Christoph Harting (* 10. April 1990[1] in Cottbus) ist ein deutscher Diskuswerfer und wurde in dieser Disziplin im Jahr 2016 Olympiasieger. Er ist 2,07 m groß und hat ein Wettkampfgewicht von 120 kg.
Christoph Harting ![]() | ||||||||||||||||||||||
Nation | Deutschland![]() | |||||||||||||||||||||
Geburtstag | 10. April 1990 (32 Jahre) | |||||||||||||||||||||
Geburtsort | Cottbus, Deutschland Demokratische Republik 1949![]() | |||||||||||||||||||||
Größe | 207 cm | |||||||||||||||||||||
Gewicht | 120 kg | |||||||||||||||||||||
Beruf | Bundespolizeibeamter | |||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Disziplin | Diskuswurf, Kugelstoßen | |||||||||||||||||||||
Bestleistung | 68,37 m (Diskus) 17,75 m (Kugel) | |||||||||||||||||||||
Verein | SCC Berlin | |||||||||||||||||||||
Trainer | Torsten Lönnfors | |||||||||||||||||||||
Status | aktiv | |||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||
letzte Änderung: 21. Juli 2018 |
Harting ist Bundespolizist im Rang eines Polizeikommissars.[2] Seit 2011 ist er Angehöriger der Bundespolizeisportschule Kienbaum, der Spitzensportfördereinrichtung der Bundespolizei für Sommer- und Ganzjahressportarten.[3]
Christoph Harting gewann dreimal in Folge die Deutschen Meisterschaften der U23-Junioren (2010 bis 2012) und wurde 2011 Fünfter bei den U23-Europameisterschaften.[4] Durch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2015 qualifizierte er sich für die Weltmeisterschaften 2015 in Peking, bei denen er den achten Platz belegte. Bei den Europameisterschaften 2016 wurde er Vierter.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er vier Jahre nach dem Triumph seines Bruders Robert die Goldmedaille.[5] Lange lag er in diesem Wettbewerb auf dem zweiten Rang hinter dem fünf Durchgänge führenden Polen Piotr Małachowski, bis er von dem späteren Vierten Martin Kupper und Bronzemedaillengewinner Daniel Jasinski im letzten Durchgang zunächst auf Platz vier verdrängt wurde. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 68,37 m setzte Harting sich mit dem letzten Wurf des Wettbewerbs an die Spitze. Für den Olympiasieg wurde er am 1. November 2016 von Bundespräsident Joachim Gauck wie die anderen Medaillengewinner mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[6]
2017 wurde er mit 62,51 m bei den Deutschen Meisterschaften Vierter und verfehlte mit dieser Weite die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2017.[7] Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin scheiterte er ohne gültigen Versuch in der Qualifikation.[8]
Harting startete zunächst für den SC Charlottenburg und ist aktuell Mitglied des SCC Berlin.
Christoph Harting ist der jüngere Bruder des Diskuswurf-Olympiasiegers von 2012, Robert Harting. Die Brüder sind das erste Geschwisterpaar, das bei Olympischen Sommerspielen unmittelbar nacheinander denselben Einzelwettbewerb gewinnen konnte.[9]
Für Aufregung sorgte 2016 das Verhalten Hartings nach seinem Olympiasieg, als er gegenüber den Journalisten im Stadion alle Interviews ablehnte und bei der Siegerehrung während der Nationalhymne die Arme verschränkte und teilweise pfiff oder mitschunkelte, wofür er anschließend auch von DLV-Präsident Clemens Prokop und dem Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft Michael Vesper öffentlich kritisiert wurde.[10] Später entschuldigte er sich für sein Verhalten mit der Begründung, seinen Erfolg im Moment der Siegerehrung noch nicht verarbeitet gehabt zu haben.[11] Einzelne Medien berichteten auch selbstkritisch, dass das Verhalten Hartings medial überinszeniert wurde, als Reaktion auf dessen Interviewablehnung gegenüber einzelnen Journalisten nach seinem Olympiasieg.[12]
1896: Vereinigte Staaten 44 Robert Garrett |
1900: Ungarn 1867
Rudolf Bauer |
1904: Vereinigte Staaten 45
Martin Sheridan |
1908: Vereinigte Staaten 46
Martin Sheridan (freier und klassischer Stil) |
1912: Finnland Großfurstentum 1883
Armas Taipale (ein- und beidhändig) |
1920: Finnland
Elmer Niklander |
1924: Vereinigte Staaten 48
Bud Houser |
1928: Vereinigte Staaten 48
Bud Houser |
1932: Vereinigte Staaten 48
John Anderson |
1936: Vereinigte Staaten 48
Ken Carpenter |
1948: Italien
Adolfo Consolini |
1952: Vereinigte Staaten 48
Sim Iness |
1956: Vereinigte Staaten 48
Al Oerter |
1960: Vereinigte Staaten
Al Oerter |
1964: Vereinigte Staaten
Al Oerter |
1968: Vereinigte Staaten
Al Oerter |
1972: Tschechoslowakei
Ludvík Daněk |
1976: Vereinigte Staaten
Mac Wilkins |
1980: Sowjetunion 1955
Wiktor Raschtschupkin |
1984: Deutschland Bundesrepublik
Rolf Danneberg |
1988: Deutschland Demokratische Republik 1949
Jürgen Schult |
1992: Litauen 1989
Romas Ubartas |
1996: Deutschland
Lars Riedel |
2000: Litauen 1989
Virgilijus Alekna |
2004: Litauen 1989
Virgilijus Alekna |
2008: Estland
Gerd Kanter |
2012: Deutschland
Robert Harting |
2016: Deutschland
Christoph Harting |
2020: Schweden
Daniel Ståhl
Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik
Personendaten | |
---|---|
NAME | Harting, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diskuswerfer |
GEBURTSDATUM | 10. April 1990 |
GEBURTSORT | Cottbus, DDR |