„Neon“ Leon Spinks (* 11. Juli 1953 in St. Louis, Missouri; † 5. Februar 2021[1] in Henderson, Nevada) war ein US-amerikanischer Boxer, zweifacher Weltmeister im Schwergewicht und ein unumstrittener Schwergewichts-Boxweltmeister.
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Daten | |||||||||||||
Geburtsname | Leon Spinks | ||||||||||||
Geburtstag | 11. Juli 1953 | ||||||||||||
Geburtsort | St. Louis | ||||||||||||
Todestag | 5. Februar 2021 | ||||||||||||
Todesort | Henderson | ||||||||||||
Nationalität | Vereinigte Staaten![]() | ||||||||||||
Gewichtsklasse | Schwergewicht | ||||||||||||
Stil | Linksauslage | ||||||||||||
Größe | 1,85 m | ||||||||||||
Kampfstatistik als Profiboxer/in | |||||||||||||
Kämpfe | 46 | ||||||||||||
Siege | 26 | ||||||||||||
K.-o.-Siege | 14 | ||||||||||||
Niederlagen | 17 | ||||||||||||
Unentschieden | 3 | ||||||||||||
Profil in der BoxRec-Datenbank | |||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||
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Leon Spinks hatte sechs Geschwister. Einer seiner Brüder war der spätere Boxer und Olympiasieger Michael Spinks. Sein Vater verließ die Familie 1957 und seine Mutter Kay musste die Familie mit sechs Söhnen und einer Tochter alleine durchbringen, dies in dem berüchtigten Wohnprojekt Pruitt-Igoe im Norden von St. Louis. Spinks besuchte bis zur 10. Klasse eine Schule. Anschließend trat er dem Marine Corps bei und wurde Mitglied des All-Marine-Boxteam.[2]
Zusammen mit seiner Frau Brenda Glur Spinks hatte er drei Söhne; den Profiboxer Cory Spinks sowie Darrell Spinks, der von 1995 bis 2000 ebenfalls Profiboxer war. Sein Sohn Leon Calvin Spinks wurde 1990 in St. Louis erschossen.[3]
Spinks starb im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[4]
Leon Spinks gewann von 1974 bis 1976 drei Mal in Folge den nationalen Meistertitel im Halbschwergewicht. Bei der 1974 erstmals ausgetragenen Amateurweltmeisterschaft in Havanna belegte er einen dritten Platz, ging gegen den Russen Karataev k. o., bei den Panamerikanischen Spielen 1975 in Mexiko-Stadt wurde er Zweiter, als er dem Kubaner Rene Pedroso unterlag.
1976 gelang ihm sein größter Erfolg als Amateur, als er bei den Olympischen Spielen in Montreal die Goldmedaille gewann. Im Laufe des Turniers schlug er Abellatif Fatihi, Marokko (K. o. 1. Runde), Anatolij Klimanow, Sowjetunion (5:0), Ottomar Sachse, DDR (5:0), im Halbfinale Janusz Gortat, Polen (5:0), und im Finale den Kubaner Sixto Soria (T. K. o. 3. Runde). Sein Bruder Michael Spinks gewann bei diesen Spielen im Mittelgewicht ebenfalls Gold.
Seine Bilanz war 178-7.
1977 wechselte Pressure Fighter Spinks in das Profilager. Er brauchte nur sieben Profikämpfe, um einen WM-Kampf zu erhalten. Das ist ungewöhnlich aber kein Rekord, denn Pete Rademacher gab gegen Floyd Patterson in einem WM-Titelkampf sein Profidebüt.
Am 15. Februar 1978 boxte er als Zehn-zu-eins-Außenseiter gegen Muhammad Ali und holte sich überraschend die WBA und WBC-Gürtel. Ali nahm Spinks im Vorfeld des Kampfes nicht ernst. Im Kampfverlauf versuchte es Ali mit seiner „Rope-a-Dope“ Taktik, doch Spinks wurde nicht müde und gewann am Ende nach Punkten. "Ich habe ihn unterschätzt", räumte der alternde Ali, damals 36, nach seiner überraschenden Niederlage ein (so zitiert in: Der Spiegel 38/1978, S. 222). Das ist mit nur acht Kämpfen als Profiboxer der schnellste Titelgewinn der Schwergewichtsgeschichte und wird zudem als eine der größten Sensationen in der Geschichte des Profiboxens angesehen.
Der WBC-Verband bestand nun darauf, dass er zuerst gegen Ken Norton verteidigen solle, doch er gewährte lieber Ali einen lukrativen Rückkampf. Der WBC-Gürtel wurde am grünen Tisch Norton zugesprochen und so boxten Spinks und Ali am 15. September 1978 nur noch um die WBA-Krone, die Ali mit einem Punktsieg zurückgewinnen konnte.
In seinem nächsten Kampf ging Spinks gegen Gerrie Coetzee in der ersten Runde k. o. K.-o.-Siege gegen Alfredo Evangelista (mehrfacher WM Herausforderer) und Bernardo Mercado ermöglichten ihm jedoch, am 12. Juni 1981 den mittlerweile amtierenden WBC-Weltmeister Larry Holmes herausfordern zu können. Er war in dieser Begegnung jedoch chancenlos und ging bereits in der dritten Runde k. o.
Anschließend gewann er keinen bedeutenden Kampf mehr. 1986 bekam er nochmal eine Titelchance gegen den WBA-Cruisergewichtsweltmeister Dwight Qawi, doch auch hier verlor Spinks vorzeitig. Zwischen 1986 und 1988 gewann er gar nur einen von zehn Kämpfen, was ihn dazu bewog, seine Karriere vorläufig zu beenden.
1991 kehrte er allerdings wieder in den Ring zurück und bestritt bis 1995 dreizehn weitere Kämpfe gegen durchweg unbedeutende Gegner, bis er schließlich endgültig zurücktrat.
1920: Vereinigte Staaten 48 Edward Eagan |
1924: Vereinigtes Konigreich 1801
Harry Mitchell |
1928: Argentinien
Víctor Avendaño |
1932: Sudafrika 1928
David Carstens |
1936: Dritte Französische Republik
Roger Michelot |
1948: Sudafrika 1928
George Hunter |
1952: Vereinigte Staaten 48
Norvel Lee |
1956: Vereinigte Staaten 48
James Boyd |
1960: Vereinigte Staaten
Cassius Clay |
1964: Italien
Cosimo Pinto |
1968: Sowjetunion 1955
Danas Pozniakas |
1972: Jugoslawien
Mate Parlov |
1976: Vereinigte Staaten
Leon Spinks |
1980: Jugoslawien
Slobodan Kačar |
1984: Jugoslawien
Anton Josipović |
1988: Vereinigte Staaten
Andrew Maynard |
1992: Deutschland
Torsten May |
1996: Kasachstan
Wassili Schirow |
2000: Russland
Alexander Lebsjak |
2004: Vereinigte Staaten
Andre Ward |
2008: China Volksrepublik
Zhang Xiaoping |
2012: Russland
Jegor Mechonzew |
2016: Kuba
Julio César La Cruz |
2020: Kuba
Arlen López
Liste der Olympiasieger im Boxen
1938: Jack Dempsey | 1939: Billy Conn | 1940: Henry Armstrong | 1941: Joe Louis | 1942: Barney Ross | 1943: Boxers of the Armed Forces | 1944: Benny Leonard | 1945: Jimmy Walker | 1946: Tony Zale | 1947: Gus Lesnevich | 1948: Sugar Ray Robinson | 1949: Ezzard Charles | 1950: Ezzard Charles | 1951: Jersey Joe Walcott | 1952: Rocky Marciano | 1953: Kid Gavilán | 1954: Carl Olson | 1955: Carmen Basilio | 1956: Floyd Patterson | 1957: Carmen Basilio | 1958: Archie Moore | 1959: Ingemar Johansson | 1960: Floyd Patterson | 1961: Gene Fullmer | 1962: Dick Tiger | 1963: Emile Griffith | 1964: Willie Pastrano | 1965: Muhammad Ali | 1966: Dick Tiger | 1967: Carlos Ortiz | 1968: Bob Foster | 1969: Joe Frazier | 1970: Ken Buchanan | 1971: Joe Frazier | 1972: Carlos Monzón | 1973: George Foreman | 1974: Muhammad Ali | 1975: Muhammad Ali & Joe Frazier | 1976: Howard Davis, Leo Randolph, Sugar Ray Leonard, Leon Spinks & Michael Spinks | 1977: Ken Norton | 1978: Larry Holmes | 1979: Sugar Ray Leonard | 1980: Thomas Hearns | 1981: Sugar Ray Leonard | 1982: Aaron Pryor | 1983: Marvin Hagler | 1984: Thomas Hearns | 1985: Marvin Hagler | 1986: Mike Tyson | 1987: Julio César Chávez | 1988: Mike Tyson | 1989: Pernell Whitaker | 1990: Evander Holyfield | 1991: James Toney | 1992: Riddick Bowe | 1993: Pernell Whitaker | 1994: George Foreman | 1995: Óscar de la Hoya | 1996: Evander Holyfield | 1997: Evander Holyfield | 1998: Shane Mosley | 1999: Lennox Lewis | 2000: Félix Trinidad | 2001: Bernard Hopkins | 2002: Vernon Forrest | 2003: James Toney | 2004: Glen Johnson | 2005: Ricky Hatton | 2006: Manny Pacquiao | 2007: Floyd Mayweather Jr. | 2008: Manny Pacquiao | 2009: Manny Pacquiao | 2010: Sergio Martínez | 2011: Andre Ward | 2012: Nonito Donaire | 2013: Floyd Mayweather Jr. | 2014: Terence Crawford | 2015: Floyd Mayweather Jr. | 2016: Carl Frampton | 2017: Wassyl Lomatschenko | 2018: Oleksandr Ussyk
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Muhammad Ali | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC) 15. Februar 1978 – 18. März 1978 | Ken Norton |
Muhammad Ali | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBA) 15. Februar 1978 – 15. September 1978 | Muhammad Ali |
Personendaten | |
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NAME | Spinks, Leon |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1953 |
GEBURTSORT | St. Louis Missouri |
STERBEDATUM | 5. Februar 2021 |
STERBEORT | Henderson |