Markus Kauczinski (* 20. Februar 1970 in Gelsenkirchen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer. Nachdem er lange Zeit für den Karlsruher SC in der Jugendarbeit und mehrmals als Interimstrainer tätig gewesen war, war er ab März 2012 als Cheftrainer für dessen erste Mannschaft verantwortlich. Von Juli bis November 2016 trainierte er den Bundesligisten FC Ingolstadt 04 sowie von Dezember 2017 bis April 2019 den FC St. Pauli und von Dezember 2019 bis April 2021 Dynamo Dresden. Seit Anfang November 2021 ist er Cheftrainer des SV Wehen Wiesbaden.
Markus Kauczinski | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 20. Februar 1970 | |
Geburtsort | Gelsenkirchen, Deutschland | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1976–1988 | Fortuna Gelsenkirchen | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1988–? | VfL Bochum II | |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1999–2001 | FC Schalke 04 U16 | |
2001–2003 | Karlsruher SC U17 | |
2003–2009 | Karlsruher SC U19 | |
2009–2012 | Karlsruher SC II | |
2009 | → Karlsruher SC (interim) | |
2010 | → Karlsruher SC (interim) | |
2011 | → Karlsruher SC (interim) | |
2012–2016 | Karlsruher SC | |
2016 | FC Ingolstadt 04 | |
2017–2019 | FC St. Pauli | |
2019–2021 | Dynamo Dresden | |
2021– | SV Wehen Wiesbaden | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Kauczinski begann mit sechs Jahren mit dem Fußballspielen bei Fortuna Gelsenkirchen. Im Jahr 1988 folgte er seinem damaligen Trainer Klaus Fischer und wechselte zu den Amateuren des VfL Bochum.[1]
Später arbeitete Kauczinski zunächst als Nachwuchstrainer beim FC Schalke 04, ehe er 2001 als Jugendtrainer zum Karlsruher SC wechselte.[2] Mit der von ihm betreuten U-19-Nachwuchsmannschaft des KSC war er erfolgreich und stieg mit ihr 2004 in die A-Junioren-Bundesliga auf, mit 24 Siegen aus 26 Spielen wies die Mannschaft 19 Punkte Vorsprung auf die Nachwuchsmannschaft der TSG 1899 Hoffenheim auf. Bereits kurz vorher wurde sein Erfolg honoriert und er zum Jugendkoordinator des badischen Klubs befördert.[2]
Am 1. Mai 2009 übernahm Kauczinski vom zurückgetretenen Rainer Krieg das Traineramt in der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC in der Regionalliga Süd, am Saisonende schaffte er mit ihr lediglich aufgrund des Lizenzverzichtes von Viktoria Aschaffenburg den Klassenerhalt. In den folgenden Jahren führte er sie ins vordere Mittelfeld, wobei seine Arbeit mehrfach kurzzeitig unterbrochen wurde. Im August 2009 übernahm er nach der Beurlaubung von Edmund Becker als Interimstrainer die Zweitligamannschaft der Karlsruher.[3] Nach der Verpflichtung von Markus Schupp als neuem Trainer kehrte er zur zweiten Mannschaft zurück. Als dieser Anfang November 2010 ebenfalls entlassen wurde, schlüpfte Kauczinski für den Zweitligisten bis zur Verpflichtung Uwe Rapolders drei Wochen lang erneut in die Rolle des Interimstrainers. Nachdem Ende Oktober 2011 auch das Engagement von dessen Nachfolger Rainer Scharinger vorzeitig beendet wurde, wurde Kauczinski zum dritten Mal KSC-Interimstrainer.[4] Ein längerfristiges Engagement blieb ihm im Profibereich vorerst verwehrt, aufgrund mangelnder notwendiger Trainerlizenz durfte er nicht dauerhaft als Trainer im Profifußball arbeiten.[4] Im März 2012 beendete Kauczinski, unter anderem zusammen mit Stefan Effenberg, Mehmet Scholl und Christian Wörns, erfolgreich einen Lehrgang, um die höchste Trainerlizenz im deutschen Fußball zu erhalten. Nur vier Tage nach Erhalt der Trainerlizenz[5] trat er am 26. März 2012 beim Karlsruher SC die Nachfolge von Jørn Andersen als Cheftrainer der Profimannschaft an. Am 22. August 2013 wurde sein Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2016 verlängert.[6] In der Saison 2014/15 erreichte er mit dem KSC den dritten Platz in der 2. Bundesliga. Das Hinspiel der Relegation endete 1:1. Nachdem das Rückspiel mit 1:2 n. V. verloren ging, wurde der Aufstieg in die 1. Bundesliga nur knapp verpasst. Anfang Oktober 2015 teilte Kauczinski dem Verein mit, seinen zum Ende der Saison 2015/16 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.[7] Zu Beginn der folgenden Saison wechselte Kauczinski zum Erstligisten FC Ingolstadt 04. Nach zehn sieglosen Ligaspielen in Folge wurde er am 6. November 2016 entlassen.[8]
Seit dem 7. Dezember 2017 war er Cheftrainer des Zweitligisten FC St. Pauli. Sein Vertrag lief bis zum 30. Juni 2019[9] und wurde im November 2018 um ein weiteres Jahr verlängert.[10] Am 10. April 2019 wurde Kauczinski freigestellt, als der FC St. Pauli nach dem 28. Spieltag der Saison 2018/19 mit vier Punkten Abstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz auf dem 6. Tabellenplatz stand.[11] Vorausgegangen war eine bis dahin schwache Rückrunde, in der man unter anderem hintereinander 0:4 im Stadtderby gegen den Hamburger SV und SV Sandhausen verlor, so dass die Mannschaft auf dem 14. Platz der Rückrundentabelle stand.[12]
Am 10. Dezember 2019 stellte die auf dem letzten Platz der 2. Bundesliga stehende SG Dynamo Dresden Kauczinski als neuen Cheftrainer, mit einem Vertrag bis Juni 2021, vor.[13] Mit Dynamo stieg er 2020 in die 3. Liga ab, gewann in der Folgesaison die Herbstmeisterschaft und behauptete sich mit Dresden lange an der Tabellenspitze. Nach vier torlosen Spielen in Folge wurde Kauczinski nach dem 34. Spieltag am 25. April 2021 beurlaubt.[14] Sein Nachfolger Alexander Schmidt wurde mit Dynamo Dresden Meister der 3. Liga 2021.[15] Der Verein würdigte Kauczinski dafür.[16]
Anfang November 2021 übernahm Kauczinski den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, der nach dem 15. Spieltag der Saison 2021/22 mit 22 Punkten auf dem 7. Platz stand. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.[17]
Kauczinski studierte Sportwissenschaften und ist Diplom-Sportlehrer.[18] Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Karlsruhe.
Dominik Bauer | Lucas Becker | Lucas Brumme | Florian Carstens | Brooklyn Ezeh | Amin Farouk | Gino Fechner | Kianz Froese | Thijmen Goppel | Ahmet Gürleyen | Robin Heußer | Benedict Hollerbach | John Iredale | Bjarke Jacobsen | Dennis Kempe | Mehmet Kurt | Arthur Lyska | Sascha Mockenhaupt | Sebastian Mrowca | Suheyel Najar | Dominik Prokop | Ivan Prtajin | Max Reinthaler | Nico Rieble | Robin Rosenberger | Florian Stritzel | Emanuel Taffertshofer | Johannes Wurtz
Cheftrainer: Markus Kauczinski
Markus Anfang (Dynamo Dresden) | Christoph Dabrowski (Rot-Weiss Essen) | Tim Danneberg & Danilo de Souza (VfL Osnabrück; interim) | Joe Enochs (FSV Zwickau) | Dario Fossi (VfB Oldenburg) | Olaf Janßen (FC Viktoria Köln) | Markus Kauczinski (SV Wehen Wiesbaden) | Thomas Kleine (SpVgg Bayreuth) | Michél Kniat (SC Verl) | Michael Köllner (TSV 1860 München) | Uwe Koschinat (1. FC Saarbrücken) | Stefan Krämer (SV Meppen) | André Meyer (Hallescher FC) | Christian Neidhart (SV Waldhof Mannheim) | Christian Preußer (Borussia Dortmund II) | Rüdiger Rehm (FC Ingolstadt 04) | Timo Rost (FC Erzgebirge Aue) | Thomas Stamm (SC Freiburg II) | Horst Steffen (SV Elversberg) | Torsten Ziegner (MSV Duisburg)
Personendaten | |
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NAME | Kauczinski, Markus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballtrainer |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1970 |
GEBURTSORT | Gelsenkirchen |