Marlen Reusser (* 20. September 1991 in Jegenstorf) ist eine Schweizer Radsportlerin.
Marlen Reusser begann ihre sportliche Laufbahn während der Schulzeit als Läuferin; nach mehreren Operationen an den Sprunggelenken musste sie diesen Sport jedoch aufgeben und wechselte zum Schwimmen und zum Radsport.[1] Ab Ende der 2000er Jahre bestritt sie unter anderem Brevets und Triathlons. 2014 nahm sie im Alter von 22 Jahren als jüngste Fahrerin am Alpenbrevet teil.[2]
2017 wurde Marlen Reusser Schweizer Meisterin im Einzelzeitfahren und Vize-Meisterin im Strassenrennen. Daraufhin wurde sie für das Zeitfahren der EM in Kopenhagen nominiert, wo sie Rang 28 belegte, ebenso belegte sie an den Weltmeisterschaften im norwegischen Bergen den 28. Rang[3]. 2018 stürzte sie am Strassenrennen Kiesen schwer und zog sich eine instabile Beckenringfraktur zu.[1] Später im Jahr wurde sie für die Teilnahme bei den Strassen-Weltmeisterschaften im österreichischen Innsbruck nominiert, wo sie im Einzelzeitfahren Platz 17 belegte. 2019 gewann sie das Einzelzeitfahren bei den Europaspielen in Minsk und wurde zweifache Schweizer Meisterin. Bei den UCI-Strassen-Weltmeisterschaften 2019 belegte sie den sechsten Rang im Einzelzeitfahren, im Strassenrennen kam sie als 34. ins Ziel. Bei den Strassen-Weltmeisterschaften im Jahr darauf in Imola wurde sie Vize-Weltmeisterin im Einzelzeitfahren.
Marlen Reusser ist in einer Bauernfamilie in Hindelbank aufgewachsen. Bis sie 16 Jahre alt war, spielte sie Geige und studierte im Rahmen eines Förderprogrammes an der Hochschule der Künste Bern.[2] Nach der Matura studierte sie Medizin und arbeitete als Assistenzärztin für Chirurgie. Noch während der Vorbereitung auf die Strassen-Weltmeisterschaft in Innsbruck arbeitete sie Teilzeit als Ärztin im Spital Langnau.[4] 2021 promovierte sie.[5]
2020 wurde Marlen Reusser mit einem Swiss Cycling Award als Schweizer Radsportlerin des Jahres ausgezeichnet.[6] Im Jahr darauf errang sie bei den Olympischen Spielen in Tokio die Silbermedaille im Einzelzeitfahren. Darüber hinaus wurde sie Europameisterin in dieser Disziplin. Sie gewann die nationalen Titel in Zeitfahren und Strassenrennen und entschied eine Etappe der Simac Ladies Tour für sich.
Marlen Reusser engagiert sich politisch für eine nachhaltige und ökologische Gesellschaft. Von 2008 bis 2009 war sie Präsidentin der Jungen Grünen des Kantons Bern, von 2017 bis 2018 war sie im Vorstand der Grünen Emmental.[7] Reusser setzt sich für einen besseren Status des Frauenradsports ein.[5]
2016–2019 Ellen van Dijk | 2020 Anna van der Breggen | 2021, 2022 Marlen Reusser
1982 Stefania Carmine | 1983 Evelyne Müller | 1984–1989 Edith Schönenberger | 1990 Barbara Heeb | 1991, 1992, 1994, 1995 Luzia Zberg | 1993 Barbara Ganz | 1996 Maria Heim | 1997, 1998 Barbara Heeb | 1999 Priska Doppmann | 2000 Diana Rast | 2001–2003 Nicole Brändli | 2004, 2005, 2007 Sereina Trachsel | 2006 Annette Beutler | 2008, 2009, 2012 Jennifer Hohl | 2010 Emilie Aubry | 2011 Pascale Schnider | 2013, 2016 Doris Schweizer | 2014 Mirjam Gysling | 2015, 2018 Jolanda Neff | 2017 Nicole Hanselmann | 2019, 2021 Marlen Reusser | 2020 Elise Chabbey
1996 Barbara Heeb | 1996–1997 nicht ausgetragen | 1998 Karin Möbes | 1999 nicht ausgetragen | 2000 Nicole Brändli | 2001, 2003 Priska Doppmann | 2002, 2004–2009 Karin Thürig | 2010, 2011 Pascale Schnider | 2012, 2013 Patricia Schwager | 2014 Linda Indergand | 2015, 2016 Doris Schweizer | 2017, 2019, 2020, 2021 Marlen Reusser | 2018 Nicole Hanselmann
2003 Nicole Hofer | 2004 nicht ausgetragen | 2005 Priska Doppmann | 2006, 2010, 2012 Patricia Schwager | 2007–2009 nicht ausgetragen | 2011 Doris Schweizer | 2013 Riccarda Mazzotta | 2014–2016 nicht ausgetragen | 2017 Marlen Reusser | 2018 Martina Krähenbühl
Personendaten | |
---|---|
NAME | Reusser, Marlen |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Radsportlerin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1991 |
GEBURTSORT | Jegenstorf |