Steffen Hofmann (* 9. September 1980 in Würzburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und nunmehriger -trainer. Er spielte zuletzt von 2002 bis 2018 mit halbjähriger Unterbrechung (Rückrunde der Saison 2005/06 beim TSV 1860 München) für den österreichischen Bundesligisten SK Rapid Wien. Mit 540 Spielen für Rapid Wien ist er Rekordspieler und mit 25 Toren der erfolgreichste Torschütze Rapids in UEFA-Bewerben.[1][2]
Steffen Hofmann | ||
![]() Steffen Hofmann (2015) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 9. September 1980 | |
Geburtsort | Würzburg, Deutschland | |
Größe | 173 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1985–1993 | 1. FC Kirchheim | |
1993–1996 | Würzburger FV | |
1996–1999 | FC Bayern München | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1999–2002 | FC Bayern München Amateure | 84 (26) |
2001–2002 | FC Bayern München | 1 0(0) |
2002–2006 | SK Rapid Wien | 109 (26) |
2006 | TSV 1860 München | 16 0(2) |
2006–2018 | SK Rapid Wien | 325 (72) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
Deutschland U-16 | 6 0(0) | |
1996–1997 | Deutschland U-17 | 12 0(1) |
1997–1998 | Deutschland U-18 | 3 0(1) |
2003–2004 | Team 2006 | 3 0(0) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2020–2021 | SK Rapid Wien II (Co-Trainer) | |
2021 | → SK Rapid Wien (interim) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Über die Jugendvereine 1. FC Kirchheim und Würzburger FV, für die Steffen Hofmann vom fünften bis sechzehnten Lebensjahr spielte, gelangte er 1996 in die Jugendabteilung des FC Bayern München, in der er bis 1999 aktiv war.
Von 1999 bis 2002 gehörte er dem Amateur-Kader der Bayern an, für den er in der Regionalliga Süd 84 Mal zum Einsatz kam und dabei 26 Tore erzielte. Sein Debüt gab er am 19. August 2000 (4. Spieltag) beim torlosen Unentschieden gegen den 1. FC Schweinfurt 05, bei dem er in der 78. Minute für Philipp Bönig eingewechselt wurde. Sein erstes Tor gelang ihm am 28. Oktober 2000 (14. Spieltag) zum 1:0-Führungstreffer bei der 1:6-Niederlage beim SSV Jahn Regensburg.
Am 27. Oktober 2001 (11. Spieltag) gab Hofmann sein Debüt in der Bundesliga, als er – beim 2:0-Auswärtserfolg über den 1. FC Köln – in der 90. Minute für Claudio Pizarro eingewechselt wurde.
2002 wechselte er zum österreichischen Bundesligisten SK Rapid Wien. Dort bildete der Spielmacher gemeinsam mit Andreas Ivanschitz eines der besten Mittelfeldduos der Liga. Er wurde im Jahre 2004 zum Spieler des Jahres in Österreich gewählt und führte Rapid als Mannschaftskapitän 2005 zum 31. Meistertitel der Vereinsgeschichte und zum Einzug in die Gruppenphase der Champions League. In der Winterpause der Saison 2005/06 wechselte Steffen Hofmann zum Zweitligisten TSV 1860 München, bei dem er aber sportlich nicht an seine Erfolge in Österreich anknüpfen konnte.
Im Juli 2006 kehrte er zu Rapid Wien zurück und verletzte sich im ersten Pflichtspiel gegen die SV Ried. 105 Tage später gab er sein Comeback gegen Pasching und wurde in der Folgezeit zur spielbestimmenden Figur. 2008 übernahm er die Kapitänsschleife. Beim SK Rapid war er Publikumsliebling und wird „Fußballgott“ genannt. Für viele Fans verkörpert er den typischen Rapidspieler, der sich vor allem durch hohe Einsatzbereitschaft und Ausdauer auszeichnet. Auch für seine gefährlichen Freistöße und präzisen Torvorlagen ist Hofmann bekannt. Hofmann wurde in der Saison 2007/08 mit 28 Torvorlagen bester Vorbereiter in Europa. In der Saison 2008/09 musste er sich den Titel mit dem Mittelfeldspieler Xavi vom FC Barcelona teilen, da es beide Spieler auf 22 Torvorlagen brachten.
Im Februar 2010 verlängerte er seinen Vertrag auf weitere drei Jahre. Die Vertragsverlängerung wurde unmittelbar vor dem Spitzenspiel gegen den FC Red Bull Salzburg bekannt gegeben, nachdem Hofmann die Monate zuvor mit zahlreichen internationalen Vereinen in Verbindung gebracht wurde.
In der Saison 2009/10 wurde er mit 20 Toren zum einzigen Mal in seiner Karriere österreichischer Torschützenkönig, was in Österreich bis dahin keinem anderen Mittelfeldspieler gelang. Mit dem Bundesligaspiel am 9. April 2016 (30. Spieltag), beim 2:2-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den Wolfsberger AC, bestritt Hofmann als erst zweiter Spieler des SK Rapid Wien sein 500. Pflichtspiel.[3]
Im Sommer 2017 gab er wegen seiner sinkenden Einsatzzeit seine Kapitänsschleife an Stefan Schwab weiter und wurde zum Ehrenkapitän ernannt.[4]
Hofmanns Vertragslaufzeit endete am 30. Juni 2018.[5] Nach dem Auslaufen seines Vertrages beendete er seine Karriere.[6] Sein letztes Pflichtspiel am 20. Mai 2018 (35. Spieltag) beim 4:1-Sieg gegen den SCR Altach krönte er – nach Einwechslung für Philipp Schobesberger in der 66. Minute – mit dem Treffer zum Endstand in der 73. Minute.[7][8] Dies war sein erstes Tor in der Saison und das letzte in seiner Karriere.
Es gab Bemühungen seitens des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), Steffen Hofmann als gebürtigen Deutschen für Österreichs Nationalmannschaft spielen zu lassen. Einer raschen Einbürgerung des mit einer Österreicherin verheirateten Profis hätte nichts im Weg gestanden, die FIFA-Statuten machten einen Wechsel Hofmanns zum ÖFB schließlich jedoch unmöglich, da dieser als Jugendlicher bereits in Auswahlspielen des DFB (U-16 bis U-18) zum Einsatz kam. Ein Wechsel wäre zwar bis zu einem gewissen Datum möglich gewesen, scheiterte jedoch am Fristversäumnis der Österreicher. Die Einladung zur Asien-Reise 2005 der deutschen A-Nationalmannschaft musste Hofmann krankheitsbedingt absagen; weitere Berufungen blieben aus.[9] Hofmann spielte erstmals im deutschen Nationaltrikot am 30. April 2003: Mit dem Team 2006 erreichte er – in der 46. Minute für Albert Streit eingewechselt – ein 0:0 in der Türkei gegen die A 2-Mannschaft. Danach spielte er noch zweimal gegen die Auswahl Russlands. Am 4. September 2003 in Aalen beim 3:2-Erfolg und am 27. April 2004 in Moskau beim 1:1-Unentschieden.
Im September 2020 übernahm er interimistisch die Zweitligamannschaft von Rapid als Cheftrainer.[10] Im Januar 2021 wurde er schließlich als Cheftrainer bestätigt, da Hofmann nicht die nötige Lizenz verfügte, stellte diese seit Beginn seiner Zeit bei Rapid II Franz Maresch zur Verfügung.[11] Während dieser Zeit wurde Hofmann immer offiziell als Co-Trainer geführt. Zur Saison 2021/22 übernahm Patrick Jovanovic den Cheftrainerposten, Hofmann blieb wie schon vorher Co.[12] Im November 2021 übernahm er gemeinsam mit Thomas Hickersberger interimistisch das Cheftraineramt bei der ersten Mannschaft Rapids.[13] In drei Spielen unter der Führung des Duos holte Rapid jeweils einen Sieg, Niederlage und Remis. Ende des Monats wurde Ferdinand Feldhofer zum Cheftrainer bestellt und die beiden kehrten wieder auf ihre ursprüngliche Position zurück.
Im Januar 2022 verließ Hofmann den Trainerstab von Rapid II und wurde Sportkoordinator von Rapid.[14]
Seit Mai 2017 ist Steffen Hofmann Botschafter beim Wiener Integrationsprojekt Kicken ohne Grenzen, das jungen Menschen ohne leistungsorientierte Aufnahmekriterien die Teilnahme an regelmäßigen kostenlosen Trainings ermöglicht und in weiterer Folge Bildungsangebote bereitstellt, die einen Einstieg ins Schulsystem oder Berufsleben erleichtern. Für Projekte der Caritas engagierte er sich ebenfalls mehrfach.[15]
1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi
1984, 1985: Herbert Prohaska | 1986: Toni Polster | 1987: Heribert Weber | 1988: Herbert Prohaska | 1989: Gerhard Rodax | 1990: Andreas Ogris | 1991: Néstor Gorosito | 1992: Andreas Herzog | 1993: Franz Wohlfahrt | 1994: Heimo Pfeifenberger | 1995: Michael Konsel | 1996: Ivica Vastić | 1997: Toni Polster | 1998, 1999: Ivica Vastić | 2000: Radosław Gilewicz | 2001: Ronald Brunmayr | 2002: Vladimír Janočko | 2003: Andreas Ivanschitz | 2004: Steffen Hofmann | 2005: Mario Bazina | 2006: Alexander Zickler | 2007: Ivica Vastić | 2008: Marc Janko | 2009: Steffen Hofmann | 2010: Zlatko Junuzović | 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016: David Alaba | 2017: Marcel Sabitzer | 2018: Marko Arnautović | 2019: Erling Haaland | 2020, 2021: David Alaba
1967 Grausam | 1968 Bjerregaard | 1969 Parits | 1970 Bjerregaard | 1971 Pumm | 1972 Gallos | 1973 Krankl | 1974 Krankl | 1975 Prohaska | 1976 Schachner | 1977 Krankl | 1978 Schachner | 1979 Schachner | 1980 Feurer | 1981 Feurer | 1982 Krankl | 1983 Sara | 1984 Pacult | 1985 Prohaska | 1986 Kienast | 1987 Konsel | 1988 Krankl | 1989 Fjørtoft | 1990 Pecl | 1991 Pecl | 1992 Herzog | 1993 Konrad | 1994 Konrad | 1995 Konsel | 1996 Kühbauer | 1997 Kühbauer | 1998 Kühbauer | 1999 Vastić | 2000 Schopp | 2001 Wallner | 2002 Kühbauer | 2003 Kühbauer | 2004 Kühbauer | 2005 Hofmann | 2006 Hofmann | 2007 Prödl | 2008 Hofmann | 2009 Hofmann | 2010 Junuzović | 2011 Hofmann | 2012 Hosiner | 2013 Alaba | 2014 Alaba | 2015 Alaba | 2016 Schaub | 2017 Schaub | 2018 Arnautović | 2019 Schlager | 2020 Trauner
Personendaten | |
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NAME | Hofmann, Steffen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 9. September 1980 |
GEBURTSORT | Würzburg, Deutschland |