Dietmar „Didi“ Kühbauer (* 4. April 1971 in Heiligenkreuz, Niederösterreich) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Seit Mai 2022 trainiert er den LASK.
Der gebürtige Niederösterreicher feierte bereits mit 16 Jahren als Spieler von Admira Wacker sein Debüt in der österreichischen Bundesliga. 1992 berief ihn der damalige Teamchef Ernst Happel erstmals in die österreichische Nationalmannschaft, im Sommer desselben Jahres wechselte er von der Südstadt nach Hütteldorf zum SK Rapid Wien.
Obwohl der Verein bis 1994 in großen finanziellen Schwierigkeiten steckte und sportlich nur mäßig erfolgreich war, stand Kühbauer permanent im Kader der ÖFB-Auswahl. Bei Rapid bildete sich eine Gruppe um den jungen Spieler, die für gute Stimmung und 1994/95 auch für sehr ansprechende sportliche Leistungen sorgte. Das Ergebnis war der österreichische Cupsieg. Im Sommer 1995 verpflichtete Rapid ÖFB-Teamspieler Peter Stöger. Mit diesem, Andreas Heraf, Stephan Marasek und Zoran Barisic bildete man das beste Mittelfeld der Liga. Die Folge war der Gewinn der österreichischen Meisterschaft, international schaffte man den Einzug ins Europacupfinale der Pokalsieger.
1996/97 spielte er seine beste Saison für die Grün/Weißen, aufgrund vieler Undiszipliniertheiten reichte es jedoch nicht für den Meistertitel. Im Februar 1997 erlitt er seinen bisher größten und schmerzvollsten Schicksalsschlag. Seine schwangere Frau Michaela verunglückte auf dem Weg zum Flughafen (sie wollte ihren Mann vom Trainingslager abholen) bei einem Verkehrsunfall schwer und starb nach einem halben Jahr im Koma liegend an den Folgen. Kühbauer musste einen Neuanfang machen und wechselte in die Primera División zu Real Sociedad.
Einem sehr erfolgreichen ersten folgten zwei durchschnittlichere Jahre, weswegen er im Sommer 2000 zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg wechselte. Dort hatte er einen glücklichen Start und mit starken Leistungen war er für kurze Zeit Kapitän der Werkself. Die Erfolgswelle hielt nicht lange an, Kühbauer wurde als Kapitän degradiert, verlor seinen Stammplatz und wechselte schließlich im Sommer 2002 in die zweite österreichische Bundesliga zu seinem Heimatverein SV Mattersburg. Dort folgte gleich in der ersten Saison der Aufstieg in die oberste Spielklasse. Nach einigen Jahren im Mittelfeld der Liga schaffte man mit dem Erreichen des ÖFB-Cupfinales 2006 erstmals einen internationalen Startplatz und in der Herbstsaison 2006 den sehr guten zweiten Tabellenrang in der Liga.
Nach der Saison 2007/08 gab Kühbauer seinen Rücktritt aus dem Profifußball bekannt. Im Sommer 2012 spielte Kühbauer wieder beim unterklassigen SV Rohrbrunn Fußball.
Im Dezember 2008, nachdem er die Trainer-A Lizenz erhalten hatte, trat er seine erste Trainerstation bei den Admira Amateuren an. Im April 2010 wurde er zum Cheftrainer von Admira Wacker Mödling befördert, nachdem Walter Schachner vorzeitig entlassen worden war.
In seiner ersten Saison als Admira-Trainer vollzog Kühbauer mit einem verkürzten Budget und einer jungen Mannschaft einen erfolgreichen Start in seine erste volle Trainersaison, die er am 24. Mai 2011 mit dem Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg der Admira in die österreichische Bundesliga beendete. Er ist der erste Trainer der Admira seit Milan Miklavic in der Saison 1999/2000, der eine komplette Saison auf der Admira-Trainerbank überstanden hat. In seiner ersten Saison als Trainer der Admira in der österreichischen Bundesliga erreichte Kühbauer mit dem Team den dritten Rang in der Schlusstabelle und die Qualifikation für die Europa League. In der Saison 2012/13 war die Admira aufgrund der Abgänge der Mannschaftsstützen Christopher Dibon, Marcel Sabitzer und Philipp Hosiner und zahlreicher Verletzungen weniger erfolgreich und wahrte erst in der letzten Runde durch einen 1:0-Auswärtssieg beim SV Mattersburg den Klassenerhalt. Dennoch wurde am 11. Juni 2013 Kühbauers Vertrag, der bis 2014 gelaufen wäre, einvernehmlich gelöst. Kühbauer deutete als Grund dafür den sich abzeichnenden Sparkurs bei der Admira an.[1]
Am 2. September 2013 verpflichtete ihn der österreichische Bundesligist Wolfsberger AC nach der Trennung von Trainer Slobodan Grubor.[2]
Nach einer sehr erfolgreichen Saison 2014/15, bei der der WAC nach zwischenzeitlicher Tabellenführung auf Rang 5 zu liegen kam, verlief die Österreichische Fußballmeisterschaft 2015/16 vor allem im ersten Drittel als sehr dürftig. Der WAC lag nach 16 Runden auf dem letzten Platz und war somit abstiegsgefährdet. Darum musste Kühbauer am 25. November 2015 seinen Trainersessel räumen.[3]
Am 1. April 2018 übernahm Kühbauer das Amt als Trainer des SKN St. Pölten von seinem Vorgänger Oliver Lederer.[4] Im Oktober 2018 wechselte er zum Ligakonkurrenten SK Rapid Wien, für den er bereits als Spieler aktiv gewesen war. Dort erhielt er einen Vertrag bis Sommer 2021, der im April 2021 bis Sommer 2023 verlängert wurde.[5][6][7] Nach drei Jahren wurde Kühbauer im November 2021 entlassen. Unter seine Amtszeit fielen jeweils zwei Vizemeistertitel sowie Qualifikationen für die Gruppenphase der UEFA Europa League.[8] In die Saison 2021/22 war Rapid national allerdings unterdurchschnittlich gestartet, nach 14 Spieltagen standen lediglich vier Siege zu Buche und man befand sich in der sehr engen Liga (zwischen dem vierten und dem letzten Platz lagen lediglich fünf Punkte) auf dem siebten Rang.
Im Mai 2022 übernahm er den LASK als Trainer und erhielt einen bis Juni 2024 laufenden Vertrag.[9]
Tobias Anselm | Husein Balić | Jan Boller | Nemanja Celic | Florian Flecker | Thomas Gebauer | Thomas Goiginger | Sascha Horvath | Branko Jovičić | Ákos Kecskés | Efthymis Koulouris | Tobias Lawal | Yannis Letard | Marin Ljubičić | Felix Luckeneder | Peter Michorl | Keito Nakamura | Nikolas Polster | Marvin Potzmann | René Renner | Alexander Schlager | Filip Stojković | Filip Twardzik | Fredy Valencia | Philipp Wiesinger | Philipp Ziereis | Gabriel Zirngast | Robert Žulj
Cheftrainer: Dietmar Kühbauer
Robin Dutt (Wolfsberger AC) | Ferdinand Feldhofer (SK Rapid Wien) | Christian Heinle (SV Ried) | Christian Ilzer (SK Sturm Graz) | Matthias Jaissle (FC Red Bull Salzburg) | Miroslav Klose (SCR Altach) | Dietmar Kühbauer (LASK) | Markus Mader (SC Austria Lustenau) | Peter Pacult (SK Austria Klagenfurt) | Manfred Schmid (FK Austria Wien) | Klaus Schmidt (TSV Hartberg) | Thomas Silberberger (WSG Tirol)
1967 Grausam | 1968 Bjerregaard | 1969 Parits | 1970 Bjerregaard | 1971 Pumm | 1972 Gallos | 1973 Krankl | 1974 Krankl | 1975 Prohaska | 1976 Schachner | 1977 Krankl | 1978 Schachner | 1979 Schachner | 1980 Feurer | 1981 Feurer | 1982 Krankl | 1983 Sara | 1984 Pacult | 1985 Prohaska | 1986 Kienast | 1987 Konsel | 1988 Krankl | 1989 Fjørtoft | 1990 Pecl | 1991 Pecl | 1992 Herzog | 1993 Konrad | 1994 Konrad | 1995 Konsel | 1996 Kühbauer | 1997 Kühbauer | 1998 Kühbauer | 1999 Vastić | 2000 Schopp | 2001 Wallner | 2002 Kühbauer | 2003 Kühbauer | 2004 Kühbauer | 2005 Hofmann | 2006 Hofmann | 2007 Prödl | 2008 Hofmann | 2009 Hofmann | 2010 Junuzović | 2011 Hofmann | 2012 Hosiner | 2013 Alaba | 2014 Alaba | 2015 Alaba | 2016 Schaub | 2017 Schaub | 2018 Arnautović | 2019 Schlager | 2020 Trauner
Personendaten | |
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NAME | Kühbauer, Dietmar |
ALTERNATIVNAMEN | Kühbauer, Didi |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 4. April 1971 |
GEBURTSORT | Heiligenkreuz im Lafnitztal, Burgenland |