Bert Grabsch (* 19. Juni 1975 in Lutherstadt Wittenberg, DDR) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Bert Grabsch wuchs in Seegrehna bei Lutherstadt Wittenberg auf. Zunächst spielte er Fußball und wurde dann von seinem älteren Bruder Ralf, zwischenzeitlich ebenfalls Radprofi, zum Radsport gelockt. 1986 begann er bei der BSG Chemie Piesteritz mit dem Radsporttraining. 1989 wechselte er zum SC DHfK Leipzig.
Im Jahr 1997 wurde er Profi beim Radsportteam Agro-Adler Brandenburg. 1999 wechselte er zum Team Cologne und 2001 zum Phonak Cycling Team. In den Jahren 2007 bis 2011 fuhr er für das deutsche Team T-Mobile, bzw. dessen US-amerikanisches Nachfolgeteam Highroad. Nach dessen Auflösung wechselte Grabsch zur Saison 2012 ins belgische Team Omega Pharma-Quickstep.
Bei den Straßen-Weltmeisterschaften 2008 im italienischen Varese verbuchte Grabsch den bis dato größten Erfolg seiner Karriere, als er überlegen mit über 40 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Weltmeister im Einzelzeitfahren wurde. In den Jahren 2007 bis 2009 und 2011 wurde er jeweils Deutscher Zeitfahrmeister. Bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012 wurde er Achter im Zeitfahren.
Nach Ende der Saison 2013 beendete Bert Grabsch seine Profi-Karriere.[1]
An seinem neuen Wohnort Brandenburg an der Havel gehört er seit dem 15. Oktober 2017 der Abteilung Radsport des Brandenburger SC Süd 05 als Amateur an.[2]
Auch sein älterer Bruder Ralf Grabsch war Radrennfahrer und ist jetzt Radsportfunktionär und -trainer.
Grand Tour | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 |
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![]() | 61 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
![]() | – | – | 81 | 103 | 107 | 105 | – | 134 | 169 | – | 125 | – |
![]() | – | – | 86 | – | – | DNF | – | DNF | – | 136 | – | – |
Bert Grabsch lebte einige Jahre in der Schweiz in verschiedenen Orten im Bezirk Kreuzlingen (Kanton Thurgau), darunter Bottighofen, Tägerwilen, am Bodensee.
Er hatte früher eine kaufmännische Ausbildung absolviert, arbeitete für 2 Jahre in einem Radsportgeschäft und schloss 2017 ein zweijähriges Marketingstudium bei der Swiss Marketing Academy[3] ab. Im Sommer 2017 zog er mit seiner Familie von Tägerwilen nach Brandenburg an der Havel um, wo er ab September in einem Radsportgeschäft arbeitete, das er ab 1. Januar 2018 als Inhaber übernommen hat.[4][5]
Grabsch ist verheiratet und hat zwei Töchter (* ~2004 und ~2011).
1994 Chris Boardman | 1995 Miguel Indurain | 1996 Alex Zülle | 1997 Laurent Jalabert | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000 Serhij Hontschar | 2001 Jan Ullrich | 2002 Santiago Botero | 2003–2005 Michael Rogers | 2006, 2007 Fabian Cancellara | 2008 Bert Grabsch | 2009, 2010 Fabian Cancellara | 2011–2013, 2016 Tony Martin | 2014 Bradley Wiggins | 2015 Wassil Kiryjenka | 2017 Tom Dumoulin | 2018, 2019 Rohan Dennis | 2020, 2021 Filippo Ganna | 2022 Tobias Foss
1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2019, 2021 Tony Martin | 2022 Lennard Kämna
Vor 1994 wurde diese Disziplin nur für Amateure ausgetragen, Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren (Amateure)
Personendaten | |
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NAME | Grabsch, Bert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1975 |
GEBURTSORT | Lutherstadt Wittenberg, Bezirk Halle, DDR |