Gerald Mortag (* 8. November 1958 in Gera) ist ein deutscher Radsporttrainer und ehemaliger deutscher Radsportler, der für die DDR startete.
Als Kind spielte Gerald Mortag zunächst vor allem Fußball. Nachdem er erfolgreich an der Ausscheidung zur Kleinen Friedensfahrt teilgenommen hatte, wurden Radsporttrainer auf ihn aufmerksam und er begann bei der BSG Empor St. Gangloff mit dem Radsporttraining.[1] Kurze Zeit später wurde er zum Leistungszentrum SG Wismut Gera geholt.[2] Seinen ersten DDR-Meistertitel gewann er 1975 in der Einerverfolgung der Klasse Jugend A, auch den Titel bei der Kinder- und Jugendspartakiade konnte er im selben Jahr erringen.[3]
Als Bahnradsportler wurde Mortag für die DDR dreimal Weltmeister in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung (1977, 1978, 1979). Bei den Olympischen Sommerspielen 1980 gewann er in derselben Disziplin die Silbermedaille mit Uwe Unterwalder, Volker Winkler und Matthias Wiegand, wofür er mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet wurde.[4] Weiterhin gewann er mit der SG Wismut Gera vier DDR-Meistertitel auf der Winterbahn: 1977 und 1980 im Zweier-Mannschaftsfahren, 1982 in der Mannschaftsverfolgung sowie 1983 in der Einerverfolgung.[5] Auf der Bahn der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin gewann er die „Internationale Zweier-Mannschaftsmeisterschaft“ 1982 mit Lutz Haueisen als Partner. 1984 gelang ihm ein erneuter Sieg, diesmal mit Jörg Köhler als Partner. 1982 gewann er die 6 Tage um den Preis der Jungen Welt mit Olaf Ludwig als Partner.
1987 erhielt er an der DHfK Leipzig sein Trainerdiplom. Bis 2009 war er gemeinsam mit Jens Lang Sportlicher Leiter des Thüringer Energie Teams. Er ist Vorsitzender des Förderkreises Radsport Gera e.V.[6] sowie Trainer und Stützpunktleiter beim SSV Gera 1990.
Unter seinen Schützlingen befanden sich Radsportler wie Marcel Barth, Eric Baumann, Sascha Damrow, John Degenkolb, André Greipel, Robert Retschke, Andreas Schillinger, Sebastian Siedler und Robert Wagner.[2]
1962 Deutschland Bundesrepublik Rudolph / Rohr / May / Claesges |
1963 Sowjetunion 1955
Belgardt / Tereschtschenkow / Moskwin / Romanow |
1964 Deutschland Bundesrepublik
Claesges / Link / Henrichs / Streng |
1965 Sowjetunion 1955
Moskwin / Tereschtschenkow / Koljuschew / Wukolow |
1966 Italien
Chemello / Castello / Roncaglia / Pancino |
1967 Sowjetunion 1955
Moskwin / Koljuschew / Bykow / Latsis |
1968 Italien
Chemello / Bosisio / Morbiato / Roncaglia |
1969 Sowjetunion 1955
Moskwin / Kusnezow / Bykow / Kuskow |
1970 Deutschland Bundesrepublik
Haritz / Hempel / Vonhof / Claußmeyer |
1971 Italien
Algeri / Bazzan / Morbiato / Borgognoni |
1973 Deutschland Bundesrepublik
Schumacher / Vonhof / Lutz / Haritz |
1974 Deutschland Bundesrepublik
Schumacher / Vonhof / Lutz / Thurau |
1975 Deutschland Bundesrepublik
Schumacher / Vonhof / Lutz / Braun |
1977 Deutschland Demokratische Republik 1949
Dürpisch / Mortag / Wiegand / Winkler |
1978 Deutschland Demokratische Republik 1949
Unterwalder / Mortag / Wiegand / Winkler |
1979 Deutschland Demokratische Republik 1949
Haueisen / Mortag / Grosser / Winkler |
1981 Deutschland Demokratische Republik 1949
Macha / Dittert / Grosser / Winkler |
1982 Sowjetunion
Chrabzow / Krasnow / Mowtschan / Nikitenko |
1983 Deutschland Bundesrepublik
Gölz / Günther / Strittmatter / Marx |
1985 Italien
Amadio / Brunelli / Grisondi / Martinello |
1986 Tschechoslowakei
Soukop / Trčka / Buchta / Černý |
1987 Sowjetunion
Jekimow / Krasnow / Manakow / Chmelinin |
1989 Deutschland Demokratische Republik 1949
Blochwitz / Wolf / Liese / Fulst |
1990 Sowjetunion
Baturo / Bersin / Neljubin / Gontschenkow |
1991 Deutschland
Glöckner / Steinweg / Lehmann / Walzer
Weitere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Elite)
1949 Horst Heinemann/Paul Scherner | 1950 Bruno Zieger/Georg Stoltze | 1951 Günter Oldenburg/Heinz Busse | 1952 Rolf Nitzsche/Heinz Rölke | 1953 Günter Fleck/Erich Mähne | 1954 Jürgen Simon/Schmidt | 1955 Ronny Maraun/Fritz Jährling | 1956 Horst Tüller/Fritz Jährling | 1957 Heinz Wahl/Hans Wagner | 1958 Siegfried Köhler/Werner Malitz | 1959 Rainer Pluskat/Harry Seidel | 1960 Konrad Imrschler/Konrad Nentwig | 1961, 1963, 1965–1967 Siegfried Köhler/Wolfgang Schmelzer | 1962 Bernd Barleben/Manfred Klieme | 1964 Jürgen Pommerenke/Jürgen Wanzlick | 1968 Heinz Richter/Günter Weihe | 1969 Hans-Joachim Haustein/Horst Willgruber | 1970–1972 Heinz Richter/Thomas Huschke | 1973 Manfred Ulbricht/Herbert Richter | 1974 Klaus-Dieter Greil/Horst Wagner | 1975 Helmut Taudte/Klaus-Dieter Schenk | 1976 Thomas Huschke/Uwe Unterwalder | 1979 Helmut Taudte/Thomas Helbig | 1980 Volker Winkler/Dieter Stein | 1981 Dieter Stein/Frank Kühn | 1982 Hans-Joachim Pohl/Thomas Schnelle | 1983 Gerald Mortag/Jörg Köhler | 1984 Axel Grosser/Jens Wittek
Personendaten | |
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NAME | Mortag, Gerald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radsportler |
GEBURTSDATUM | 8. November 1958 |
GEBURTSORT | Gera |