George Tawlon Manneh Oppong Ousman Weah (* 1. Oktober 1966 in Monrovia, Liberia) ist seit dem 22. Januar 2018 der 25. Präsident Liberias sowie ein ehemaliger Fußballspieler.
George Weah | ||
![]() George Weah (2019), 25. Präsident von Liberia | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Voller Name | George Tawlon Manneh Oppong Ousman Weah | |
Geburtstag | 1. Oktober 1966 | |
Geburtsort | Monrovia, Liberia | |
Größe | 184 cm | |
Position | Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1981–1984 | Young Survivors Clareton | |
1984–1985 | Bongrange Company | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1985 | Bongrange Company | 2 0(1) |
1986 | Mighty Barrolle | 10 0(7) |
1986–1987 | Invincible Eleven | 23 (24) |
1987 | Africa Sports National | |
1987–1988 | Tonnerre Yaoundé | 18 (14) |
1988–1992 | AS Monaco | 103 (47) |
1988–1990 | AS Monaco B | 6 0(3) |
1992–1995 | Paris Saint-Germain | 96 (32) |
1993–1994 | Paris Saint-Germain B | 1 0(0) |
1995–2000 | AC Mailand | 114 (46) |
2000 | → FC Chelsea (Leihe) | 11 0(3) |
2000 | Manchester City | 7 0(1) |
2000–2001 | Olympique Marseille | 19 0(5) |
2001–2003 | Al-Jazira Club | 38 (28) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
1988–2018 | Liberia | 61 (22) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2008 | Valiente Koriyama Tokyo (jap. Sechstligist) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: Karriereende 2 Stand: Karriereende |
Der 1995 sowohl als FIFA-Weltfußballer des Jahres gekürte als auch mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnete Weah wird in Liberia als Volksheld verehrt. Er gilt als einer der besten afrikanischen Fußballspieler. Seine größten Erfolge hatte er in den 1990er Jahren bei europäischen Vereinen wie AS Monaco, Paris Saint-Germain und AC Mailand.
Später nutzte Weah seine Popularität politisch und gründete die liberianische Partei Congress for Democratic Change (CDC). 2005 kandidierte er erstmals für das Amt des Staatspräsidenten, scheiterte jedoch gegen seine Kontrahentin Ellen Sirleaf. Beim zweiten Anlauf 2017 gewann er schließlich gegen Joseph Boakai.
Weah ist Angehöriger der Volksgruppe der Kru. Er wuchs bei seiner Großmutter in Clara Town auf, einem Slum nahe der Hauptstadt Monrovia. Obwohl Liberia als eines der ärmsten Länder Afrikas gilt, konnte er eine Schule besuchen und fand anschließend Arbeit als Techniker bei der nationalen Telefongesellschaft. Fußball war früh seine Leidenschaft: zunächst als Straßenfußballer in seinem Viertel, später als Amateurspieler bei Mighty Barrolle und den Invincible Eleven. Seine Geschwister Moses und Wolo waren ebenfalls Fußballnationalspieler für Liberia.[1]
Im Alter von zwanzig Jahren debütierte Weah 1986 in der ersten Liga für Mighty Barolle, später schloss er sich den Invincible Eleven an und gewann mit beiden Mannschaften jeweils die Meisterschaft. 1987 wurde er mit 24 Toren in 23 Partien Torschützenkönig. Im gleichen Jahr wechselte Weah nach Kamerun zu Tonnerre Yaoundé, einer der stärksten Mannschaften des Kontinents, und weckte dort das Interesse europäischer Spitzenvereine.
Nach einem Jahr in Kamerun wechselte der Mittelstürmer 1988 nach Europa zur AS Monaco. Sein neuer Trainer Arsène Wenger sagte über den Neuzugang: „Weah war die große Überraschung. Er war der Schokoladenhase, den der kleine Junge an Ostern im Garten findet. Ich habe nach ihm nie wieder einen Spieler so explodieren sehen.“ Sein erstes französisches Profispiel bestritt er am 17. August 1988 gegen AJ Auxerre.
Weah entwickelte sich rasch zu einem der besten Stürmer in der französischen Liga. Mit den Monegassen gewann er 1991 den französischen Fußballpokal, ein Jahr später stand er im Finale des Europapokals der Pokalsieger, das gegen Werder Bremen verloren wurde. Im Sommer 1992 wechselte er zu Paris Saint-Germain und gewann weitere Titel: 1994 die Meisterschaft, 1993 und 1995 den Pokal sowie 1995 den Ligapokal. Insbesondere dank seiner Leistungen in der Champions League wurde Weah als erster Afrikaner überhaupt mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet und zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt.
1995 wurde Weah vom italienischen Verein AC Mailand verpflichtet, wo zu seinen Mitspielern u. a. Franco Baresi, Paolo Maldini und Roberto Baggio gehörten. In der ersten Saison (1995/96) gewann der Verein die Meisterschaft (Scudetto), konnte auf internationaler Ebene aber nicht mehr an vorherige Erfolge anknüpfen. Später bildete Weah gemeinsam mit Oliver Bierhoff das Sturmduo der Meistersaison 1998/99. Als anschließend seine Leistungen nachließen, erfolgte in der Winterpause der Saison 1999/00 eine Ausleihe an den FC Chelsea nach London.
Mit dem FC Chelsea gewann er den FA-Cup. Da Trainer Gianluca Vialli den Kader verjüngen wollte, wechselte Weah im Sommer 2000 zu Aufsteiger Manchester City. Der Zweijahres-Vertrag wurde aber nach wenigen Wochen einvernehmlich aufgelöst, da Weah unzufrieden wegen unregelmäßiger Einsätze durch Trainer Joe Royle war. Anschließend spielte er kurz bei Olympique Marseille und beendete 2003 seine Karriere in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Als Teil der „Goldenen Generation“ Liberias nahm Weah mit der Nationalmannschaft 1996 und 2002 an der Afrikameisterschaft teil. Die Qualifikation zu einer Weltmeisterschaft gelang Weah mit der Nationalmannschaft nicht.
Im September 2018 führte der damals 51-Jährige bereits als Staatspräsident das Team in einem Freundschaftsspiel gegen Nigeria aufs Feld. Weah wurde erst in der 79. Minute ausgewechselt. Die Rückennummer 14, mit der er auch die Partie bestritten hatte, soll künftig nicht mehr vergeben werden.[2]
Seine beiden Söhne George jr. (* 1987) und Timothy (* 2000) spielen ebenfalls Fußball.[3] Während seiner Zeit bei PSG erwarb er die französische Staatsbürgerschaft; er spricht die französische Sprache fließend.[4] Anfang des Jahres 2008 war Weah kurzzeitig Trainer des japanischen Sechstligisten Valiente Koriyama Tokyo.
Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert er sich für humanitäre Projekte in Liberia. 1994 gründete er den Fußballverein Junior Professionals, dessen Präsident er ist. Einige dort aktive Spieler haben den Sprung in die liberianische Nationalmannschaft geschafft. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist für die Jugendlichen, dass sie regelmäßig die Schule besuchen. Weah war UNICEF-Botschafter und erhielt 2004 den Arthur Ashe Courage Award für seinen humanitären Einsatz.
Im November 2004 erklärte er seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen am 11. Oktober 2005, bei denen ein Nachfolger für den Übergangspräsidenten Gyude Bryant bestimmt wurde. Trotz seiner Unerfahrenheit in der Politik wurden ihm gute Chancen zugebilligt, die Wahlen zu gewinnen, da er im Land sehr bekannt und populär ist. Als Präsident wollte sich Weah dafür einsetzen, dass die Friedenstruppe der Vereinten Nationen UNMIL zumindest während seiner ersten Amtszeit von sechs Jahren in Liberia stationiert bliebe, um ein Wiederaufflammen des Bürgerkrieges zu verhindern.
Im ersten Wahlgang erreichte er als Kandidat der Congress for Democratic Change laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 28,3 % der Stimmen. Seine schärfste Konkurrentin, die ehemalige Mitarbeiterin der Weltbank und ehemalige Finanzministerin Ellen Johnson-Sirleaf, erreichte 19,8 %. Die Stichwahl fand am 8. November 2005 statt. Nach dem offiziellen Endergebnis lag er mit 40,6 % der Stimmen deutlich hinter Johnson-Sirleaf, die 59,4 % erreichte. Weah beklagte Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung. Die zur Wahlsiegerin erklärte Johnson-Sirleaf deutete an, Weah ein Ministeramt anzubieten. Weahs Partei sträubte sich, das Ergebnis anzuerkennen. Mitte Dezember erklärte sich Weah in öffentlichen Reden zum Präsidenten, was in Monrovia Unruhen auslöste. Unter Vermittlung des ehemaligen nigerianischen Präsidenten Abdulsalami Abubakar fand einige Tage später ein Treffen zwischen Weah und Johnson-Sirleaf statt, welches die Lage entspannte. Am 16. Januar 2006 wurde Ellen Johnson-Sirleaf als Präsidentin vereidigt.
Nach der verlorenen Wahl legte Weah als bereits 40-Jähriger das Abitur ab und absolvierte ein Betriebswirtschaftsstudium, um sich besser auf seine politische Laufbahn vorzubereiten.[5] Am 20. Dezember 2014 wurde George Weah mit großem Vorsprung für die Region Montserrado in den liberianischen Senat gewählt; sein Gegenkandidat war ein Sohn von Ellen Johnson-Sirleaf.[6]
2017 nahm Weah erneut als Kandidat an der Präsidentschaftswahl teil, nachdem Ellen Johnson-Sirleaf verfassungsgemäß nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren durfte. Für Diskussionen sorgte die Auswahl seiner Vizepräsidentschaftskandidatin Jewel Howard-Taylor. Die Senatorin ist die Ex-Ehefrau des früheren Präsidenten Charles Taylor, der 2012 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt worden war. Weah bestritt jeglichen Kontakt zum früheren Staatschef.[7]
In der ersten Wahlrunde am 10. Oktober lag Weah mit rund 38 Prozent der Stimmen vor dem bisherigen Vizepräsidenten Joseph Boakai. Boakai legte wegen „massiver Unregelmäßigkeiten“ Widerspruch gegen den Wahlgang ein. Zwar wurde die Klagen abgewiesen, aber die juristischen Auseinandersetzungen verschoben die Stichwahl zwischen Weah und Boakai vom ursprünglich geplanten 7. November auf den 26. Dezember. Nach Angaben der Wahlkommission gewann Weah die Stichwahl. Nach Auszählung von 98,5 Prozent der Stimmzettel kam er auf 61,5 Prozent der Stimmen. Die Präsidentschaftswahl gilt als erster demokratischer Führungswechsel in Liberia seit 1944.[8] Weah wurde für sechs Jahre gewählt,[9] sein Amt trat er am 22. Januar 2018 an.[10] Er leitet die Regierung Weah.
Joseph Jenkins Roberts (1848–1856) | Stephen Allen Benson (1856–1864) | Daniel Bashiel Warner (1864–1868) | James Spriggs Payne (1868–1870) | Edward J. Roye (1870–1871) | James Skivring Smith (1871–1872) | Joseph Jenkins Roberts (1872–1876) | James Spriggs Payne (1876–1878) | Anthony W. Gardiner (1878–1883) | Alfred F. Russell (1883–1884) | Hilary R. W. Johnson (1884–1892) | Joseph James Cheeseman (1892–1896) | William D. Coleman (1896–1900) | Garretson W. Gibson (1900–1904) | Arthur Barclay (1904–1912) | Daniel E. Howard (1912–1920) | Charles D. B. King (1920–1930) | Edwin Barclay (1930–1944) | William S. Tubman (1944–1971) | William R. Tolbert junior (1971–1980) | Samuel K. Doe (1986–1990) | Amos Sawyer (1990–1994) | Ruth Perry (1996–1997) | Charles Taylor (1997–2003) | Moses Blah (2003) | Gyude Bryant (2003–2006) | Ellen Johnson Sirleaf (2006–2018) | George Weah (2018–)
1991: Lothar Matthäus | 1992: Marco van Basten | 1993: Roberto Baggio | 1994: Romário | 1995: George Weah | 1996, 1997: Ronaldo | 1998: Zinédine Zidane | 1999: Rivaldo | 2000: Zinédine Zidane | 2001: Luís Figo | 2002: Ronaldo | 2003: Zinédine Zidane | 2004, 2005: Ronaldinho | 2006: Fabio Cannavaro | 2007: Kaká | 2008: Cristiano Ronaldo | 2009, 2010, 2011, 2012: Lionel Messi | 2013, 2014: Cristiano Ronaldo | 2015: Lionel Messi | 2016, 2017: Cristiano Ronaldo | 2018: Luka Modrić | 2019: Lionel Messi | 2020, 2021: Robert Lewandowski
1956: Stanley Matthews | 1957: Alfredo Di Stéfano | 1958: Raymond Kopa | 1959: Alfredo Di Stéfano | 1960: Luis Suárez | 1961: Omar Sívori | 1962: Josef Masopust | 1963: Lew Jaschin | 1964: Denis Law | 1965: Eusébio | 1966: Bobby Charlton | 1967: Flórián Albert | 1968: George Best | 1969: Gianni Rivera | 1970: Gerd Müller | 1971: Johan Cruyff | 1972: Franz Beckenbauer | 1973, 1974: Johan Cruyff | 1975: Oleh Blochin | 1976: Franz Beckenbauer | 1977: Allan Simonsen | 1978, 1979: Kevin Keegan | 1980, 1981: Karl-Heinz Rummenigge | 1982: Paolo Rossi | 1983, 1984, 1985: Michel Platini | 1986: Ihor Bjelanow | 1987: Ruud Gullit | 1988, 1989: Marco van Basten | 1990: Lothar Matthäus | 1991: Jean-Pierre Papin | 1992: Marco van Basten | 1993: Roberto Baggio | 1994: Christo Stoitschkow | 1995: George Weah | 1996: Matthias Sammer | 1997: Ronaldo | 1998: Zinédine Zidane | 1999: Rivaldo | 2000: Luís Figo | 2001: Michael Owen | 2002: Ronaldo | 2003: Pavel Nedvěd | 2004: Andrij Schewtschenko | 2005: Ronaldinho | 2006: Fabio Cannavaro | 2007: Kaká | 2008: Cristiano Ronaldo | 2009, 2010, 2011, 2012: Lionel Messi | 2013, 2014: Cristiano Ronaldo | 2015: Lionel Messi | 2016, 2017: Cristiano Ronaldo | 2018: Luka Modrić | 2019: Lionel Messi | 2020: Ballon d’Or Dream Team | 2021: Lionel Messi | 2022: Karim Benzema
France Football
1970: Keïta |
1971: Sunday |
1972: Souleymane |
1973: Bwanga |
1974: Moukila |
1975: Faras |
1976: Milla |
1977: Dhiab |
1978: Razak |
1979: N’Kono |
1980: Onguéné |
1981: Belloumi |
1982: N’Kono |
1983: El-Khatib |
1984: Abega |
1985: Timoumi |
1986: Zaki |
1987: Madjer |
1988: Bwalya |
1989: Weah |
1990: Milla |
1991: Abédi Pelé |
1992: Abédi Pelé |
1993: Abédi Pelé |
1994: Weah
Confédération Africaine de Football
1993: Yekini |
1994: Amuneke |
1995: Weah |
1996: Kanu |
1997: Ikpeba |
1998: Hadji |
1999: Kanu |
2000: M’Boma |
2001: Diouf |
2002: Diouf |
2003: Eto’o |
2004: Eto’o |
2005: Eto’o |
2006: Drogba |
2007: Kanouté |
2008: Adebayor |
2009: Drogba |
2010: Eto’o |
2011: Y. Touré |
2012: Y. Touré |
2013: Y. Touré |
2014: Y. Touré |
2015: Aubameyang |
2016: Mahrez |
2017: Salah |
2018: Salah |
2019: Mané |
2020 |
2021 |
2022: Mané
1992: Abédi Pelé | 1994: Sambia | 1995: Weah | 1996: Amuneke | 1997: Kanu | 1999: Kanu | 2000: M’Boma | 2001: Kuffour | 2002: Diouf | 2003: Okocha | 2004: Okocha | 2005: Barakat | 2006: Essien | 2007: Adebayor | 2008: Abo Treka | 2009: Drogba | 2010: Gyan | 2011: Ayew | 2012: Katongo | 2013: Y. Touré | 2014: Brahimi | 2015: Y. Touré | 2016: Mahrez | 2017: Salah | 2018: Salah
Personendaten | |
---|---|
NAME | Weah, George |
ALTERNATIVNAMEN | Weah, George Manneh Oppong Ousman (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | liberianischer Fußballspieler, Politiker |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1966 |
GEBURTSORT | Monrovia, Liberia |