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Margaret Court AC MBE (* 16. Juli 1942 als Margaret Jean Smith in Albury, New South Wales) ist eine ehemalige australische Tennisspielerin. Sie war eine der besten Profispielerinnen der Geschichte und ihr gelang sowohl im Einzel als auch im Mixed ein Grand Slam. Darüber hinaus hat sie im Laufe ihrer Karriere mit 64 Grand-Slam-Titeln (Einzel, Doppel und Mixed) mehr Siege bei den vier wichtigsten Turnieren gesammelt als jede andere Tennisspielerin.

Margaret Court
Margaret Court, 1970
Spitzname: The Arm
Nation: Australien Australien
Geburtstag: 16. Juli 1942
Größe: 175 cm
1. Profisaison: 1960
Rücktritt: 1977
Spielhand: Rechts
Einzel
Karrieretitel: 92 (in der Open Era)
Höchste Platzierung: 1 (1973)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrieretitel: 48 (in der Open Era)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben


Margaret Court begann im Alter von acht Jahren mit dem Tennissport. Mit 13 entschloss sie sich nach eigenem Bekunden, mehr als nur Clubmeisterschaften zu spielen. Wenig später gewann sie einen Titel bei den „State Underage Championships“. Die australische Tennislegende Frank Sedgeman ermutigte sie mit den Worten, mit ihren Anlagen habe sie das Zeug, die erste australische Wimbledon-Siegerin zu werden. Dieses Ziel, so Smith später, habe ihrem sportlichen Ehrgeiz den entscheidenden Anstoß gegeben.

1960 gewann sie als 18-Jährige ihren ersten Titel bei den Australian Championships (seit 1968 Australian Open) – der Auftakt für insgesamt elf australische Single-Championships, von denen sie die ersten sieben in Folge gewann.

Courts Stärken waren vor allem ihre Athletik und ihre Reichweite. Bei einer Körpergröße von fast sechs englischen Fuß war sie nur schwer auszuspielen. Sie hatte einen harten Aufschlag, einen guten Flugball und war am Netz kaum zu passieren, ein Umstand, der ihr bald den Spitznamen „the arm“ bescherte.

1963 löste sie die Vorhersage ihres Landsmanns Frank Sedgeman ein. Aufgrund ihres starken Aufschlags und ihrer Vorhand gewann Court als erste australische Frau den Titel in Wimbledon. Gegnerin war Billie Jean King, gegen die Court noch im Jahr zuvor in der ersten Runde verloren hatte. Mit ihrem Partner Ken Fletcher gelang Court zudem ein Grand Slam im Mixed.

Von 1960 bis 1966 dominierte sie das Welttennis und errang 13 Major-Siege. Sie gewann im Einzel sieben Mal die Australian Championships, je zweimal in Paris (1962/1964), Wimbledon (1963/1965) und bei den U.S. National Championships (1962/1965).

1966 zog sie sich überraschend vom Wettkampftennis zurück,[1] heiratete am 29. Oktober 1967 in Perth Barry Court[2] und gründete eine Familie. Nachdem sie alle ihre sportlichen Ziele erreicht hatte, habe sie die Motivation verloren, weiterhin Wettkämpfe zu bestreiten, sagte sie rückblickend.[3]

Im November 1967 kehrte die Australierin bei den NSW Championships in Sydney auf die Tenniscourts zurück.[4] Sie begründete den Schritt im Nachhinein damit, dass sie ihrem Mann die Tennisspielerin nicht habe vorenthalten wollen. Gleichzeitig habe sie in ihrer Ruhepause ein neues Ziel ins Auge gefasst, welches ihr die Motivation zurückgebracht habe: den Grand Slam im Einzel zu gewinnen. 1969 gewann Court drei der vier Grand-Slam-Turniere. Auch wenn der Wimbledon-Titel zum Grand Slam fehlte, war Court schon bald wieder die Nummer 1 im Damentennis.

Rekord-Grand-Slam-Siegerinnen im Dameneinzel
Rang Tennisspielerin Titel
1. Australien Margaret Court 24
2. Vereinigte Staaten Serena Williams 23
3. Deutschland Steffi Graf 22
4. Vereinigte Staaten Helen Wills Moody 19
5. Vereinigte Staaten Chris Evert 18
Tschechoslowakei / Vereinigte Staaten Martina Navratilova
7. Frankreich Suzanne Lenglen 12
Vereinigte Staaten Billie Jean King
Stand: 28. Januar 2017

1970 gewann Court alle vier Grand-Slam-Titel des Kalenderjahres und war damit erst die zweite Frau nach Maureen Connolly im Jahr 1953, die dieses Kunststück schaffte (1988 konnte Steffi Graf als dritte und bisher letzte den Grand Slam gewinnen). Es war Courts insgesamt erfolgreichstes Jahr auf der Tour. Von 27 gespielten Turnieren gewann die Australierin 21. 104 Siegen standen nur sechs Niederlagen gegenüber. Im Wimbledon-Finale besiegte sie Billie Jean King mit 14:12 und 11:9. Mit nun insgesamt 20 Siegen bei Grand-Slam-Turnieren im Einzel überbot sie den Rekord von Helen Wills Moody. Bei einem kleinen Turnier in North Carolina kreuzten sich erstmals die Wege von Court und ihrer zukünftigen Herausforderin Chris Evert. Die 15-Jährige gewann mit 7:6 und 7:6.

Die Margaret Court Arena vor der Rod Laver Arena im Melbourne Park
Die Margaret Court Arena vor der Rod Laver Arena im Melbourne Park

Bis 1973 gewann Court noch vier weitere Grand-Slam-Turniere im Einzel. Es war das letzte Jahr, in dem die Australierin die Szene dominierte; sie gewann 18 von 25 Turnieren, siegte 102-mal bei nur sechs Niederlagen, darunter die Australian, die French und die US Open. Einer ihrer bemerkenswertesten Siege ereignete sich bei den French Open, wo es der 31-jährigen Court gelang, die 18-jährige Evert mit 6:7, 7:6 und 6:4 noch einmal in Schach zu halten. Die Zukunft gehörte aber der jungen Amerikanerin, die 1974 die Australierin als beste Spielerin ablöste.

Endgültig zurückgetreten ist Court 1977, als sie das dritte ihrer vier Kinder erwartete. In ihrer herausragenden Karriere gewann sie 24 Grand-Slam-Titel im Einzel (Rekord) und sie war in sieben Jahren die Nummer 1 der Welt: 1962, 1963, 1964, 1965, 1969, 1970 und 1973. Des Weiteren erreichte sie in Einzel, Doppel und im Mixed die Rekordzahl von 64 Grand-Slam-Titeln. Sie ist (neben Doris Hart und Martina Navrátilová) eine von nur drei Spielerinnen, die bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in allen Kategorien gewonnen haben.

1979 wurde Margaret Court in die Hall of Fame des Tennissports aufgenommen. 2007 wurde sie mit dem Titel Officer of the Order of Australia ausgezeichnet.[5] Sie lebt in Perth in Australien.


Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren


Grand-Slam-Sieger im Tennis
JahrTennisspieler(in)Wettbewerb
1938Vereinigte Staaten 48 Don BudgeHerreneinzel
1951Australien Ken McGregor
Australien Frank Sedgman
Herrendoppel
1953Vereinigte Staaten 48 Maureen ConnollyDameneinzel
1960Brasilien 1960 Maria Bueno
mit verschiedenen Partnerinnen
Damendoppel
1962Australien Rod LaverHerreneinzel
1963Australien Margaret Smith
Australien Ken Fletcher
Mixed
1965Australien Margaret Smith
mit verschiedenen Partnern
Mixed
1967Australien Owen Davidson
mit verschiedenen Partnerinnen
Mixed
1969Australien Rod LaverHerreneinzel
1970Australien Margaret CourtDameneinzel
1984Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Damendoppel
1988Deutschland Bundesrepublik Steffi GrafDameneinzel
1998Schweiz Martina Hingis
mit verschiedenen Partnerinnen
Damendoppel
! mit verschiedenen Partnern   ! Golden Slam  fett Einzel

Einzel


Turnier 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 Titel
Australian Open AF S S S S S S S F S S S S VF 11
French Open VF S VF S F HF S S 3 S 5
Wimbledon VF 2 S F S HF VF HF S F HF HF 3
US Open HF S F AF S VF S S HF S VF 5

Doppel


Turnier 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 Titel
Australian Open F S S S F S F HF S S S S F 8
French Open 3 F F S S S F HF HF S 4
Wimbledon F HF F S 3 F VF S VF F VF VF 2
US Open 2 VF S F S F S F S S 5

Mixed


Turnier 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 Titel
Australian Open S S S HF F S 4
French Open HF S S S 3 S HF 3 4
Wimbledon HF S F S S S HF 2 F S 5
US Open S S S S S S S S F HF 8

Kritik


Court, die sich der Pfingstbewegung anschloss und Anfang der 1980er Jahre eine eigene Pfingstgemeinde gründete,[6] steht wegen homophober Äußerungen in der öffentlichen Kritik, die auch von ehemaligen Tennisspielern wie Martina Navratilova, Billie Jean King und John McEnroe vorgetragen wird.[7][6][8] Navratilova schlug vor, die Margaret Court Arena in Melbourne in Evonne Goolagong Arena umzubenennen.[9] Court äußerte weiter, dass der Teufel in die Medien, die Politiker sowie die Bildung eindringe und das Ziel habe, „Gedanken und Mund“ („mind and mouth“) zu kontrollieren.[10]



Commons: Margaret Court – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Miss Smith to stay retired. In: The Canberra Times. National Library of Australia, 12. Dezember 1966, abgerufen am 1. Dezember 2017 (englisch).
  2. Margaret Smith weds. In: The Canberra Times. National Library of Australia, 30. Oktober 1967, abgerufen am 1. Dezember 2017 (englisch).
  3. Margaret Smith back to tennis. In: The Canberra Times. National Library of Australia, 7. Oktober 1967, abgerufen am 1. Dezember 2017 (englisch).
  4. Margaret for London title. In: The Canberra Times. National Library of Australia, 21. November 1967, abgerufen am 1. Dezember 2017 (englisch).
  5. It's an Honour. (Nicht mehr online verfügbar.) Australia Government, archiviert vom Original am 23. Oktober 2009; abgerufen am 22. Juli 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.itsanhonour.gov.au
  6. Gerald Marzorati: Should Margaret Court’s Name Be Removed from an Arena at the Australian Open? Abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  7. Ein Idol wird zur Belastung. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  8. Süddeutsche Zeitung: Margaret Court: Protest gegen die „verrückte Tante“. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  9. Navratilova nennt Court „Rassistin und homophobe Person“. (Spiegel Online)
  10. Simon Kent: Tennis Great Margaret Court Decries Transgender Athletes, LGBT Rights as ‘Of the Devil’. 30. Dezember 2019, abgerufen am 27. Januar 2020 (englisch).
Personendaten
NAME Court, Margaret
ALTERNATIVNAMEN Smith, Margaret Jean (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG australische Tennisspielerin
GEBURTSDATUM 16. Juli 1942
GEBURTSORT Albury, New South Wales, Australien

На других языках


- [de] Margaret Court

[en] Margaret Court

Margaret Court AC MBE (née Smith; born 16 July 1942), also known as Margaret Smith Court, is an Australian retired former world No. 1 tennis player and a Christian minister. Considered one of the greatest tennis players of all time, her 24 major singles titles and total of 64 major titles (including 19 Grand Slam women's doubles and 21 Grand Slam mixed doubles titles) are the most in tennis history. Court was born in Albury, New South Wales. In 1960, aged 17, she won the first of seven consecutive Australian Open singles titles. She completed a Career Grand Slam at the age of 21 with her victory at Wimbledon in 1963. Taking a brief hiatus in 1966 and 1967, Court played as an amateur until the advent of the Open Era in 1968. She completed a Grand Slam by winning all four major singles titles in 1970, part of a record six consecutive major singles victories. She gave birth to her first child in 1972, but returned to tennis later in the year and won three Grand Slam singles titles in 1973. She took similar breaks after her second and third children were born, retiring from the game in 1977.

[es] Margaret Court

Margaret Jean Court AO MBE, también conocida como Margaret Smith Court, es una exjugadora de tenis profesional. Es considerada una de las tenistas más grandes de la historia tras haber sido la única en lograr 24 títulos individuales de Grand Slam. Nacida el 16 de julio de 1942 en Albury, Australia.

[ru] Корт, Маргарет

Ма́ргарет Джин Корт AO (англ. Margaret Jean Court), также известная как Маргарет Смит-Корт (англ. Margaret Smith Court; род. 16 июля 1942, Олбери, Австралия) — австралийская теннисистка, победительница 62 турниров Большого шлема в 1960—1975 годах (24 в одиночном разряде, 19 в женском парном и 19 в смешанном парном разрядах), что является непревзойдёнными рекордами в истории тенниса как по числу побед в сумме, так и по числу одиночных и смешанных титулов. Если учитывать разделённое чемпионское звание на Открытом чемпионате Австралии в 1965 и 1969 годах в смешанном парном разряде, когда финал не игрался, то число побед Корт на турнирах Большого шлема достигает 64.



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