Tomáš Vaclík (* 29. März 1989 in Ostrava, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Fußballtorwart, der seit Sommer 2021 bei Olympiakos Piräus unter Vertrag steht. Nach dem Rücktritt von Petr Čech wurde er die neue Nummer 1 im Tor der tschechischen Fußballnationalmannschaft.
Tomáš Vaclík | ||
![]() | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 29. März 1989 | |
Geburtsort | Ostrava, Tschechoslowakei | |
Größe | 188 cm | |
Position | Torwart | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
VP Frýdek-Místek | ||
FC Vítkovice | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2006–2010 | FC Vítkovice | 19 (0) |
2010–2011 | Viktoria Žižkov | 16 (0) |
2012–2014 | Sparta Prag | 69 (0) |
2014–2018 | FC Basel | 132 (0) |
2018–2021 | FC Sevilla | 71 (0) |
2021– | Olympiakos Piräus | 32 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2005 | Tschechien U-16 | 1 (0) |
2006–2007 | Tschechien U-18 | 2 (0) |
2007–2008 | Tschechien U-19 | 8 (0) |
2009 | Tschechien U-20 | 4 (0) |
2009–2011 | Tschechien U-21 | 17 (0) |
2012– | Tschechien | 49 (0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: Saisonende 2021/22 2 Stand: 29. März 2022 |
Vaclík wurde als Sohn eines Ingenieurs und ehemaligen Volleyballers und Leichtathleten[1] in Ostrava geboren. Als Juniorspieler schloss er sich nacheinander den Vereinen VP Frýdek-Místek und FC Vítkovice an. Zur Spielzeit 2006/07 stieg Vaclík in die erste Mannschaft des damals in der zweiten Liga spielenden FC Vítkovice auf und kam dabei auf 19 Einsätze. Im Sommer 2010 wechselte er innerhalb der zweiten Liga zu Viktoria Žižkov. Mit diesem Verein stieg er in die erste Liga auf. Dabei weckte er das Interesse des niederländischen Fußballvereins De Graafschap Doetinchem.[2] Durch die Teilnahme an der U-21-EM in Dänemark im Jahr 2011 erlangte er noch mehr Beachtung, jedoch wurde bei ihm beim Medizincheck eine Herzrhythmusstörung diagnostiziert,[1] weshalb der Klub von einer vorgesehenen Verpflichtung für drei Jahre[1] Abstand nahm.[2] Vaclík blieb bei seinem Stammverein und absolvierte nach einer Operation[1] 16 Spiele. Dabei gelangen nur zwei Siege; zur Winterpause stand der Klub auf dem letzten Tabellenplatz.[2]
Zur Winterpause wechselte Vaclík innerhalb der tschechischen ersten Liga zu Sparta Prag. Nachdem er im März 2012 beim 2:0-Auswärtssieg gegen seinen früheren Verein Viktoria Žižkov zu seinem ersten Erstligaeinsatz für die Prager gekommen war, setzte er sich als Stammtorwart von Sparta durch und kam auf elf Spiele. Mit Sparta belegte er zum Ende der Spielzeit den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League berechtigte. Dort setzte sich Sparta Prag gegen den FC Admira Wacker Mödling durch; in den Play-offs schlug man Feyenoord Rotterdam. Vaclík kam in allen vier Spielen zum Einsatz. Im Hauptwettbewerb setzten sich die Prager als Gruppenzweiter durch, schieden aber im Sechzehntelfinal gegen den FC Chelsea aus. Vaclík kam im Wettbewerb in allen sieben Partien zum Einsatz. In der Meisterschaft kam er auf 30 Einsätze und belegte mit der Mannschaft erneut den zweiten Platz. Damit spielte er in der Folgesaison erneut in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation, aus der die Prager gegen BK Häcken ausschieden. In der Liga kam Vaclík dieses Mal erneut in allen 30 Partien zum Einsatz und gewann das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. In der Liga ließ er lediglich 19 Gegentreffer zu und blieb in 14 Partien ohne Gegentreffer.[2] Im Endspiel des tschechischen Pokalwettbewerbs gegen Meisterschaftskonkurrent Viktoria Pilsen setzte sich Sparta nach Elfmeterschießen durch; Vaclik parierte dabei den zehnten Strafstoß.[2]
Im Mai 2014 verpflichtete der FC Basel Vaclík. Er unterschrieb einen Vertrag über vier Jahre bis zum 30. Juni 2018 mit einer Option auf Verlängerung um ein weiteres Jahr.[3] Er ersetzte den zu Borussia Mönchengladbach abgewanderten Yann Sommer als Stammtorwart. Er wurde unter anderem von Vaclíks Landsmann Vratislav Lokvenc, der selber für den FC Basel gespielt hatte und zu diesem Zeitpunkt Scout des FC Basel war, empfohlen.[2] Sein Debüt in der Super League gab Vaclík am ersten Spieltag am 19. Juli 2014 beim 2:1-Auswärtssieg gegen den FC Aarau.
Vaclík und der FC Basel beendete die Spielzeit 2014/15 zum 18. Mal als Meister (zum sechsten Mal in Folge). Der FC Basel stand wiederholt im Finale des Schweizer Cups, das gegen FC Sion 0:3 verloren wurde.[4] In der 2014/15 Champions League Saison kam Basel bis in das Achtelfinale. Vaclík hatte in der Saison insgesamt 51 Einsätze, 33 davon in der Super League, 8 in der Champions League und 10 in Testspielen.[5]
Unter Trainer Urs Fischer gewann Vaclík am Ende der Meisterschaft 2015/16[6] und der Meisterschaft 2016/17[7] wieder den Meistertitel mit dem FCB. Für den Club war es der 8. Titel in Serie und insgesamt der 20. Titel in der Vereinsgeschichte. Sie gewannen auch den Pokalwettbewerb[8] am 25. Mai 2017 mit drei zu null gegen Sion und somit das Double. In der UEFA Champions League 2016/17 belegte er mit Basel in der Gruppenphase hinter dem FC Arsenal, Paris Saint-Germain und Ludogorez Rasgrad nur den letzten Platz und blieb dabei nur beim torlosen Remis gegen Ludogorez Rasgrad ohne Gegentor.
Am 4. Juli 2018 wechselte er in die spanische Primera División zum FC Sevilla.[9][10] Dort war er direkt Stammtorwart und überzeugte im Tor der Sevillistas. Gegen Ende der Saison 2018/19 verletzte er sich am Knie und fiel für fünf Spiele aus. 2019/20 kam er in der Primera División auf 33 Einsätze. Die übrigen fünf verpasste er erneut aufgrund von Knieproblemen. In der Europa League kam er bis zur Corona-Pause auf nur zwei Einsätze, da Trainer Julen Lopetegui in diesem Wettbewerb bevorzugt Bono einsetzte. In der folgenden Ligaspielzeit war er nicht mehr Stammtorhüter und absolvierte nur fünf Partien.
Im Sommer 2021 wechselte er ablösefrei nach Griechenland zu Olympiakos Piräus. Dort kam er in seiner ersten Saison in 32 Ligaspielen zum Einsatz und wurde mit seiner Mannschaft Meister.
Vaclík spielte für die tschechischen Juniorenauswahlmannschaften U-16, U-18, U-19, U-20 und U-21. Mit der U-19-Auswahl nahm er 2008 an der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2008 in Tschechien teil,[11] bei der die Mannschaft im Halbfinale gegen den späteren Titelträger Deutschland ausschied. Für die U-20-Auswahl spielte er bei der Weltmeisterschaft 2009 in Ägypten und für die U-21-Mannschaft bei der Europameisterschaft 2011 in Dänemark. Mit der tschechischen U-21-Nationalmannschaft nahm er an der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2011 in Dänemark teil.
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er als Ersatztorhüter in das tschechische Aufgebot aufgenommen, kam aber nicht zum Einsatz. Nach der EM und dem Rücktritt von Stammtorhüter Petr Čech wurde Vaclík die neue Nummer 1 im tschechischen Tor für die Qualifikation zur WM 2018.
Bei der Europameisterschaft 2021 stand er im tschechischen Aufgebot, das im Viertelfinale gegen Dänemark ausschied.
Thanasis Androutsos |
Apostolos Apostolopoulos |
Ousseynou Ba |
Andreas Bouchalakis (C) |
Aguibou Camara |
Mady Camara |
Pape Cissé |
Youssef El-Arabi |
Konstantinos Fortounis |
Ilias Karargyris |
Michał Karbownik |
Étienne Kinkoue |
Ögmundur Kristinsson |
Pierre Kunde |
Kenny Lala |
Rony Lopes |
Svetozar Marković |
Giorgos Masouras |
Yann M’Vila |
Henry Onyekuru |
Avraam Papadopoulos |
Oleg Reabciuk |
Garry Rodrigues |
Rúben Semedo |
Sokratis |
Tiquinho Soares |
Vasilis Sourlis |
Konstantinos Tzolakis |
Tomáš Vaclík |
Mathieu Valbuena |
Marios Vrousai
Cheftrainer: Pedro Martins
Personendaten | |
---|---|
NAME | Vaclík, Tomáš |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Fußballtorhüter |
GEBURTSDATUM | 29. März 1989 |
GEBURTSORT | Ostrava, Tschechoslowakei |