Jesper Nelin (* 3. Oktober 1992 in Värnamo) ist ein schwedischer Biathlet. Er startet seit 2015 im Weltcup und wurde 2018 mit der Männerstaffel Olympiasieger.
Jesper Nelin ![]() | ||||||||||||||||||||||
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Verband | Schweden![]() | |||||||||||||||||||||
Geburtstag | 3. Oktober 1992 (29 Jahre) | |||||||||||||||||||||
Geburtsort | Värnamo | |||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||
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Verein | Hestra IF, Piteå Skidskytteklubb | |||||||||||||||||||||
Aufnahme in den Nationalkader |
2012 | |||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 2015 | |||||||||||||||||||||
Weltcupsiege | 2 Staffelsiege | |||||||||||||||||||||
Status | aktiv | |||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||
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Weltcupbilanz | ||||||||||||||||||||||
Gesamtweltcup | 29. (2020/21) | |||||||||||||||||||||
Einzelweltcup | 24. (2021/22) | |||||||||||||||||||||
Sprintweltcup | 27. (2020/21) | |||||||||||||||||||||
Verfolgungsweltcup | 25. (2020/21) | |||||||||||||||||||||
Massenstartweltcup | 26. (2019/20) | |||||||||||||||||||||
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Continental-Cup-Bilanz | ||||||||||||||||||||||
Gesamt-IBU-Cup | 100. (2018/19) | |||||||||||||||||||||
Sprint-IBU-Cup | 72. (2018/19) | |||||||||||||||||||||
letzte Änderung: 17. April 2022 |
Nelin stammt aus dem südschwedischen Borås und begann seine sportliche Laufbahn als Skilangläufer im Verein Hestra IF. Von 2009 an nahm er an Rennen auf nationaler Ebene teil, war aber in den meisten Wettkämpfen deutlich von vorderen Ergebnissen entfernt. Zusätzlich begann er 2012 mit dem Biathlonsport, wo er bessere Resultate erzielte: Im Januar 2015 gewann er die Massenstart-Bronzemedaille bei den Schwedischen Meisterschaften[1] und erhielt in der Folge erste Einsätze im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie im Biathlon. Im Sommer 2015 nahm ihn Nationaltrainer Wolfgang Pichler in die – nach den 2014 erfolgten Rücktritten Carl Johan Bergmans und Björn Ferrys deutlich geschwächte – erste Mannschaft auf und bezeichnete ihn als „sehr großes Talent“ (im Original: „väldigt stor talang“) und „vielleicht den Typ, den [die Trainer] gesucht haben“ (im Original: „Kanske är han killen vi letat efter“).[2] Nelin wurde noch im August 2015 schwedischer Sommerbiathlonmeister im Sprint[3] und belegte bei seinem ersten Weltcupauftritt im Dezember in Östersund als bester Sportler seines Landes den 16. Platz. In der Folge startete er bei den Weltmeisterschaften 2016, wo er mit der Staffel um Torstein Stenersen, Peppe Femling und Fredrik Lindström den 7. Rang erreichte. Seine besten WM-Einzelergebnisse waren ein 31. Platz im Sprint und ein 38. Platz in der Verfolgung. Am Ende des Winters stand er im Gesamtweltcup auf Rang 61; hinter Lindström und Stenersen war er damit drittbester Schwede.
Über zwei Jahre blieb der 16. Platz von Nelins Debütrennen sein einziges Top-20-Einzelergebnis im Weltcup. Er verpasste zudem, insbesondere in der Saison 2016/17, häufiger die Punkteränge der besten 40 Athleten. Erst zum Auftakt des olympischen Winters 2017/18 – erneut in einem Sprint vor heimischem Publikum in Östersund – knüpfte er mit dem 20. Rang an seine Bestleistung an. In der gleichen Saison gewann er zusammen mit Martin Ponsiluoma, Sebastian Samuelsson und Fredrik Lindström das Staffelrennen in Oberhof, was den ersten Weltcupsieg einer schwedischen Staffel seit 2009 bedeutete. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang im Februar qualifizierte sich Nelin nach drei Ergebnissen unter den besten 30 in Sprint, Verfolgung und Einzel erstmals in seiner Karriere für einen Massenstart.[4] Mit zwei Schießfehlern und 34,6 Sekunden Rückstand auf Sieger Martin Fourcade erreichte er dort den neunten Platz. Wenige Tage später gewann er mit seinen Mannschaftskollegen Peppe Femling, Samuelsson und Lindström die olympische Goldmedaille im Staffelrennen.
In den Saisons von 2018 bis 2022 erreichte Nelin im Weltcup weiterhin regelmäßig die Punkteränge und belegte in der jeweiligen Gesamtwertung Platzierungen zwischen dem 29. und dem 54. Rang. Hinter Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma gehörte er damit zu den führenden Biathleten seines Landes, erreichte aber anders als Samuelsson und Ponsiluoma in keinem Einzelrennen das Podium. Nelins bestes Weltcupergebnis in einem Einzelrennen war ein siebter Platz im Massenstart von Oberhof im Januar 2020. Zudem gewann er bei den Europameisterschaften 2019 hinter Tarjei Bø die Silbermedaille im Sprint und – zusammen mit Anna Magnusson – eine zusätzliche Silbermedaille in der Single-Mixed-Staffel. Im Weltcup stand er mehrmals im Team auf dem Podium und feierte im Dezember 2020 in Hochfilzen seinen zweiten Weltcupsieg mit der Männerstaffel. Bei den olympischen Biathlon-Wettkämpfen in Peking 2022 schoss Nelin in der Staffel die einzige Strafrunde des schwedischen Quartetts, das am Ende des Wettkampfs den fünften Rang belegte.[5]
Nelin besuchte das Sportgymnasium in Torsby mit Spezialisierung auf den Skilanglauf. Sein jüngerer Bruder, der keine internationale Laufbahn einschlug, ging auf dieselbe Schule mit Biathlon-Spezialisierung und gab sein ausgedientes Gewehr an ihn ab, was für Nelin den Beginn seiner Biathlonkarriere bedeutete.[6] Er lebt in Östersund.
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 7. Jan. 2018 | Oberhof!Deutschland![]() |
Staffel (4×7,5 km)1 |
2. | 13. Dez. 2020 | Hochfilzen!Osterreich![]() |
Staffel (4×7,5 km)2 |
Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).
Platzierung | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Gesamt |
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1. Platz | 2 | 2 | ||||
2. Platz | 4 | 4 | ||||
3. Platz | 3 | 3 | ||||
Top 10 | 1 | 32 | 33 | |||
Punkteränge | 4 | 28 | 24 | 7 | 41 | 104 |
Starts | 15 | 50 | 33 | 7 | 42 | 147 |
Stand: Saisonende 2021/22 |
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
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Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Herrenstaffel | Mixedstaffel | |
Olympische Winterspiele 2018 ![]() ![]() |
30. | 18. | 24. | 9. | ![]() |
11. |
Olympische Winterspiele 2022 ![]() ![]() |
55. | 31. | 64. | – | 5. | – |
Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
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Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Herrenstaffel | Mixedstaffel | |
Weltmeisterschaften 2016
|
31. | 38. | 54. | – | 7. | 12. |
Weltmeisterschaften 2017
|
59. | 44. | 54. | – | 11. | 6. |
Weltmeisterschaften 2019
|
41. | 33. | 28. | – | 7. | 5. |
Weltmeisterschaften 2020
|
19. | 11. | 42. | 19. | 10. | 11. |
Weltmeisterschaften 2021
|
18. | 29. | 83. | 28. | ![]() |
– |
1968: Tichonow, Pusanow, Gundarzew, Mamatow (Sowjetunion 1955 URS) |
1972: Tichonow, Safin, Bjakow, Mamatow (Sowjetunion 1955
URS) |
1976: Jelisarow, Bjakow, Kruglow, Tichonow (Sowjetunion 1955
URS) |
1980: Alikin, Tichonow, Barnaschow, Aljabjew (Sowjetunion 1955
URS) |
1984: Wassiljew, Kaschkarow, Šalna, Bulygin (Sowjetunion
URS) |
1988: Wassiljew, Tschepikow, Papou, Medwedzew (Sowjetunion
URS) |
1992: Groß, Steinigen, Kirchner, F. Fischer (Deutschland
GER) |
1994: Groß, Luck, Kirchner, S. Fischer (Deutschland
GER) |
1998: Groß, Sendel, S. Fischer, Luck (Deutschland
GER) |
2002: Hanevold, Andresen, Gjelland, Bjørndalen (Norwegen
NOR) |
2006: Groß, Rösch, S. Fischer, Greis (Deutschland
GER) |
2010: Hanevold, T. Bø, Svendsen, Bjørndalen (Norwegen
NOR) |
2014: Wolkow, Ustjugow, Malyschko, Schipulin (Russland
RUS) |
2018: Femling, Nelin, Samuelsson, Lindström (Schweden
SWE) |
2022: Lægreid, T. Bø, J. T. Bø, Christiansen (Norwegen
NOR)
Personendaten | |
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NAME | Nelin, Jesper |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Skilangläufer und Biathlet |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1992 |