David Lekuta Rudisha (* 17. Dezember 1988 in Kilgoris, Rift Valley) ist ein ehemaliger kenianischer Mittelstreckenläufer, der sich auf den 800-Meter-Lauf spezialisiert hat. Auf dieser Strecke wurde er jeweils zweifacher Olympiasieger und Weltmeister und ist seit August 2012 Inhaber des Weltrekords.
David Rudisha ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Voller Name | David Lekuta Rudisha | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Kenia![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 17. Dezember 1988 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Kilgoris, Kenia![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 190[1] cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 76[1] kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | 800-Meter-Lauf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 1:40,91 min | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 16. August 2016 |
International trat Rudisha zum ersten Mal bei den Juniorenweltmeisterschaften 2006 in Peking in Erscheinung, als er den Titel im 800-Meter-Lauf gewann. Diesen Triumph wiederholte er ein Jahr später bei den Leichtathletik-Juniorenafrikameisterschaften. 2007 etablierte er sich mit Siegen beim Weltklasse Zürich und beim Memorial Van Damme eindrucksvoll auch im Erwachsenenbereich.
Bei den Afrikameisterschaften 2008 in Addis Abeba siegte Rudisha in 1:44,20 min erneut und stellte dabei einen neuen Meisterschaftsrekord auf. Dagegen verpasste er bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin den Finaleinzug knapp. Kurze Zeit später, am 6. September 2009, lief er beim Leichtathletik-Meeting in Rieti die 800 m in 1:42,01 min. Damit brach er den 25 Jahre alten Afrikarekord seines Landsmanns Sammy Koskei und setzte sich an den vierten Platz der ewigen Weltbestenliste. In der darauffolgenden Woche gewann er den 800-Meter-Lauf beim Weltfinale in Thessaloniki.
Am 10. Juli 2010 lief Rudisha in Heusden-Zolder mit 1:41,51 min eine neue persönliche Bestleistung über die 800 m. Damit unterbot er als vierter Läufer in der Geschichte nach Wilson Kipketer, Sebastian Coe und Joaquim Cruz die 1:42-Minuten-Marke und setzte sich hinter Kipketer an Position zwei der ewigen Weltbestenliste. Knapp drei Wochen später verteidigte Rudisha bei den Afrikameisterschaften in Nairobi seinen Titel im 800-Meter-Lauf erfolgreich und verbesserte seinen eigenen Meisterschaftsrekord um über eine Sekunde auf 1:42,84 min. Am 22. August 2010 lief Rudisha einen neuen Weltrekord beim ISTAF in Berlin. Mit einer Zeit von 1:41,09 min verbesserte er den alten Weltrekord von Wilson Kipketer, der fast 13 Jahre Bestand hatte, um 2 Hundertstelsekunden. Nur eine Woche später steigerte Rudisha die Marke in Rieti auf 1:41,01 min.
Bei den Weltmeisterschaften 2011 im südkoreanischen Daegu siegte er über seine Paradestrecke in 1:43,91 min vor dem Hallenweltmeister Abubaker Kaki aus dem Sudan und dem früheren Olympiasieger Juri Borsakowski aus Russland. Im folgenden Jahr gewann Rudisha bei den Olympischen Spielen 2012 in London in neuer Weltrekordzeit von 1:40,91 min die Goldmedaille. Die Weltmeisterschaften 2013 musste er wegen einer Knieverletzung absagen.[2]
Ende Mai 2014 bestritt Rudisha beim Prefontaine Classic in Eugene sein erstes Rennen nach fast einjähriger Verletzungspause und belegte nur den siebten Platz.[3] Anfang Juli stellte er bei seinem Sieg beim Glasgow Grand Prix mit einer Zeit von 1:43,34 min zwischenzeitlich die Weltjahresbestleistung ein. Zwei Wochen später verlor er diese beim Herculis in Monaco an Nijel Amos aus Botswana, der das Rennen in 1:42,45 min gewann, während Rudisha in 1:42,98 min Fünfter wurde.[4] Bei den Commonwealth Games in Glasgow holte er die Silbermedaille, musste sich aber bereits zum dritten Mal in der Saison Amos geschlagen geben.[5]
Sein erster großer Titelgewinn nach der Verletzungspause war der Sieg in 1:45,84 min bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking vor dem Europameister von 2014, Adam Kszczot aus Polen, und dem Weltjahresbesten Amel Tuka aus Bosnien. Im Rahmen der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro gewann er erneut die Goldmedaille im 800-Meter-Lauf.
David Rudisha ist der erste Olympiasieger aus der Volksgruppe der Massai.[6] Das ist insofern bemerkenswert, als die allermeisten erfolgreichen kenianischen Athleten der Ethnie der Kalendjin entstammen.[7] David Rudishas Vater Daniel Rudisha gewann bei den Olympischen Spielen 1968 die Silbermedaille mit der kenianischen 4-mal-400-Meter-Staffel.
Ab 2007 trainierte Rudisha in den Sommermonaten im baden-württembergischen Tübingen.[8] Im Jahr 2014 hat er es jedoch vorgezogen, seine europäischen Wettkämpfe von England aus zu bestreiten.[9]
500 m
Zeit (s) | Datum | Veranstaltung | Ort | Land |
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57,69 | 10.09.2016 | Great North CityGames | Newcastle | Vereinigtes Konigreich![]() |
800 m
Zeit (min) | Datum | Veranstaltung | Ort | Land |
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1:41,09 | 22.08.2010 | Internationales Stadionfest Berlin | Berlin | Deutschland![]() |
1:41,01 | 29.08.2010 | Meeting Internazionale Città di Rieti | Rieti | Italien![]() |
1:40,91 | 09.08.2012 | Olympische Spiele | London | Vereinigtes Konigreich![]() |
1896: Vereinigtes Konigreich 1801 Edwin Flack |
1900: Vereinigte Staaten 45
Alfred Tysoe |
1904: Vereinigte Staaten 45
James Lightbody |
Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45
Paul Pilgrim |
1908: Vereinigte Staaten 46
Mel Sheppard |
1912: Vereinigte Staaten 48
Ted Meredith |
1920: Vereinigtes Konigreich 1801
Albert Hill |
1924: Vereinigtes Konigreich 1801
Douglas Lowe |
1928: Vereinigtes Konigreich
Douglas Lowe |
1932: Vereinigtes Konigreich
Tommy Hampson |
1936: Vereinigte Staaten 48
John Woodruff |
1948: Vereinigte Staaten 48
Mal Whitfield |
1952: Vereinigte Staaten 48
Mal Whitfield |
1956: Vereinigte Staaten 48
Tom Courtney |
1960: Neuseeland
Peter Snell |
1964: Neuseeland
Peter Snell |
1968: Australien
Ralph Doubell |
1972: Vereinigte Staaten
Dave Wottle |
1976: Kuba
Alberto Juantorena |
1980: Großbritannien
Steve Ovett |
1984: Brasilien 1968
Joaquim Cruz |
1988: Kenia
Paul Ereng |
1992: Kenia
William Tanui |
1996: Norwegen
Vebjørn Rodal |
2000: Deutschland
Nils Schumann |
2004: Russland
Juri Borsakowski |
2008: Kenia
Wilfred Bungei |
2012: Kenia
David Rudisha |
2016: Kenia
David Rudisha |
2020: Kenia
Emmanuel Korir
Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik
1983: Willi Wülbeck | 1987: Billy Konchellah | 1991: Billy Konchellah | 1993: Paul Ruto | 1995: Wilson Kipketer | 1997: Wilson Kipketer | 1999: Wilson Kipketer | 2001: André Bucher | 2003: Djabir Saïd-Guerni | 2005: Rashid Ramzi | 2007: Alfred Kirwa Yego | 2009: Mbulaeni Mulaudzi | 2011: David Rudisha | 2013: Mohammed Aman | 2015: David Rudisha | 2017: Pierre-Ambroise Bosse | 2019: Donavan Brazier | 2022: Emmanuel Korir
Liste der Weltmeister in der Leichtathletik
1979: James Maina Boi | 1982: Juma Ndiwa | 1984: Sammy Koskei | 1985: Sammy Koskei | 1988: Babacar Niang | 1989: Nixon Kiprotich | 1990: William Tanui | 1992: Charles Nkazamyampi | 1993: Sammy Langat | 1996: Frederick Onyancha | 1998: Japheth Kimutai | 2000: Djabir Saïd-Guerni | 2002: Djabir Saïd-Guerni | 2004: William Yiampoy | 2006: Alex Kipchirchir Rono | 2008: David Rudisha | 2010: David Rudisha | 2012: Taoufik Makhloufi | 2014: Nijel Amos | 2016: Nijel Amos | 2018: Nijel Amos | 2022: Slimane Moula
Personendaten | |
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NAME | Rudisha, David |
ALTERNATIVNAMEN | Rudisha, David Lekuta (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kenianischer Mittelstreckenläufer |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1988 |
GEBURTSORT | Kilgoris, Rift Valley, Kenia |