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Roberto Rivelino (* 1. Januar 1946 in São Paulo) ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler.

Rivelino
Roberto Rivelino (1970)
Personalia
Voller Name Roberto Rivelino
Geburtstag 1. Januar 1946
Geburtsort São Paulo, Brasilien
Größe 169 cm[1]
Position Offensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1963–1965 Corinthians São Paulo
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1965–1974 Corinthians São Paulo 471 (141)
1974–1978 Fluminense Rio de Janeiro 158 0(53)
1978–1981 Al-Hilal 57 0(23)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1965–1978 Brasilien 92 0(26)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1994 Shimizu S-Pulse
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Der Spielmacher spielte für Corinthians São Paulo und Fluminense Rio de Janeiro. Mit der brasilianischen Nationalmannschaft nahm er an drei Weltmeisterschaften teil und gewann den Titel 1970 in Mexiko.

Noch heute wird er in Brasilien als einer der größten Fußballspieler des Landes verehrt. Pelé setzte den Ausnahmekönner 2004 auf die Liste der 125 besten noch lebenden Fußballer (FIFA 100).


Jugend


Rivelino kam am Neujahrstag 1946 als Sohn italienischer Einwanderer aus Macchiagodena in der Metropole São Paulo zur Welt, wo er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Von klein an spielte er Fußball: zunächst in den Hinterhöfen („Peladas“) seines Viertels und später Hallenfußball (Futsal).

1962 fiel der 16-Jährige den Verantwortlichen des Erstligisten Palmeiras auf, die ihn zu einem Probetraining einluden. Rivelinos gesamte Familie war Anhänger dieses Klubs (der Verein wird traditionell von italienischen Immigranten unterstützt), doch er erhielt keinen Vertrag. Wutentbrannt versuchte er es wenig später beim Stadtrivalen Corinthians, der sein Talent erkannte und ihn verpflichtete. „Corinthians hat mich mit offenen Armen aufgenommen und mir erlaubt, all das zu erreichen, was ich in meinem Leben erreicht habe. Der Klub war mein zweites Zuhause“, so Rivelino später.


Vereinskarriere


1965 rückte Rivelino im Alter von 19 Jahren in den Kader der Profimannschaft auf. Schnell zählte er zu den Leistungsträgern der Mannschaft und galt als einer der hoffnungsvollsten Spieler des Landes. Rivelino war ein klassischer Spielmacher, der durch großartige Ballbehandlung, Technik und Distanzschüsse überzeugte. Zu seinem Markenzeichen wurden der dunkle Schnauzbart und knallhart getretene Freistöße. Schnell war er Liebling der Fans, die ihm den Spitznamen O Reizinho do Parque (Kleiner König des Parks) gaben.

Doch Titel und Erfolge ließen auf sich warten. Während Rivelinos Zeit bei Corinthians durchlebte der Klub eine 23-jährige Durststrecke ohne Titelgewinn. Einen Titel konnte man doch gewinnen: das Turnier Rio-Sao Paulo 1966, das aufgrund gravierender Terminprobleme an die vier Halbfinalisten Corinthians, Botafogo FR, FC Santos und CR Vasco da Gama ging.

1974 verlor Corinthians das Meisterschaftsendspiel von São Paulo ausgerechnet gegen Palmeiras mit 0:1. Rivelino wurde von den Anhängern fortan als Sündenbock für das wiederholte Scheitern der Mannschaft hingestellt. „Das war der traurigste Moment in meinem Leben“, erklärte er später und beschloss den Verein, als sich Bewunderung in Ablehnung verwandelte, nach neun Jahren zu verlassen.

Der elegante Linksfuß wechselte zu Fluminense nach Rio de Janeiro. Bei „Flu“ wurde schnell deutlich, dass man mit ihm einen guten Fang gemacht hatte. 1975 und 1976 gewann er mit Fluminense die Meisterschaft des Bundesstaates Rio. Hier spielte er unter Trainer Mário Travaglini, der ihn einst bei Palmeiras verschmäht hatte.

Nach der WM 1978 kehrte der inzwischen 32-Jährige Brasilien den Rücken. Er unterschrieb einen gut dotierten Vertrag bei Al-Hilal in Saudi-Arabien und ließ seine Karriere dort ausklingen. 1981 beendete er seine aktive Laufbahn.


Karriere in der Nationalmannschaft


1965 spielte Rivelino erstmals für die Seleção, doch es sollte drei Jahre dauern, ehe er sich einen Stammplatz in der Mannschaft erarbeitete. Obwohl Rivelino heute als einer der am meisten bewunderten Spieler in Brasilien gilt, musste er hart um einen Platz in der Nationalmannschaft kämpfen, da es für die Spielmacher-Position viele Kandidaten gab. Erst als Mário Zagallo Nationaltrainer wurde, stiegen Rivelinos Einsatzzeiten. Zagallo wollte eine Mannschaft formen, in der alle Ballzauberer des Landes vereint waren. Rivelino wurde fortan im linken Mittelfeld eingesetzt.

1970 gehörte Rivelino zu Brasiliens WM-Kader. Er war Teil der überragenden Offensivreihe um Pelé, Tostão, Jairzinho und Gérson, die sich nahezu blind verstanden und die Positionen unentwegt tauschten. Beim Turnier in Mexiko wurde Brasiliens Spielweise zum Sinnbild des effizienten und schönen Fußballs. Die Mannschaft spielte den besten und offensivsten Fußball und drang bis ins Finale vor, in dem Italien mit 4:1 deutlich besiegt wurde. Rivelino spielte ein gutes Turnier und traf dreimal (gegen die Tschechoslowakei, Peru und im Halbfinale gegen Uruguay). Dieser WM-Titel ist Rivelinos wichtigster sportlicher Erfolg.

Nach Pelés Rücktritt aus der Nationalmannschaft 1970 übernahm Rivelino dessen Trikotnummer 10. Brasilien veranstaltete 1972 die Taça Independência, ein internationales Turnier, an dem Rivelino teilnahm und welches Brasilien gewann.[2] Brasilien fuhr als Titelverteidiger zur WM 1974 in die Bundesrepublik Deutschland; an Rivelino wurden große Hoffnungen geknüpft. Obwohl er der beste Spieler seiner Mannschaft war (drei Tore), blieb diese weit hinter den Erwartungen zurück und landete am Ende lediglich auf Platz vier.

Die WM 1978 in Argentinien sollte Rivelinos großer Karriere-Abschluss werden. Als Kapitän führte er Brasilien ins Turnier. Doch nach Streitigkeiten mit Trainer Cláudio Coutinho wurde er in dieser Funktion von Leão abgelöst und kam in den weiteren Vorrunden- und den ersten Zwischenrundenspielen nicht mehr zum Einsatz. Erst im letzten Zwischenrundenspiel gegen Polen und im Spiel um Platz drei gegen Italien wurde er wieder eingewechselt. Mit dem dritten Platz endete seine Länderspielkarriere nach 92 Partien.

Beim Pelé-Cup der Seniorenmannschaften (Ü34) wurde er 1989 als Bester Spieler und Torschützenkönig ausgezeichnet.


Erfolge


Nationalmannschaft

Corinthians

Fluminense

Al-Hilal


Nach dem Karriereende


Nach seiner aktiven Laufbahn eröffnete Rivelino zwei Fußballschulen für Kinder und Jugendliche in São Paulo. Er spielte in der Nationalmannschaft der altgedienten Fußballer und arbeitete als Trainer in Japan für Shimizu S-Pulse.

Heute arbeitet Rivelino als anerkannter Fernsehkommentator im Bereich Fußball und lehrt in seinen Fußballschulen.


Wissenswertes




Commons: Rivelino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. World Cup Champions Squads 1930 - 2018 (en) rsssf.com. Abgerufen am 11. März 2019.
  2. http://www.rsssf.com/tablesb/braz-indep72det.html
Personendaten
NAME Rivelino, Roberto
KURZBESCHREIBUNG brasilianischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 1. Januar 1946
GEBURTSORT São Paulo, Brasilien

На других языках


- [de] Roberto Rivelino

[en] Rivellino

Roberto Rivellino (also Rivelino, Brazilian Portuguese: [ʁoˈbɛʁtu ʁiveˈlĩnu]; Italian: [roˈbɛrto rivelˈlino]; born 1 January 1946) is a Brazilian football pundit and retired footballer. He was one of the stars of Brazil's 1970 FIFA World Cup winning team. Rivellino currently works as a pundit for Brazilian TV Cultura.[6]

[es] Roberto Rivelino

Roberto Rivelino (São Paulo, 1 de enero de 1946) es un exfutbolista brasileño. Considerado uno de los mejores jugadores sudamericanos de los años 70 y uno de los grandes futbolistas brasileños de todos los tiempos. Famoso por su potente disparo, pases magistrales, peculiar regate y gran calidad en el lanzamiento de penaltis y tiros libres. Integra la lista FIFA 100 y está incluido en la clasificación del mejor jugador sudamericano del siglo XX elaborada por la IFFHS.

[fr] Rivelino

Roberto Rivelino , né le 1er janvier 1946 à São Paulo (Brésil), est un footballeur international brésilien. Il évolue comme meneur de jeu du milieu des années 1960 au début des années 1980. On le reconnait facilement grâce à sa moustache caractéristique. Considéré comme l'un des meilleurs joueurs brésiliens de l'histoire, il bénéficie d'une notoriété moindre en Europe, n'y jouant que quelques matchs internationaux.

[it] Rivelino

Roberto Rivellino (San Paolo, 1º gennaio 1946) è un ex calciatore brasiliano di origini italiane, noto anche come Rivelino, il cui ruolo naturale era quello di ala sinistra; campione del mondo con la Nazionale brasiliana ai Mondiali di calcio del 1970.

[ru] Ривелино, Роберто

Роберто Ривел(л)ино (порт. Roberto Rivellino; род. 1 января 1946, Сан-Паулу, Бразилия) — бразильский футболист. Чемпион мира 1970 года. Двоюродный брат другого известного футболиста — Зе Сержио.



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