Thomas „Tommy“ Pidcock (* 30. Juli 1999 in Leeds) ist ein britischer Radsportler, der auf der Straße, der Bahn, dem Mountainbike und im Cyclocross aktiv ist. 2021 wurde er Olympiasieger im Mountainbikerennen (XCO) und 2022 als erster Brite Weltmeister im Cyclocross.
Kurz vor seinem 16. Geburtstag startete Thomas Pidcock 2015 beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Tiflis.[1] Im Jahre 2016 belegte er bei den Querfeldein-Weltmeisterschaften Platz fünf bei den Junioren. Im gleichen Jahr wurde er Junioren-Europameister im Querfeldeinrennen.
2017 verlief äußerst erfolgreich für den vielseitigen Sportler: Im Querfeldeinrennen wurde er Junioren-Weltmeister, belegte den dritten Platz im Gesamt-Weltcup der Junioren sowie den ersten Platz im Junioren-Ranking der UCI. Zudem wurde er U23-Vizeeuropameister sowie britischer Junioren-Meister. Im selben Jahr errang er den zweiten Weltmeistertitel, als er bei den Straßenweltmeisterschaften das Einzelzeitfahren für sich entschied. Darüber hinaus gewann er die prestigeträchtigen Junioren-Straßenrennen Paris–Roubaix und GP Rüebliland. Im Jahr darauf entschied er den U23-Gesamtweltcup im Querfeldein für sich, wurde U23-Europameister sowie nationaler Meister.
2018 und 2019 fuhr Thomas Pidcock auf der Straße für das Team Wiggins, im Querfeldeinrennen fuhr er bis August 2018 für das Team Telenet Fidea Lions.[2] Für die Saison 2020 wechselte er zum neugegründeten Team TP Racing, das seine Initialen trägt.[3] Anschließend erhielt er einen Dreijahresvertrag beim UCI WorldTeam Ineos Grenadiers.[4]
2019 errang Pidcock bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften 2019 im dänischen Bogense den Titel in der Kategorie U23. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2019 wurde er vor heimischem Publikum in Yorkshire zunächst Vierter, worüber er sich sehr enttäuscht zeigte. Da aber der Erste im Ziel, der Niederländer Nils Eekhoff, disqualifiziert wurde, bekam Pidcock die Bronzemedaille zugesprochen.[5] Nach dem Vorjahreserfolg bei den U23 holte er an den Cyclocross-Weltmeisterschaften 2020 in Dübendorf in der Schweiz im Alter von 20 Jahren Silber.
Im Mountainbikesport wurde Pidcock 2019 britischer U23-Meister im Olympischen Cross-Country. Im Jahr 2020 gewann er beide der einzigen ausgetragenen U23-Rennen des MTB-Weltcups im Cross-Country. Im Oktober 2020 wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und konnte sich im österreichischen Leogang den U23-Weltmeistertitel im XCO sichern.[4] Zuvor gewann er den Auftaktwettbewerb der Weltmeisterschaften und wurde Weltmeister im E-MTB-Cross-country.[6]
Im April 2021 gelang Pidcock durch den Sprintsieg gegen seine Mitausreißer Wout van Aert und Matteo Trentin beim Halbklassiker Pfeil von Brabant sein bis dahin größter Erfolg auf der Straße.[7]
2021 gewann Pidcock bei den Olympischen Spielen in Tokio im Mountainbikerennen die Goldmedaille. Anfang 2022 wurde er bei der WM 2022 in Fayetteville als erster Brite Weltmeister im Cyclocross. Am 14. Juli 2022 setzte er sich auf der 12. Etappe der Tour de France nach Alpe d’Huez durch und gewann damit seine erste Etappe auf einer Grand Tour.
2016/2017
2017/2018
2018/2019
2019/2020
2020/2021
2021/2022
2017
2019
2020
2021
2022
2019
2020
2021
2022
Grand Tour | 2021 | 2022 |
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![]() | – | – |
![]() | – | 17 |
![]() | 67 |
1996: Niederlande Bart Brentjens |
2000: Frankreich
Miguel Martinez |
2004: Frankreich
Julien Absalon |
2008: Frankreich
Julien Absalon |
2012: Tschechien
Jaroslav Kulhavý |
2016: Schweiz
Nino Schurter |
2020: Vereinigtes Konigreich
Thomas Pidcock
Liste der Olympiasieger im Radsport
1950 Jean Robic | 1951–1953 Roger Rondeaux | 1954–1958 André Dufraisse | 1959, 1962, 1964, 1965, 1967 Renato Longo | 1960, 1961, 1963 Rolf Wolfshohl | 1966, 1968–1973 Erik De Vlaeminck | 1974 Albert Van Damme | 1975 Roger De Vlaeminck | 1976–1979, 1986 Albert Zweifel | 1980, 1982–1984 Roland Liboton | 1981 Hennie Stamsnijder | 1985, 1987 Klaus-Peter Thaler | 1988 Pascal Richard | 1989 Danny De Bie | 1990 Henk Baars | 1991 Radomír Šimunek | 1992 Mike Kluge | 1993 Dominique Arnould | 1994 Paul Herijgers | 1995 Dieter Runkel | 1996 Adrie van der Poel | 1997 Daniele Pontoni | 1998, 1999, 2002 Mario De Clercq | 2000 Richard Groenendaal | 2001, 2006, 2007 Erwin Vervecken | 2003, 2004 Bart Wellens | 2005, 2013 Sven Nys | 2008 Lars Boom | 2009, 2012 Niels Albert | 2010, 2011, 2014 Zdeněk Štybar | 2015, 2019–2021 Mathieu van der Poel | 2016–2018 Wout van Aert | 2022 Thomas Pidcock
Personendaten | |
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NAME | Pidcock, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Pidcock, Tommy |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1999 |
GEBURTSORT | Leeds |