Maria Cressari (* 27. Dezember 1943 in Brescia) ist eine ehemalige italienische Radrennfahrerin.
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 27. Dezember 1943 |
Nation | Italien![]() |
Disziplin | Straße |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 13. September 2017 |
Maria Cressari arbeitete in der Trattoria ihrer Familie als Kellnerin, trainieren konnte sie nur in ihrer Freizeit. Zwischen 1964 und 1973 wurde sie viermal italienische Straßenmeisterin, 1973 und 1975 in der Einerverfolgung.[1] Achtmal startete sie bei UCI-Straßen-Weltmeisterschaften; ihre beste Platzierung war der zehnte Platz im Jahre 1973.
Am 25. November 1972 verbesserte Cressari im Velódromo Olímpico Agustín Melgar in Mexiko-Stadt mit 41,471 Kilometern den 14 Jahre alten Stundenweltrekord der Frauen. Diesen hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Luxemburgerin Elsy Jacobs mit 41,347 Kilometern gehalten.
Erst drei Tage vor dem Rekordversuch war Maria Cressari angereist, im Gepäck ein speziell für diesen Anlass gefertigtes Colnagorad mit einem Gewicht von 4,7 Kilogramm, jedoch ohne weitere Begleitung. Am 23. November brach sie die Rekorde über 10 und 20 Kilometer, beim Rekordversuch über eine Stunde fehlten 11,20 Meter.[2] Daraufhin mietete der anwesende italienische Konsul die Radrennbahn, die für die Olympischen Spiele 1968 errichtet worden war, für einen weiteren Tag, damit Cressari ihren Versuch wiederholen konnte. Am Morgen stellte sie zunächst einen Rekord über fünf Kilometer auf, bevor sie den Stundenweltrekord erfolgreich in Angriff nahm. Nach ihrer Rückkehr nach Italien gratulierten ihr die Radrennfahrer Fiorenzo Magni, Alfredo Binda und Gino Bartali zu ihrer Leistung. Für diese erhielt sie kein Geld zur Anerkennung, lediglich eine Medaille, und der Sponsor ihres Teams, ein Produzent von Säuglingsausstattungen, richtete ihrem sechsjährigen Sohn ein neues Kinderzimmer ein.[2]
Am 17. Oktober 1974 stellte Cressari auf der Mailänder Vigorelli-Bahn einen Rekord über 100 Kilometer auf. Sie benötigte 2 Stunden, 41 Minuten und 32 Sekunden, was einer Geschwindigkeit von 37,141 Kilometer pro Stunde entspricht.[3][4]
Ein Trikot und ein Fahrrad von Maria Cressari befinden sich im Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo.[5][1]
1963 Paola Scotti | 1964, 1968, 1972, 1973 Maria Cressari | 1965 Florinda Parenti | 1966 Elisabetta Maffeis | 1967 Rosa D’Angelo | 1969 Morena Tartagni | 1970 Giuditta Longari | 1971 Ivana Panzi | 1974 Carmen Menegaldo | 1975, 1977 Luigina Bissoli | 1976 Bruna Cancelli | 1978 Rossella Galbiati | 1979 Francesca Galli | 1980 Michela Tommasi | 1981 Rosanna Piantoni | 1982, 1984–1989 Maria Canins | 1983 Patrizia Spadaccini | 1990 Elisabetta Fanton | 1991, 1998 Lucia Pizzolotto | 1992 Michela Fanini | 1993, 1997 Imelda Chiappa | 1994 Simona Muzzioli | 1995 Roberta Ferrero | 1996, 2004, 2006, 2008 Fabiana Luperini | 1999 Valeria Cappellotto | 2000 Gabriella Pregnolato | 2001 Greta Zocca | 2002 Rosalisa Lapomarda | 2003 Alessandra Cappellotto | 2005 Silvia Parietti | 2007 Eva Lechner | 2009, 2010 Monia Baccaille | 2011 Noemi Cantele | 2012 Giada Borgato | 2013 Dalia Muccioli | 2014–2016 Elena Cecchini | 2017, 2020, 2021 Elisa Longo Borghini | 2018 Marta Cavalli | 2019 Marta Bastianelli | 2022 Elisa Balsamo
Personendaten | |
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NAME | Cressari, Maria |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Radrennfahrerin |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1943 |
GEBURTSORT | Brescia |