Yannick Agnel (* 9. Juni 1992 in Nîmes) ist ein ehemaliger französischer Freistilschwimmer. 2012 gewann er bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaillen über 200 Meter Freistil und mit der französischen 4×100-Meter-Freistilstaffel. 2013 wurde er Weltmeister über 200 m Freistil. Er ist französischer Rekordhalter über 200 und 400 Meter Freistil.
2009 holte Yannick Agnel bei den Europäischen Junioren-Europameisterschaften die Titel über 200 m und 400 m und mit der 4×200-Meter-Staffel. Bei den Europäischen Junioren-Europameisterschaften 2010 verbesserte er bei seinem Goldmedaillengewinn den französischen Rekord über 400 m auf 3:46,26 min.
2010 wurde er Europameister über 400 m und brach den französischen Rekord erneut. Als Startschwimmer der 4×200-Meter-Freistilstaffel, die den dritten Platz belegte, verbesserte er zudem den eigenen Landesrekord auf 1:45,83 min.
Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Shanghai wurde er über 200 m in französischer Rekordzeit von 1:44,99 min Fünfter und über 400 m in 3:45,24 min Sechster. Mit der Freistilstaffel gewann er über 4×200 m die Silbermedaille.
Bei den Olympischen Spielen 2012 in London überholte er als Schlussschwimmer im 4×100-Meter-Rennen auf der letzten Bahn den US-Amerikaner Ryan Lochte und sicherte seinem Team in 3:09,93 min überraschend den Olympiasieg. Im Einzelrennen über 200 m gewann er überlegen seine zweite Goldmedaille in einer Zeit von 1:43,14 min, womit er den nationalen Rekord erneut verbesserte. Zum Abschluss holte er mit Frankreich noch die Silbermedaille in der 4×200 m Freistilstaffel. Im gleichen Jahr erzielte er bei den französischen Kurzbahn-Meisterschaften mit 3:32,27 min über 400 m einen neuen Welt- und mit 7:29,17 min über 800 m einen neuen Europarekord.[1] Agnel wurde 2012 zum Europäischen Schwimmer des Jahres gekürt.
Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Barcelona gewann er wie bei den Olympischen Spielen die Titel über 200 m und mit der französischen 4×100-Meter-Staffel. Zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro wechselte Agnel von Trainer Fabrice Pellerin zu der Trainingsgruppe vom Phelps-Trainer Bob Bowman nach Baltimore in die USA.[2] Bei den Spielen schied er im Vorlauf über 200 m Freistil aus und der damals 24-Jährige kündigte anschließend sein Karriereende an.[3]
Im Dezember 2021 wurde Agnel wegen einer Sexualstraftat im Jahr 2016 staatsanwaltschaftlich angeklagt. Er bestätigte, dass er mit der damals 13-jährigen Tochter seines Trainers Sexualkontakt gehabt hatte, bestritt aber, dass er Zwang ausgeübt habe.[4][5]
1900: Frederick Lane | 1904: Charles Daniels (220 yd) | 1968: Michael Wenden | 1972: Mark Spitz | 1976: Bruce Furniss | 1980: Sergei Kopljakow | 1984: Michael Groß | 1988: Duncan Armstrong | 1992: Jewgeni Sadowy | 1996: Danyon Loader | 2000: Pieter van den Hoogenband | 2004: Ian Thorpe | 2008: Michael Phelps | 2012: Yannick Agnel | 2016: Sun Yang | 2020: Tom Dean
Liste der Olympiasieger im Schwimmen
1964: Vereinigte Staaten Clark, Austin, Ilman, Schollander (USA) |
1968: Vereinigte Staaten
Zorn, Rerych, Spitz, Walsh (USA) |
1972: Vereinigte Staaten
Edgar, Murphy, Heidenreich, Spitz (USA) |
1984: Vereinigte Staaten
Cavanaugh, Heath, Biondi, Gaines (USA) |
1988: Vereinigte Staaten
Jacobs, Dalbey, Jager, Biondi (USA) |
1992: Vereinigte Staaten
Hudepohl, Biondi, Jager, Olsen (USA) |
1996: Vereinigte Staaten
Olsen, Davis, Schumacher, Hall (USA) |
2000: Australien
Klim, Fydler, Callus, Thorpe (AUS) |
2004: Sudafrika
Schoeman, Ferns, Townsend, Neethling (RSA) |
2008: Vereinigte Staaten
Phelps, Weber-Gale, Jones, Lezak (USA) |
2012: Frankreich
Leveaux, Gilot, Lefert, Agnel (FRA) |
2016: Vereinigte Staaten
Dressel, Phelps, Held, Adrian (USA) |
2020: Vereinigte Staaten
Dressel, Pieroni, Becker, Apple (USA)
Liste der Olympiasieger im Schwimmen
1973: James Montgomery | 1975: Tim Shaw | 1978: Bill Forrester | 1982: Michael Groß | 1986: Michael Groß | 1991: Giorgio Lamberti | 1994: Antti Kasvio | 1998: Michael Klim | 2001: Ian Thorpe | 2003: Ian Thorpe | 2005: Michael Phelps | 2007: Michael Phelps | 2009: Paul Biedermann | 2011: Ryan Lochte | 2013: Yannick Agnel | 2015: James Guy | 2017: Sun Yang | 2019: Sun Yang | 2022: David Popovici
1926: Arne Borg | 1927: Arne Borg | 1931: István Bárány | 1934: Jean Taris | 1938: Björn Borg | 1947: Alex Jany | 1950: Alex Jany | 1954: György Csordás | 1958: Ian Black | 1962: Johan Bontekoe | 1966: Frank Wiegand | 1970: Gunnar Larsson | 1974: Alexander Samsonow | 1977: Sergei Russin | 1981: Borut Petrič | 1983: Wladimir Salnikow | 1985: Uwe Daßler | 1987: Uwe Daßler | 1989: Artur Wojdat | 1991: Jewgeni Sadowy | 1993: Antti Kasvio | 1995: Steffen Zesner | 1997: Emiliano Brembilla | 1999: Paul Palmer | 2000: Emiliano Brembilla | 2002: Emiliano Brembilla | 2004: Emiliano Brembilla | 2006: Juri Prilukow | 2008: Juri Prilukow | 2010: Yannick Agnel | 2012: Paul Biedermann | 2014: Velimir Stjepanović | 2016: Gabriele Detti | 2018: Mychajlo Romantschuk | 2020: Martin Maljutin | 2022: Lukas Märtens
Personendaten | |
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NAME | Agnel, Yannick |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Schwimmer |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1992 |
GEBURTSORT | Nîmes |