Paola Pezzo (* 8. Januar 1969 in Bosco Chiesanuova) ist eine ehemalige italienische Mountainbikefahrerin in der Disziplin Cross Country. Mit je zwei Olympiasiegen und Weltmeistertiteln gehört sie zu den erfolgreichsten Fahrerinnen überhaupt.
Pezzo war zunächst Skilangläuferin, war aber in dieser Sportart wenig erfolgreich und wechselte 1989 zum Mountainbike. Ab 1989 war sie Profi und fuhr für das Team Bianchi. 1992 wechselte sie zum Team Gary Fisher. Völlig überraschend gewann Pezzo die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 1993 in Métabief. Diesen Erfolg bestätigte sie jedoch als Siegerin der Europameisterschaften 1994 und 1996.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta gehörte die Disziplin Cross Country erstmals zum Programm. Obwohl sie zu Beginn des Rennens gestürzt war und das Knie aufgeschürft hatte, gelang es ihr, zur Spitze aufschließen. Sie konnte ab Rennhälfte die übrigen Fahrerinnen hinter sich lassen und realisierte schließlich mit großem Abstand ihren ersten Olympiasieg. Ähnlich erfolgreich war sie im darauf folgenden Jahr: Neben dem Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 1997 in Château-d’Oex gelang ihr auch der Gesamtsieg im Weltcup.
In Åre holte Pezzo bei den Weltmeisterschaften 1999 jeweils die Bronzemedaille im Einzelrennen und in der Staffel, hinzu kam ein dritter Europameistertitel. Bei den Weltmeisterschaften 2000 in der Sierra Nevada wurde sie erneut Dritte. Vor dem Rennen bei den Olympischen Sommerspielen 2000 galt sie als Favoritin. Sie wurde zwar in der Schlussrunde in eine Kollision mit der bislang führenden Spanierin Margarita Fullana verwickelt, konnte sich aber daraufhin absetzen und den zweiten Olympiasieg feiern.
Wegen der Geburt ihres ersten Sohnes blieb sie von 2001 bis 2004 dem Renngeschehen fern. Sie nahm an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teil, musste das Rennen aber aufgeben. 2006/07 legte sie eine weitere Babypause ein und gab im Mai 2008 ein zweites Comeback.
Bei einer Körpergröße von 178 cm betrug ihr Wettkampfgewicht 62 kg. Während ihrer Karriere gewann sie insgesamt 38 Rennen.
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1996: Italien Paola Pezzo |
2000: Italien
Paola Pezzo |
2004: Norwegen
Gunn-Rita Dahle Flesjå |
2008: Deutschland
Sabine Spitz |
2012: Frankreich
Julie Bresset |
2016: Schweden
Jenny Rissveds |
2020: Schweiz
Jolanda Neff
Liste der Olympiasieger im Radsport
1990 Juli Furtado | 1991 Ruthie Matthes | 1992 Silvia Fürst | 1993, 1997 Paola Pezzo | 1994–1996 Alison Sydor | 1998 Laurence Leboucher | 1999, 2000, 2008 Margarita Fullana | 2001 Alison Dunlap | 2002, 2004–2006 Gunn-Rita Dahle Flesjå | 2003 Sabine Spitz | 2007, 2009 Irina Kalentjewa | 2010 Maja Włoszczowska | 2011, 2014 Catharine Pendrel | 2012, 2013 Julie Bresset | 2015 Pauline Ferrand-Prévot | 2016 Annika Langvad | 2017 Jolanda Neff | 2018 Kate Courtney | 2019, 2020 Pauline Ferrand-Prévot | 2021 Evie Richards
1991 Sara Ballantyne | 1992 Ruthie Matthes | 1993–1995 Juli Furtado | 1996, 1998–1999 Alison Sydor | 1997 Paola Pezzo | 2000–2001 Barbara Blatter | 2002 Alison Dunlap | 2003–2006 Gunn-Rita Dahle Flesjå | 2007 Irina Kalentjewa | 2008 Marie-Hélène Prémont | 2009 Elisabeth Osl | 2010, 2012, 2016 Catharine Pendrel | 2011 Julie Bresset | 2013 Tanja Žakelj | 2014–2015, 2018 Jolanda Neff | 2017 Jana Belomoina | 2019 Kate Courtney
Personendaten | |
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NAME | Pezzo, Paola |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Mountainbikefahrerin |
GEBURTSDATUM | 8. Januar 1969 |
GEBURTSORT | Bosco Chiesanuova |