Tony Victor James Yoka (* 28. April 1992 in Paris) ist ein französischer Boxer. Er wurde 2015 Amateur-Weltmeister und 2016 Olympiasieger im Superschwergewicht. Im Juni 2017 bestritt er seinen ersten Profikampf.
Tony Yoka ![]() | |
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Daten | |
Geburtsname | Tony Victor James Yoka |
Geburtstag | 28. April 1992 |
Geburtsort | Paris |
Nationalität | Frankreich![]() |
Kampfname(n) | La Conquête |
Gewichtsklasse | Schwergewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 2,01 m |
Reichweite | 2,08 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 12 |
Siege | 11 |
K.-o.-Siege | 9 |
Niederlagen | 1 |
Unentschieden | 0 |
Profil in der BoxRec-Datenbank |
Tony Yoka Medaillenspiegel | ||
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Boxen | ||
Frankreich![]() | ||
Olympische Spiele | ||
Gold | 2016 | Superschwergewicht |
Amateur-Weltmeisterschaften | ||
Gold | 2015 | Superschwergewicht |
Europaspiele | ||
Bronze | 2015 | Superschwergewicht |
EU-Meisterschaften | ||
Bronze | 2014 | Superschwergewicht |
Tony Yoka, der ab dem 16. Lebensjahr vom kubanischen Trainer Luis Mariano Gonzales betreut wurde und ab 2009 regelmäßig zu Trainingsaufenthalten auf der Karibikinsel weilte,[1] gewann 2008 die französische Junioren- und 2009 die französische Jugendmeisterschaft. Darüber hinaus holte er im August 2009 eine Bronzemedaille bei den Jugend-Europameisterschaften in Stettin sowie im April 2010 die Silbermedaille bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Baku. Im August 2010 gewann er die Goldmedaille bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen in Singapur.
In der Elite-Klasse (Erwachsene) wurde er 2012 und 2014 Französischer Meister, erreichte den zweiten Platz bei der europäischen Olympiaqualifikation 2012 in Trabzon (Finalniederlage gegen Magomed Omarow) und nahm noch im selben Jahr an den Olympischen Sommerspielen in London teil, wo er jedoch mit knapper Hilfspunktwertung (16:16+) noch im ersten Kampf gegen den Kanadier Simon Kean ausschied.
Bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2013 unterlag er jeweils in den Vorrundenkämpfen gegen Erislandy Savón bzw. Roberto Cammarelle. Letzterem unterlag er auch im Achtelfinale bei den Europameisterschaften 2011. Beim Chemiepokal 2014 schied er im Halbfinale gegen den deutschen Starter Florian Schulz mit 1:2 nach Punkten aus und gewann damit Bronze. Eine weitere Bronzemedaille erkämpfte er bei den EU-Meisterschaften 2014 in Sofia.
Zudem gewann er 2009 das Vojvodanske Glove Turnier in Serbien und das Agalarow Turnier in Aserbaidschan, sowie 2010 den Brandenburg Cup in Deutschland, 2012 das 4-Nationen-Turnier in Frankreich und 2013 das 3-Nationen-Turnier in Frankreich. 2015 gewann er eine Bronzemedaille bei den Europaspielen in Baku.
Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Doha gewann er die Goldmedaille. Er schlug auf dem Weg zum Titel Wang Zhibao, Filip Hrgović, Joseph Joyce und Iwan Dytschko. Damit qualifizierte sich Yoka für die Olympischen Spiele 2016. Diese konnte er ebenfalls mit der Goldmedaille beenden, nachdem er Clayton Laurent, Hussein Iashaish, Filip Hrgović und Joseph Joyce besiegt hatte. Es war die erste olympische Goldmedaille eines französischen Boxers seit den Sommerspielen 2000. Zwei Tage vorher hatte seine Freundin Estelle Mosselly in der Gewichtsklasse unter 60 Kilogramm ebenfalls Gold gewonnen.[2]
Nach seinem Olympiasieg wechselte er ins Profilager.[3] Im Januar 2017 sicherte sich der französische Bezahlsender Canal+ für vier Jahre die Übertragungsrechte an Yokas Kämpfen.[4] Er wählte Virgil Hunter als Trainer und bereitete sich in San Francisco auf sein Debüt als Profi vor.[5] In seinem ersten Kampf am 2. Juni 2017 im Pariser „Palais des Sports de la Porte Versailles“ bezwang Yoka den US-Amerikaner Travis Clark durch KO in der zweiten Runde.[6]
Da Yoka innerhalb eines Zeitraums von weniger als einem Jahr (zwischen Juli 2016 und Juli 2017) dreimal gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstieß und drei Dopingproben verpasste beziehungsweise gegen die Angabepflicht des Aufenthaltsortes verstieß, wurde er im Juli 2018 von der Anti-Doping-Agentur Frankreichs bis Juli 2019 gesperrt.[7] Im August 2018 wurde das Urteil vom obersten Verwaltungsgericht (Conseil d’État) bestätigt.[8] Im Juli 2019 bezwang er in seinem ersten Kampf nach dem Ablauf der Sperre den Deutschen Alexander Dimitrenko durch einen Abbruchsieg in der dritten Runde.[9]
Seine erste Niederlage als Berufsboxer erlitt Yoka Mitte Mai 2022 gegen Martin Bakole aus der Demokratischen Republik Kongo, dem er nach Punkten unterlag.[10]
11 Siege (9 K.-o.-Siege), 1 Niederlagen, 0 Unentschieden | |||||
Jahr | Tag | Ort | Gegner | Ergebnis für Yoka | |
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2017 | 2. Juni | Frankreich![]() | Vereinigte Staaten![]() | Sieg / KO 2. Runde | |
14. Oktober | Frankreich![]() | Vereinigte Staaten![]() | Punktsieg (einstimmig) / 6 Runden | ||
16. Dezember | Frankreich![]() | Belgien![]() | Sieg / TKO 2. Runde | ||
2018 | 7. April | Frankreich![]() | Frankreich![]() | Sieg / TKO 5. Runde | |
23. Juni | Frankreich![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Sieg / TKO 10. Runde | ||
2019 | 13. Juli | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Sieg / TKO 3. Runde | |
28. September | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Sieg / TKO 3. Runde | ||
2020 | 25. September | Frankreich![]() | Frankreich![]() | Sieg / TKO 1. Runde | |
27. November | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Punktsieg (einstimmig) / 10 Runden | ||
2021 | 5. März | Frankreich![]() | Belgien![]() EBU-EU-Schwergewicht-Europameisterschaft | Sieg / TKO 12. Runde | |
10. September | Frankreich![]() | Kroatien![]() | Sieg / TKO 7. Runde | ||
2022 | 14. Mai | Frankreich![]() | Kongo Demokratische Republik![]() | Punktniederlage (Mehrheitsentscheidung) / 10 Runden | |
Quelle: Tony Yoka in der BoxRec-Datenbank |
Sein Vater Victor Buanganga Yoka stammt aus Kinshasa und war ebenfalls Boxer.[11]
Yoka und seine Freundin Estelle Mossely erreichten nach ihren Olympiasiegen von Rio 2016 in Frankreich Prominentenstatus und wurden in den Medien des Landes als „Goldpärchen“ betitelt.[12] Ende März 2017 gaben Yoka und Mossely bekannt, ihr erstes gemeinsames Kind zu erwarten.[13] Am 7. Januar 2018 heirateten Yoka und Mossely,[14] am 2. August 2017 kam der gemeinsame Sohn zur Welt.[15] Im Oktober 2019 gab das Paar die Trennung bekannt. Zu dem Zeitpunkt erwarteten beide ihr zweites gemeinsames Kind.[16]
1984: Vereinigte Staaten Tyrell Biggs |
1988: Kanada
Lennox Lewis |
1992: Kuba
Roberto Balado |
1996: Ukraine
Wladimir Klitschko |
2000: Vereinigtes Konigreich
Audley Harrison |
2004: Russland
Alexander Powetkin |
2008: Italien
Roberto Cammarelle |
2012: Vereinigtes Konigreich
Anthony Joshua |
2016: Frankreich
Tony Yoka |
2020: Usbekistan
Bahodir Jalolov
Liste der Olympiasieger im Boxen
1982: Tyrell Biggs | 1986: Teófilo Stevenson | 1989: Roberto Balado | 1991: Roberto Balado | 1993: Roberto Balado | 1995: Alexei Lesin | 1997: Giorgi Kandelaki | 1999: Sinan Şamil Sam | 2001: Ruslan Chagayev | 2003: Alexander Powetkin | 2005: Odlanier Solís | 2007: Roberto Cammarelle | 2009: Roberto Cammarelle | 2011: Məhəmmədrəsul Məcidov | 2013: Məhəmmədrəsul Məcidov | 2015: Tony Yoka | 2017: Məhəmmədrəsul Məcidov | 2019: Bahodir Jalolov | 2021: Mark Petrowski
Personendaten | |
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NAME | Yoka, Tony |
ALTERNATIVNAMEN | Yoka, Tony Victor James |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 28. April 1992 |
GEBURTSORT | Paris |