Andreas Schillinger (* 13. Juli 1983 in Kümmersbruck bei Amberg) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Schillinger begann 1997 mit dem Radsport als Jugendfahrer im väterlichen Verein, dem RSG Vilstal. Er wurde in den Landeskader Bayern aufgenommen und gewann in der Junioren-Radbundesliga 2001 sowohl die Einzel-, als auch die Teamwertung. Während seiner Zeit in der Alterskategorie U23 fuhr Schillinger bei dem Team TEAG Köstritzer. Er konnte 2004 die U23-Radbundesliga mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung beenden.
Im Jahr 2006 startete er zum ersten Mal in einem Radsportteam mit internationaler Lizenz, dem Continental Team Milram. Sein bis dahin größter Erfolg in der Eliteklasse war der Gewinn der Deutschen Bergmeisterschaft 2007, den er 2009 wiederholen konnte.
Im Jahr 2012 bestritt Schillinger für das Team NetApp den Giro d’Italia und somit die erste Grand Tour seiner Karriere, den er auf Platz 107 beendete. Seine zweite „Grand Tour“ bestritt er 2014 mit der Tour de France. Auf der zehnten Etappe wurde er fast wegen Überschreitung der Karenzzeit aus dem Rennen genommen, da er auf seinen in der Gesamtwertung auf Rang drei liegenden, schwer gestürzten Teamkollegen Tiago Machado wartete und ihn 60 Kilometer bis in das Etappenziel begleitete. Beide Fahrer wurden aufgrund der außergewöhnlichen Umstände von der Jury im Rennen belassen.[1] Er beendete die Rundfahrt schließlich als 144. 2015 musste er die Tour de France wegen eines Infektes nach der dritten Etappe verlassen.[2] Er bestritt und beendete mit der Tour de France 2016, der Vuelta a España 2017, dem Giro d’Italia 2018 und der Vuelta a España 2020 vier weitere Grand Tours.
Schillinger wurde Teil des Sprintzugs von Pascal Ackermann, der 2017 zum Team kam. Im Januar 2021 war er am Gardasee, in einen Trainingsunfall verwickelt, bei dem eine Autofahrerein in seine Gruppe fuhr und er sich Frakturen an der Hals- und Brustwirbelsäule zuzog. Er litt in der Folge noch an den Unfallfolgen und verkündete im folgenden Juli seine Karriere zum Saisonende zu beenden.[3]
2006
2007
2008
2009
2010
2018
Grand Tour | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
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![]() | 154 | – | – | – | – | – | 139 | – | – | – |
![]() | – | – | 144 | DNF | 154 | – | – | – | – | – |
![]() | – | – | – | – | – | 144 | – | – | 123 | – |
1925 Herbert Nebe | 1939 Werner Richter | 1961–1962, 1964, 1966 Hennes Junkermann | 1963, 1970 Karl-Heinz Kunde | 1969 Herbert Wilde | 1997–1999 Jens Zemke | 2000 Andreas Sauerborn | 2001 René Weissinger | 2002 Jörn Reuß | 2003 Markus Fothen | 2004 Philipp Mamos | 2005, 2006, 2010 Robert Retschke | 2007, 2009 Andreas Schillinger | 2008 Björn Papstein | 2011, 2012 Dirk Müller | 2013 Wolfram Kurschat | 2014 Sebastian Baldauf | 2015 Frederik Dombrowski | 2016 Mario Vogt | 2017 Raphael Freienstein | 2018 Immanuel Stark | 2019 Simon Nuber | 2020 Christian Koch | 2021 Tobias Nolde
In den nicht aufgeführten Jahren wurde die Meisterschaft nicht ausgetragen.
Personendaten | |
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NAME | Schillinger, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 13. Juli 1983 |
GEBURTSORT | Kümmersbruck |