Michael Rich (* 23. September 1969 in Freiburg im Breisgau) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer und Olympiasieger. Seine Paradedisziplin war das Einzelzeitfahren.
Michael Rich war Mitglied des Vereins RSV Öschelbronn.[1] 1988 startete Michael Rich erstmals bei Olympischen Spielen. In der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn belegte er mit Thomas Dürst, Matthias Lange und Uwe Nepp Platz zehn. Anschließend verlegte er seinen sportlichen Schwerpunkt auf die Straße. Vier Jahre darauf, bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, wurde er im Mannschaftszeitfahren über 100 Kilometer auf der Straße gemeinsam mit Bernd Dittert, Christian Meyer und Uwe Peschel Olympiasieger. 1996 startete Rich erneut bei Olympischen Spielen, wurde Zehnter im Einzelzeitfahren, und 2004 verpasste er mit dem vierten Platz im Einzelzeitfahren das Podest nur knapp.
Von 1999 bis 2006 fuhr Rich für den deutschen Profiradrennstall Team Gerolsteiner. Er errang insgesamt fünf deutsche Meistertitel im Zeitfahren, zuletzt im Juni 2005. Bei der Zeitfahr-WM erreichte er dreimal den zweiten (2000, 2002, 2004) sowie 2003 den dritten Platz. Bei den Straßenweltmeisterschaften am 22. September 2005 belegte er einen für ihn enttäuschenden 15. Platz.
Rich gewann die beiden letzten Austragungen des französischen Zeitfahr-Klassikers Grand Prix des Nations 2003 und 2004. Bei der Deutschland-Tour 2004 gewann er das Auftaktzeitfahren mit 25 Sekunden Vorsprung vor Jan Ullrich und errang damit das Gelbe Trikot, das er jedoch auf der dritten Etappe an den späteren Gesamtsieger Patrik Sinkewitz verlor. Seine größten Erfolge bei Rundfahrten waren der Gewinn der Tour de la Somme 1999 und der Bayern-Rundfahrt 2002, 2003 und 2005.
Neben der Bayern-Rundfahrt gewann Rich 2005 auch die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Markus Fothen, Sven Krauß, Sebastian Lang, Torsten Schmidt und Uwe Peschel gewann er das Teamzeitfahren in Eindhoven mit drei Sekunden Vorsprung vor den Mannschaften von Phonak und CSC. Zudem erreichte er bei der Tour de France 2005 erstmals das Ziel in Paris, nachdem er 2003 in den Bergen aufgeben musste und 2004 nicht am Start war, weil er sich gezielt auf seinen Olympiastart in Athen vorbereiten wollte.
2006 gab Michael Rich seinen Rücktritt vom aktiven Radsport bekannt und dass er ab dem Jahr 2007 unter anderem als Materialscout für das Team Gerolsteiner tätig sein werde. Ursprünglich hat Michael Rich eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert.[2]
Nach der Auflösung des Team Gerolsteiner ist Michael Rich als Redakteur für das Fachmagazin Roadbike tätig, in der Entwicklung bei Canyon-Fahrrädern involviert und war als Teamkoordinator beim belgischen PT Silence-Lotto beschäftigt.[3] Sportlich hat er sich dem Mountainbike zugewandt.[4]
Am 23. Juni 1993 wurde Michael Rich mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[5]
Grand Tour | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 |
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Giro d’ItaliaGiro | – | – | – | – | – | – | – | – |
Tour de FranceTour | – | – | – | – | – | DNF | – | 130 |
Vuelta a EspañaVuelta | 92 | – | – | – | – | – | – | – |
1912: Schweden Friborg / Lönn / Malm / Persson | 1920: Dritte Französische Republik Canteloube / Detreille / Gobillot / Souchard | 1924: Dritte Französische Republik Blanchonnet / Hamel / Wambst | 1928: Danemark Hansen / Jørgensen / Nielsen | 1932: Italien 1861 Olmo / Pavesi / Segato | 1936: Dritte Französische Republik Charpentier / Dorgebray / Lapébie | 1948: Belgien De Lathouwer / Van Roosbroeck / Wouters | 1952: Belgien Grondelaers / Noyelle / Victor | 1956: Frankreich 1946 Geyre / Moucheraud / Vermeulin | 1960: Italien Bailetti / Cogliati / Fornoni / Trapè | 1964: Niederlande Dolman / Karstens / Pieterse / Zoet | 1968: Niederlande den Hertog / Krekels / Pijnen / Zoetemelk | 1972: Sowjetunion 1955 Jardy / Komnatow / Lichatschow / Schuchow | 1976: Sowjetunion 1955 Kaminski / Pikkuus / Tschaplygin / Tschukanow | 1980: Sowjetunion 1955 Jarkin / Kaschirin / Logwin / Schelpakow | 1984: Italien Bartalini / Giovannetti / Poli / Vandelli | 1988: Deutschland Demokratische Republik 1949 Ampler / Kummer / Landsmann / Schur | 1992: Deutschland Dittert / Meyer / Peschel / Rich
Bis zu den Olympischen Spielen 1956 wurden bei diesem Wettbewerb die Zeiten der besten drei oder vier Fahrer eines Nationalteams aus dem Einzelzeitfahren oder dem Straßenrennen zur Mannschaftswertung addiert. Der Modus wurde mehrfach verändert.
1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2019, 2021 Tony Martin | 2022 Lennard Kämna
Vor 1994 wurde diese Disziplin nur für Amateure ausgetragen, Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren (Amateure)
1986, 1991, 1993 Uwe Peschel | 1987, 1988 Remig Stumpf | 1989 Michael Rich | 1990 Rolf Aldag | 1992 Thomas Liese | 1994 Jens Lehmann
Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren
1933 Bruno Schulze/Rudi Thoß/Fritz Funke/Gerhard Hanke/Hans John/Kurt Hertwig | 1934 Paul Reichel/Friese/Dornberger/Richter | 1940–1947 nicht ausgetragen | 1948 Stubbe/Rühl/Jacoby/Pfannenmüller | 1949, 1950 Wunderlich/E. Ziegler/Popp/Zeissner | 1951 Neuser/Schwab/Liebermann/Schnell/Winkelmann | 1952 E. Ziegler/G. Ziegler/Popp/Zeissner | 1953 E. Ziegler/G. Ziegler/Zeissner/Knieß/Vay/Karrlein | 1954 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1955 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Becker/Karrlein/Schabel | 1956 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1957 Duschl/Hoffmann/Mehl/Stern/Reusch/Gömmel | 1958 Hoffmann/Mehl/Stern/Duschl/Reusch/Wunderlich | 1959 Bäßler/Raab/A. Ziegler/Popp/Selbmann/Knieß | 1960 Puschel/Alexander/Stolp/Bath | 1961 Rohr/May/Hinschütz/Meindl | 1962 Rohr/Meindl/Mangold/Ruster | 1963 Rohr/May/Mangold/Meindl | 1964, 1965 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke | 1966 Tschan/Ruster/Jourdan/Oleknavicius | 1967 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke/Lindow | 1968 Tschan/Walter/Leitner/Oleknavicius | 1969 Tschan/Rösler/Jourdan/Oleknavicius | 1970 Kraft/Mücke/Becker/Podbielski | 1971 Flachs/Koslar/Leitner/Kuhn | 1972 Becker/R. Podlesch/Schulz/Oleknavicius | 1973 Bremer/Lindow/Poulain/Seidel | 1974 Oleknavicius/Becker/R. Podlesch/Paltian | 1975 Lutz/Weissinger/Schütz/Colombo | 1976 R. Podlesch/Paltian/Becker/Kassun | 1977 Brehm/Oleknavicius/Weibel/Weis | 1978 Paltian/Kassun/R. Podlesch/K. Podlesch | 1979 Loeffelholz/Burkhardt/Flögel/Münch | 1980 vakant wg. Dopings | 1981 Stauff/Freienstein/Stadler/Wüller | 1982 Gölz/Walczak/Schlapphoff/Weissinger | 1983 Marx/Gölz/Walczak/Schlapphoff | 1984 Bölts/Maue/Schenk/Gröne | 1985 Burkhardt/Freienstein/Knauer/Stauff | 1986 Bölts/Schenk/Maue/Gröne | 1987 Plambeck/Müller/Hillenbrand/Becker | 1988 Christl/Stumpf/Stauff/Wüller | 1989 Echtermann/Egyed/Weida/Zemke | 1990 Dittert/Hernig/Lötzsch/Lahmer | 1991 Blochwitz/Meier/Will/Wolke | 1992 Lehmann/Zemke/Schmidt/Höbel | 1993 Voigt/Schaffrath/Knispel/Morgner | 1994 Rich/Peschel/Steinhauser/Lebsanft
Es sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgeführt. Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen.
Personendaten | |
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NAME | Rich, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 23. September 1969 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |