Das Stade Matmut-Atlantique (kurz: Matmut-Atlantique, auch bekannt als Stade Bordeaux-Atlantique) ist ein Fußballstadion im Stadtviertel Lac im Norden der französischen Stadt Bordeaux, Département Gironde. Es wird überwiegend vom Fußballverein Girondins Bordeaux genutzt. Seit dem Bauabschluss im Mai 2015 stehen Plätze für 42.115 Zuschauer zur Verfügung. Insgesamt bieten sich 4.400 Business-Sitze, davon 1.000 in 60 Logen sowie 200 Presseplätze und 125 rollstuhlgerechte Plätze und ebensoviele Plätze für die Begleiter.[2]
Stade Matmut-Atlantique | ||
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Außenansicht der Stadionbaustelle im November 2014 | ||
Frühere Namen | ||
Nouveau Stade de Bordeaux (bis 2015) | ||
Daten | ||
Ort | Cours Jules-Ladoumègue Frankreich 33300 Bordeaux, Frankreich | |
Koordinaten | 44° 53′ 50,5″ N, 0° 33′ 41,8″ W44.897358-0.561606 | |
Eigentümer | Stadt Bordeaux | |
Baubeginn | 4. November 2012 | |
Eröffnung | 23. Mai 2015 | |
Erstes Spiel | 23. Mai 2015 Girondins Bordeaux – HSC Montpellier 2:1 | |
Oberfläche | Hybridrasen[1] | |
Kosten | 183 Mio. € | |
Architekt | Herzog & de Meuron | |
Kapazität | 42.115 Plätze | |
Spielfläche | 105 m × 68 m (Fußball) | |
Heimspielbetrieb | ||
Veranstaltungen | ||
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Lage | ||
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Die Arbeiten auf dem Gelände starteten am 4. November 2012. Die Errichtung wurde in acht Abschnitte unterteilt.[3] Mit den Arbeiten am Fundament wurde Anfang 2013 begonnen.[2] Der Grundstein des neuen Stadions wurde am 15. April 2013 in Anwesenheit von Bürgermeister Alain Juppé gelegt.[4] Für den Entwurf sind die Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Architekturbüro Herzog & de Meuron) verantwortlich.[5] Sie haben unter anderem die Allianz Arena in München, das Nationalstadion Peking und den St. Jakob-Park in Basel entworfen. Das Nouveau Stade de Bordeaux ersetzte das alte Stade Jacques-Chaban-Delmas als Girondins Spielstätte und ist außerdem Austragungsort von vier Gruppenspielen und einer Viertelfinalpartie der Fußball-Europameisterschaft 2016.
Neben Fußballspielen werden auch Rugbypartien und Konzerte im Stade Matmut-Atlantique veranstaltet. Am 5. und 6. Juni 2015 fanden die Halbfinalspiele der französischen Rugby-Union-Meisterschaft 2014/15 im Neubau statt.[6] Darüber hinaus werden vereinzelte Spiele des Rugby-Union-Clubs Union Bordeaux Bègles ausgetragen. Für das für Rugbyspiele benötigte längere Spielfeld wurden auf den Unterrängen der Hintertortribünen vier mobile Sitzreihen verbaut, die den Umbau von 1.000 temporären Plätzen innerhalb von sieben Stunden ermöglichen.[7]
Als Eröffnungsspiel wurde die Partie des 38. und letzten Spieltages der Ligue 1 2014/15 am 23. Mai 2015 gegen den HSC Montpellier ausgewählt.[8]
Das Stadion von Bordeaux war Schauplatz des Endspiels um den Coupe de la Ligue 2017/18. Paris Saint-Germain bezwang den AS Monaco mit 3:0. Abermals fanden die Halbfinalspiele der französischen Rugby-Union-Meisterschaft in der Saison 2018/19 in Bordeaux statt. Darüber hinaus ist das Stade Matmut-Atlantique als Spielort der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023 sowie für Fußballspiele bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris vorgesehen.
Der Name Grand Stade de Bordeaux war die vorläufige Bezeichnung der Veranstaltungsstätte. Zur Deckung der Baukosten sollten die Rechte an einen Namenssponsor verkauft werden.[2] Da bis Mitte März 2015 noch kein zahlungskräftiger Sponsor gefunden werden konnte, wurde der Neubau bei der Eröffnung im Mai 2015 unter der Bezeichnung Nouveau stade de Bordeaux eingeweiht.[9]
Anfang September 2015 erwarb das französische Versicherungsunternehmen Matmut (Mutuelle d’assurance des travailleurs mutualistes) für zehn Jahre bis 2025 die Namensrechte am EM-Stadion von 2016. Es trägt zukünftig den Namen Stade Matmut-Atlantique. Über die Vertragssumme wurde von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Name wurde großflächig auf dem Stadiondach angebracht.[10]
Die veranschlagten Baukosten von 183 Millionen Euro wurden durch eine Public-Private-Partnership (PPP) abgedeckt.[11]
Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich fanden im Stade de Bordeaux fünf Spiele statt. Um Interessenskonflikte mit UEFA-Sponsoren zu vermeiden, wird das Stadion während des Turniers den Namen Stade de Bordeaux tragen.[12]
Datum | Runde | Heim | Gast | Ergebnis |
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11. Juni 2016 | Vorrunde | Wales Wales | Slowakei Slowakei | 2:1 (1:0) |
14. Juni 2016 | Vorrunde | Osterreich Österreich | Ungarn Ungarn | 0:2 (0:0) |
18. Juni 2016 | Vorrunde | Belgien Belgien | Irland Irland | 3:0 (0:0) |
21. Juni 2016 | Vorrunde | Kroatien Kroatien | Spanien Spanien | 2:1 (1:1) |
2. Juli 2016 | Viertelfinale | Deutschland Deutschland | Italien Italien | 1:1 n. V. (1:1, 0:0), 6:5 i. E. |
Da die französische Fußballnationalmannschaft ihre Partien meist im Stade de France austrägt, fand bisher nur ein Freundschaftsspiel der Équipe Tricolore im neuen Stadion von Bordeaux statt. Die Frauenmannschaft trat zu einem Qualifikationsspiel zur EM 2021 an.
Männer
Frauen
Nouste Camp (FC Pau) | Parc des Sports d’Annecy (FC Annecy) | Stade Armand Cesari (SC Bastia) | Stade Auguste-Bonal (FC Sochaux) | Stade Charléty (Paris FC) | Stade du Hainaut (FC Valenciennes) | Stade de la Licorne (SC Amiens) | Stade de Roudourou (EA Guingamp) | Stade des Alpes (Grenoble Foot 38) | Stade des Costières (Olympique Nîmes) | Stade Francis-Le Basser (Stade Laval) | Stade Gaston Gérard (FCO Dijon) | Stade Geoffroy-Guichard (AS Saint-Étienne) | Stade Matmut-Atlantique (Girondins Bordeaux) | Stade Michel-d’Ornano (SM Caen) | Stade Océane (Le Havre AC) | Stade Paul-Lignon (AF Rodez) | Stade René Gaillard (Chamois Niort) | Stade Robert Diochon (US Quevilly) | Stade Saint-Symphorien (FC Metz)