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Das Stade de France [stad.də.fʁɑ̃s] (deutsch Stadion Frankreichs) ist ein Rugby- und Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der französischen Stadt Saint-Denis, einem nördlichen Vorort von Paris.

Stade de France
Gruppenspiel der UEFA Nations League 2018/19 zwischen Frankreich und den Niederlanden (2:1) am 9. September 2018
Daten
Ort Zac du Cornillon Nord
Frankreich 93200 Saint-Denis bei Paris, Frankreich
Koordinaten 48° 55′ 28″ N,  21′ 36,7″ O
Klassifikation 4
Baubeginn 2. Mai 1995
Eröffnung 28. Januar 1998
Erstes Spiel Frankreich – Spanien 1:0 (Fußball)
Oberfläche Hybridrasen[1]
Kosten 364 Mio. Euro
Architekt Michel Macary
Aymeric Zubléna
Michel Regembal
Claude Constantini
Kapazität 81.338 Plätze (Fußball, Rugby)
75.000 Plätze (Leichtathletik)
über 90.000 Plätze (Konzerte)
Spielfläche 119 m × 75 m
Heimspielbetrieb
  • Stade Français (gelegentlich)
  • Racing 92 (gelegentlich)
Veranstaltungen
  • Spiele der französischen Fußballnationalmannschaft (seit 1998)
  • Spiele der französischen Rugby-Union-Nationalmannschaft
  • Fußball-Weltmeisterschaft 1998
  • Finale im französischen Fußballpokal (seit 1998)
  • Finale im französischen Ligapokal (seit 1998)
  • Champions-League-Finale 2000, 2006, 2022
  • Finale der französischen Rugby-Union-Meisterschaft (seit 1998)
  • Six Nations Rugby-Turnier (seit 1998)
  • Diamond League-Meeting (seit 1999)
  • Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999, 2007
  • Trophée Andros 1999, 2000, 2001, 2004, 2005, 2008
  • Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003
  • Konföderationen-Pokal 2003
  • Race of Champions 2004–2006
  • Fußball-Europameisterschaft 2016
  • Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023
  • Olympische Sommerspiele 2024
  • Konzerte
Lage
Stade de France (Seine-Saint-Denis)
Stade de France (Seine-Saint-Denis)

Es wurde 1998 eröffnet und ist mit einer Kapazität von 81.338 Zuschauern das mit Abstand größte[2] Stadion des Landes. Die Baukosten lagen bei 364 Mio. Euro.[3] Es ist von der UEFA in die Stadionkategorie 4 eingestuft. Die wichtigsten regelmäßigen Veranstaltungen sind Heimspiele der französischen Fußballnationalmannschaft und der französischen Rugby-Union-Nationalmannschaft, das Finale um den Französischen Fußball- und den Ligapokal sowie das Finale der Rugby-Meisterschaft Top 14. Mithilfe verschiebbarer Tribünen kann das Stade de France auch für Leichtathletik-Veranstaltungen wie die Diamond League hergerichtet werden, dabei verringert sich die Kapazität auf 75.000 Zuschauer. Außerdem finden hier regelmäßig Konzerte und Freilichtshows statt. Bei Konzerten bietet das Stadion inklusive des Innenraums für über 90.000 Besucher Platz.

Setzen des letzten Teilstückes der Dachkonstruktion (im Hintergrund der Eiffelturm), 1997
Setzen des letzten Teilstückes der Dachkonstruktion (im Hintergrund der Eiffelturm), 1997

Bau


Am 2. Juli 1992 bestimmte die FIFA Frankreich zum Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft 1998. Der französische Staat verpflichtete sich zum Bau eines Stadions mit rund 80.000 überdachten Sitzplätzen. Das Stade de France sollte als attraktiver Blickfang für das neu entstehende Stadtviertel mit durchmischten Wohn- und Geschäftszonen dienen. Eines der Hauptziele war es, das Gebiet La Plaine-Saint-Denis, die seit 1980[2] vernachlässigte Industriebrache des Gaswerks Cornillon,[2] neu zu entwickeln.

Der erste Spatenstich erfolgte am 2. Mai 1995[2] und die Grundsteinlegung am 6. September 1995.[2] Belastete Böden und Rückstände eines Treibstoffbrandes eines benachbarten Depots im Jahr 1968[2] mussten abgetragen werden. Der Untergrund wurde umfangreich versiegelt.[2] Eingebaute Anlagen saugen laufend die weiterhin austretenden Schadstoffe ab.[2] Zudem wurden zwei neue Bahnhöfe der RER fertiggestellt[2] und 6000[2] neue Parkplätze geschaffen. Auf der Baustelle arbeiteten insgesamt rund 1500[2] Personen.

Die Architekten des Stadions waren Michel Macary,[2] Aymeric Zublena,[2] Michel Regembal[2] und Claude Costantin.[2] Ein Konsortium bestehend aus den Unternehmen Bouygues, GTM, Vinci und STF übernahm die logistische Planung und den Bau des Stadions. Rüterbau aus Langenhagen übernahm die Konstruktion des Daches.

Die offizielle Eröffnung am 28. Januar 1998[2] im Rahmen eines Fußball-Länderspiels zwischen Frankreich und Spanien[2] (1:0). Das Stade de France löste den Pariser Parc des Princes als offizielles Nationalstadion ab. 2002 erhielt das Stadion den „Outstanding Structure Award“ der IABSE.

Das Stade de France ist als Olympiastadion für die Sommerspiele 2024 vorgesehen. Für die Großveranstaltung müsste das Stadion umfangreich modernisiert werden. Dabei wird die Modernisierung deutlich teurer werden als geplant. Dies meldete die Sportzeitung L’Équipe. Im Oktober 2018 bestätigte der französische Minister für Wirtschaft und Finanzen, Gérald Darmanin, dass Investitionen von 450 Mio. Euro nötig wären. Wenn dem so wäre, würde der Umbau etwa 40 Mio. Euro teurer als der Neubau zwanzig Jahre zuvor. Im Finanzprotokoll für die Olympischen Spiele 2024 sind nur 50 Mio. Euro für das Stade de France kalkuliert, so Minister Darmanin. Anfang Oktober 2018 genehmigte das IOC das Konzept für die Veranstaltungsstätten der Spiele 2024. Dort war ein Gesamtkostenrahmen von insgesamt 500 Mio. Euro vorgesehen.[4][5]


Nutzung


Innenraum während des Endspiels des Französischen Fußballpokals 2011
Innenraum während des Endspiels des Französischen Fußballpokals 2011

Neun Spiele der Fußball-WM 1998 wurden im Stade de France ausgetragen, darunter das Finale am 12. Juli, als Frankreich mit 3:0 gegen Brasilien gewann und den Weltmeistertitel sicherte. Weitere bedeutende Ereignisse waren unter anderem die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999, die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003, die Motorsportveranstaltung Race of Champions (2004 bis 2006) sowie zwei Endspiele der UEFA Champions League (2000 und 2006). Außerdem fand hier das Finale der Fußball-Europameisterschaft 2016 statt, welches Gastgeber Frankreich mit 0:1 gegen Portugal verlor. Die Französische Rugby-Union-Nationalmannschaft trägt hier ihre Heimspiele während den Six Nations und November-Länderspiele gegen Mannschaften der südlichen Hemisphäre aus. Da keine Vereinsmannschaft das Stade de France als Heimstadion nutzt, steht es während mehr als der Hälfte des Jahres leer. Wiederholte Versuche des Stadionkonsortiums, eine professionelle Fußball- oder Rugbymannschaft als Dauermieter zu gewinnen, blieben bisher ohne Erfolg. So zog es Paris Saint-Germain vor, im Parc des Princes zu bleiben, nachdem viele seiner organisierten Anhänger, die Muttergesellschaft Canal+ und die Stadt Paris entsprechend Druck ausgeübt hatten. Allerdings wurde der Klub während der Renovierung des Parc des Princes im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2016 das Stade de France als Ausweichplatz genutzt.

Der Besucherrekord einer Sport-Veranstaltung liegt bei 80.009 Zuschauern und wurde am 6. März 2006 beim Rugby-Länderspiel Frankreich–England während des Six-Nations-Turniers erreicht. Eine weitere intensive Nutzung des Stadions gab es während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007; im Finale sicherte sich Südafrika gegen England den zweiten Weltmeistertitel. Während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023 wird dem Stadion wieder eine große Rolle zukommen und unter anderem das Finale anbieten. Ebenfalls einen Rekord stellten die Rock-Konzerte an zwei Abenden der in Kanada geborenen, französischen Künstlerin Mylène Farmer am 11. und 12. September 2009 auf, bei denen jeweils 86.000 Besucher anwesend waren: Die beiden Konzerte waren jeweils innerhalb von nur zwei Stunden ausverkauft. Am 21. Mai 2022 waren 97.036 Besucher anwesend, um das Konzert zum 40. Jubiläum der französischen New-Wave-Rockgruppe Indochine zu sehen, wie die Band einen Tag vor dem Event auf ihrer offiziellen Seite bestätigte.[6] Diese enorme Zuschauerzahl war möglich, da sich eine 360-Grad-Bühne in der Mitte des Stadions befand, nicht wie üblich vor der Kurve, und somit zusätzlich zu den Stehplätzen alle Sitzplätze im gesamten Rund belegt werden konnten. Einen Besucherrekord eines nicht-französischen Künstlers stellten die beiden Konzerte der irischen Rockband U2 am 11. und 12. Juli 2009 auf, bei denen jeweils 93.000 Zuschauer anwesend waren.


Terroranschläge im November 2015


Während des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland (Endstand 2:0) am 13. November 2015 kam es in der Nähe des Stadions zu mehreren sehr schweren Explosionen, welche als Terroranschläge eingestuft wurden und auch im Stadion zu hören waren. Um eine Panik zu vermeiden, wurde das Spiel bis zum Ende weitergeführt und die Zuschauer anschließend mithilfe von Sicherheitskräften geordnet aus dem Stadion geführt.[7] Die Attentäter, welche sich vor dem Stade de France mittels Sprengstoffweste in die Luft gesprengt haben, wollten ursprünglich mit den Bomben ins Stadion gelangen und diese dort zünden. Dieser Plan wurde allerdings von Sicherheitskräften, welche die Terroristen nicht passieren ließen, vereitelt.[8]


Spiele zur Fußball-Europameisterschaft 2016


Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich fanden im Stade de France sieben Spiele statt, darunter das Eröffnungsspiel und das Finale.

DatumRundeHeimGastErgebnis
10. Juni 2016VorrundeFrankreich FrankreichRumänien Rumänien2:1 (0:0)
13. Juni 2016VorrundeIrland IrlandSchweden Schweden1:1 (0:0)
16. Juni 2016VorrundeDeutschland DeutschlandPolen Polen0:0
22. Juni 2016VorrundeIsland IslandOsterreich Österreich2:1 (1:0)
27. Juni 2016AchtelfinaleItalien ItalienSpanien Spanien2:0 (1:0)
3. Juli 2016ViertelfinaleFrankreich FrankreichIsland Island5:2 (4:0)
10. Juli 2016FinalePortugal PortugalFrankreich Frankreich1:0 n. V. (0:0)

Verkehrsanbindung


Zwar befindet sich das Stadion unmittelbar am Autobahnkreuz von A1 und A86, doch es wurden nur relativ wenige Parkplätze errichtet. Schon in der Planungsphase wurde darauf geachtet, dass ein möglichst hoher Anteil der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist.

Erschlossen wird das Stadion durch drei Bahnhöfe der RER-Vorortsbahn und der Métro in unmittelbarer Umgebung:

Bei wichtigen Anlässen verkehrten bis in die 2010er-Jahre zusätzlich Schiffe auf dem nahe gelegenen Kanal Saint-Denis, was mittlerweile jedoch nur noch äußerst selten passiert.


Siehe auch




Commons: Stade de France – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Le Stade De France choisit Tarkett Sports et sa technologie Desso GrassMaster. In: dessosports.com, 9. Februar 2016, abgerufen am 12. Oktober 2017 (französisch)
  2. Bertrand Lemoine: Les stades en gloire. Hrsg.: Pierre Marchand, Elisabeth de Farcy. Nr. 355. Découvertes Gallimard, Paris, ISBN 2-07-053437-5, S. 61 ff., 77 ff., 86–89, 92 ff., 104.
  3. Stadionkapazität. In: stadiumdb.com, (englisch)
  4. Stade de France: Renovierung teurer als Neubau. In: stadionwelt.de. 26. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  5. Paris: Major revamp at Stade de France? In: stadiumdb.com. 16. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018 (englisch).
  6. Indochine officiel. Abgerufen am 3. Juni 2022.
  7. Anschlagsserie erschüttert Paris. In: focus.de. 14. November
  8. Attentäter wollten offenbar ins Stadion. Süddeutsche Zeitung, 14. November 2015, abgerufen am 3. August 2020.

На других языках


- [de] Stade de France

[en] Stade de France

The Stade de France (French pronunciation: ​[stad də fʁɑ̃s], lit. 'Stadium of France') is the national stadium of France, located just north of Paris in the commune of Saint-Denis. Its seating capacity of 80,698 makes it the seventh-largest stadium in Europe. The stadium is used by the France national football team and France rugby union team for international competition. It is the largest in Europe for track and field events, seating 78,338 in that configuration. Despite that, the stadium's running track is mostly hidden under the football pitch. Originally built for the 1998 FIFA World Cup, the stadium's name was recommended by Michel Platini, head of the organising committee. On 12 July 1998, France defeated Brazil 3–0 in the 1998 FIFA World Cup Final contested at the stadium. It will host the athletics events at the 2024 Summer Olympics. It will also host matches for the 2023 Rugby World Cup. After the 2022 Russian invasion of Ukraine, it was announced that the 2022 UEFA Champions League Final would be moved from the Gazprom Arena to the Stade de France.

[es] Estadio de Francia

El Estadio de Francia (en francés, Stade de France) es un recinto deportivo situado en Saint-Denis, municipio colindante al norte de la capital francesa. Inaugurado el 28 de enero de 1998,[4] con un partido de fútbol Francia-España,[5] es el mayor estadio del país galo, con un aforo de 81 338 espectadores. El estadio es propiedad del estado francés y es administrado a través de concesión pública por el «Consortium Stade de France».[6]

[fr] Stade de France

Le Stade de France est le plus grand stade français, comprenant 80 698 places[3] en configuration football/rugby. Il se situe dans le quartier de la Plaine Saint-Denis à Saint-Denis, dans la proche banlieue nord de Paris. Il est l'œuvre de quatre architectes : Michel Macary, Aymeric Zublena, Michel Regembal et Claude Costantini. L'architecture de ce stade s'inspire du Worldport de la compagnie aérienne américaine Pan Am qui se situait à l'aéroport international John-F.-Kennedy de New York[4].

[ru] Стад де Франс

«Стад де Франс» (фр. Stade de France) — стадион во Франции, расположенный в северном пригороде Парижа Сен-Дени. Был построен специально к чемпионату мира по футболу 1998 года во Франции. «Стад де Франс» было доверено провести главный матч турнира — финал. В настоящее время вмещает 81338 зрителей (на футбольных и регбийных матчах). Затраты на строительство составили около 285 млн евро.



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