: Shōma Uno
1999: Takeshi Honda | 2000: Elvis Stojko | 2001: Li Chengjiang | 2002: Jeffrey Buttle | 2003: Takeshi Honda | 2004: Jeffrey Buttle | 2005: Evan Lysacek | 2006: Nobunari Oda | 2007: Evan Lysacek | 2008: Daisuke Takahashi | 2009: Patrick Chan | 2010: Adam Rippon | 2011: Daisuke Takahashi | 2012: Patrick Chan | 2013: Kevin Reynolds | 2014: Takahito Mura | 2015: Denis Ten | 2016: Patrick Chan | 2017: Nathan Chen | 2018: Jin Boyang | 2019: Shōma Uno | 2020: Yuzuru Hanyū | 2022: Cha Jun-hwan
2009: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (Lysacek, Abbott, Zhang, Flatt, Denney, Barrett, Belbin, Agosto) |
2012: Japan
Japan (Takahashi, Kozuka, Suzuki, Murakami, Takahashi, Tran, Reed, Reed) |
2013: Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten (Aaron, Abbott, Gold, Wagner, Castelli, Shnapir, Chock, Bates) |
2015: Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten (Aaron, Brown, Gold, Wagner, Scimeca, Knierim, Chock, Bates)
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2017: Japan
Japan (Hanyū, Uno, Higuchi, Mihara, Suto, Boudreau-Audet, Muramoto, Reed) |
2019: Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten (Chen, Zhou, Bell, Tennell, Cain, Leduc, Hubbell, Donohue) |
2021: Russland
Russland (Koljada, Semenenko, Schtscherbakowa, Tuktamyschewa, Mischina, Galljamow, Sinizina, Kazalapow)
1976: Mark Cockerell | 1977: Daniel Beland | 1978: Dennis Coi | 1979: Witali Jegorow | 1980: Alexander Fadejew | 1981: Paul Wylie | 1982: Scott Williams | 1983: Christopher Bowman | 1984: Wiktor Petrenko | 1985: Erik Larson | 1986: Wladimir Petrenko | 1987: Rudy Galindo | 1988: Todd Eldredge | 1989: Wjatscheslaw Sahorodnjuk | 1990: Igor Paschkewitsch | 1991: Wassili Jeremenko | 1992: Dmytro Dmytrenko | 1993: Jewgeni Pliuta | 1994: Michael Weiss | 1995: Ilja Kulik | 1996: Alexei Jagudin | 1997: Jewgeni Pljuschtschenko | 1998: Derrick Delmore | 1999: Ilja Klimkin | 2000: Stefan Lindemann | 2001: Johnny Weir | 2002: Daisuke Takahashi | 2003: Alexander Schubin | 2004: Andrei Grjasew | 2005: Nobunari Oda | 2006: Takahiko Kozuka | 2007: Stephen Carriere | 2008–2009: Adam Rippon | 2010: Yuzuru Hanyū | 2011: Andrei Rogozine | 2012: Yan Han | 2013: Joshua Farris | 2014: Nam Nguyen | 2015: Shōma Uno | 2016: Daniel Samohin | 2017: Vincent Zhou | 2018: Alexej Jerochow | 2019: Tomoki Hiwatashi | 2020: Andrei Mosaljow | 2021: nicht ausgetragen | 2022: Ilia Malinin
1930: Makoto Kubo | 1931: Kazuyoshi Oimatsu | 1932: Kingo Sato | 1933–1935: Toshikazu Katayama | 1936: Seiji Kitagawa | 1937–1938: Toshikazu Katayama | 1939: Hiroshi Kanda | 1940–1941: Ryusuke Arisaka | 1947–1948: Ryusuke Arisaka | 1950: Katsumi Sakai | 1951: Ryusuke Arisaka | 1953: Jack B. Johnston | 1954: Masamizu Kobayashi | 1955: Kazuo Ohashi | 1956: Hideo Sugita | 1957–1966: Nobuo Satō | 1967–1969: Tsuguhiko Kozuka | 1970–1972: Yutaka Higuchi | 1973–1977: Minoru Sano | 1978: Fumio Igarashi | 1979: Mitsuru Matsumura | 1980–1982: Fumio Igarashi | 1983: Shinji Someya | 1984–1987: Masaru Ogawa | 1988–1989: Makoto Kano | 1990: Tatsuya Fujii | 1991–1993: Masakazu Kagiyama | 1994: Fumihiro Oikawa | 1995: Shin Amano | 1996–1997: Takeshi Honda | 1998: Yamato Tamura | 1999: Yosuke Takeuchi | 2000–2001: Takeshi Honda | 2002: Yosuke Takeuchi | 2003: Takeshi Honda | 2004: Yamato Tamura | 2005: Takeshi Honda | 2006–2008: Daisuke Takahashi | 2009: Nobunari Oda | 2010: Daisuke Takahashi | 2011: Takahiko Kozuka | 2012: Daisuke Takahashi | 2013–2016: Yuzuru Hanyū | 2017–2020: Shōma Uno | 2021–2022: Yuzuru Hanyū
Personendaten | |
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NAME | Takahashi, Daisuke |
ALTERNATIVNAMEN | 髙橋 大輔 (ja-Hani) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Eiskunstläufer |
GEBURTSDATUM | 16. März 1986 |
GEBURTSORT | Kurashiki |