Ilia Malinin (* 2. Dezember 2004 in Fairfax, Virginia) ist ein US-amerikanischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf antritt. Er ist der Juniorenweltmeister von 2022 und hält den Rekord für die höchste Punktzahl in internationalen Juniorenwettbewerben. Er ist der erste Eiskunstläufer, dem ein vierfacher Axel in einem Wettbewerb gelang.
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Ilia Malinin beim Jugend-Grand-Prix USA 2019 | ||||||||||
Nation | Vereinigte Staaten![]() | |||||||||
Geburtstag | 2. Dezember 2004 | |||||||||
Geburtsort | Fairfax, Virginia | |||||||||
Größe | 168 cm | |||||||||
Karriere | ||||||||||
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Disziplin | Einzellauf | |||||||||
Verein | Washington FSC | |||||||||
Trainer | Tatiana Malinina, Roman Skorniakov, Rafael Arutyunyan | |||||||||
Ehemalige Trainer | Irina Romanowa | |||||||||
Choreograf | Nadeschda Kanajewa, Irina Romanowa | |||||||||
Status | aktiv | |||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||
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Persönliche Bestleistungen | ||||||||||
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Ilia Malinin ist der Sohn von Tatiana Malinina und Roman Skornyakov. Beide vertraten in den 1990er und frühen 2000er Jahren Usbekistan im Einzellauf. Er hat eine jüngere Schwester, Lisa, die ebenfalls Eiskunstlauf lernt. Ilia Malinin besucht die Marshall High School in Idylwood, Virginia.[1]
Ilia Malinin begann 2011 mit dem Eiskunstlauf unter dem Training seiner Eltern. In der Saison 2020/21 startete er zum ersten Mal in einem Wettbewerb der Erwachsenen, während er gleichzeitig weiterhin in den Juniorenwettbewerben antritt. Sein in der Saison 2020/21 erstmals gezeigtes Kurzprogramm zu Billie Jean in der Version von David Cook behielt Malinin für die Saison 2021/22 bei. Seine Kür zu Nobody Knows von Autograf ließ er bearbeiten und um das Lied Golden Age des Musikers Woodkid erweitern.[2] In der Junioren-Grand-Prix-Serie 2021/22 nahm Malinin an den Wettbewerben in Österreich und Frankreich teil und gewann in beiden die Goldmedaille. Im Finale konnte er nicht antreten, da es aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt wurde.[3]
Bei seiner ersten Teilnahme an den US-amerikanischen Meisterschaften der Erwachsenen gewann Malinin die Silbermedaille. Diese überraschend hohe Platzierung brachte ihn ins Gespräch für einen Platz in der Olympia-Mannschaft der USA. Der US-amerikanische Eislaufverband wählte jedoch stattdessen Jason Brown aus, um neben Nathan Chen und Vincent Zhou die USA bei den Olympischen Winterspielen 2022 zu vertreten – eine Entscheidung, die kontrovers diskutiert wurde.[4] Malinin wurde als erster Nachrücker benannt. Als Vincent Zhou kurz vor dem Einzelwettbewerb an COVID-19 erkrankte, war es allerdings zu spät, um Malinin an seiner Stelle einzusetzen, da Zhou bereits im Teamwettbewerb angetreten war und daher nicht mehr ersetzt werden durfte.[5]
Ilia Malinin vertrat die USA bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2022.[6] Im Kurzprogramm erreichte er mit einer neuen persönlichen Bestpunktzahl von 100,16 den 4. Platz.[7] In der Kür erreichte er den 11. Platz und belegte so den 9. Platz in der Gesamtwertung.
Bei den Juniorenweltmeisterschaften in Tallinn 2022 gewann Ilia Malinin die Goldmedaille und stellte dabei in beiden Programmen neue Rekorde auf: Mit seinem Kurzprogramm übertraf er den bisherigen Rekord der Juniorenweltmeisterschaften, den seit 2015 Shōma Uno gehalten hatte; mit seiner Kür übertraf er den Weltrekord von Vincent Zhou von 2017 (beide noch unter dem vorherigen Bewertungssystem). Die Rekorde für die höchstbewerteten Programme in Jugendwettbewerben seit der Änderung des Bewertungssystems 2018 übertraf Malinin ebenfalls: Für das Kurzprogramm löste er Daniil Samsonow, für die Kür Shun Satō ab; beide hatten den jeweiligen Rekord seit 2019 gehalten. Malinin gewann außerdem in der Gesamtwertung mit dem größten bisher bei den Juniorenweltmeisterschaften verzeichneten Abstand zum Zweitplatzierten: Mit 41,8 Punkten Abstand zum kasachischen Silbermedaillengewinner Mikhail Shaidorov löste Malinin Adam Rippon ab, der diesen Rekord seit 2009 gehalten hatte.[8][9]
Zum Auftakt der Saison 2022/23 nahm Ilia Malinin am Wettbewerb der Challenger-Serie in Lake Placid teil. Mit seinem Kurzprogramm zu I Put a Spell on You und seiner Kür zu Musik der Fernsehserie Euphoria gewann er die Goldmedaille. In der Kür am 14. September 2022 gelang ihm als erstem Eiskunstläufer ein vollständig rotierter und positiv bewerteter vierfacher Axel – ein Sprung, den vor ihm nur wenige in einem Wettbewerb gewagt hatten. Als seine Inspiration nannte Malinin Yuzuru Hanyū, der den bis dahin besten Versuch eines vierfachen Axels bei den Olympischen Winterspielen 2022 zeigte.[10][11]
Meisterschaft / Saison | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 |
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Weltmeisterschaften | 9. | |||
U.S. Figure Skating Championships | 2. | |||
Grand-Prix-Serie / Saison | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 |
Skate America | 5. | 1. | ||
Challenger-Serie / Saison | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 |
U.S. International Classic | 1. | |||
Cup of Austria | 3. | |||
Challenge Cup | 1. | |||
Juniorenwettbewerb / Saison | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 |
Juniorenweltmeisterschaften | 16. | 1. | ||
Junioren-Grand-Prix-Finale | – | |||
Junioren-Grand-Prix Österreich | 1. | |||
Junioren-Grand-Prix Frankreich | 1. | |||
Junioren-Grand-Prix Italien | 7. | |||
Junioren-Grand-Prix USA | 4. |
1976: Mark Cockerell | 1977: Daniel Beland | 1978: Dennis Coi | 1979: Witali Jegorow | 1980: Alexander Fadejew | 1981: Paul Wylie | 1982: Scott Williams | 1983: Christopher Bowman | 1984: Wiktor Petrenko | 1985: Erik Larson | 1986: Wladimir Petrenko | 1987: Rudy Galindo | 1988: Todd Eldredge | 1989: Wjatscheslaw Sahorodnjuk | 1990: Igor Paschkewitsch | 1991: Wassili Jeremenko | 1992: Dmytro Dmytrenko | 1993: Jewgeni Pliuta | 1994: Michael Weiss | 1995: Ilja Kulik | 1996: Alexei Jagudin | 1997: Jewgeni Pljuschtschenko | 1998: Derrick Delmore | 1999: Ilja Klimkin | 2000: Stefan Lindemann | 2001: Johnny Weir | 2002: Daisuke Takahashi | 2003: Alexander Schubin | 2004: Andrei Grjasew | 2005: Nobunari Oda | 2006: Takahiko Kozuka | 2007: Stephen Carriere | 2008–2009: Adam Rippon | 2010: Yuzuru Hanyū | 2011: Andrei Rogozine | 2012: Yan Han | 2013: Joshua Farris | 2014: Nam Nguyen | 2015: Shōma Uno | 2016: Daniel Samohin | 2017: Vincent Zhou | 2018: Alexej Jerochow | 2019: Tomoki Hiwatashi | 2020: Andrei Mosaljow | 2021: nicht ausgetragen | 2022: Ilia Malinin
Personendaten | |
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NAME | Malinin, Ilia |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Eiskunstläufer |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 2004 |
GEBURTSORT | Fairfax (Virginia) |