Johannes Dale (* 23. Mai 1997 in Lørenskog) ist ein norwegischer Biathlet. Seit seinem Debüt im Weltcup 2018 erreichte er dort mehrere Podiumsergebnisse und feierte im Dezember 2020 seinen ersten Sieg in einem Einzelrennen. Bei den Weltmeisterschaften 2020 und 2021 gewann er insgesamt drei Medaillen.
Johannes Dale ist der Sohn von Jo Dale, der bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 1991 zwei Bronzemedaillen gewann.[1] Unter der Anleitung seines Vaters begann Dale im Alter von zehn Jahren selbst mit dem Biathlontraining beim lokalen, in Fetsund angesiedelten Fet SSK. Mit 16 Jahren zog er nach Geilo und besuchte die dortige Elitesportschule (Norges Toppidrettsgymnas, NTG Geilo). Nach dem Schulabschluss wurde er in die von Arild Askestad betreute Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen.[2] Seine ersten internationalen Rennen bestritt er 2017 bei den Juniorenweltmeisterschaften in der Slowakei. Gemeinsam mit Dag Sander Bjørndalen, Aleksander Fjeld Andersen und Sindre Pettersen gewann er im Staffelrennen die Silbermedaille. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2018 folgte – gemeinsam mit Sivert Guttorm Bakken, Endre Strømsheim und Sturla Holm Lægreid – erneut Silber im Staffelrennen sowie die Bronzemedaille im Verfolgungsrennen.
Dale beim Biathlon-Weltcup 2020 in Oberhof
Am Ende seiner Juniorenlaufbahn wurde Dale in das norwegische Entwicklungsteam, den zweiten Kader, aufgenommen und trainierte bei Anders Hennum.[2] Nachdem er im Dezember 2018 beide Einzelrennen des IBU-Cups in Ridnaun gewonnen hatte, verstärkte er in Nové Město na Moravě erstmals die norwegische Weltcup-Mannschaft und erreichte mit einem 15. Platz im Sprint und einem 28. Platz in der Verfolgung in seinen ersten Rennen auf Anhieb die Punkteränge. Nach mehreren Einsätzen im zweitklassigen IBU-Cup mit vier Podiumsplatzierungen nahm er im Februar 2019 an den Weltcuprennen in Übersee teil, wo er in Soldier Hollow mit einem zehnten Platz im Sprint zum ersten Mal eine Top-10-Platzierung erreichte. Im folgenden Verfolgungsrennen wurde er Elfter. Bei weiteren Starts im IBU-Cup gewann er unter anderem einen Monat später in Martell zum dritten Mal einen Wettkampf dieser Serie. Als besten Weltcupdebütanten des Jahres zeichnete die Internationale Biathlon-Union (IBU) Dale zum Abschluss der Saison 2018/19 als Rookie of the Year aus.[3]
Dale gehörte in der Saison 2019/20 erstmals durchgängig zum norwegischen Weltcupaufgebot. Im Laufe des Winters stand er als jüngstes Teammitglied regelmäßig mit der Männerstaffel auf dem Podium: Das Quartett entschied vier Weltcuprennen für sich und gewann bei den Weltmeisterschaften 2020 in Antholz die Silbermedaille. In den Einzelwettkämpfen des Winters platzierte sich Dale mehrmals unter den besten Zehn und war als Neunter des Gesamtweltcups – hinter den Brüdern Johannes Thingnes und Tarjei Bø – der drittbeste Norweger in dieser Wertung. Insbesondere läuferisch zählte er bereits in den ersten Jahren seiner Weltcupkarriere zu den stärksten Athleten im Feld.[4] Beobachter schrieben ihm dafür eine „jugendlich-draufgängerische[…] Alles-oder-nichts-Mentalität“ und Ungeduld am Schießstand zu.[5] Am 11. Dezember 2020 feierte Dale beim Sprint in Hochfilzen seinen ersten Weltcupsieg: Nach einem Wettkampf ohne Schießfehler hatte er 17,1 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Quentin Fillon Maillet.[6] Im späteren Saisonverlauf stand er bei fünf weiteren Einzelwettbewerben auf dem Podest, darunter bei zwei WM-Rennen 2021 auf der Pokljuka. Dort gewann er nach der Bronzemedaille im 20-Kilometer-Wettkampf zum Abschluss der Weltmeisterschaften Silber im Massenstart. Beide Rennen entschied sein etwa gleichaltriger Teamkollege Sturla Holm Lægreid für sich, mit dem Dale eine langjährige Trainingsgemeinschaft verband und gegen den er seit Beginn seiner Biathlonlaufbahn in Wettkämpfen antrat.[7] Hinter den Bø-Brüdern, Lægreid und Fillon Maillet beendete Dale die Weltcupsaison 2020/21 auf Rang fünf des Gesamtklassements.
Im Winter 2021/22 knüpfte Dale bei den ersten Saisonrennen in Östersund nicht an seine Vorjahresleistungen an und verpasste Platzierungen unter den ersten Zehn. Als Folge wurde er aus dem ersten norwegischen Team herabgestuft.[8] An seiner Stelle erhielten Filip Fjeld Andersen und Sivert Guttorm Bakken im weiteren Saisonverlauf regelmäßige Weltcupeinsätze, während Dale im IBU-Cup antrat und dort mehrmals auf dem Podium stand. Bei den Europameisterschaften 2022 gewann er neben Erlend Bjøntegaard, Jenny Enodd und Ragnhild Femsteinevik den Titel in der Mixed-Staffel. Im Frühjahr 2022 ordnete das norwegische Trainerteam um Per Arne Botnan Dale für die Saisonvorbereitung 2022/23 dem B-Kader zu.[9]
Statistiken
Weltcupplatzierungen
Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).
1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top10)
Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Øivind Eriksen: – Nå er det din tur! auf indre.no. 4. Februar 2017. Abgerufen am 10. Juli 2021. In einem späteren Interview sagte Dale, die Medaillensammlung seines Vaters habe ihn davon überzeugt, ebenfalls Biathlet zu werden, vgl. Claus Dieterle: Johannes II. bleibt nicht bescheiden auf faz.net. 15. Februar 2020. Abgerufen am 10. Juli 2021.
Claus Dieterle: Johannes II. bleibt nicht bescheiden auf faz.net. 15. Februar 2020. Abgerufen am 10. Juli 2021. Dieterle zitiert den Schießtrainer des norwegischen Teams Siegfried Mazet mit der Aussage, Dale sei „noch zu ungeduldig, weil er spürt, was in ihm steckt“.
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