Linn Persson (* 27. Juni 1994 in Torsby) ist eine schwedische Biathletin. Sie debütierte 2015 im Weltcup und stand dort 2019 erstmals in einem Einzelrennen auf dem Podest. Mit der Staffel wurde sie 2022 Olympiasiegerin.
Linn Persson ![]() | |||||||||||||||||||||||||
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Verband | Schweden![]() | ||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 27. Juni 1994 (28 Jahre) | ||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Torsby | ||||||||||||||||||||||||
Größe | 165[1] cm | ||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 61 kg | ||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||
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Verein | SK Bore | ||||||||||||||||||||||||
Trainer | Johannes Lukas, Jean-Marc Chabloz | ||||||||||||||||||||||||
Debüt im Europacup/IBU-Cup | 2012 | ||||||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 2015 | ||||||||||||||||||||||||
Weltcupsiege | 3 Staffelsiege | ||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||
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Weltcupbilanz | |||||||||||||||||||||||||
Gesamtweltcup | 14. (2020/21) | ||||||||||||||||||||||||
Einzelweltcup | 10. (2020/21) | ||||||||||||||||||||||||
Sprintweltcup | 14. (2021/22) | ||||||||||||||||||||||||
Verfolgungsweltcup | 11. (2019/20) | ||||||||||||||||||||||||
Massenstartweltcup | 17. (2020/21, 2021/22) | ||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 23. April 2022 |
Persson wuchs in der Gemeinde Torsby im westschwedischen Värmland auf, begann im Kindesalter mit dem Skilaufen und wechselte 2003 zum Biathlon. Ihr Heimatverein ist der SK Bore. In ihrer Jugend nahm sie am Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival 2011[2] sowie an den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 in Innsbruck teil. Bei den Jugendweltmeisterschaften 2012 in Kontiolahti gewann sie zusammen mit Hanna Öberg und Lotten Sjödén im Staffelrennen die Silbermedaille. Zwischen 2012 und 2015 erhielt sie einzelne Einsätze im IBU-Cup, der zweithöchsten Rennserie im Erwachsenenbereich. Als bestes Einzelergebnis erzielte sie dabei einen 18. Rang im Dezember 2014 im Einzel in Obertilliach. Nachdem sie bei der Junioren-WM 2015 mit mehreren Top-Ten-Ergebnissen von allen Schwedinnen am erfolgreichsten abgeschnitten hatte, wurde sie für das Saisonfinale in Chanty-Mansijsk erstmals ins Weltcupteam berufen.
Ab der Saison 2015/16 startete Persson regelmäßig im Weltcup. Gleich zu Beginn des Winters lief sie – vor heimischem Publikum in Östersund – gemeinsam mit Tobias Arwidson die Single-Mixed-Staffel, benötigte nur einen Nachlader für 20 Treffer und belegte den vierten Rang. Im weiteren Saisonverlauf erreichte sie in mehreren Einzelrennen die Punkteränge der vorderen 40 Athletinnen und nahm in den schwedischen Staffeln die Position der Start- oder Schlussläuferin ein. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme wurde sie mit Anna Magnusson, Mona Brorsson und Ingela Andersson Staffelzehnte und belegte als bestes Einzelergebnis einen 34. Platz im Sprint. 2016/17 verpasste Persson bei allen Weltcup-Einzelstarts die ersten 50 Ränge und beendete die Saison mit anhaltenden Rückenschmerzen vorzeitig im Januar.[3] In der Folgesaison erreichte sie in Oberhof als Sprintachte erstmals die Top Ten in einem Einzelweltcuprennen, wenige Tage später stand sie als Startläuferin mit der drittplatzierten Frauenstaffel zum ersten Mal auf dem Podium. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann die Staffel um Persson als Startläuferin, gefolgt von Brorsson, Magnusson und Hanna Öberg, die Silbermedaille. Als bestes Einzelresultat erreichte sie den elften Rang im – von ihrer Teamkollegin Öberg gewonnenen – 15-Kilometer-Rennen und qualifizierte sich erstmals in ihrer Laufbahn für einen Massenstart, den sie auf dem 22. Platz abschloss.
In den auf die Olympischen Spiele von Pyeongchang folgenden Wintern steigerte Persson ihre Ergebnisse insbesondere durch eine Verbesserung der Laufleistung. 2018 entsprachen ihre Zeiten etwa dem Durchschnitt des Feldes, in der Saison 2021/22 waren sie mehr als zwei Prozent schneller.[4] Dabei hielt sie ihre Trefferquote bei etwa 85 Prozent, womit sie im Schießen zu den 20 besten unter den regelmäßig im Weltcup eingesetzten Biathletinnen zählte. Mit der Staffel gewann Persson bei der Heim-WM in Östersund 2019 eine weitere Silbermedaille, als Startläuferin blieb sie dabei ohne Schießfehler. Im März 2021 feierte sie in Nové Město na Moravě ihre ersten Staffel-Weltcuperfolge: Zunächst gewann sie am 4. März mit dem Frauenquartett, zehn Tage später lief sie gemeinsam mit Sebastian Samuelsson zum Sieg in der Single-Mixed-Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking holte Persson gemeinsam als Startläuferin gemeinsam mit Mona Brorsson, Hanna Öberg und Elvira Öberg die olympische Goldmedaille in der Staffel.
Ihre besten Einzel-Resultate fuhr Persson in Wettkämpfen mit vier Schießeinlagen ein: Beim Massenstart in Annecy-Le Grand-Bornand wurde sie am 22. Dezember 2019 Dritte und im Zielsprint um den zweiten Rang nur um zwei Zehntelsekunden von Dorothea Wierer geschlagen. In der Verfolgung von Nové Město im März 2021 verbesserte sie sich mit der besten Tageszeit vom 21. auf den 4. Platz.[5] Im Winter 2021/22 erreichte sie in Massenstartrennen zwei weitere vierte Plätze und wurde Fünfte in der olympischen Verfolgung. Im Gesamtweltcup erreichte Persson zwischen 2020 und 2022 jeweils Platzierungen unter den ersten 20. Ihr bis dahin bestes Ergebnis in diesem Klassement erzielte sie am Ende der Saison 2020/21 als 14. der Wertung – somit als drittbeste Schwedin des Winters hinter Hanna und Elvira Öberg.
Persson verfolgte zunächst mehrere Sportarten parallel – neben dem Biathlon auch noch Skilaufen und Fußball. Sie besuchte für vier Jahre das Biathlongymnasium in Torsby und zog anschließend im Herbst 2014 nach Östersund.[6]
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 4. März 2021 | Nove Mesto!Tschechien![]() |
Staffel 1 |
2. | 14. März 2021 | Nove Mesto!Tschechien![]() |
Single-Mixed-Staffel 2 |
3. | 11. Dez. 2021 | Hochfilzen!Osterreich![]() |
Staffel 3 |
Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).
Platzierung | Einzel | Sprint | Verfolgung | Massenstart | Staffel | Gesamt |
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1. Platz | 3 | 3 | ||||
2. Platz | 5 | 5 | ||||
3. Platz | 1 | 8 | 9 | |||
Top 10 | 1 | 9 | 6 | 5 | 36 | 57 |
Punkteränge | 10 | 33 | 29 | 13 | 41 | 126 |
Starts | 14 | 54 | 35 | 13 | 41 | 157 |
Stand: Saisonende 2021/22 |
Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
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Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Damenstaffel | Mixed-Staffel | |
Weltmeisterschaften 2016
Norwegen |
34. | 40. | 36. | – | 10. | 12. |
Weltmeisterschaften 2019
Schweden |
42. | 21. | 15. | 9. | ![]() |
5. |
Weltmeisterschaften 2020
Italien |
44. | 32. | 47. | – | 5. | 11. |
Weltmeisterschaften 2021
Slowenien |
16. | 19. | 21. | 11. | 5. | ![]() |
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:
Einzelwettbewerbe | Staffelwettbewerbe | |||||
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Sprint | Verfolgung | Einzel | Massenstart | Damenstaffel | Mixedstaffel | |
Olympische Winterspiele 2018 ![]() ![]() |
37. | 21. | 11. | 22. | ![]() |
– |
Olympische Winterspiele 2022 ![]() ![]() |
12. | 5. | 15. | 24. | ![]() |
– |
1992: Niogret, Claudel, Briand-Bouthiaux (Frankreich FRA) |
1994: Talanowa, Snytina, Noskowa, Reszowa (Russland
RUS) |
1998: Disl, Zellner, Apel, Behle (Deutschland
GER) |
2002: Apel, Disl, Henkel, Wilhelm (Deutschland
GER) |
2006: Bogali-Titowez, Ischmuratowa, Saizewa, Achatowa (Russland
RUS) |
2010: Slepzowa, Bogali-Titowez, Medwedzewa, Saizewa (Russland
RUS) |
2014: Wi. Semerenko, Dschyma, Wa. Semerenko, Pidhruschna (Ukraine
UKR) |
2018: Skardsina, Kryuko, Alimbekawa, Domratschawa (Belarus
BLR) |
2022: Persson, Brorsson, H. Öberg, E. Öberg (Schweden
SWE)
Personendaten | |
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NAME | Persson, Linn |
KURZBESCHREIBUNG | schwedische Biathletin |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1994 |
GEBURTSORT | Torsby |