Lucia Roberta „Lucy“ Tough Bronze (* 28. Oktober 1991 in Berwick-upon-Tweed) ist eine englische Fußballspielerin, die von 2020 bis 2022 wieder für Manchester City WFC spielte[1]. Zwischenzeitlich spielte sie drei Jahre für Olympique Lyon und gewann mit dem Verein dreimal die UEFA Women’s Champions League sowie zweimal das französische Double. Seit 2013 ist sie auch englische Nationalspielerin. 2020 wurde sie zur FIFA-Weltfußballerin des Jahres gewählt.
Lucy Bronze | ||
![]() Lucy Bronze im Trikot von Olympique Lyon (2018) | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Lucia Roberta Tough Bronze | |
Geburtstag | 28. Oktober 1991 | |
Geburtsort | Berwick-upon-Tweed, England | |
Größe | 171 cm | |
Position | Abwehr | |
Juniorinnen | ||
Jahre | Station | |
Sunderland WFC | ||
2009–2010 | North Carolina Tar Heels | |
Frauen | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
0000–2010 | Sunderland WFC | 3 (0) |
2010–2012 | Everton LFC | 17 (2) |
2013–2014 | Liverpool LFC | 28 (3) |
2014–2017 | Manchester City WFC | 34 (5) |
2017–2020 | Olympique Lyon | 50 (3) |
2020–2022 | Manchester City WFC | 31 (2) |
2022– | FC Barcelona | 2 (0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2008 | England U-17 | 6 0(0) |
2009–2010 | England U-19 | 20 0(0) |
2010 | England U-20 | 3 0(0) |
2010–2013 | England U-23 | 5 0(0) |
2013– | England | 100 (11) |
2021– | Vereinigtes Königreich | 4 0(0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 12. Oktober 2022 2 Stand: 11. Oktober 2022 |
Bronze begann ihre Karriere beim Sunderland WFC und erreichte mit diesem unter anderem das Finale um den FA Women’s Cup 2009, das mit 1:2 gegen den Arsenal LFC verloren ging. Als Sieger der Northern Division 2009 war die Mannschaft zur Saison 2009/10 in die National Division der FA Women’s Premier League aufgestiegen. 2009 wechselte sie kurzzeitig zum Studium an die University of North Carolina at Chapel Hill und lief für deren Hochschulmannschaft der North Carolina Tar Heels auf. Nach ihrer Rückkehr nach England wechselte sie 2010 zur Frauenmannschaft des FC Everton. In der FA Women’s Premier League 2009/10 war Everton Vizemeister geworden und hatte sich damit für die Qualifikationsrunde zur UEFA Women’s Champions League 2010/11 qualifiziert. Bronze wurde aber erst in den sechs Spielen der Finalrunde eingesetzt. Das Aus kam im Viertelfinale durch zwei Niederlagen gegen den deutschen Vizemeister FCR 2001 Duisburg. In der Premierensaison der FA Women’s Super League und 2012 belegte Everton jeweils den dritten Platz und verpasste damit die Champions League.
Nach zwei Jahren zog sie weiter zum Lokalrivalen Liverpool LFC. Mit Liverpool gewann sie 2013 und 2014 zweimal in Folge die englische Meisterschaft und qualifizierte sich für die UEFA Women’s Champions League 2014/15. Hier scheiterte Liverpool aber bereits im Sechzehntelfinale nach einem 2:1-Heimsieg durch eine 0:3-Auswärtsniederlage am schwedischen Meisterschaftsdritten Linköpings FC.
Bronze schloss sich zur Saison 2015 den Frauen von Manchester City an.[2] Mit Manchester City wurde sie 2016 erneut englische Meisterin und gewann den WSL Cup. In der UEFA Women’s Champions League 2016/17 bestritt sie acht Spiele und erzielte dabei drei Tore. Im Halbfinale gegen Olympique Lyon kam das Aus nach einer 1:3-Heimniederlage und einem 1:0-Auswärtssieg.
Nach der Vizemeisterschaft 2017 und dem Gewinn des FA Women’s Cup wechselte sie zu Olympique Lyon und wurde dort in zwei Spielzeiten französische Meisterin und gewann 2019 den Coupe de France féminine. Mit Lyon gewann sie zudem die UEFA Women’s Champions League 2017/18 und sicherte den Finaleinzug durch das einzige Tor im Halbfinale gegen ihren Ex-Verein Manchester City.[3]
Im Juli 2018 nahm sie mit der Mannschaft am erstmals ausgespielten Women’s International Champions Cup teil, wo sie im Halbfinale ebenfalls auf ihren Ex-Verein traf und mit 3:0 gewann. Das Finale wurde dann mit 0:1 gegen North Carolina Courage verloren.[4]
In der UEFA Women’s Champions League 2018/19 konnte der Titel durch einen 4:1-Finalsieg gegen den spanischen Vizemeister FC Barcelona verteidigt werden. Bronze kam in allen neun Spielen über die gesamte Spielzeit zum Einsatz und erzielte ein Tor beim 9:0 gegen Ajax Amsterdam. Auch 2019/20 konnte der europäische Titel verteidigt und zudem das Double gewonnen werden. Danach kehrte sie nach Manchester zurück, wo sie einen Zweijahresvertrag erhielt.[5] Verletzungsbedingt kam sie in der Saison 2021/22 erst am Saisonende zu 13 Einsätzen.[6] Nach Ablauf des Vertrags im Juni 2022 beendete sie ihre Engagement in Manchester[1] und wechselte zum FC Barcelona.[7]
Bronze nahm mit der englischen U-19 an den U-19-Fußball-Europameisterschaften 2009 und 2010 teil, wobei nach dem Triumph 2009 in Belarus beim darauffolgenden Turnier der zweite Platz erreicht wurde. Bei der U-20-Weltmeisterschaft 2010 kam sie in allen drei Spielen Englands zum Einsatz. Am 26. Juni 2013 debütierte Bronze gegen Japan in der englischen A-Nationalmannschaft.
Bei der Fußballweltmeisterschaft 2015 in Kanada gehörte Bronze zum englischen Kader. Sie stand in sechs Spielen in der Startelf und spielte immer bis zum Ende des Spiels. Nur im dritten Gruppenspiel gegen Kolumbien wurde sie nicht eingesetzt. Im Achtelfinale gegen Norwegen erzielte sie den 2:1-Siegtreffer, wodurch England erstmals ein K.-o.-Spiel bei der WM gewann. Dieses Tor wurde Kandidat für das „Tor des Turniers“.[8] Auch im Viertelfinale gegen Gastgeber Kanada gelang ihr das zweite Tor für England. Kanada kam zwar noch einmal auf 1:2 heran, konnte aber kein weiteres Tor erzielen, womit England erstmals im Halbfinale stand. Im Halbfinale gegen Titelverteidiger Japan unterlief ihrer Mitspielerin Laura Bassett in der zweiten Minute der Nachspielzeit bei einem Abwehrversuch das entscheidende Eigentor zum 1:2-Endstand. England verpasste dadurch eine mögliche Verlängerung und das Finale. Im Spiel um Platz 3 gelang ihr mit ihrer Mannschaft erstmals ein Sieg gegen Deutschland.
In der Qualifikation für die EM 2017 kam sie zu fünf Einsätzen, in denen sie mithalf kein Gegentor zu kassieren. Bei der EM kam sie in zwei Gruppen- und zwei K.o.-Spielen zum Einsatz. Durch eine 0:3-Niederlage im Halbfinale gegen die Gastgeberinnen verpassten die Engländerinnen das Finale.
In der Qualifikation für die WM 2019 war sie die einzige Engländerin, die alle acht Spiele mitmachte. Bei den 6:0-Siegen gegen Kasachstan und Russland erzielte sie je ein Tor. Mit sieben Siegen und einem Remis qualifizierten sich die Engländerinnen als Gruppensiegerin für die WM.
Ende Februar/Anfang März 2019 gehörte sie zum Kader, der erstmals den SheBelieves Cup gewann, und spielte in den drei Spielen jeweils über die volle Distanz. Sie wurde für die WM 2019 nominiert und spielte damit ihre zweite WM.[9] Bei der WM kam sie in allen sieben Spielen der englischen Mannschaft zum Einsatz, wobei sie keine Minute verpasste und beim 3:0 gegen Norwegen im Viertelfinale das letzte Tor erzielte. Sie wurde in dem Spiel als „Spielerin des Spiels“ ausgezeichnet. Am Ende sprang für ihre Mannschaft der vierte Platz heraus und für sie der „Silberne Ball“ als zweitbeste Spielerin des Turniers.
Am 27. Mai 2021 wurde sie für das Team GB nominiert, das an den wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschobenen Olympischen Spielen in Tokio teilnahm.[10] Bei den Spielen wurde sie im ersten und dritten Gruppenspiel, bei denen sie jeweils über 90 Minuten spielte, und im Viertelfinale gegen Australien eingesetzt, dort aber erst in der 58. Minute eingewechselt. Die Britinnen verloren mit 3:4 nach Verlängerung.
Im der Qualifikation für die WM 2023 kam sie verletzungsbedingt[6] bisher nur in den beiden Spielen im April 2022 zum Einsatz. Am 17. Mai 2022 wurde sie für den vorläufigen EM-Kader benannt.[11] Am 15. Juni wurde sie auch für den finalen Kader berücksichtigt.[12] Bei der EM wurde sie in allen sechs Spielen ihrer Mannschaft eingesetzt, erzielte ein Tor, gab zu zwei Toren die Vorlage und beendete das Turnier mit dem ersten EM-Titel für England. Das Finale gegen Deutschland war ihr insgesamt 100. Länderspiel – inkl. der vier Spiele für die britische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2020. Für England spielte sie zum 100. Mal am 11. Oktober 2022 beim torlosen Remis im Freundschaftsspiel gegen Tschechien.[13]
Nationalmannschaft
Vereinserfolge
2001, 2002: Mia Hamm | 2003, 2004, 2005: Birgit Prinz | 2006, 2007, 2008, 2009, 2010: Marta | 2011: Homare Sawa | 2012: Abby Wambach | 2013: Nadine Angerer | 2014: Nadine Keßler | 2015, 2016: Carli Lloyd | 2017: Lieke Martens | 2018: Marta | 2019: Megan Rapinoe | 2020: Lucy Bronze | 2021: Alexia Putellas
2013: Nadine Angerer | 2014: Nadine Keßler | 2015: Célia Šašić | 2016: Ada Hegerberg | 2017: Lieke Martens | 2018: Pernille Harder | 2019: Lucy Bronze | 2020: Pernille Harder | 2021, 2022: Alexia Putellas
Personendaten | |
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NAME | Bronze, Lucy |
ALTERNATIVNAMEN | Tough Bronze, Lucia Roberta |
KURZBESCHREIBUNG | englische Fußballspielerin |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1991 |
GEBURTSORT | Berwick-upon-Tweed, England |