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Der FK Viktoria Žižkov ist ein tschechischer Fußballverein aus dem Prager Stadtteil Žižkov. Der 1903 von Studenten gegründete Verein war vor dem Zweiten Weltkrieg hinter den Stadtrivalen Sparta Prag und Slavia Prag einer der populärsten und erfolgreichsten Fußballklubs.

Viktoria Žižkov
Basisdaten
Name FK Viktoria Žižkov a.s.
Sitz Žižkov (Prag), Tschechien
Gründung 1903
Farben rot-weiß
Präsident Luděk Vinš
Website fkvz.cz
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Jindrich Trpisovsky
Spielstätte eFotbal Aréna
Plätze 5.037 Sitzplätze
Liga 3. Liga
2021/22   16. Platz, 2. Liga
Heim
Auswärts

Vereinsgeschichte



Gründung und Jahre in der Tschechoslowakei


1903 wurde im Prager Stadtteil Žižkov von Studenten des Real-Gymnasiums ein Sportverein namens Viktoria gegründet. Der Klub führte 1925 den Professionalismus ein und wurde Mitglied in der Asociačni Liga. Drei Jahre später errang Viktoria Žižkov zum ersten und vorerst letzten Mal den Meistertitel. 1934 stieg Žižkov aus der höchsten Spielklasse ab, nur zwei Jahre später gelang der Wiederaufstieg. 1947 wurde Žižkov Tabellenletzter und verabschiedete sich für lange Zeit aus der 1. Liga. In den Niederungen des Fußballs angekommen verschwand Viktoria Žižkov 1952 durch die Fusion mit Avia Čakovice von der Fußballlandkarte, zur selben Zeit wurde aber ein Nachfolgeklub namens Slavoj gegründet, der sich 1965 in Viktoria Žižkov umbenannte. Wieder in der 2. Liga angekommen entging Žižkov 1967 der Aufstieg nur knapp, Platz zwei reichte am Ende nicht. 1979 stieg Viktoria Žižkov in die Divize (4. Liga) ab, der Aufstieg in die ČFL (3. Liga) gelang erst 1989.


Meistermannschaft 1927/28


Pokalerfolge und Europacup


Eintrittskarte von V. Žižkov aus der Saison 2000/2001
Eintrittskarte von V. Žižkov aus der Saison 2000/2001

1992 nutzte der Klub die finanzielle Not des Zweitligisten JZD Slušovice und übernahm dessen Platz. Ohne sich sportlich für die 2. Liga qualifiziert zu haben, wurde die Mannschaft Tabellenerster. Damit war Viktoria Žižkov 45 Jahre nach dem Abstieg wieder erstklassig. Die Erstligapremiere am 20. August 1993 war nicht erfolgreich, Žižkov unterlag Union Cheb mit 0:1. 1994 gewann Viktoria Žižkov den tschechischen Pokalwettbewerb. Nachdem man im Halbfinale Slavia Prag besiegt hatte, gelang dies auch im Finale gegen Sparta Prag, allerdings erst im Elfmeterschießen. In der Qualifikation zum Europapokal der Pokalsieger besiegte Žižkov den schwedischen Vertreter IFK Norrköping zuhause mit 1:0 und erreicht damit nach einem 3:3 auswärts die 1. Hauptrunde. Das Heimspiel gegen FC Chelsea wurde in Jablonec nad Nisou ausgetragen, da das eigene Stadion für Europapokalspiele nicht zugelassen war. In der folgenden Saison erreichte Viktoria Žižkov erneut das Pokalendspiel, unterlag dieses Mal jedoch gegen den SK Hradec Králové. Platz Fünf in der Liga war der bis dahin größte Erfolg in der eigenständigen tschechischen Liga. 2001 besiegte die Mannschaft im Finale des tschechischen Pokals Sparta Prag nach Verlängerung. Das Heimspiel der ersten UEFA-Cup-Runde gegen den FC Tirol Innsbruck, das im Stadion Evžena Rošického ausgetragen werden musste, endete 0:0, in Innsbruck unterlag Žižkov mit 0:1 und schied aus.

2002 entging Viktoria Žižkov um Haaresbreite der Gewinn der Meisterschaft. Am letzten Spieltag reichte der Mannschaft im Derby gegen Slavia ein Unentschieden zum Triumph. Bis zur 86. Spielminute hielt man ein 0:0, ehe Pavel Kuka für Slavia traf, Žižkov damit gar auf den dritten Platz verwies und um die Qualifikation zur Champions League brachte. Nach dem Schlusspfiff wurden diverse Bestechungsspekulationen laut. Vor allem Verteidiger Tomáš Hunal musste sich von Mitspielern vorwerfen lassen, er habe absichtlich schlecht gespielt. 2003 wurde die Mannschaft erneut Dritter, diesmal allerdings mit 15 Punkten Rückstand auf Meister Sparta.


Bestechungsskandal


Wie sich zwei Jahre nach dem knapp verpassten Meistertitel herausstellen sollte, war Žižkov tatsächlich in einen Bestechungsskandal verwickelt – allerdings in umgekehrter Rolle. Viktoria-Manager Ivan Hornik hatte durch geheime Spielabsprachen und Schiedsrichterbestechung den Klub überhaupt erst in die Lage gebracht, um den Meistertitel mitzuspielen. Es war der bis dato größte aufgedeckte Bestechungsskandal im tschechischen Fußball. In einem Gerichtsverfahren im Jahr 2006 wurde Hornik als Hauptangeklagter zu einer Haftstrafe von sieben Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 900.000 tschechischen Kronen (zum damaligen Zeitpunkt umgerechnet ca. 31.500 Euro) verurteilt. Auch mehrere Funktionäre und Manager anderer Vereine sowie Schiedsrichter wurden für ihre Verwicklung in den Skandal mit geringfügigen Bewährungs- bzw. Geldstrafen bedacht.


Fahrstuhljahre


Ein Jahr später stieg Viktoria Žižkov als Vorletzter aus der Gambrinus Liga ab, trotz erneuter Schiedsrichterbestechung. Zu Beginn der Zweitligasaison 2004/05 wurde der Verein mit zwölf Punkten Abzug bestraft. Die Rückkehr in die Gambrinus Liga gelang in der Saison 2006/07, in der Saison 2008/09 stieg die Mannschaft in die 2. Liga ab. Der erneute Aufstieg in die erste Spielklasse gelang in der Saison 2010/11, als der Verein aus dem gleichnamigen Stadtteil den zweiten Platz hinter Dukla Prag erreichte. Erneut war es aber nur ein kurzes Gastspiel in der obersten Liga: nach einer turbulenten Saison und mit nur 19 Punkten stieg Viktoria als Tabellenletzter der Saison 2011/12 gleich wieder ab. In den darauffolgenden Jahren platzierte sich Viktoria Žižkov stets im oberen Tabellendrittel und spielte in der Saison 2015/16 auch um den Aufstieg mit. Anstatt der Rückkehr in die erste Liga stand am Ende der Saison aber der Absturz in die dritte Liga: Wegen anhaltender finanzieller Probleme verweigerte der tschechische Verband dem Verein die Lizenz, Viktoria Žižkov musste in die Česká fotbalová liga absteigen. Die Rückkehr in die zweite Liga gelang aber bereits wieder ein Jahr später. Dort konnte sich Viktoria in den darauffolgenden Spielzeiten im Mittelfeld der Liga konsolidieren.


Vereinsnamen


Der Verein wurde 1903 als Sportovni kroužek Viktoria Žižkov gegründet. Ab 1904 nannte er sich SK Viktoria Žižkov. 1950 folgte eine Umbenennung in Sokol Viktoria Žižkov, 1951 in Sokol ČSAD Žižkov. 1952 fusionierte der Verein mit Avia Čakovice, im selben Jahr wurde ein Nachfolgeverein namens TJ Slavoj Žižkov gegründet, der sich ab 1965 TJ Viktoria Žižkov nannte. Von 1973 bis 1982 hieß der Verein TJ Viktoria Žižkov Strojimport, von 1982 bis 1992 TJ Viktoria Žižkov PSO. Seither lautet die offizielle Bezeichnung FK Viktoria Žižkov.


Spieler



Trainer



Erfolge



Internationale Wettbewerbe



Mitropa-Cup


Teilnahme am Mitropa-Cup, einem der ersten internationalen Wettbewerbe im europäischen Fußball:

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1928Mitropa-Cup ViertelfinaleJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Građanski Zagreb8:42:3 (A)6:1 (H)
HalbfinaleOsterreich SK Rapid Wien7:94:3 (H)2:3 (A)
1:3 in Wien1
1 Viktoria Žižkov hatte für eine finanzielle Entschädigung auf einen neutralen Austragungsort verzichtet.

Europapokalbilanz


Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1994/95Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Schweden IFK Norrköping4:31:0 (H)3:3 (A)
1. Runde England FC Chelsea2:42:4 (A)00:0 (H)1
2000/01UEFA-Pokal 1. Runde Osterreich FC Tirol Innsbruck0:10:0 (H)0:1 (A)
2002/03UEFA-Pokal Vorrunde San Marino SP Domagnano5:02:0 (A)03:0 (H)2
1. Runde Schottland Glasgow Rangers(a)3:3(a)02:0 (H)21:3 (A)
2. Runde Spanien Betis Sevilla0:400:1 (H)20:3 (A)
2003/04UEFA-Pokal Vorrunde Kasachstan Zhenis Astana6:103:0 (H)23:1 (A)
1. Runde Danemark Brøndby IF0:20:1 (A)00:1 (H)2
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 16 Spiele, 6 Siege, 3 Unentschieden, 7 Niederlagen, 20:18 Tore (Tordifferenz +2)

1 Stadion Střelnice, Jablonec nad Nisou

Spielstätten


eFotbal Aréna
eFotbal Aréna

Viktoria Žižkov wechselte in seiner Geschichte mehrmals die Plätze. Bis 1909 wurde auf „Na Baklovce“ gespielt, ab da „Na Ohradě“. Diesen Ascheplatz kann man auch heute noch besuchen. 1929 wurde dem Verein dort gekündigt, und ein Stadion mit einer Kapazität von 38.000 Zuschauern wurde unweit in Staré Strašnice hochgezogen. Das Stadion diente als Velodrom, auch heute noch wird es von der Radabteilung der TJ Kovo Praha genutzt, Adresse: Na Třebešíně. Dem Nachfolgeverein Slavoj Žižkov diente als Platz das heute noch bestehende Stadion an der Seifertova třída. Die ursprüngliche Kapazität betrug 15.000 Zuschauer.

Erst 1968 wurde eine Sitzplatztribüne für 2.000 Menschen errichtet. In den letzten Jahren wurden die Stehränge mit Sitzplätzen ausgestattet, wodurch die ursprüngliche Atmosphäre litt. Die Kapazität wurde durch diese Maßnahme auf knapp 4.600 Zuschauer gesenkt. Nach dem Aufstieg in die Gambrinus Liga im Juni 2007 wurde eine zusätzliche Hintertortribüne mit 1.000 Plätzen errichtet, so dass das Stadion nun über 5.600 Sitzplätze verfügt.

2012 erhielt das Stadion Viktoria den Sponsorennamen eFotbal Aréna und bietet derzeit für die Besucher 5.037 Sitzplätze.[1]




Einzelnachweise


  1. fkvz.cz: Stadion auf der Homepage des Vereins (Memento des Originals vom 7. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fkvz.cz (tschechisch)

На других языках


- [de] FK Viktoria Žižkov

[en] FK Viktoria Žižkov

FK Viktoria Žižkov is one of the oldest football clubs in the Czech Republic, from Žižkov (since 1922 part of Prague). It plays in the Czech National Football League, the second tier of football in the country. The club won the Czechoslovak First League title in the 1927–28 season. It has also won two editions of the Czech Cup.

[es] Fotbalový Klub Viktoria Žižkov

El Fotbalový Klub Viktoria Žižkov (AFI: [ˈʒɪʃkof]) es un club de fútbol de la República Checa de la ciudad de Praga. Fue fundado en 1903 y juega actualmente en la MSFL, la Tercera División de la República Checa.

[ru] Виктория Жижков

«Викто́рия Жи́жков» (чеш. FK Viktoria Žižkov) — один из старейших чешских футбольных клубов. Он был основан группой студентов в 1903 году в городе Жижков (с 1922 года — часть Праги). Основная часть успехов клуба пришлась на период между двумя мировыми войнами — до 1948 года «Виктория» была третьим среди самых успешных чешских клубов. После Второй мировой войны клуб оказался в низших дивизионах, где выступал до 1993 года, когда произошло возвращение «Виктории» в элиту чешского футбола. После этого «Виктория Жижков» дважды (в 1994 и 2001) выигрывала Кубок Чехии и четыре раза участвовала в еврокубках. В 2002 году «Виктория» неожиданно выбила из Кубка УЕФА шотландского чемпиона «Рейнджерс». В 2004 году после ряда плохих результатов и коррупционного скандала клуб оказался во втором дивизионе. Возвращение в Гамбринус Лигу произошло в 2007 году. По результатам сезона 2008/09 команда заняла последнее место в Гамбринус Лиге и вернулась во вторую лигу.



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