Tim Lobinger (* 3. September 1972 in Rheinbach) ist ein ehemaliger deutscher Stabhochspringer und ehemaliger Athletiktrainer des Fußballvereins RB Leipzig.
Tim Lobinger ![]() | |||||||||||||||||||||||||
Nation | Deutschland![]() | ||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 3. September 1972 (50 Jahre) | ||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Rheinbach, Deutschland | ||||||||||||||||||||||||
Größe | 193 cm | ||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 85 kg | ||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Stabhochsprung | ||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 6,00 m | ||||||||||||||||||||||||
Verein | LG Meckenheim TSV Bayer 04 Leverkusen ASV Köln LG Stadtwerke München | ||||||||||||||||||||||||
Trainer | Chauncey Johnson | ||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||
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Ab Ende der 1990er Jahre zählte Lobinger zu den besten Stabhochspringern in Deutschland. Seine stärksten Saisonleistungen erzielte er 1997 sowie 1999, als er als erster Deutscher im Freien beim ASV-Sportfest im Stadion Köln-Müngersdorf 6,00 Meter übersprang.
Seine größten Erfolge errang Lobinger in der Halle. 2003 wurde er in Birmingham Weltmeister und 1998 in Valencia Europameister. Außerdem errang er bei den Weltmeisterschaften 2006 in Moskau die Bronzemedaille. Im Freien gewann er bei den Europameisterschaften 2002 in München Bronze und bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg Silber. Bei Weltmeisterschaften im Freien konnte Lobinger keine Medaille gewinnen: 1993 in Stuttgart schied er in der Qualifikation aus, 1995 in Göteborg wurde er Elfter, 1997 in Athen Vierter, 1999 in Sevilla Sechster, 2003 in Paris/Saint-Denis und 2005 in Helsinki Fünfter sowie 2007 in Ōsaka Achter.
Olympische Spiele dagegen verliefen eher enttäuschend für Lobinger. 1996 in Atlanta wurde er Siebter, 2000 in Sydney kam er auf den dreizehnten und 2004 in Athen auf den elften Platz. 2008 in Peking scheiterte er bereits in der Qualifikation.
Lobinger wurde 2011 mit dem Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis ausgezeichnet.[1]
Er hatte in seiner aktiven Zeit bei einer Größe von 1,93 m ein Wettkampfgewicht von 85 kg.
2011 arbeitete er als persönlicher Fitness-Trainer für den Fußballspieler Aljaksandr Hleb.[2]
In der Saison 2012/13 wurde Lobinger Athletiktrainer beim damaligen Fußball-Zweitligisten RB Leipzig.[3] Nach zuletzt einer Saison bei der U-23 beendete er dort im Sommer 2016 seine Tätigkeit.[4]
Mit seiner Firma Believe In Your Training (BIYT) bietet Lobinger Personal Training an. Zu den betreuten Profisportlern zählt der Fußballnationalspieler Joshua Kimmich.[5]
Am 3. März 2017 wurde bei ihm „eine besonders aggressive Form“ der Blutkrankheit Leukämie, ein Multiples Myelom, diagnostiziert.[6][7] Dies gab er selbst im Mai 2017 der Öffentlichkeit bekannt.[8] Nach vier Chemotherapien fand sich Ende August 2017 ein Spender für eine Stammzelltransplantation.[9] Nach einer weiteren Chemotherapie galten die Krebszellen als erfolgreich vernichtet, doch kehrte im Frühjahr 2018 „eine leicht mutierte Form zurück“, wie Lobinger wiederum selbst in einem Interview mit dem Stern erklärte.[6] Laut eigener Angabe war er seit 2019 krebszellenfrei[10] und gesundheitlich stabil.[11] Im März 2022 wurde bekannt, dass er erneut an Krebs erkrankt ist.[12] Im Oktober des Jahres erklärte er, dass es nach Angabe seiner Ärzte keine Aussicht auf Heilung gebe.[13]
Lobinger war von 1994 bis 2003[14] mit der ehemaligen Dreispringerin Petra Lobinger (geb. Laux) verheiratet. Das Paar bekam zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Sohn Lex-Tyger Lobinger ist Profi-Fußballspieler. Im August 2011 heiratete Lobinger in Bad Wiessee die Fernsehmoderatorin Alina Baumann (heute Alina Lobinger)[14], die er 2002 kennengelernt hatte. Mit ihr hat er einen Sohn (* 2016). Das Paar trennte sich 2017.[15]
Tim Lobinger ist Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung[16] und Interplast-Germany.
Lobinger arbeitete zeitweise als Model.
1999 spielte er in der Folge Ihr Kinderlein kommet der Serie Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen einen Gärtner.[17]
Der als exzentrisch geltende Sportler erregte bei verschiedenen Gelegenheiten Aufsehen. Beim Weltfinale 2003 in Monaco drehte er nach dem Gewinn des Titels aus Freude eine Ehrenrunde durch das Stadion, zog seine Hose herunter und zeigte den Zuschauern sowie den offiziellen Kameras den blanken Hintern.[18] Dafür musste er sich später beim Weltverband entschuldigen.[19]
1999 nahm er an einem Zehnkampf in Leverkusen teil, wo er respektable 7346 Punkte erreichte. Seine dabei erzielte Höhe von 5,76 m im Stabhochsprung ist bis heute (2022) die beste erreichte Höhe in dieser Disziplin im Rahmen eines Zehnkampfes mit über 7000 Punkten.[20]
2011 nahm er an der vierten Staffel der RTL Tanzshow Let’s Dance teil, wo er zusammen mit seiner Tanzpartnerin Isabel Edvardsson den vorletzten Platz belegte.[21] Am 30. Juni 2012 trat er in der vierten Staffel von Schlag den Star gegen Kandidat Steffen an und gewann nach acht Spielen bei einem Endergebnis von 23:13. Am 17. September 2019 trat er zusammen mit seinem Sohn Lex-Tyger als Team in der Spielshow Renn zur Million … wenn Du kannst! an.[22]
1985: Serhij Bubka | 1987: Serhij Bubka | 1989: Rodion Gataullin | 1991: Serhij Bubka | 1993: Rodion Gataullin | 1995: Serhij Bubka | 1997: Igor Potapowitsch | 1999: Jean Galfione | 2001: Lawrence Johnson | 2003: Tim Lobinger | 2004: Igor Pawlow | 2006: Brad Walker | 2008: Jewgeni Lukjanenko | 2010: Steve Hooker | 2012: Renaud Lavillenie | 2014: Konstandinos Filippidis | 2016: Renaud Lavillenie | 2018: Renaud Lavillenie | 2022: Armand Duplantis
Europäische Hallenspiele
1966: Hennadij Blesnizow |
1967: Igor Feld |
1968: Wolfgang Nordwig |
1969: Wolfgang Nordwig
Halleneuropameisterschaften
1970: François Tracanelli |
1971: Wolfgang Nordwig |
1972: Wolfgang Nordwig |
1973: Renato Dionisi |
1974: Tadeusz Ślusarski |
1975: Antti Kalliomäki |
1976: Jurij Prochorenko |
1977: Władysław Kozakiewicz |
1978: Tadeusz Ślusarski |
1979: Władysław Kozakiewicz |
1980: Konstantin Wolkow |
1981: Thierry Vigneron |
1982: Wiktor Spassow |
1983: Wladimir Poljakow |
1984: Thierry Vigneron |
1985: Serhij Bubka |
1986: Atanas Tarew |
1987: Thierry Vigneron |
1988: Rodion Gataullin |
1989: Grigori Jegorow |
1990: Rodion Gataullin |
1992: Pjotr Botschkarjow |
1994: Pjotr Botschkarjow |
1996: Dsmitry Markau |
1998: Tim Lobinger |
2000: Alexander Awerbuch |
2002: Tim Lobinger |
2005: Igor Pawlow |
2007: Danny Ecker |
2009: Renaud Lavillenie |
2011: Renaud Lavillenie |
2013: Renaud Lavillenie |
2015: Renaud Lavillenie |
2017: Piotr Lisek |
2019: Paweł Wojciechowski |
2021: Armand Duplantis
Personendaten | |
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NAME | Lobinger, Tim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Stabhochspringer |
GEBURTSDATUM | 3. September 1972 |
GEBURTSORT | Rheinbach |