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Der Eimsbütteler Turnverband e. V. ist ein Sportverein aus dem Hamburger Stadtteil Eimsbüttel, im heutigen Bezirk Hamburg-Eimsbüttel. Mit (Stand: 31. Dezember 2021) 14.379 Mitgliedern[1] ist der ETV nach dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli der drittgrößte Sportverein Hamburgs und ist einer der mitgliederstärksten Sportvereine Deutschlands. In 23 Abteilungen werden 30 unterschiedliche Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Unihockey, Volleyball und Turnen angeboten.

ETV Hamburg
Logo des Eimsbütteler TV
Logo des Eimsbütteler TV
Basisdaten
Name Eimsbütteler Turnverband e. V.
Sitz Hamburg
Gründung 12. Juni 1889
Mitglieder 14.379 (Stand 31. Dezember 2021)[1]
Website ETV-Hamburg.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Khalid Atamimi
Spielstätte ETV-Sportzentrum Hoheluft
Plätze 1100
Liga Oberliga Hamburg
2021/22 1. Platz  
(Landesliga Hamburg – Staffel 3)
Heim
Auswärts

Geschichte


Am 12. Juni 1889 gründeten 60 Männer den Eimsbütteler Männerturnverein. Bereits nach einem Monat spaltete sich die Eimsbütteler Turnerschaft ab. Zwar kam es 1893 zu einer vorübergehenden Vereinigung, doch erst 1898 schlossen sich beide Vereine zum Eimsbütteler Turnverband zusammen, um eine gemeinsame Turnhalle zu bauen, die dann 1910 eröffnet wurde.


Erfolge



Turnen


Im Kunstturnen schrieb der Verein Sportgeschichte, als Irmgard Lüdemann im Jahr 1964 die erste Deutsche Meisterin am Sprung der Bundesrepublik Deutschland wurde.[2] Im Einzel-Mehrkampf reichte es zum Vize-Titel.[3] Sie verteidigte ihren Sprung-Titel im folgenden Jahr. Als Mitglied der Nationalmannschaft startete Irmgard Lüdemann international auch bei Länderwettkämpfen wie gegen die Sowjetunion (1963)[4], Österreich (1963,[5] 1965[6]), Frankreich (1965)[7] und Ungarn (1966).[8] Als Vereinstrainerin – und Hamburger Verbandstrainerin[9] – führte sie zusammen mit ihrem Ehemann Julius Lüdemann die Turnerinnen zu zahlreichen Erfolgen. So erreichten die Turnerinnen des ETV bei den deutschen Vereinsmannschafts-Meisterschaften im September 1975 in Bergisch Gladbach mit 163,90 Punkten den zweiten Platz.[10] Die Turnerinnen turnten in der eigenen Vereinshalle gegen Auswahlmannschaften unterschiedlicher Länder wie gegen die USA[11] oder Rumänien.[12] Mit Wiebke Hunn vertrat eine weitere Turnerin den ETV auf internationaler Ebene, als sie 1978 bei den Weltmeisterschaften an den Start ging. Im Einzel-Mehrkampf erturnte sie den 90. Rang, mit der Mannschaft des Deutschen Turnerbundes erreichte sie den 9. Platz.[13] Mittlerweile hat sich das Wettkampfturnen im ETV vom Leistungssport zum Breitensport umorientiert. Hier ist der ETV mit dutzenden Hamburger Einzel- und Mannschaftstiteln unter der Leitung von Angelika Bohnhoff, Katja Scheffler und Florian Schmid einer der erfolgreichsten Vereine der letzten zehn Jahre.[14]


Persönlichkeiten


Fechten



Faustball


Bereits 1896 wurde die Faustballabteilung gegründet und schon zwei Jahre Später fand die erste Turnierteilnahme statt, es folgten weitere Turniere. 1913 wurde im ETV auch Frauenfaustball eingeführt. Die Mannschaften des ETV sammelten fleißig Titel und Platzierungen bei Hamburger, norddeutschen und deutschen Meisterschaften. Hier nur die echten deutschen Meisterschaften:

Nationalspieler:


Korbball



Leichtathletik



Softball



Tischtennis


Die Tischtennisabteilung wurde 1946 gegründet.[17] Während die Herren 1950 in der höchsten Hamburger Spielklasse angekommen waren,[18] spielten die Damen von 1968 bis 1970 sogar in der Oberliga Nord, der damals höchsten deutschen Spielklasse.[19] In der Spielzeit 2022/23 nimmt der ETV mit fünf Herren-Mannschaften, von denen die erste Mannschaft in der Hamburg-Liga antritt, und einer Jungen-U19-Mannschaft am Spielbetrieb teil. Damen-Mannschaften bestehen nicht mehr.[20]


Volleyball und Beachvolleyball


Die 1. Damen-Mannschaft des ETV stieg 1993 in die Zweite Bundesliga auf.[21] Sie spielen auch in der aktuellen Saison 2021/2022 in der 2. Bundesliga Nord. Die 1. Herren spielen derweil in der 3. Liga Nord. Letztere spielen um den Aufstieg in die 2. Liga.[22]


Wasserball


Bereits seit Mitte der 1950er Jahre besteht beim ETV eine Wasserballabteilung.[23] Die Frauen-Wasserballmannschaft des ETV Hamburg gehörte 1998 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte war der dritte Platz im deutschen Wasserball-Pokal der Frauen 2013 in Krefeld.


Handball



Basketball


Die Basketballabteilung nahm bereits 1949 an der ersten Nachkriegsmeisterschaftsrunde in Hamburg teil, nachdem sie bereits 1948 Meister der britischen Besatzungszone war.[24] 1950 wurde der ETV Hamburger Meister der Herren und qualifizierte sich dadurch für die deutsche Meisterschaft.[25] In der Saison 2019/20, die aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vorzeitig beendet wurde, gewannen die ETV-Herren mit einer Bilanz von 19 Siegen und einer Niederlage den Meistertitel in der 1. Regionalliga Nord.[26] Trainerin der Meistermannschaft war Sükran Gencay,[27] die die Eimsbütteler zuvor auch 2015/16 als Vizemeister der Oberliga Hamburg zum Aufstieg in die 2. Regionalliga[28] und 2017/18 in die 1. Regionalliga geführt hatte.[29] Überragende Spieler des ETV-Aufgebots waren der US-Amerikaner Tyseem Lyles, der während der Saison 2019/20 im Durchschnitt 25,8 Punkte je Begegnung erzielte, und der Litauer Vidmantas Uzkuraitis (22,0 Punkte/Spiel).[30] Der ETV bekundete anschließend die Absicht, den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB wahrzunehmen und kündigte an, auch in der bundesweit dritthöchsten Spielklasse keine Spieler bezahlen zu wollen.[27] Zwecks wirtschaftlicher Unterstützung für die Teilnahme an der 2. Bundesliga ProB erhielten die ETV-Basketballer im Sommer 2020 im Rahmen einer Spendensammlung rund 15 700 Euro.[31] Anfang Juli 2020 wurde seitens der Liga die Teilnahmeberechtigung für die dritthöchste Spielklasse erteilt.[32] Mit Lyles ging der beste Korbschütze der Aufstiegssaison,[33] sein Landsmann Will Barnes sollte ihn ersetzten[34] (zog sich aber aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen kurz vor dem Saisonbeginn zurück),[35] mit Mubarak Salami und Abdulai Abaker wurde die Mannschaft mit zwei Rückkehrern verstärkt, die ProB-Erfahrung mitbrachten.[36] Trotz des Aufstiegs in die dritthöchste Spielklasse erteilte die Spitze des Hauptvereins Profitum eine Absage mit den Worten: „Wir sind und bleiben ein Amateurverein. Wir treiben Sport aus Leidenschaft und nicht, um mit ihm Geld zu verdienen.“[37] Dennoch wurde das Ziel ausgegeben, im Großraum Hamburg im Basketball die Nummer zwei hinter den Hamburg Towers zu werden, was unter anderem durch die Einstellung von namhaften Trainern für den Jugendbereich (Paul Larysz, Kay Gausa, Will Barnes) und des ehemaligen Bundesliga-Spielers Marcus Engelke als Leistungssportkoordinator unterstrichen wurde.[38]

Die Saison 2020/21 schloss die ETV-Mannschaft mit vier Siegen und 18 Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz ab. Da die Abstiegsregelung aufgrund der Beeinflussung des Spielbetriebs durch die COVID-19-Pandemie nicht angewandt wurde, verblieben die Hamburger in der Spielklasse.[39] Salami war in der Saison 2020/21 bester Korbschütze der 2. Bundesliga ProB (26,2 Punkte/Spiel), er blieb Eimsbüttel im zweiten ProB-Jahr erhalten,[40] mit Jack Fritsche wurde ein Hamburger geholt, der zuvor in den Vereinigten Staaten am Columbia College spielte,[41] während mit Abaker[42] und Uzkuraitis[43] zwei Leistungsträger gingen. Am Ende der Hauptrunde der Saison 2021/22 lagen die Hamburger mit zwei Siegen und 20 Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga ProB Nord. Ihre Spiele hatte die Mannschaft mit einem Durchschnitt von fast 24 Punkten Unterschied zum Gegner verloren.[44] ETV-Spieler Mubarak Salami war mit einem Mittelwert von 27,6 Punkten je Begegnung in der Hauptrunde wieder bester Korbschütze der Liga.[45] In der nachfolgenden Abstiegsrunde blieb die Mannschaft sieglos und trat mit einer Gesamtsaisonbilanz von zwei Siegen und 26 Niederlagen den Gang in die Regionalliga an.[46] Am Ende der Saison 2021/22 gab Trainerin Sükran Gencay nach insgesamt 15-jähriger Tätigkeit ihren Abschied vom ETV bekannt, auch ihr Amt als Leiterin der Basketballabteilung gab sie ab.[47] Der ETV verzichtete nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ProB auf die Teilnahme an der 1. Regionalliga und meldete seine Herrenmannschaft in der Saison 2022/23 in der 2. Regionalliga.[48]


Schwimmen


Die Schwimmabteilung brachte schon in den 1950er Jahren erfolgreiche Schwimmer hervor. So wurde Erna Meyer 1954 Hamburger Meisterin über 100 Meter Freistil.[49] Die ETV-Mitglieder Svenja Schlicht und Alexander Schowtka gewannen 1984 Silbermedaillen bei den Olympischen Sommerspielen 1984.[50]


Floorball/Unihockey


Die Unihockey-Abteilung stellt viele Mannschaften in unterschiedlichen Altersklassen, die am Spielbetrieb teilnehmen. So beginnt es in der Jugend bei der U11 über die U13, U15, U17 bis hin zur U19. Alle Juniorenteams spielen in regionalen Ligen. Im Herrenbereich nehmen zwei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die Regionalligamannschaft (Kleinfeld) sowie die Bundesligamannschaft (Großfeld). Auch im Damenbereich nehmen Teams teil. Auf regionaler Ebene spielt ein Team des ETV sowie auf deutscher Ebene eine Spielgemeinschaft, die sich aus dem ETV und dem VfR Seebergen-Rautendorf zusammensetzt.


Fußball



Geschichte


Bereits im Jahre 1896 wurde eine „Fußballmannschaft im ETV“ erwähnt. Im Rahmen des Deutschen Turnfestes 1898 in Hamburg traten einige DT-Vereine zu Fußballspielen gegeneinander an, darunter der ETV, der mit 5:0 über den MTV Magdeburg und 8:0 über den ATV Breslau obsiegte[51].

Am 12. Mai 1906 entstand die Fußballabteilung des ETV offiziell. Etliche Jahre vorher hatten sich einige Spieler zusätzlich dem Verbandsverein FC Hammonia angeschlossen,[52] der aber inzwischen nicht mehr bestand.[53] Am Spielbetrieb des Hamburg-Altonaer Fußball-Bundes nahm der ETV ab der Saison 1906/07 teil. Auf Grund seiner Spielstärke reihte der HAFB den ETV in die höchste Spielklasse, die 1. Klasse, ein (in der mit wenigen Ausnahmen alle 1. Mannschaften spielten). Sein erstes Punktspiel bestritt der ETV am 9. September 1906 beim SC Germania 1887 und verlor es nur knapp mit 1:2 Toren. Als Platz diente dem ETV, wie noch den meisten anderen Clubs in Hamburg und Altona, die Exerzierweide. Im Frühjahr 1907 erfolgte der Umzug zur Sternschanze, einige Jahre später zur Schlankreye und 1911 zum Lokstedter Steindamm, wo schließlich 1912 der (zweite) Eimsbütteler Tribünensportplatz „Hoheluft“ entstand[54] und die Heimstätte der ETV-Fußballabteilung wurde. Für die Saison 1913/14 bildete der Norddeutsche Fußball-Verband mit der NFV-Verbandsliga eine übergeordnete regionale Spielklasse für die besten Clubs seiner spielstärksten Bezirke. Auch der ETV konnte sich als Tabellendritter der Hamburg/Altonaer 1a-Klasse qualifizieren. Nach einem vierten Tabellenplatz in der ersten Saison wurde die NFV-Verbandsliga nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wieder aufgelöst.

In der Hamburger 1a-Klasse, der damals höchsten Liga, gelang erstmals 1915 die Meisterschaft.[55] Der ETV blieb auch in den 1920er Jahren erstklassig und qualifizierte sich mehrmals für die Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft.

Ihre erfolgreichste Zeit hatte die Fußballabteilung dann in den 1930ern. In der Gauliga Nordmark holte die 1. Mannschaft von 1934 bis 1936 dreimal hintereinander die Meisterschaft und vertrat Hamburg in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Zwar schied der ETV jeweils in den Gruppenspielen aus, doch sowohl in der Endrunde 1934 als auch in der Endrunde 1935 konnte man jeweils zu Hause den späteren Meister FC Schalke 04 besiegen.

Nach dem fünften Platz 1937 und zwei zweiten Plätzen 1938 und 1939 wurde mit Beginn des Zweiten Weltkrieges die Gauliga Nordmark in zwei Staffeln geteilt. Der ETV setzte sich in seiner Staffel durch und gewann die Entscheidungsspiele gegen den Hamburger SV mit 4:1 und 6:0. Damit gehörte der ETV zu den Endrundenteilnehmern 1940. In den Gruppenspielen scheiterte man als Zweiter erst am letzten Spieltag am späteren Vizemeister Dresdner SC. Danach wurde die Gauliga (inzwischen „Bereichsliga“) Nordmark wieder zu einer Staffel vereinigt, 1941 schlossen die ETVer auf dem 2. Platz ab. Mit dem letzten Bereichsmeistertitel qualifizierte sich die Mannschaft noch einmal für die DM-Endrunde 1942, schied jedoch in der ersten Runde gegen Werder Bremen aus. Danach wurde der Sportbereich Nordmark aufgelöst; höchste Spielklasse waren nun drei kleinere Gauklassen. In der Gauklasse Hamburg blieb der ETV jedoch bis Kriegsende jeweils im Mittelfeld.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die Fußballherren des ETV bei der Gründung der Oberliga Nord als höchste Spielklasse 1947 keine Aufnahme. Doch bereits 1948 gelang der Aufstieg als Meister der Verbandsliga Hamburg. Acht Jahre blieb der ETV erstklassig, bevor er 1956 als Tabellenletzter absteigen musste. Der größte Erfolg war ein vierter Platz in der Saison 1951/52, die man punktgleich mit dem Tabellendritten FC St. Pauli beendete. Während der Oberligazugehörigkeit hatte der ETV auch mit einem rapiden Schwund im Zuschauerinteresse zu kämpfen. Kamen in den ersten beiden Jahren im Schnitt noch deutlich über 9.000 Zuschauer, waren es danach nur noch knapp über 5.000, im Abstiegsjahr erreichte man nur noch einen Schnitt von 3.700 Zuschauern.[56]

Zwar gelang 1959 noch einmal die Meisterschaft in der zweitklassigen Amateurliga Hamburg, doch verpasste man den Wiederaufstieg in die Oberliga Nord. 1966 stieg man aus der drittklassigen Landesliga ab. Der Abstieg 1985 in die Bezirksliga war der zwischenzeitliche Tiefpunkt in der zu diesem Zeitpunkt Sechstklassigkeit. Immerhin gelang 1999 die Rückkehr in die nunmehr viertklassige Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. An die einstige Tradition konnte man jedoch nicht mehr anknüpfen, auch das in den 1950ern noch große Zuschauerinteresse war völlig verschwunden. Ganze 207 Zuschauer kamen im Schnitt zu den ersten Oberligaspielen.[56] Aus der Oberliga musste der ETV erst 2003 wieder absteigen – sowohl 2001 als auch 2002 war man zwar bereits sportlich abgestiegen, hielt aber die Klasse, weil sich andere Vereine aus der Oberliga zurückzogen.

Seit 2002 drohte der ETV-Fußballabteilung der Verlust ihres Sparbier-Sportplatzes, auf dem 40 Jugendmannschaften spielten. In dieser Auseinandersetzung kam es zu ernsthaften Konflikten mit dem ETV-Vorstand, der den Platz zugunsten einer Halle an ein privates christliches Klinikum hergeben wollte. Die Fußballabteilung dachte zeitweise über einen Austritt aus dem ETV nach.[57] 2009 erhielt der Verein im Gegenzug für die Abgabe von 3000 m² Fläche zwei neue Kunstrasenplätze auf dem Gelände inklusive Flutlichtanlage und Funktionsräumen.[58] Zusätzlich wurde im Februar 2014 eine neue, 1.500 m² große Sporthalle, ebenfalls vom Klinikum gebaut, eröffnet, die von Schulen und dem ETV als Betreiber genutzt wird.[59]

2005 mussten die Fußballherren dann erneut absteigen – dieses Mal aus der Verbandsliga in die sechstklassige Landesliga. Später ereilte die Mannschaft ein weiterer Abstieg in die siebtklassige Bezirksliga Nord. In der Saison 2008/09, in der der ETV sowohl in Bezirksliga Nord als auch in der Bezirksliga Süd eine Mannschaft stellte, gelang der nominell zweiten Mannschaft über eine Relegationsrunde der Wiederaufstieg in die Landesliga (Staffel Hammonia). Dort erreichte die nun als 1. Herren antretende Mannschaft in der Saison 2009/10 den 4. Tabellenplatz und im Folgejahr 2010/11 Rang 9. Zudem gewann der Verein mit einem 1:0-Finalsieg über Vorwärts-Wacker Billstedt zum ersten Mal den Hamburger Landespokal und qualifizierte sich damit für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2011/12, in der sie auf den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth traf.

Aufgrund eines Austritts der bisherigen Landesliga- und Bezirksliga-Mannschaften aus dem Verein vor der Saison 2011/12 trat die bisherige U-19-Mannschaft, die 2011 Hamburger Meister wurde, als 1. Mannschaft des ETV in der Landesliga an und bestritt auch das DFB-Pokalspiel gegen Greuther Fürth.[60] Das Spiel im Stadion Hoheluft, dem Platz des benachbarten SC Victoria, ging am 31. Juli 2011 mit 0:10 deutlich verloren. 2014 musste man in die Bezirksliga absteigen, ehe der ETV fünf Jahre später wieder in die Landesliga aufstieg. 2022 folgte der Sprung in die Oberliga.

Zur Saison 2019/20 gelang es der U-19-Mannschaft von Loïc Favé den Aufstieg in die A-Junioren Bundesliga zu vollbringen, nachdem ihm dies ein paar Jahre zuvor bereits mit der U-17-Mannschaft des ETV gelungen war. Der Außerordentliche DFB-Bundestag hatte die Saison 2019/20 aufgrund der COVID-19-Pandemie für alle Juniorenwettbewerbe zu einem Zeitpunkt abgebrochen, als die U19 aufgrund ihres Punktequotienten auf dem aufstiegsberechtigten 2. Platz der A-Junioren Regionalliga Nord stand.[61] Damit spielten die A-Junioren erstmals in der höchsten Spielklasse.[61] Im Sommer 2020 wechselte Favé zum FC St. Pauli, wo er als Co-Trainer von Timo Schultz fungiert.[62]


Skandal um Mannschaftsrücktritt


Bundesweites Medienecho erntete der Verein, als im Juni 2011 die gesamte Landesliga-Mannschaft mit Trainer aus dem Verein austrat.[63] Einige Tage später trat auch die 2. Mannschaft aus.[64]

Die Mannschaft lehnte den Entwurf des Vorstands, der die Verteilung der Einnahmen aus der Teilnahme am DFB-Pokal regeln sollte ab, da die Aufteilung der Garantieeinnahmen von rund 110.000 Euro nicht in dem Maße, wie von der Mannschaft gewünscht, erfolgen sollte.[65] Während der Klub-Vorstand 50 % der gesamten Fußballabteilung zukommen lassen wollte und mit den anderen 50 % Rücklagen für einen 500.000 € teuren zweiten Kunstrasenplatz bilden wollte, wollten die Spieler einen persönlichen Bonus für den Erfolg der vergangenen Saison in Höhe von 25.000 €, einen Etat von 30.000 € für die kommende Saison, 15.000 € für Trikots, Bälle und weiteres Equipment für die Herren-Mannschaften und 10.000 € für die Fußball Jugendmannschaften. Lediglich die Restsumme von 30.000 € sollte dem Verein allgemein zur Verfügung gestellt werden.[66] Begründet wurde dies unter anderem, dass „Trikots, Bälle und Anzüge.... nicht vom Verein ETV gestellt werden“.[67]


Bekannte Spieler


Aus den Reihen des Eimsbütteler TV stammen fünf Spieler der deutschen Nationalmannschaft:

Weitere bekannte Spieler sind:


Sportzentren



Sportzentrum Hoheluft


Am 21. Oktober 2021 eröffnete der ETV nach knapp zweijähriger Bauzeit sein multifunktionales Sportzentrum. Das neue Sportzentrum erstreckt sich auf einer Fläche von circa 8.000 Quadratmeter und wurde komplett barrierefrei gestaltet. Darüber hinaus wird das Sportzentrum durch die Nutzung von Fernwärme sowie Gründach und Photovoltaikanlage nachhaltig betrieben. Das Gebäude ist in fünf Etagen aufgeteilt und erweitert das Sportangebot des Vereins. Dazu gehört auch eine vereinseigene Bewegungskita und eine Kinderbewegungswelt. Das Sportzentrum Hoheluft ist das größte Neubauprojekt im Vereinssport in ganz Deutschland.[69]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Mitgliederstatistik 2022. (xlsx) Hamburger Sportbund, abgerufen am 2. Mai 2022.
  2. Dagegen wurden in der ehemaligen DDR bereits seit 1949 Meister an den einzelnen Geräten ermittelt (Andreas Götze, Eckhard Herholz: Das Turnjahrhundert der Deutschen: Olympische Spiele, Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Weltcupwettbewerbe von 1896 Athen bis 1992 Barcelona. Berlin 1992, S. 316.)
  3. Abendblatt.de: 1964 (PDF.Datei)
  4. Abendblatt.de: 1963 (PDF.Datei)
  5. Abendblatt.de: 1963 (PDF.Datei)
  6. Abendblatt.de: 1965 (PDF.Datei)
  7. Abendblatt.de: 1965 (PDF.Datei)
  8. Spiegel.de: Trommeln und Triangel, Nr. 23, 30. Mai 1966
  9. Abendblatt.de: 1974 (PDF.Datei)
  10. Abendblatt.de: 1975 (PDF.Datei)
  11. Abendblatt.de: 1975 (PDF.Datei)
  12. Abendblatt.de: 1974 (PDF.Datei)
  13. Andreas Götze/Eckhard Herholz: Das Turnjahrhundert der Deutschen. Statistik aller Olympischen Spiele, Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, Weltcupwettbewerbe von 1896 Athen bis 1992 Barcelona. Berlin: edition ost 1992, S. 279.
  14. VTF-Hamburg.de Runden-Pokal-Wettkampf - 1. Runde (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
  15. „Hannover wieder Säbelmeister“ in Hamburger Abendblatt vom 25. Oktober 1954, abgerufen am 11. März 2022.
  16. Jankowski, Pistorius, Prüß: Fußball im Norden. Bremen und Barsinghausen 2005, S. 58.
  17. „Nach dem Krieg“ auf etv-hamburg.de, abgerufen am 22. August 2022.
  18. „Tischtennis: Nur noch HSV ohne Punktverlust“ in Hamburger Abendblatt vom 13. November 1950, abgerufen am 22. August 2022.
  19. dts, diverse Berichte in den Jahren 1968, 1969 und 1970.
  20. Mannschaftsübersicht auf www.mytischtennis.de, abgerufen am 22. August 2022.
  21. „Hamburg“ in Hamburger Abendblatt vom 21. Februar 1994, abgerufen am 9. März 2022.
  22. Volleyball – ETV Volleyball. Abgerufen am 14. Februar 2022 (deutsch).
  23. „Junge Delphine kämpfen sich vor“ in Hamburger Abendblatt vom 31. Januar 1955, abgerufen am 15. März 2022.
  24. „Wieder Basketball“ in Hamburger Abendblatt vom 2. Dezember 1949, abgerufen am 21. März 2022.
  25. „Was es sonst noch gab“ in Hamburger Abendblatt vom 8. April 1950, abgerufen am 18. Januar 2022.
  26. Tabelle - 1.Regionalliga Herren (Senioren; Liganr.: 230). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 10. April 2020.
  27. Hamburger Abendblatt: ETV-Basketballer planen Aufstieg in die 2. Bundesliga. 24. März 2020, abgerufen am 10. April 2020.
  28. Tabelle (Saison: 2015/2016) - Herren Oberliga (Senioren). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 10. April 2020.
  29. Tabelle (Saison: 2017/2018) - 2.Regionalliga Herren Nord (Senioren). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 10. April 2020.
  30. Spielerstatistik Scouting - 1.Regionalliga Herren (Senioren; Liganr.: 230). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 10. April 2020.
  31. Friederike van der Laan: Bundesliga Traum der ETV Basketballer! - Hamburger Volksbank. Abgerufen am 3. Juli 2020.
  32. Lizenzierung und Ligeneinteilung der Saison 2020/21 stehen fest – BARMER 2. Basketball Bundesliga. Abgerufen am 3. Juli 2020 (deutsch).
  33. Von der Alster an den Oberrhein – Regionalliga-Topscorer Tyseem Lyles wechselt zu den LIONS – BARMER 2. Basketball Bundesliga. Abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  34. Ex-Towers-Kapitän Will Barnes geht für ETV in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB auf Korbjagd – BARMER 2. Basketball Bundesliga. Abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  35. ETV-Basketballer starten in ihre erste Profi-Saison. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  36. Heimkehrer Salami und Abaker verstärken den ETV in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB – BARMER 2. Basketball Bundesliga. Abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  37. Rainer Grünberg: Leistungssport in Hamburg – aber ohne Profis. In: Hamburger Abendblatt. 3. September 2020, abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  38. Basketball beim ETV Hamburg ist ein Zukunftsprojekt. In: Hamburger Abendblatt. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  39. Tabelle Hauptrunde ProB Nord. In: 2. Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 1. April 2021.
  40. Liga-Topscorer Salami bleibt ETV Hamburg treu – auch Lungongo weiter unter den Körben. In: 2basketballbundesliga.de. 11. August 2021, abgerufen am 1. Oktober 2021.
  41. College-„Puma“ Jack Fritsche verstärkt ProB-Basketballer des ETV Hamburg. In: 2basketballbundesliga.de. 4. August 2021, abgerufen am 1. Oktober 2021.
  42. LOK BERNAU holt Topverteidiger Abdulai Abaker ins Team. In: 2basketballbundesliga.de. 14. Juli 2021, abgerufen am 1. Oktober 2021.
  43. Tschüss, Vid: ETV-Legende Vidmantas Uzkuraitis zieht es in die Heimat. In: etv-hamburg.de. 28. März 2021, abgerufen am 1. Oktober 2021.
  44. Abschlusstabelle - Herren ProB Nord (Senioren; Liganr.: 20). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 30. März 2022.
  45. Saison 2021/2022, Hauptrunde, Punkte, Schnitt. In: 2basketballbundesliga.de. Abgerufen am 30. März 2022.
  46. Saison 2021/2022. In: 2basketballbundesliga.de. Abgerufen am 7. Mai 2022.
  47. Basketball-Cheftrainerin Sükran Gencay verlässt den Eimsbütteler TV. In: ETV-Basketball. 29. April 2022, abgerufen am 6. Mai 2022.
  48. Unsere Herren treten kommende Saison in der 2.Regionalliga Nord an! In: Eimsbütteler TV, Basketballabteilung auf facebook.com. 2. Juli 2022, abgerufen am 20. Juli 2022.
  49. „Vor Begeisterung zerbrach eine Scheibe“ in Hamburger Abendblatt vom 12. Juli 1954 abgerufen, am 9. März 2022.
  50. Von Hans Liesche bis Svenja Schlicht. In: Hamburger Abendblatt. 6. Juni 1989, abgerufen am 30. Juli 2022.
  51. Heinrich Schnell in: Deutsches Turnfest Hamburg 1898, Seiten 183 ff.
  52. Havekost, Folke: 100 Jahre Fußball in Eimsbüttel, Göttingen 2006, Seite 16
  53. Nach anderen Quellen hatte sich Hammonia der im Vorjahr gegründeten Teutonia 05 angeschlossen.
  54. Nur wenige hundert Meter entfernt, ebenfalls in der Gemarkung Hoheluft, befand sich bereits das Stadion des FC Victoria, das noch besteht
  55. MoPo.de: Fussball: Hamburgs Amateure
  56. Hardy Grüne: Eimsbütteler TV. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7: Vereinslexikon. AGON-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9, S. 137–138.
  57. keindiakonieklinikumblogger.org: Warum ist es dem ETV gleichgültig, womit die öffentliche Freifläche bebaut wird?
  58. Welt.de: ETV feiert Einweihung nach jahrelangem Streit
  59. Elbe-Wochenblatt.de: Halle Hohe Weide alles fertig (Memento vom 20. November 2016 im Internet Archive) vom 5. Februar 2014. (Toter Link)
  60. ETV-Hamburg.de: Meldung auf der Vereinshomepage, vom 5. Juli 2011 (Toter Link)
  61. Fußball-Ticker: Eimsbüttels A-Junioren steigen in die Bundesliga auf. 26. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2022 (deutsch).
  62. Tim: Wer ist Loïc Favé? – Ein Trainerprofil. In: MillernTon. 11. August 2020, abgerufen am 25. Januar 2022 (deutsch).
  63. Spiegel.de: Die traurigen DFB-Pokalhelden
  64. Spiegel.de: Rummenigge beklagt "Finanzdoping" in Europa, auch zweite Mannschaft verlässt ETV
  65. T-Online.de: Mit der A-Jugend gegen Greuther Fürth: Bloß keine Rekord-Pleite
  66. Sport-Nord.de: Stellungnahme von Afrane und dem Team
  67. Sport-Nord.de: Arican erklärt Abschied vom ETV
  68. "Ich bin nicht im ETV aktiv gewesen, ich war Torwart in einer Freiburger Studentenmannschaft", Interview mit Walter Jens in: ETV-Magazin Nr. 2 / 2006, S. 8.
  69. Sportzentrum Hoheluft: ETV eröffnet Neubau. In: Eimsbütteler Nachrichten. 21. Oktober 2021, abgerufen am 25. Januar 2022.

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Eimsbütteler Turnverband is a German sports club based in Eimsbüttel, Hamburg. Apart from football, the club also offers a variety of other sports, like basketball, volleyball, and fencing. The club's golden era was in the 1930s and early 1940s when it made five appearances in the German championship finals round and won a number of Hamburg city championships against the now much more prominent clubs Hamburger SV and FC St. Pauli.



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